Mexikanischer Bohneneintopf – das Rezept
Da ich noch recht viele Bohnen in Dosen vorrätig hatte, entschied ich mich heute dazu mal einen Bohneneintopf mexikanischer Machart zuzubereiten. Im Original war das Rezept zwar als vegetarisch deklariert, aber wer ich kennt weiß dass ich ohne Fleisch ungern koche – daher entschied ich mich dazu das ganze mit etwas gewürfelten Speck ein wenig aufzupeppen. 😉 Gut gefiel mit an diesem Rezept dass man hier frische Tomaten vorher röstet, wovon ich mir zusätzlich mehr Aroma versprach. Ich habe nichts gegen Dosentomaten und verwende sie gerne, aber frisch ist natürlich immer besser. Den damit verbundenen Mehraufwand nahm ich dabei gerne in Kauf und er hatte sich meiner Meinung nach wirklich gelohnt, da dies meiner Meinung nach mit zum geschmacklichen Gesamterfolg beitrug. Aber damit genug der langen Vorrede, kommen wir nun zu meiner Version des Mexikanischen Bohneneintopfs.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
Beginnen wir also damit die Tomaten zu waschen, ihre Stielansätze zu entfernen und sie in Scheiben zu schneiden.
Während der Ofen auf 230 Grad vorheizt, pinseln wir dann eine Auflaufform mit etwas Olivenöl aus,
legen die Tomaten hinein und bepinseln sie nochmals mit einer dünnen Schicht Öl.
Dann schieben wir sie für ca. 30 Minuten auf der mittleren Schiene in den Ofen.
In der Zwischenzeit schälen wir die Möhren und würfeln sie,
schälen die Kartoffeln und würfeln sie ebenfalls,
ziehen die Zwiebel ab und würfeln auch sie
und schälen die Knoblauchzehen, um sie gründlich zu zerkleinern.
Außerdem geben wir die Bohnen in ein Sieb, spülen sie unter fließendem Wasser ab und lassen sie abtropfen.
Dann dürften auch die Tomaten genug geröstet sein, so dass wir die Auflaufform entnehmen und den Ofen ausstellen und die Tomaten etwas abkühlen lassen können.
Nun erhitzen wir einen Esslöffel Olivenöl in einem Topf oder einer hohen Pfanne auf leicht erhöhter Stufe,
und geben dann die Speckwürfel hinein, um sie rundherum schön knusprig anzubraten
und anschließend erst einmal wieder zu entnehmen und bei Seite zu stellen.
In die nun wieder leere Pfanne geben wir nun die gewürfelte Zwiebel, dünsten sie kurz im verbliebenen Fett an
und geben dann die Möhren- und Kartoffelwürfel hinzu
um sie für 1-2 Minuten mit anzudünsten.
Es folgen die gerösteten Tomaten sowie die zerkleinerten Knoblauchzehen
die wir wieder kurz mit andünsten
und streuen dann jeweils einen Teelöffel Oregano, Kreuzkümmel, Chili und geräuchertes Paprika ein
und lassen sie sich kurz in der Hitze entfalten
bevor wir schließlich alles mit der Gemüsebrühe ablöschen.
Nachdem wir alles verrührt und dann die beiden Lorbeerblätter hinzu gegeben haben
lassen wir alles geschlossen für 10-12 Minuten auf reduzierter Stufe vor sich hin köcheln
wobei wir es natürlich hin und wieder umrühren damit nichts anbrennt.
Außerdem können wir alles auch schon einmal mit etwas Salz und Pfeffer zusätzlich abschmecken.
Schließlich geben wir auch die abgetropften Bohnen in die Pfanne,
verrühren sie und lassen sie für weitere 10 Minuten mit dem restlichen Inhalt offen vor sich hin köcheln.
Sind die Bohnen ebenfalls gar gekocht, entnehmen wir die Lorbeerblätter aus dem Eintopf,
geben etwa die Hälfte des Eintopfs in ein anderes Behältnis, einen anderen Topf oder eine Schüssel,
zerkleinern alles gründlich mit einem Pürierstab
und geben die pürierte Masse dann zurück in die Pfanne
wo wir nun auch die zuvor angebratenen Speckwürfel wieder hinzu geben.
Nun verrühren wir alles gründlich miteinander, lassen die Speckwürfel wieder schön heiß werden
und schmecken alles noch einmal final mit den Gewürzen ab.
Danach können wir unserem Mexikanischen Bohneneintopf auch schon servieren und genießen. Ich verzehrte ihn in Kombination mit einem Weizentortilla.
Es war eine gute Wahl gewesen nur etwa die Hälfte des angenehm würzigen Bohneneintopfs zu pürieren, denn so besaß das Gericht dank der verbliebenen Gemüsestücke noch angenehm Biss. Die Röstaromen der Tomaten gaben dem Eintopf außerdem eine fein rauchige Note, die gemeinsam mit einer ausgewogenen Auswahl an Gewürzen dieses Rezept zu einem geschmacklichen Erfolg machten. Ich hatte beim Chili nicht gespart, daher konnte ich mich auch was die Schärfe anging nicht beschweren. Erinnerte ein wenig an das Bohnenmus, das ich Ende letzten Jahres für meine Tacos con chicharronés zubereitet hatte, allerdings in stark gepimpter Form. Im Nachhinein gesehen hätten hier bestimmt auch ein paar Spritzer Zitronen- oder Limonensaft nicht geschadet, aber da hatte ich beim Einkaufen leider nicht dran gedacht. Aber auch ohne erwies sich dieser Bohneneintopf als ein weiteres überaus gut gelungenes Kochexperiment. Der Speck hat schließlich nicht geschadet, aber es hätte bestimmt auch ohne funktioniert. Und mit dem Tortilla konnte ich am Ende auch wunderbar die letzten Reste aus dem Teller wischen, so dass ich nichts von diesem leckeren Eintopf verschwenden musste. 😉
Guten Appetit
Das mit den Tomaten ist eine zweischneidige Sache. Da kommt es immer auf die Kriterien des „Besseren“ an, ob die Dosen- oder die frischen Tomaten besser sind. Vom Aroma sind wohl die Dosentomaten immer die besseren (außer, man hat die frischen selber geerntet), kommen sie doch vollreif nach längerer Sonnenbestrahlung in die Dose. Das ist bei frischen Supermarkttomaten meist nicht der Fall, die meisten von denen haben nichtmal direkt Sonne gesehen. Was die Aromatik betrifft, sind sie allerdings mittlerweile besser als ihr Ruf. Ich nutze sie auch in 99% der Fälle, da ich sie meist auch gleichzeitig als Flüssigkeitsquelle für meine Speise nutze. Dosentomaten schmecken meist irgendwie anders, intensiver, aber irgendwie auch nach Dose.
Selbst unter Gesundheitsaspekten gibt es nur ein sowohl als auch. In rohen Tomaten sind positiv wirkende Stoffe drin, in gekochten (Dosentomaten sind ja doch mindestens sterilisiert) auch, wenn auch andere. Und beide sind gut für uns. Aus den rohen bekommen wir das eine, aus gekochten das andere. Wie man es also macht, macht man es richtig. 😉
Ja ja, im Winter bekommt man meist nur frische Gewächshaus-Tomaten, die weniger Geschmacksintensiv sind. Abr durch das Rösten intensiviert sich der Geschmack meiner Meinung nach noch etwas, daher hat sich hier auch der Einsatz von frischen Tomaten gelohnt.
Einen spezifischen „Dosen-Geschmack“ konnte ich allerdings noch nie feststellen – aber ich nutze sie in meinen Rezepten aber auch vielleicht auch einfach nur so häufig dass das bei mir einfach normal ist. 😉