Hähnchen Piccata mit Polenta & Schnitzel Wiener Art im Biergarten – Münster 07/2024 – Tag 1
Wie üblich wenn ich nach Münster fahre sollte der heutige Montag, 01. Juli 2024, fast ausschließlich aus Meetings im Rahmen einer Konferenz bestehen. Das erste Meeting sollte um 8:30 Uhr beginnen, daher hatte ich mir den Wecker auf 6:45 Uhr gestellt so dass ich nach dem Aufstehen noch duschen konnte und danach genügend Zeit hatte um vom Bahnhof in die Firma im Süden der Stadt Münster zu kommen. Auf Frühstück im Hotel verzichtete ich, denn ich finde zum einen Frühstücke ich auch zu Hause nie, abgesehen von einem Kaffee, außerdem fand ich die Zuzahlung von 19 Euro für ein Frühstück etwas zu teuer. Das war auch gut so wie sich im Laufe des Tages herausstellen sollte, aber dazu später mehr.
Es nieselte leicht als ich um kurz nach 7:15 Uhr aus dem Hotel kam, aber nicht genug dass ich den Regenschirm aus dem Rucksack holen musste. Jetzt stand ich vor der Wahl ob ich mit dem Bus von direkt gegenüber des Hotels fahren wollte oder eine schnellere Methode wählen sollte. Mit Bus hätte es dank vieler Zwischenstationen und einmal umsteigen auch recht lange gedauert, daher wählte ich schließlich ein Taxi, von denen mehr als genug neben dem nahen Bahnhof warteten. Das ging dank der Ortskenntnis des Taxifahrers angenehm schnell und der Fahrpreis lag erfreulicherweise sogar unter 20 Euro, deutlich weniger als ich erwartet hatte. So blieb sogar noch Zeit schnell eine zu Rauchen bevor ich einstempelte und mich direkt in eines der aktuell größtenteils noch leeren Büro begab, um den Rechner hoch zu fahren und nach der Raumnummer für das Meeting zu schauen. Und siehe da: Als ich den Kalender öffnete sprang das Meeting von 8:30 Uhr auf 9:30 Uhr, da hatte der organisierende Kollege wohl noch am Freitag Abend ein Update für den Termin geschickt. Nun gut, hatte ich eben mehr Zeit, holte mir einen Kaffee und arbeitete im Meetingraum noch etwas an meinem aktuellen Projekt bis dann meine Kollegen nach und nach eintrudelten.
schließlich begannen das Meeting und zog sich, mit kurzen Unterbrechungen, bis zum Mittag. Das Kantinenangebot war am heutigen Montag leider nicht sonderlich prickelnd. Als Hauptgerichte standen im Bereich Daily Menu ein Sommerlicher Gemüseeintopf mit Kohlrabi, Karotten, Staudensellerie und frischen Kräuter, als Live Cooking ein Piccata von der Hähnchenbrust mit Aubergine und cremiger Polenta sowie bei Diversity ein Italienische Salatbowl mit Panzanella, Büffelmozzarella, Rucola und Oliven auf der Speisekarte. Außerdem gab es eine Blumenkohlcremesuppe mit Schnittlauch als Vorsuppe sowie Frischer Obstsalat mit Minze oder Hausgemachter Apfelkuchen mit Sahne als Nachtisch. Nichts davon klang aus meiner Sicht besonders verlockend, aber das Piccata von der Hähnchenbrust schien mir am akzeptabelsten. Mit einem bereits reduziertem Preis von 6 Euro kein billiger Spaß, aber zumindest sollte sich die Portion dafür als sehr angemessen erweisen. Beim Servieren gab man sich dann aber trotzdem nicht viel Mühe für Sorgfalt.
Na ja, war eben typische Kantinen-Food: Ein riesiger Fladen wirklich cremiger Instant-Polenta, garniert mit einer Mischung aus Aubergine in Tomatensauce mit Kräutern und getoppt mit einer panierten und gebratenen Hähnchenbrust. Insgesamt nicht schlecht, aber man hätte auch noch mehr draus machen können.
Nach einem weiteren Nachmittag mit Meetings wurden wir spontan, gemeinsam mit Mitgliedern aus anderen Teams, in einem Biergarten zu gehen. Die Wahl war dabei auf das Bayrische Restaurant Spatzl mit Biergarten in der Nähe des Aasees, wo Plätze für uns im Biergarten reserviert waren (Location). Leider fand ich keinen Kollegen der direkt dort hin fuhr, also musste ich mir wieder ein Taxi dorthin nehmen. Kaum war ich in das Taxi eingestiegen, brach ein unglaublich heftiger Platzregen los und ich überlegte mehrfach ob ich nicht doch lieber ins Hotel zurückfahren sollte, da bei dem Wetter bestimmt keiner kommt. Doch es war gut dass ich es nicht getan hatte, denn als ich endlich am Spatzl ankam hatte der Platzregen auch schon wieder aufgehört
und im angrenzenden Biergarten mit zahlreichen Schirmen, Pergolas und Heizstrahlern am Gebäude warteten bereits einige Kollegen, die mich freundlich begrüßten. Und wir waren nicht alleine, denn der Biergarten bot parallel Public Viewing zur EM – es spielten glaube ich Frankreich gegen Belgien.
Sofort kümmerten sich die zuvorkommenden Servicekräfte in traditionell bayrischer Kleidung (Lederhose und Dirndl) um uns und fragten nach den Getränkewünschen. Wie sich beim Blick in die Speisekarte herausstellte waren die Speisen im Spatzl leider recht gesalzen, selbst eine Portion Bratkartoffeln mit Spiegelei schlug schon mit 13 Euro zu buche. Doch zum Glück wollten die Führungskräfte unserer Abteilung alle Kosten übernehmen, daher stand einer kleinen Schlemmerei am Abend nichts im Wege. 😉 Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich in der Kantine etwas leichteres gewählt, aber dazu war es nun zu spät.
Letztlich fiel meine Wahl auf ein Schnitzel „Wiener Art“ mit Pommes Frites, das preislich bei knapp 20 Euro lag. Leider entdeckte ich erst nach der Bestellung, dass auch ein „echtes“ Wiener Kalbsschnitzel angeboten wurde, aber für eine Änderung war es da schon zu spät. Keine 20 Minuten nach der Bestellung wurden auch schon die Gerichte an unserem Tisch serviert.
Auf zusätzliche Garnitur wie ein Salatblatt, eine Scheibe Gurke oder ein Stück Tomate hatte man hier verzichtet. Auf dem Teller fanden sich einfach nur die mehr als ausreichend große Portion frischer und knuspriger Pommes Frites sowie das paniert gebratene Schweineschnitzel auf dem sich die für solche Gerichte übliche Zitronenecke natürlich nicht fehlen durfte. Einige Petersilienstreusel werteten das Gericht noch visuell etwas mehr auf. Die Komponenten erwiesen sich als wirklich frisch, also nicht aus irgendeiner Warmhaltebox, denn sowohl die Panade des Schnitzels als auch die Fritten selbst waren unverkennbar knusprig. Die Panade am Schnitzel war außerdem schön dünn mit viel mageren Fleisch im Inneren.
Da ich ja bereits eine große Portion zu Mittag gegessen hatte, war ich nicht ganz so hungrig und zwei Mal am Tag warm zu essen war spätestens seit Corona sowieso sehr selten bei mir geworden. Um so mehr genoss ich den überaus leckeren und mehr als nur ausreichend großen Schnitzelteller im Spatzl. Nach dem Essen blieben wir noch einige Zeit bei weiteren Getränken im Biergarten sitzen bis sich die Runde schließlich langsam begann aufzulösen. Glücklicherweise fand ich einen Kollegen, der bereit war mich mit seinem Wagen zum Hotel zu fahren, so dass ich mir hier zumindest eine Taxi- oder Busfahrt sparen konnte. Dort angekommen sah ich noch kurz das zweite EM-Spiel im Achtelfinale – Portugal gegen Slowenien – im TV an bevor ich mich schließlich zum schlafen hinlegte. Das frühe Aufstehen zollte hier eindeutig seinen Tribut und ich musste am nächsten Morgen ja wieder früh raus.