Reuben Pizza – das Rezept
Das Reuben Sandwich zählt wohl zu den Klassikern der amerikanischen Sandwich-Kultur. Es wird traditionell aus Corned Beef, Sauerkraut, Käse und Russischem Dressing zwischen zwei Scheiben Roggenbrot hergestellt. Über seinen Ursprung gibt es zwei konkurrierende Legenden, zum einen soll es Reuben Kulakofsky in Omaha, Nebraska im Rahmen einer Pokerrunde erfunden haben, andere behaupten es sei eine Kreation des jüdisch-deutschen Auswanderers Arnold Reuben, der es in seinem New Yorker Reuben’s Restaurant and Delicatessen erstmalig angeboten haben soll. Wie dem auch sei, ich konnte mich mit der Kombination von Corned Beef, Sauerkraut, Käse und einem Dressing sofort identifizieren, wollte sie aber nicht für ein Sandwich sondern in einer Pizza verarbeiten. Dabei ersetzte ich das ursprüngliche Russische Dressing auch gleich durch das in den USA viel verbreiterte und ebenfalls häufig im Reuben Sandwich verwendete Thousand Island Dressing, das im Gegensatz zu seiner russischen Variante weniger scharf, dafür umso fruchtiger sein sollte. Das Rezept für dieses Dressing hatte ich ja bereits im vorherigen Beitrag vorgestellt.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Während der Ofen auf 200 Grad vorheizt, rollen wir den Pizzateig auf dem Backblech aus
und schieben es für 5-6 Minuten in den Ofen, um es vorzubacken. Dadurch weicht der Boden bei dem dicken Belag nicht so durch.
In der Zwischenzeit schneiden wir das Corned Beef in Streifen, die wir noch einmal halbieren
und gießen das Sauerkraut zum abtropfen in ein Sieb
wo wir es gründlich ausdrücken.
Dann entnehmen wir den Pizzateig aus dem Ofen, bestreichen ihn großzügig mit unserem Thousand Island Dressing,
bestreuen diesen mit etwas geriebenen Käse – ich verwendete eine Mischung aus Mozzarella und Cheddar –
und verteilen dann großzügig die Corned Beef Streifen darüber.
Über das Corned Beef verteilen wir nun das gründlich ausgedrückte Sauerkraut,
das wir wiederum mit etwa einer Handvoll Kümmelsamen bestreuen. Ich persönlich finde die Kombination von Kümmel mit Kraut, insbesondere Sauerkraut, sehr lecker – aber wer so etwas nicht mag kann es natürlich auch weglassen.
Zuletzt verstreuen wir noch den restlichen Käse über dem Sauerkraut
und schieben das Blech dann wieder für weitere 12-15 Minuten in den Ofen, um den Teig fertig durchzubacken und den Käse schmelzen zu lassen.
Sobald der Käse beginnt eine goldbraune Farbe anzunehmen, können wir das Blech entnehmen und lassen es für 4-5 Minuten ruhen,
bevor wir unsere Reuben Pizza mit dem Pizzaroller zerteilen und – vielleicht mit etwas Petersilie garniert – servieren und genießen könnnen.
Ich muss zugeben, dass ich trotz diverser USA-Aufenthalte zwar einige kulinarische Abenteuer dort erlebt, aber noch nie ein Reubens Sandwich probiert habe. Und nach dem ersten Bissen in diese Pizza begann ich unmittelbar, dieses Versäumnis zu bereuen. Die Kombination aus dem hausgemachten Thousand Island Dressing, einer großzügigen Menge Corned Beef, Sauerkraut und natürlich dem Käse erwies sich als eine wahre geschmackliche Offenbarung. Mein Eindruck dass diese Kombination durchaus schmackhaft sein könnte wurde nicht nur erreicht, sondern sogar noch deutlich übertroffen. Ich war wirklich begeistert und verstand auf Anhieb, warum sich diese Zusammenstellung auf einem Sandwich in den USA so großer Beliebtheit erfreut. Daher kann ich es jedem nur empfehlen, das Reuben als Pizza oder als Sandwich unbedingt mal zu probieren. Dabei trug das Thousand Island Dressing meiner Meinung nach maßgeblich zum kulinarischen Erfolg bei und wer die Zeit hat, sollte das Dressing unbedingt selbst herstellen.
Mensch, bei den ganzen US-Rezepten in letzter Zeit wird es doch mal wieder Zeit für einen USA-Urlaub bei dir. Immerhin schon 12 Jahre her, wenn ich deine Blog-Posts richtig in Erinnerung habe (inkl. MacBook-Kauf, iPod-Tod und scharfes Hunan-Hühnchen ). Hättest du da überhaupt mal wieder Bock drauf? Könnte man auch gut mit rer Dom. Rep. verbinden
Als treuer Leser freu mich immer auf deine Posts, also gern weiter so!
Es gibt eben viele amerikanische Food-Blogs, aus denen ich mich inspirieren lasse. 🙂
Der Ausflug mit dem Hunan-Hühnchen an die Ostküste der USA ist meines Wissens sogar schon 15 Jahre her. 😉 Mein letzter Ausflug war 2007, also vor 12 Jahren, an die Westküste nach Boston und New York. Wäre eigentlich wirklich mal wieder an der Zeit.
Vielleicht nehme ich mal einen Brückenflug über die USA in die DomRep und nehme mir ein paar Tage Zeit zwischen Ankunft und Abflug. Zumindest wäre das theoretisch möglich. Leider muss man ja inzwischen umständlich ein kostenpflichtiges Visum beantragen und persönlich in der US-Botschaft vorsprechen, bevor man dort überhaupt einreisen darf. Das war früher viel einfacher, da konnte man den Visumsantrag einfach im Flugzeug ausfüllen und er kostete nicht extra. Daher ist eine erneute US-Einreise eher unwahrscheinlich. Bock hätte ich schon, aber Aufwand, Dauer und Kosten halten mich davon ab.