Buntes Chili con Carne – das Rezept
Nach einer Woche Isolation aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie wagte ich mich heute mal wieder zu einem größeren Einkauf nach draußen. Obwohl sich auch ein kleinerer Supermarkt in Laufweite meiner Wohnung befindet, entschloss ich mich mit dem Auto in meinen bevorzugten großen Markt zu fahren, wo ich sicher sein konnte alles zu bekommen was ich suchen würde. So leer wie dieses Mal hatte ich die dortige Tiefgarage noch nie erlebt und fand auf Anhieb einen Parkplatz. Im Markt selbst regelten Sicherheitsleute den Zugang und sorgten dafür dass nur eine bestimmte Menge an Einkäufern gleichzeitig in den Laden konnte – da ich aber früh dran war wurde ich sofort eingelassen und konnte meine Einkäufe erledigen. Auf den ersten Blick gab es keinen Mangel, selbst Klopapier war in großen Mengen vorhanden, sah man aber genauer hin, fehlte es hier an anderen Stellen: Pizza-Fertigtteig war knapp und bei den Konserven fehlten vor allem begehrte Gemüsesorten wie Erbsen und Möhren, Mais und Bohnen, während der Markt anscheinend für ausreichend Tomaten in Dosen gesorgt hatte. Außerdem gab es, was sonst nicht im Angebot war, auch verschiedene Konserven in Großformat mit 1-3kg Inhalt, so wie ich es eher aus der Metro kenne – für mich aber leider zu riesig. Und auch an Nudeln fehlte es nicht, sogar vor der Fleischtheke waren extra Paletten mit Pasta-Packungen als Abstandshalter aufgestellt worden. So konnte ich also ohne Probleme all meine Einkäufe für die nächste Zeit erledigen und meine Vorräte großzügig auffüllen.
Aus diesen Vorräten sollte heute nun erst einmal eines meiner Lieblingsgerichte entstehen, welches ich zwar häufig in unserem Betriebsrestaurant gegessen, aber selbst seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gekocht hatte: das Chili con Carne. Es war eines der ersten Gerichte, die vor über zehn Jahren ich hier im Blog als Rezept vorgestellt hatte, die letzte Variante in Form des Texas Beef Chili ist auch schon wieder über vier Jahre her. Da war es wirklich mal wieder an der Zeit für eine neue Variation dieses Gerichts. Ich entschied mich dabei für eine besonders bunte Variante mit vielen Gemüsesorten und Kartoffeleinlage, außerdem verwendete ich Chili-Bohnen anstatt normaler Kidney-Bohnen um dem Gericht noch ein wenig mehr Schärfe zu verleihen. Das Ergebnis war ein überaus gut gelungenes und wunderbar pikantes Chili, dessen Rezept ich mit diesem Beitrag nun einmal kurz vorstellen möchte.
Was benötigen wir für 3-4 Portionen?
Bevor es an die eigentliche Zubereitung geht, müssen wir – wie üblich – natürlich erst einmal die einzelnen Zutaten vorbereiten. Wir schälen und würfeln also die Zwiebel,
waschen, entkernen und würfeln die grüne Paprika,
schneiden die Stangensellerie in kleine Stücke,
waschen, entkernen und würfeln die rote (Spitz-)Paprika (ich hatte mich erst nachträglich entschlossen auch sie zu verwenden),
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehen,
und zerkleinern die getrockneten Chilis.
Dann können wir endlich mit der eigentlichen Zubereitung beginnen. Dazu erhitzen wir etwas Öl in einer hohen Pfanne auf erhöhter Stufe, bröseln das gemischte Hackfleisch hinein,
würzen es sogleich mit etwas Salz und Pfeffer
und braten es dabei krümelig an.
Ist es fast durchgebraten, addieren wir auch die Speckwürfel,
braten sie für einige Minuten mit an
und geben dann etwa 250-300ml der Rinderbrühe hinzu,
die wir über ca. 10-15 Minuten auf mittlerer Stufe einkochen lassen, bis die Flüssigkeit fast komplett verschwunden ist. Das gibt dem Fleisch zusätzliche Würze.
Anschließend geben wir die gewürfelte Zwiebel,
sowie die gewürfelten Paprikas zum Fleisch in die Pfanne
und dünsten es für einige Minuten mit an.
Dann streuen wir auf die zerkleinerten Knoblauchzehen ein,
addieren die gewürfelten Kartoffeln, dünsten beides ebenfalls kurz mit an
und geben dann das Tomatenmark mit in die Pfanne,
welches wir zwischen den Pfannneninhalt verteilen und kurz mit anrösten.
Dabei streuen wir auch gleich die getrockneten Chilis mit ein.
Nachdem wir anschließend die Chili-Bohnen samt Sauce dazu gegeben haben
löschen wir alles mit der restlichen Rinderbrühe ab
und geben die stückigen Tomaten hinzu.
Das Ganze verrühren wir gründlich miteinander, lassen es kurz aufkochen,
rühren für die Schärfe noch 1-2 Espresso-Löffel Sambal Olek ein
und lassen es dann auf leicht reduzierter Stufe für ca. 30 Minuten geschlossen vor sich hin köcheln.
Dabei sollten wir nicht vergessen es zwischendurch immer mal umzurühren, damit nichts anbrennt.
Nach einer halben Stunde geben wir schließlich auch den abgetropften Mais hinzu, verrühren ihn gut
und schmecken das Gericht noch einmal final mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel,
geräuchertem Paprikapulver sowie Chili (z.B. Chipotle-Chili) ab,
um es schließlich für weitere 10-5 Minuten vor sich hin köcheln zu lassen. Gerne auch offen, damit die Flüssigkeit sich noch ein wenig reduziert.
Anschließend können wir es auch schon, vielleicht garniert mit etwas Sauerrahm oder Creme fraiche, servieren und genießen.
Ein so reichhaltiges und buntes Chili con Carne hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Die Variante die man in unserem Betriebsrestaurant serviert beschränkt sich ja leider nur aus Hackfleisch, Kidneybohnen, Mais und Tomaten, dabei kann man ein Chili doch so wunderbar mit weiteren Gemüsesorten noch deutlich aufwerten und es dabei noch deutlich verbessern. Paprika und auch Möhren sind ein eigentlich nahe liegende Zutat, aber auch das Stangensellerie passte wie ich fand wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition und die Kartoffeln bildeten eine willkommene Sättigungseinlage für das Gericht. Aber ein gutes Chili hängt natürlich auch immer von seiner Würze ab und auch da war mir mit der Kombination aus Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Paprika und Chilipulver eine wirklich gelungene Kombination gelungen wie ich fand. Dabei gaben die Kombination aus getrockneten Chilis, Sambal Olek und Chipotle-Chili dem Gericht eine angenehme, kräftige Schärfe, so wie ich es von einem guten Chili auch erwarte. Ein sehr gelungenes und reichhaltiges Chili con Carne – ich war mit dem Ergebnis auf jeden Fall überaus zufrieden.
Guten Appetit
Wir hatten uns letztens eine Pizza bestellt, auf der Alopinos drauf waren. Hatten wir noch nie gehört. Ich esse gerne scharf, aber die…Boah. Hab ich nicht vertragen 🙁
Den Begriff Alopinos kannte ich bis ich dein Kommentar hier gelesen hatte auch noch nicht. Ich kannte Chipotle-Chilis, von denen ich mir eine große Menge in getrockneter Form bestellt habe – die sind gut scharf, aber noch essbar. Laut meiner Recherche haben Alopinos aber nur 5000-8000 Scoville, das geht eigentlich noch und liegt in etwas gleich wie Jalapeños, Cayenne Pfeffer (d.h. die Chilis aus denen er gemacht wird) haben 30.000 – 50.000 Scoville.
Ich habe bemerkt dass es bei Chilis und Chilizubereitungen ( Saucen, Salsa ) nicht nur immer auf die alleinige Schärfe ankommt ob man sie verträgt, sondern auch darauf wie das Zeug eingelegt ist. Was dann naämlich auf den Magen schlägt ist oft nicht einmal die Schärfe, sondern ungesunde bzw schlecht verträgliche Zusatzstoffe, zuviel Essig, zuviel Salz.
Das ist eigentlich viel schlimmer als die natürliche frische Chilischärfe.
Vor Allem zuviel Zucker und Essig verursachen gerne mal Sodbrennen etc..
Da sind mir doch wirklich frisch gehackte rohe Chilischoten lieber.
Oder zur Not einfach reines Chilipulver in der gewünschten Sorte, oder Chiliflocken.
Ich habe zwar auch einige Chilisaucen und Pulver mit allerhöchster Scoville Rate daheim , benutze sie aber selten.
Mir ist es einfach zu doof, Lebensmittel mit der Pipette zu dosieren, und dann auch noch einen künstlichen Geschmack zu haben. ( vor Allem bezüglich der Saucen ) Nach einigen Experimenten war ich dann doch wieder eher von den frischen Produkten mehr überzeugt.
Frisch ist ja schön und gut, aber in Zeiten der Corona-Krise nicht immer ohne weiteres realisierbar. 😉
Ich finde es ist nicht alleine die Schärfe, sondern insgesamt die Würzkombination die ein gutes Chili ausmacht. Ich finde es wenig produktiv, ein Chili einfach nur auf Biegen und Brechen maximal scharf zu machen – viel mehr ist es die Kombination die letzlich den Geschmack ausmacht.
Ja, Sonja, das kann gut sein. Nächstes Mal ohne die Dinger 😉
Von einer Krise bemerkt man bei uns nichts, alle Supermärkte sind gut bestückt wie immer.
Ist es bei Euch anders?
Natürlich beachtet man unbedingt die Vorschriften zur Sicherheit, aber an eine Gefahr für normal gesunde Menschen glaube ich persönlich nicht.
ich hoffe dass das Alles bald wieder zum normalen Alltag übergeht, wobei ich aber wie gesagt hier bei uns sowieso kaum Einschränkungen spüre.
Du hast völlig recht, lieber JaBB:
Maximale Schärfe ist nicht das Ziel, auch für mich nicht. ( mehr ) Das zerstört nur den Geschmack. Viel wichtiger ist die Chilisorte, die Verarbeitung als Gewürz und die Harmonie mit den übrigen Komponenten.
Die Supermärkte sind tatsächlich meist gut bestückt, es kommt nur bei bestimmten einzelnen Gütern immer wieder zu Engpässen: Klopapier, frische Hefe, fertiger Pizzateig, Konserven und Nudeln. Dahingegen Obst und Gemüse meistens genug vorhanden ist. Hier habe ich einzig bei Kartoffeln habe ich mal Engpässe erlebt. Verhungern werden wir bestimmt nicht, aber einige Leute handeln eben nicht gerade rational bei ihren Einkäufen. 😉
Allerdings bin ich vom Spontaneinkäufer , der alle ein bis zwei Tage Kleinigkeiten einkauft zu einem Großeinkäufer geworden, der sich nur noch ein, maximal zwei Mal in der Woche mit allem eindeckt was er braucht – um die Infektionsgefahr durch Kontakte zu Fremden um Supermarkt etwas zu vermindern.
Ach, ich muß zugeben ich bin beim Spontaneinkaufen geblieben.
Ich habe keine Angst…irgenwie fehlt das bei mir völlig.
heute war es allerdings sogar im REWE unangenehm. Es war sehr eng weil überall zusätzliche Aufsteller für Osterartikel platziert sind und die Gänge blockieren. Zudem wurde gerade Ware aufgefüllt. Teilweise musste man sich ananderen Personen vorbeischieben, das fand gerade keiner so toll.
Alle waren etwas angespannt. Schutzmasken trug aber noch niemand.
Bin mal gespannt was weiter passiert.
Ich war heute einkaufen und es war recht leer im Supermarkt. Die Einkaufswagen wurden persönlich ausgegeben und vorher von einem Mitarbeiter desinfiziert. Außerdem waren viele Kunden mit Mundschutz, einige sogar mit Handschuhen unterwegs. Und alle versuchten ein wenig Abstand zu halten. Zwischen den Kassenreihen waren Plexiglas-Wände aufgestellt und am Boden Markierungen angebracht, um 1,5 Meter Abstand zwischen den Wartenden zu wahren. Die Kassenmitarbeiter trugen zwar keine Masken, aber Handschuhe. Allerdings tauschten sie die Handschuhe nicht nach jedem Kunden aus, daher halte ich das (wie so vieles andere) für Augenwischerei. Die Mitarbeiter an der Fleischtheke des selben Markte tragen schon seit Jahren Handschuhe und wechseln sie auch bei jedem Kunden. Aber solche Aktionen lassen die Leute sich halt sicherer fühlen. 😉
Nudeln und Klopapier sind inzwischen übrigens – zumindest hier – mehr als genug da. Jetzt fehlt es aber an anderen Dingen wie frischem Knoblauch, gefrorenem Spinat und einigen Konserven.
Das mit den Osterartikeln fiel mir aber auch auf, teilweise waren sie so ungünstig platziert, dass man mit dem Einkaufswagen nicht vorbei kam.
Ich bin auch sehr gespannt wie es weiter geht – es wird sich ja wohl noch über einige Wochen hinziehen, wenn nicht sogar Monate… 😕