Mord am Vesuv [SPQR 11]
Mit Mord am Vesuv habe ich nun auch den elften Teil der SPQR Reihe von John Maddox Roberts abschließen können. Auch wenn ich es kaum erwarten konnte das nächste Abenteuer des Römers Decius Caecilius Metellus zu verschlingen, habe ich dieses Mal etwas länger als sonst gebraucht das mit 312 Seiten dieses Mal etwas weniger umfangreich als seine Vorgänger geratene Buch zu verkonsumieren.
Wir schreiben das Jahr 704 a. u. c. bzw. 50 v. Chr. Decius ist trotz der Vorwürfe mit denen er im letzten Buch zu kämpfen hatte inzwischen zum Praetor pereginus gewählt worden und somit vom Senat dazu ermächtigt, Gerichtsfälle in die Nicht-Römer verwickelt sind zu verhandeln und Urteile zu fällen. Der erste Posten in seinem Weg durch den cursus honorum, der ihn mit wirklicher Macht ausstattet. und ihm die Möglichkeit gibt, mit dem inzwischen freigelassenen Hermes im Gefolge und begleitet von seiner Frau Julia durch Italien zu reisen. In Kampanien gelangt er so auch nach Baiae nahe Pompeji, einem römischen Badeort in dem viele reiche Römer eigene Residenzen unterhalten. Freundlicherweise stellt ihm sein Freund Quintus Hortensius Hortalus ihm seine dortige Sommerresidenz zu Verfügung und der Praetor genießt das süße und dekadenzte Leben der römischen Oberschicht. Doch die Ruhe und den Frieden die er dort gefunden zu haben scheint dauert nicht lange an, denn schon bald wird zum Mord an einer schönen griechischen Priestertochter hinzu gerufen – und der Täter scheint schnell fest zu stehen. Sofort fällt der Verdacht nämlich auf den Sohn des reichen Sklavenhändler Gaeto. Die Reichen und Mächtigen drängen Decius dazu, sein Urteil schnell zu fällen und ihn zum Tode zu verurteilen – doch dem Praetor kommen schnell Zweifel an der Schuld des jungen Numiders. Als wenig später auch Gaeto ermordet wird, wird Decius schnell klar dass hinter der schönen Kulisse der kampanischen Kleinstadt sich weitaus mehr abspielt, als es sich nach Außen zu offenbaren scheint. Und ihm bleibt nicht viel Zeit um den Fall aufzuklären.
Diese inzwischen elfte Geschichte um den inzwischen langsam älter werdenden Decius Caecilius Metellus erwies sich wieder spannend und amüsant bis zuletzt. Dieses Mal war der Roman zwar bei weitem nicht mit so vielen geschichtlichen Details gespickt wie seine Vorgänger, dennoch gibt auch dieses Buch wieder einen interessanten Einblick in das Leben im Römischen Reich zum Ende der alten Republik. Es werden Gelage gefeiert, getrunken und das süße Leben der Reichen genossen – und als Praetor ist Decius dieses Mal noch mehr mittendrin als in den Vorgängergeschichten. Dazu kommen natürlich wieder einige Intrigen und Geheimnisse – auch wenn dieses mal die eigentliche römische Politik keine große Rolle spielt, sondern der eigentliche Kriminalfall wirklich im Focus der Geschichte steht. Sehr schön fand ich wieder die immer leicht vorhandene Hochnäsigkeit der Römer, die sich den anderen Völkern überlegen scheinen und bei allem versuchen ihre gravitas zu wahren. Das wie immer geschichtlich gut recherchierte Buch gibt auf jeden Fall wieder einen tiefen Einblick in die Denkweise und Lebensart der damaligen Bewohner Italiens. Die eigentliche Lösung des Falles geschieht – wie auch bei den meisten der anderen Geschichten um Decius – auf den letzten 10-15 Seiten – aber dennoch erwies sich auch dieser elfte Roman der SPQR-Reihe als gute Wahl. Bin gar nicht sicher ob das bei regulären Krimis nicht auch so gehandhabt wird. Auf jeden Fall war auch dieses Buch mal wieder spannende Unterhaltung wie ich sie nun mal mag.
Meine Wertung:
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