Pytt i panna – Schwedische Kartoffelpfanne mit Spiegelei – das Rezept
Nach all den Nudelgerichten die ich in letzter Zeit gekocht habe wollte ich dieses Wochenende mal etwas anderes auf den Tisch bringen. Bei der Suche nach einem passenden Gericht stieß ich dabei auf einen Klassiker der schwedischen Küche: dem Pytt i panna oder Pyttipanna. Dieses ursprünglich als Restegericht erfundene Rezept erinnert ein wenig an das hier übliche Geröstl, allerdings werden die Zutaten dabei sehr fein gewürfelt, was auch zu dem Namen führte, der einfach „winzig in der Pfanne“ bedeutet. Traditionell wird dieses Gericht mit einem Spiegelei und eingelegter roter Beete serviert. Das klang wirklich lecker. Und mit Rezepten aus Schweden wie dem Flyganden Jacob oder dem Schwedischen Lachskuchen hatte ich ja bereits gute Erfahrung gemacht.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
- 250g Fleischwurst
- 250g gewürfelten Speck
- 150g Bauchfleisch
Beginnen wir mit dem wahrscheinlich aufwändigsten Teil des ganzen Kochprozesses, dem Vorbereiten der einzelnen Zutaten. Wir schälen also die Möhren
waschen den Lauch, schneiden ihn in schmale Ringe,
Außerdem würfeln das Bauchfleisch
und schälen schließlich auch noch die Kartoffeln
die wir ebenfalls in kleine Würfel schneiden.
Nach all der Würfelei können wir endlich mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Dazu erhitzen wir etwas Butterschmalz in einer hohen Pfanne,
geben den gewürfelten Speck, das Bauchfleisch
sowie die Fleischwurst-Würfel in die Pfanne,
braten alles auf leicht erhöhter Stufe an, so dass ein paar Röstaromen entstehen,
und entnehmen dann erst einmal alles wieder aus der Pfanne, um es bei Seite zu stellen. Dabei sollten wir darauf achten, dass wir wirklich nur das Fleisch und nicht auch das Fett entfernen, denn dies brauchen wir noch für den nächsten Schritt.
In das noch heiße Fett in der Pfanne geben wir nun die gewürfelten Kartoffeln
und rösten diese unter möglichst wenig wenden an.
Sind die Kartoffelwürfel etwas angebräunt, addieren wir auch die gewürfelten Möhren,
verrühren alles gründlich miteinander, braten es gemeinsam noch für einige Minuten an
und dünsten es dann auf reduzierte Stufe für 6-7 Minuten geschlossen bei gelegentlichem rühren weiter an bis Kartoffeln und Möhren gar sind.
In der Zwischenzeit können wir die Nadeln von den zwei Zweigen Rosmarin abziehen und gründlich zerkleinern.
Außerdem waschen wir auch die Petersilie, zupfen die Blätter von den Stielen und zerkleinern sie ebenfalls.
Sind die Kartoffeln und Möhren dann einigermaßen durchgegart, geben wir auch die Zwiebeln
sowie den Lauch mit in die Pfanne,
dünsten sie für einige weitere Minuten mit an,
streuen den zerkleinerte Rosmarin ein
und schmecken alles mit einer guten Portion Salz und Pfeffer ab.
Jetzt ist es an der Zeit das zuvor angebratene Fleisch zurück in die Pfanne zu geben
und es gründlich mit den anderen Zutaten zu vermengen, damit es wieder heiß werden kann.
Außerdem streuen wir die zerkleinerte Petersilie ein und verrühren sie ebenfalls gründlich.
Während die Kartoffelpfanne weiter auf niedriger Stufe vor sich hin bruzzelt, erhitzen wir etwas Butter in einer zweiten Pfanne
und braten darin die Spiegeleier.
Anschließend können wir das fertige Pytt i panna, garniert mit dem Spiegelei und etwas frischer Petersilie und ein wenig roter Beete als Beilage, auch schon servieren und genießen.
Alleine schon die Kartoffelpfanne mit dem vielen Gemüse und der mehr als großzügigen Einlage aus Speck, Bauchfleisch und Fleischwurst war, nicht nur wegen ihrer deutlichen, aber nicht dominanten Rosmarin-Note mehr als nur gut gelungen. Schnitt man aber noch zusätzlich das flüssige Eigelb an und ließ es in die Kartoffelmasse fließen, ergab sich eine wahre Geschmacksexplosion. Und auch die rote Beete passte wie ich fand wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition dieses Gerichts. Eine sehr leckere Art Kartoffeln und Fleisch zu genießen. 🙂
Gute Appetit
Alles noch etwas feiner gehackt und statt des Fleisches einen sauren Hering und Du hast Labskaus. Sicher, die Würze ist auch variabel, aber so ähneln sich manchmal die Gerichte. Wobei ich in einem besseren Restaurant schon mal Labskaus aß, der nicht als zusammengerührtes Etwas (schon wieder „rühren“) mit Spiegelei auf den Tisch kam, sondern eher etwas dekonstruiert: Bratkartoffeln, warmes Cornetbeef, Hering, Spiegelei u.a. zum Selber mischen auf dem Teller.
Stimmt, es existiert tatsöchlich eine gewisse Ähnlichkeit zu Labskaus. Habe ich, muss ich zugeben, noch nie probiert, aber ich bin auch kein Freund von eingelegtem Hering. Man schnitt Fleisch und Gemüse übrigens früher deswegen so klein, weil die Seeleite wegen Skorbuts schlechte Zähne hatten und es nicht richtig beißen konnten. oO Keine schöne Vorstellung….
Wenn ich das Gericht mehr trennen müsste, würde ich die Kartoffel-Gemüsepfanne zu belassen und Fleisch und Spiegelei separat servieren. Dann könnte man es vielleicht auch mit angebräunten Leberkäse mit Spiegelei kombinieren, das ist auch immer recht lecker.
Lass ich es so sagen: Ich mag Gerichte, die man mit einem Löffel essen kann. Aber nicht immer ist das sinnvoll. Meine erste Labskaus-Erfahrung war Dosen-Labskaus. In der Dose war etwas, dass die Konsistenz eines festen Kartoffelbrei hatte und eigentlich aus allem bestand, was zu einem Labskaus gehört, außer Spiegelei. Die Optik sah aus wie schon mal gegessen und gut gekaut. Das würde zu deiner Theorie mit den schlechten Zähnen passen. 😉 (Ich weiß, dass es nicht nur eine Theorie ist.) Das Zeug schmeckte übrigens scheußlich, wie vieles aus der Dose, wenn man die Orginale kennt.
Der Bestandteil, der mich allerdings am meisten stört, ist das Cornet Beef. Damit bin ich noch nicht so richtig warm geworden, egal, ob kalt oder warm. Bratkartoffeln mit saurem Fisch esse ich hingegen recht gern, nur die Rote Bete ist verzichtbar. Aber vielleicht arbeite ich mich da auch noch ran und irgendwann schmeckt mir auch das. 😉