Hähnchenbrust im Reibekuchenmantel – das Rezept
Nach dem überaus leckeren Lachsfilet in Kartoffel-Käse-Kruste von gestern wollte ich heute meine Experimente mit Kartoffelummantelung von Fleisch einfach mal fortsetzen und etwas Hähnchenbrust im Reibekuchenmantel zubereiten. Zuerst hatte ich zwar überlegt zu fertigem Reibekuchenteig zu greifen, mich dann aber dagegen entschieden und beschlossen, ihn aus frischen Kartoffeln selbst zuzubereiten. Die fertige ummantelte Hähnchenbrust ergänzte ich noch mit etwas Buttergemüse aus dem Tiefkühlfach. Das Ergebnis war ein überaus gelungenes Geflügelgericht, dass ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz in der gewohnten Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 3 Portionen?
800-900g Kartoffeln
(Mehlig kochende Sorte)
1/2 Teelöffel gemahlenen Kümmel
etwas Salz und Pfeffer zum würzen
sowie ein Päckchen Buttergemüse aus dem Tiefkühlfach (optional)
Beginnen wir nun damit, das Schnittlauch zu waschen, trocken zu schütteln
Anschließend schälen wir die rohen Kartoffeln
und reiben sie auf der groben Seite unserer Küchenreibe.
Zu den geriebenen Kartoffeln geben wir die beiden Esslöffel Zitronensaft, vemischen alles gründlich
und drücken dann die geriebenen Kartoffeln in einem Sieb gründlich aus.
Das aufgefangenen Kartoffelwasser können wir dann in den Abfluss gießen.
Dann geben wir die Kartoffelspäne zurück in die Schüssel, schlagen die beiden Eier hinein,
addieren die Schnittlauchröllchen,
streuen den halben Teelöffel Kümmel ein
und vermischen alles gründlich miteinander
wobei wir es auch gleich kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Anschließend waschen wir die Hähnchenbrüste, tupfen sie trocken
und entfernen fettige Stellen, Sehnenreste und Fleischlappen. Ursprünglich wollte ich die Fleischlappen ebenfalls in Teig ummanteln, leider reichte dieser aber nicht, so dass ich sie einfach so anbriet und mitaß.
Nun würzen wir die Hähnchenbrustfilets von beiden Seiten mit etwas Salz und Pfeffer
und bestäuben sie dann mit dem Mehl, das wir ggf. etwas mit den Fingern verreiben. Alternativ können wir das Mehl natürlich auch auf einen kleinen Teller geben und die Hähnchenbrustfilets darin wälzen, bevor wir den Rest des Mehls abschütteln – ich finde das bestäuben aber etwas effektiver.
Dann ummanteln wir die Filets mit dem Reibekuchenteig, den wir vorher am besten noch mal kurz durch ein Sieb ausdrücken, falls sich wieder zu viel Feuchtigkeit angesammelt hat.
Die fertig ummantelten Hähnchenbrüste stellen wir dann für ca. 10 Minuten in den Kühlschrank, damit sich der Teig etwas festigt.
Anschließend erhitzen wir etwas Olivenöl – ich ging hier entgegen meiner sonstigen Vorgehensweise mit Esslöffeln einfach mal „frei Schnauze“ vor – in einer Bratpfanne
und geben die Hähnchenbrustfilet vorsichtig ins heiße Öl.
Nachdem wir sie etwa zwölf Minuten von einer Seite angebraten haben, drehen wir sie vorsichtig – am besten unter Zuhilfenahme eines oder besser zwei Pfannenwender – auf die andere Seite und braten sie auch dort weitere zwölf Minuten an.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, das TK-Gemüse in einen Topf zu geben und mit der Zubereitung zu beginnen – es benötigt, zumindest bei mir, nämlich 10 bis 12 Minuten bis es fertig ist.
Kniffelig sind bei den Filets vor allen das Anbraten der Seiten. Wer Glück hat und eine gerade und breite Seite hat kann es einfach auf die Seite drehen und hoffen dass es stehen bleibt. Klappt dies nicht, muss man es eben mit zwei Pfannenwender für einige Minuten stabilisieren.
Die fertigen Hähnchenbrustfilets im Reibekuchenmantel lassen wir dann noch kurz auf etwas Küchenpapier abtropfen
bevor wir sie schließlich mit dem Gemüse zusammen servieren und genießen können.
Meine größte Befürchtung war gewesen, dass der Reibekuchenteig beim Braten in der Pfanne einfach abfällt, doch da ich vorsichtig vorgegangen bin gelang es mir doch, dass der Teig die ganze Zeit hielt. Im Gegensatz zu gestern, wo ich gekochte Kartoffeln verwendet und diese zusätzlich noch mit Käse versehen hatte, war der Teig aus rohen Kartoffeln nämlich trotz mehrfachen Ausdrückens noch recht feucht und bei weitem nicht so klebrig. Und die insgesamt 24 Minuten – 12 Minuten für jede Seite – hatte auch vollkommen ausgereicht, das Hähnchenbrustfilet durchgehend zu garen. Besonderer Effekt war dabei, dass das Fleisch durch die Ummantelung unglaublich saftig und zart geworden war. Und auch der Teig aus rohen Kartoffeln war vollständig gegart worden, wobei die äußere Schicht schön knusprig geworden und der Rest noch angenehm weich geblieben war. Gemeinsam mit dem leckeren, knackigen Buttergemüse ein wahrer Genuss.
Bei der Zubereitung des Reibekuchenteigs wären natürlich noch einige Variationen denkbar: Zum einen könnte man die Kartoffeln vorher als Pellkartoffeln kochen, was den Teig etwas durch den höheren Stärkegehalt noch etwas klebriger machen würde, aber auch die Verwendung weiterer Gewürze, anderer Kräuter oder vielleicht auch die Zugabe von ein paar ausgelassenen Speckwürfeln im Teig bietet eine Vielzahl an interessanten geschmacklichen Optionen für dieses Rezept. Und wer sich die Arbeit mit dem Reiben der Kartoffeln sparen möchte, kann – wie einleitend bereits erwähnt – auch zu fertigen Reibekuchenteig greifen, den man heutzutage ja im Kühlbereich jedes gut sortierten Supermarkts findet. Vielleicht werde ich bei Gelegenheit ja noch mal eine Variante dieses Rezeptes hier vorstellen, für heute soll es aber mit diesem überaus leckeren und recht einfach zuzubereitenden Rezept bewendet bleiben. Ich wünsche allen Nachkochern also:
Guten Appetit