Feines Hühnerfrikassee mit Reis – das Rezept
Wie ich mit etwas erstaunen feststellte, fehlte noch ein wahrer Klassiker der mitteleuropäischen Küche in meiner bisherigen Liste von Rezepten: das Hühnerfrikassee. Das musste natürlich unbedingt korrigiert werden, daher entschloss ich mich heute mal dazu, genau dieses Gericht zuzubereiten. Sucht man im Netz, findet man eine große Anzahl von verschiedensten Rezepten dazu, die auch in der Zubereitung teilweise stark voneinander abweichen. Ob es ein „Original“-Rezept dazu gibt, ist mir allerdings nicht bekannt – ich denke aber dass diese Zubereitung dem recht nahe kommt. Da aktuell auch frischer Spargel Saison hat, entschloss ich mich des weiteren dazu, das Ganze mit frischen Spargel (aus dem oberbayrischen Schrobenhausen) und natürlich auch frischen Champignons zuzubereiten. Und das Ergebnis war eine wirklich vorzügliche Variante eines Hühnerfrikasses, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das Rezept dazu hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benöten wir also für 4 Portionen?
400g weißer Spargel (möglichst dünne Stangen)
2 leicht gehäufte Esslöffel Weizenmehl (Typ 405)
2 Teelöffel Instant-Hühnerbrühe
sowie etwas Fett zum braten
zum würzen: Salz, Zucker, Pfeffer und Muskatnuss
und bei Bedarf etwas heller Saucenbinder
Als Sättigungsbeilage:
250g Reis (Ich entschied mich für einen Wildreis-Basmati-Mix)
Beginnen wir damit, das Wurzelgemüse (Möhren, Knollensellerie bzw. Pastinaken etc.) aus dem Suppengrün zu schälen
und dann das komplette Suppengrün zu zerkleinern.
Anschließend setzen wir in einem etwas größeren Topf etwa eineinhalb Liter Wasser auf,
geben das zerkleinerte Suppengrün
sowie die beiden Lorbeerblätter hinein
und bringen es bei geschlossenem Deckel zum kochen.
In der Zwischenzeit waschen die Hühnerbrüste, tupfen sie trocken
und halbieren sie dann, wobei wir Fett und Knochenreste – falls vorhanden – entfernen.
Sobald das Wasser mit dem Suppengrün kocht, würzen wir es mit etwa einem halben Teelöffel Salz und etwas Pfeffer, schalten die Kochplatte zurück auf Stufe 1
und legen dann vorsichtig die Hühnerbrüste hinein. Am besten verwenden wir dazu einen Schöpflöffel, denn wir wollen ja nicht dass das kochende Wasser durch die Küche spritzt. 😉
Das Ganze lassen wir nun offen auf niedriger Stufe für ca. 45 bis 60 Minuten langsam vor sich hin köcheln.
In der Zwischenzeit können wir uns ja schon einmal dem Spargel zuwenden. Nachdem wir einen weiteren Topf mit Wasser für diesen aufgesetzt haben, schälen wir den Spargel und schneiden die unteren holzigen Enden ab.
Außerdem zerkleinern wir den Spargel schon einmal etwas.
Sobald das Spargelwasser dann kocht, versehen wir es mit einem halben Teelöffel Zucker, einem Teelöffel Salz und einigen Spritzern Zitronensaft
und geben dann des Spargel hinein, um ihn für etwa zehn Minuten zu garen. Alternativ können wir natürlich auch eingemachten Spargel aus Glas oder Dose verwenden – dann können wir uns das schälen und vorkochen sparen. Aber ich finde, wenn sowieso gerade Spargel-Saison ist, sollte man ruhig auf frische Zutaten zurückgreifen.
Während der Spargel kocht, brausen wir die Champignons kurz ab, trocknen sie,
schneiden die trockenen Stielenden ab
und vierteln sie dann. Ich hatte hier nur kleinere Exemplare bekommen können, sind jedoch beim Händler unserer Wahl nur große Champignons vorrätig, würde ich an dieser Stelle vorschlagen die in Scheiben zu schneiden.
Inzwischen müsste auch der Spargel fertig sein – was wir einfach prüfen können indem wir eine Spargelstange aus dem Wasser nehmen und an der dicksten Stelle mit einer Messerspitze oder einer kleinen Gabel anstechen und prüfen ob er durchgehend weich ist. Ist dies der Fall, gießen wir ihn in ein Sieb ab und lassen ihn etwas abtropfen.
Außerdem braten wir die geviertelten Champignons in einer Pfanne mit etwas Butter oder Butterschmalz für drei bis vier Minuten rundherum an. Natürlich könnte man auch hier zu Dosenpilzen greifen und sich diesen Schritt sparen – aber wer will das schon wenn man mit frischem Gemüse arbeiten kann…
Mittlerweile müsste auch die Hähnchenbrust gut durchgezogen sein, so dass wie sie samt dem Suppengemüse in ein Sieb abgießen und beim kochen entstandenen Sud dabei aber auffangen – denn wir brauchen ihn im nächsten Schritt noch.
Von der beim sanften Garen entstandenen, noch heißen Hähnchen-Gemüse-Brühe messen wir nun ca. 400ml in einem Messbecher ab
und rühren die beiden Teelöffel Instant-Hühnerbrühe hinein.
Sobald die Hähnchenbrüste etwas abgekühlt sind, entnehmen wir diese aus dem Abtropfsieb und schneiden sie in mundgerechte Würfel.
Nachdem wir im Anschluss einen Topf mit Wasser für den Reis zum kochen aufgesetzt haben
lassen wir die Butter in einem weiteren Topf schmelzen
und rühren dann mit Hilfe eines Schneebesens vorsichtig das Mehl schrittweise so ein, dass es nach Möglichkeit nicht klumpt.
Zur so entstandenen Mehlschwitze geben wir dann den trockenen Weißwein
und gießen dann alles mit der Brühe auf
wobei wir alles gut miteinander verrühren.
In der Zwischenzeit müsste auch das Wasser für den Reis kochen, so dass wir es mit einem halben Teelöffel Salz versehen
und den Reis hinzufügen können, um ihn gemäß Packungsbeschreibung zu garen.
Anschließend geben wir den vorgekochten Spargel
sowie die angebratenen Champignons in die Sauce,
versehen alles mit einigen Spritzern – etwa einem Teelöffel – Zitronensaft
und lassen alles kurz aufkochen
bevor wir schließlich die Creme fraiche hinzufügen
und diese gründlich verrühren.
Das Ganze schmecken wir nun mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss ab
und sobald alles geschmacklich passt – was wir einfach durch probieren testen können –
addieren wir schließlich noch die Erbsen
sowie das gewürfelte Geflügelfleisch
und lassen alles für ca. 4-5 Minuten weiter vor sich hin köcheln.
Sobald dann auch der Reis fertig ist, können wir das fertige Gericht unmittelbar servieren und genießen.
Die sanft im Gemüsewasser gar gezogene Hühnerbrust hatte zwar beim Schneiden etwas gefasert, erwies sich beim Verzehr aber als unglaublich zart und saftig, so wie sein sollte. Gemeinsam mit dem frisch zubereiteten Spargel, den knackigen Erbsen und den Champignons ergänzte sie sich in der cremigen und würzigen Sauce zu einem absolut vorzüglichen Hühnerfrikassee. Die Entscheidung zu feinem Hähnchenbrustfilet anstatt des sonst verwendeten, eher minderwertigeren Geflügelfleisches zu greifen hatte sich auf jeden Fall ausgezahlt. Gemeinsam mit dem Reis ergab sich ein Gericht, dass ich mal wieder vorbehaltlos weiter empfehlen kann. Sehr lecker ist beim Verzehr übrigens auch das zusätzliche garnieren mit einigen weiteren Spritzern Zitronensaft. Alternativ hätte ich mir vielleicht auch noch kleine Blätterteig-Schälchen besorgen und das Hühnerfrikasse in diesen servieren können, aber ich fand den Reis dann doch als passendere Beilage – zumal sich dieser auch besser aufwärmen lässt.
Werfen wir abschließend wie gewohnt noch einen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichts. Die Hühnerfrikassee-Zubereitung alleine kommt meiner Kalkulation nach auf einen Gesamtwert von ca. 1800kcal, aufgeteilt auf vier Portionen also 450kcal. Dazu kommen noch einmal 850kcal insgesamt für den Langkorn-Wildreis-Mix, also 212kcal pro Portion, womit wir bei einer Gesamtsimme von 662kcal pro Portion wären. Für ein Hauptgericht ein absolut akzeptabler Wert, der das Ganze sogar als relativ leicht durchgehen lässt. Dennoch könnte man hier auch noch ein paar Kalorien einsparen, indem man statt Creme fraiche z.B. Creme legere oder Schmand verwendet. Aber das sind nur theoretische Überlegungen – aus meiner persönlichen Sicht gibt es an diesem Gericht erst einmal nichts zu verbessern. Sollte ich wider Erwarten dennoch ein noch besseres Rezept für Hühnerfrikassee finden, werde ich natürlich gerne hier darüber berichten. 😉
Guten Appetit
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