Rosenkohl-Quiche mit karamellisierten roten Sherry-Zwiebeln – das Rezept
Bei meiner ewig währenden Suche nach neuen interessanten Rezepten stieß ich vor kurzem auf diesen Rosenkohl-Quiche, der sich vor allem dadurch abhob dass er mit karamellisierten roten Zwiebeln in eingekochtem Sherry zubereitet wurde. Das klang überaus lecker, zumal ich schon länger nichts mehr mit Rosenkohl zubereitet hatte – daher machte ich mich heute nun daran, das Rezept einmal auszuprobieren. Anstatt wie üblich bei meinen Quiches fertigen Blätterteig zu verwenden, entschied ich mich dieses Mal für einen Mürbeteig. Leider stehe ich mit Teigen ja manchmal etwas auf Kriegsfuß, aber heute gelang dieser mir wirklich wunderbar. Insgesamt kam so ein sehr leckeres Gericht heraus, welches ich nun in gewohnter Weise hier einmal kurz vorstellen möchte.
Was brauchen wir also für einen Quiche (ca. 4-5 Portionen)?
Für den Teig
Für die Füllung
700g Rosenkohl (ich entschied mich für TK-Ware)
150g magerer geräucherter Speck (optional – lässt man ihn weg hat man ein vegetarisches Gericht)
sowie Salz und Pfeffer zum würzen
Für den Guß
125g Creme fraiche mit Kräutern
sowie Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
Beginnen wir nun damit, erst einmal den Teig zuzubereiten. Dazu geben wir Mehl, Butter, Salz und Ei in eine Schüssel
und verkneten alles zu einem homogenen Teig. Das braucht etwas Geduld beim Kneten, denn zu Beginn krümeln Butter und Mehl eher als dass sie einen wirklichen Teig bilden. Erst nach einigem Kneten, wenn die Butter sich komplett mit dem Mehl vereint hat, erhält man etwas, das man wirklich als Teig bezeichnen kann.
Den so entstandenen Teig wickeln wir nun in etwas Frischhaltefolie und legen ihn für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank.
Dann beginnen wir einen Topf Wasser zum kochen zu bringen
und nutzen die Zeit bis das Wasser heiß ist dazu, unsere roten Zwiebeln zu schälen und in Spalten zu schneiden – also die Zwiebel so lange immer wieder zu halbieren bis wir schmale Streifen erhalten.
Kocht das Wasser dann, salzen wir es mit zwei Teelöffeln Salz
und geben dann den Rosenkohl hinein, um ihn über ca 10 Minuten bissfest zu blanchieren.
Anschließend gießen wir ihn in ein Sieb ab und lassen ihn abtropfen.
In einer Pfanne erhitzen wir nun zwei Esslöffel Olivenöl
und dünsten unsere in Spalten geschnittenen roten Zwiebeln darin an
wobei wir den Teelöffel Zucker einstreuen und die Zwiebel langsam daran karamellisieren lassen.
Dann beginnen wir, nach und nach die zehn Esslöffel Sherry zu den Zwiebeln zu geben und ihn dabei immer wieder komplett einkochen zu lassen – das gibt ihnen einen unvergleichlich schmackhafte Note und macht sie angenehm zart.
Abschließend würzen wir dann noch alles mit etwas Salz und Pfeffer.
Nachdem wir die Zwiebeln dann entnommen haben, geben wir – eventuell mit etwas zusätzlichem Olivenöl – den Speck in die Pfanne und braten ihn rundherum an. Ist er gut durchgebraten, entnehmen wir ihn und legen ihn bei Seite.
Nun wenden wir uns dem Guss zu. Dazu geben wir die vier Eier zu der Sahne,
und verrühren alles sehr gründlich
wobei wir es kräftig mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen.
Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, unseren Backofen auf 200 Grad vorzuheizen.
Als nächstes können wir dann den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ihn auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Am Anfang erwies es sich dabei als etwas brüchig, aber auch hier half etwas Beharrlichkeit, ihn schließlich in die gewünschte Form zu bringen.
Nachdem wir dann unsere Quiche-Form ausgefettet und mit etwas Mehl ausgestreut haben
passen wir den Mürbeteig ein und entfernen die Ränder mit einem scharfen Messer.
Darauf verteilen wir dann den angebratenen Speck gleichmäßig
und geben dann zwei Drittel der karamellisierten Sherry-Zwiebeln darauf
die wir dann mit dem blanchierten Rosenkohl bedecken
und die restlichen Zwiebeln darauf verteilen
um alles abschließend mit unserem Guss aus Sahne, Creme fraiche und Eiern gleichmäßig zu übergießen.
Die Menge reichte, zumindest bei meiner Quiche-Form, ganz genau, um die Zwischenräume perfekt aufzufüllen. Jetzt sollten wir nun beim tragen zum Backofen natürlich vorsichtig sein damit nichts überschwappt. 😉
Ist der Ofen dann vorgeheizt, schieben wir unseren Quiche auch der mittleren Schiene hinein und lassen ihn für mindestens 40 Minuten backen.
Danach entnehmen wir ihn und lassen ihn für weitere fünf Minuten ruhen, damit sich die durch die Hitze des Backens leicht aufgeblähte Füllung etwas setzen kann – das erleichtert das zerteilen etwas.
Danach können wir ihn aber sofort servieren und genießen.
Neben dem angenehm bissfesten Rosenkohl, den übrigens zu einem meiner Lieblingsgemüse zählt, waren eindeutig die karamellisierten und in Sherry gebratenen roten Zwiebeln eines der Highlights des Gerichtes. Sie waren unglaublich zart und aromatisch geworden und harmonisierten mit ihrem Geschmack wunderbar mit dem leicht herben Rosenkohl. Dazu noch der angebratene Speck und die angenehm würzige Füllung aus Ei, Sahne und Creme fraiche mit Kräutern ergab sich ein wahrer Genuss. Der dünne Mürbeteig tat sein übriges und rundete das Gericht sozusagen ab – obwohl ich mir einen solchen Quiche durchaus auch mit Blätterteig vorstellen könnte. Eventuell mische ich aber das nächste Mal Rosenkohl, Zwiebeln und Speck, anstatt sie zu schichten.
Werfen wir wie üblich abschließend einen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichtes. Meiner Kalkulation nach liegt der Inhalt der Quiche-Form bei ca. 2800kcal. Das entspricht bei vier Portionen 700kcal pro Portion, bei fünf Portionen immer noch 560kcal. Für ein Hauptgericht gerade noch akzeptabel, aber leicht verbesserungswürdig. Dabei nimmt alleine der Mürbeteig mit seinen 75g Butter 1130kcal ein – hier hätte Blätterteig mit knapp 900kcal schon mal etwa 230kcal eingespart. Rosenkohl und Zwiebeln sind auf die Gesamtmasse gesehen zu vernachlässigen, allerdings könnte man auch den Speck mit seinen 250kcal hier noch weglassen, zumal er geschmacklich keine so große Rolle spielt wie ich fand. Und durch das Ersetzen von Creme fraiche durch Creme legere könnte man noch einmal 140kcal reduzieren. Mit diesen Maßnahmen (Blätterteig, kein Speck und Creme legre) kämen wir auf 2180kcal, das wären bei 4 Portionen 545kcal und bei fünf Portionen sogar nur 436kcal. Das aber als kleines Gedankenspiel nur am Rande erwähnt, da ich nicht garantieren kann dass das Ergebnis geschmacklich dem hier gezeigten Rezept noch entspricht.
Also hoffe ich auch heute, mit meinem kleinen Kochexperiment dem einen oder anderen Hobbykoch eine kleine Anregung gegeben zu haben und wünsche wie immer:
Guten Appetit
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