Sauerkraut-Schupfnudel-Pfanne mit Fleischwurst, Speck & Paprika – das Rezept
Nachdem die Temperaturen ja aktuell leider wieder etwas abgesunken sind und es draußen fast schon wieder winterlich geworden war, lag mir der Geschmack heute nach etwas deftigem und gehaltvollen. Daher hatte ich mich dazu entschieden eine Sauerkraut-Schupfnudel-Pfanne zuzubereiten. Wie ich feststellte gibt viele Varianten dieses Rezeptes und am liebsten hätte ich es mit Kasseler zubereitet, doch leider bekam ich hier in Bayern – wie so häufig – kein schönes Stück dieses gepökelten und leicht geräucherten Schweinefleisch. Doch in weiser Voraussicht hatte ich mir einen Notfallplan zurechtgelegt und griff einfach zu Fleischwurst. Alternativ hätte hier bestimmt auch Leberkäse gut funktioniert, aber ich hatte einfach mal wieder Lust auf die gute alte Fleischwurst, die ich bereits in meiner Kindheit sehr geliebt habe. Um etwas mehr Räucheraroma hinzuzufügen, entschied ich mich außerdem die Fleischwurst noch mit etwas gewürfelten Speck zu kombinieren. Ein weiteres Problem waren die Schupfnudeln, die ich ja eher Fingergröße kenne wie z.B. in diesem Rezept. Doch leider gab es diese in dem Supermarkt in den ich ging nicht, sondern nur eine abgewandelte Variante mit deutlich dünneren Nudeln – und da ich keine Lust hatte noch in einen zweiten Supermarkt zu gehen griff ich zu diesen. Im Nachhinein gesehen war es aber sogar eine gute Wahl, da dieses Schupfnudel-Format aus meiner Sicht deutlich komfortabler ist als die Standardgröße. Außerdem entschied ich mich dazu noch ein rote Paprika zu verarbeiten, die bereits seit einiger Zeit in meinem Kühlschrank vor sich hin dümpelte und dringend verbraucht werden musste. Alles in allem ergab sich so ein einfaches aber mal wieder sehr leckeres Gericht, das ich nun mit diesem Beitrag einmal in gewohnter Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Wie üblich müssen wir vor der eigentlichen Zubereitung einige Zutaten vorbereiten. Wir waschen, entkernen und würfeln also die Paprika, schälen und würfeln die Zwiebel
und schneiden die Fleischwurst ebenfalls in mundgerechte Würfel.
Anschließend zerlassen wir einen Esslöffel Butter in einem Topf,
und geben die gewürfelte Zwiebel hinein, um sie darin glasig anzudünsten.
Dann geben wir das Sauerkraut mit in den Topf, geben das Lorbeerblatt hinzu,
würzen alles mit Salz, Pfeffer & Piment und gießen es mit 50-60ml Wasser oder Brühe auf
und lassen alles kurz aufkochen, um es anschließend auf reduzierter Stufe vor sich hin köcheln zu lassen.
Parallel dazu erhitzen wir eine Pfanne auf leicht erhöhter Stufe, geben die Speckwürfel hinein und lassen sie aus, so dass sich etwas Fett aus ihnen in der Pfanne sammelt.
Dann geben wir die Fleischwurst hinzu und braten sie auf weiterhin leicht erhöhter Stufe bräunlich an, so dass ein paar Röstaromen entstehen können – das heißt wir wenden sie nur sehr selten.
Zwischendurch sollten wir natürlich unser unser Sauerkraut umrühren und bei Bedarf noch etwas mehr Wasser oder Brühe hinzugeben.
Nun ist es an der Zeit, auch die gewürfelte Paprika zum Fleisch in die Pfanne zu geben und für einige Minuten mit anzudünsten.
Dann ist es an der Zeit die Schupfnudeln hinzuzufügen, sie um einen Esslöffel Butter zu ergänzen
und dann unter gelegentlichem wenden goldbraun anzubraten.
Wer ihn mag, kann jetzt außerdem noch einen Teelöffel Kümmelsamen zum Sauerkraut hinzufügen – ich persönlich liebe ein leichtes Kümmelaroma zu Sauerkraut.
Das Sauerkraut geben wir dann zu den restlichen Zutaten in die Pfanne, vermischen alles gründlich miteinander,
verfeinern das Gericht noch mit 2-3 Teelöffeln Petersilie – ich griff zu TK-Ware – und schmecken es noch einmal final mit Salz und Pfeffer ab.
Anschließend können wir das Gericht auch schon, garniert mit etwas 2 Esslöffeln Schmand oder Creme fraiche, servieren und genießen.
Die in der deutsche Küche fast schon klassische Kombination aus Schupfnudeln, Sauerkraut und geräuchertem Fleisch ist einfach immer wieder ein Genuss. Ein solch schön deftiges Gericht, zu dem auch gut etwas zusätzliches Gemüse wie Paprika passt, allerdings erschien es mir erst einmal – trotz des saftigen Sauerkrauts – ein klein wenig „trocken“ weswegen die Zugabe von etwas Schmand, Sauerrahm oder Creme fraiche auf jeden Fall sehr empfehlenswert erschien. In dieser Kombination war das Gericht dann aus meiner Sicht perfekt abgerundet und erwies sich als überaus lecker. Schön deftig und genau richtig für die kälteren Tage.
Guten Appetit
Für Pinterest:
Nudeln und Sauerkraut, die Kombi kannte ich bisher nur von einem Nudelsalat, den Verwandte von mir immer gern zu Familienfeierlichkeiten reichten, von anderen Verwandten aber auch eingefordert wurde. Der war auch immer sehr lecker. Dann kam die Mode auf, zu Geburtstagen essen zu gehen …
Vielleicht sollte ich mal Dein Rezept nachmachen, um mich ein wenig an die guten alten Zeiten zu erinnern. 😉 Wenn, dann aber ohne Fleischwurst.
Apropos: Mein Hackartikel ist so gut wie fertig … Wollen wir uns da irgendwie mit der Veröffentlichung koordinieren?
Als Nudelsalat habe ich es noch nie erlebt, bei uns waren die Nudelsalate immer mit Mayo oder so. 😉
Wegen der Hackartikel: Schreib mir doch ne Mail, das sollten wir nicht hier in den Kommentaren mache. 🙂
Stimmt. Dann ist ja die ganze Überraschung für die Lesenden weg. 😉
Achso: Noch zum Nudelsalat. Der war eigentlich fast wie jeder andere: Ein Hauch Majo, etwas klein geschnittenes und blanchiertes Gemüse, irgendeine klein geschnittene Brühwurst wohl auch noch. Und dann sehr feines Sauerkraut, das umschmiegte irgendwie die Spirellis, aus denen der Nudelsalat gemacht wurde.
Ich kenne solche Nudelsalatrezepte, aber ich bin kein Fan von Nudelsalat daher habe ich mich nie damit beschäftigt. Wenn auf einer Grillparty einer da steht, greife ich gerne zu, aber selber würde ich mir keinen machen.
Das schlimme ist ja, dass man davon auch nicht sinnvoll nur eine oder zwei Portionen machen kann. Bei den meisten Zutaten gehen zwar auch kleine Mengen, aber spätestens das Sauerkraut … Dann haste einen leckeren Salat, aber immernoch eine quasi volle Tüte/Dose voll Sauerkraut. 😉
Es gibt Sauerkraut auch in ganz kleinen Dosen mit circa 300g, das würde schon gehen. Aber ich kenn das Problem mit den Riesengläsern / -tüten / -dosen nur zu gut.
Rohes Sauerkraut ind Dose oder Glas mit 300 g? Also: verarbeitete, vor allem gegarte Ware glaube ich Dir gern, aber das andere suche ich noch vergeblich. Da bleiben nur die Plastetüten, da ist aber auch – sehr saftig – recht viel drin, für ein Rezept, wo man nur 2 Gabeln voll braucht … 😉
Du magst kein industrielles Sauerkraut? Dann kannst das natürlich auch selbst machen. Das hält länger bis zu zwei Jahre wenn man es kühl und dunkel lagert.
BTW: Selbst gekauftes Sauerkraut ist nur halb fertig, auch solches aus Konserven oder Gläsern muss man noch garen bis es endgültig servierfähig ist. Das kürzeste was ich da je gesehen habe waren 3 Minuten.
Sauerkraut selbst machen steht auf jeden Fall noch auf meiner Liste der Dinge die ich mal ausprobieren möchte. Nicht dass ich es immer so machen würde, aber ich denke ich kann erst dann mitreden wenn ich es auch wirklich mal selbst hergestellt hat. Sauerkraut machen ist schon mit einigem Aufwand verbunden und benötigt einiges an Equipment – zumindest wenn man es „richtig“ machen möchte: Traditionell macht man es in einem Tontopf, wo es kräftig mit einem Holzstampfer und/oder mit den Händen durchgeknetet wird bis Flüssigkeit austritt und dann muss es noch bis zu zehn Wochen luftdicht abgeschlossen lagern. Alles ziemlich kompliziert und dazu geeignet beim ersten Versuch erst einmal zu misslingen… 😉
Vielleicht probier ich auch erst mal Kimchi, die koreanische Variante des Sauerkrauts…. Mal schauen.
Nee, da hast Du mich missverstanden. Ich mach einen unterschied zwischen rohem und verarbeitetem Sauerkraut. Das rohe ist ungekocht, ungewürzt, unverarbeitet, eben nur Sauerkraut. Die verarbeiteten Produkte sind gewürzt, mit diversen anderen Sachen vermischt (Ananas, Speck, Zwiebeln etc.) und eben meist auch gekocht/gegart. Von sowas erschlägt dich ja meist das Sauerkrautregal im Supermarkt. Das schöne, man muss es für den Verzehr nur noch aufwärmen. Das weniger schöne: manchmal sind zutaten dran, die man nicht möchte. Deswegen ziehe ich das rohe vor, dass ist (bis auf die milchsaure Gärung) unverarbeitet, höchstens nach dem Eindosen noch sterilisiert.
Selbst machen habe ich schon mal … Es war eher ein Fehlschlag. Und wirklich Luftdicht sollte man es auch nicht lagern. Es gärt und dabei entstehen Gase. Sie sollten entweichen können. Aber keine frische Luft rankommen.
Ich habe noch nie bewusst „unverarbeitetes“ Sauerkraut gesehen, was man so im Supermarkt bekommt ist doch in der Regel immer verzehrfertig, sprich man muss es nur noch erhitzen und ggf. um eigene Gewürze erweitern. Ich werde beim nächsten Einkauf im großen Supermarkt aber mal darauf achten.
Habe aber gerade mal recherchiert und gefunden was du meinst. Persönlich kaufe ich meist das fertig gewürzte Sauerkraut. Ich glaube auch nicht dass die Hersteller da irgendwelche „bösen“ Konservierungsstoffe reinmachen 😉 – denn Sauerkraut ist ja an sich schon lange haltbar, Ich weiß dass bei industriell hergestelltem Sauerkraut Vitamin C als Antioxidant zugegeben wird, was die Haltbarkeit noch mal erhöht, aber das ist ja nichts schlechtes.
Sicher haben die verarbeiteten Sauerkrauts auch ihre Berechtigung, aber ich mag diesen unverfälschten Geschmack des puren Krauts. Das Schlachtekraut (eine verarbeitete Variante) ist mir bspw. zu fettig, meist sind die Dinger auch schon zu weich gekocht. Um nicht zu sagen matschig (zumindest meine Erfahrung). Früher gabs mal Sauerkraut, saure Gurken u.ä. in solchen Holzbottichen zum selber abfüllen … DAS ist der beste Stoff auf dem Gebiet. 😉
Da bin ich etwas unempfindlicher – Hauptsache Sauerkraut. 😉 Und zu matschiges Sauerkraut habe ich noch nie erlebt, das war bei mir eigentlich immer knackig. Es ist ja fermentierer Kohl, den muss man wahrscheinlich ziemlich lange kochen damit er matschig wird.
Sauerkraut aus dem Holzbottich wäre natürlich wünschenswert, aber hier in München gibt es leider keinen Tante Emma Laden der so etwas nostalgisches noch anbietet. 🤷♂️
Diese Bottiche habe ich bei den üblichen Supermärkten a la Rewe oder Kaufland in Erinnerung, nur sind sie vermutlich im Zusammenhang mit der Coronakrise weggeräumt worden.
Ich habe so etwas noch nie live gesehen, kenne es nur aus historischen Berichten. Aber vielleicht war ich bisher einfach auch nur in den falschen Läden. 😉