Pizza Texas mit Rinderhack, BBQ-Sauce, roten Zwiebeln & Bacon [09.10.2021]
Die letzten Tage bin ich leider nicht zum kochen gekommen und habe mich größtenteils von Sandwich & Brot ernährt. Und auch heute hatte ich irgendwie keine Lust mich an den Herd zu stellen. Aber nach über drei Monaten war es einfach mal wieder an der Zeit dass ich mir eine Pizza nach Hause bestellte. Ich hätte mir zwar auch selbst eine machen können, doch ich hatte irgendwie mal wieder Lust auf eine Bestell-Pizza. 😉 Dazu wählte ich wieder den Pizzaservice den ich schon mit der Pizza Shanghai und der Pizza Regina dieses Jahr zwei mal getestet und für gut befunden hatte: den Pizza Blitz. Dieses Mal entschied ich mich für eine Pizza Texas mit BBQ-Sauce, Texas-Beef, Bacon, roten Zwiebeln und Mozzarella. Mit 11,95 Euro für eine 32cm Version nicht gerade billig, aber einmal alle zwei bis drei Monate geht das schon mal. Ich hatte eben Lust auf eine „Männerportion“. 😉 Nach nicht mal zwanzig Minuten wurde die Pizza dann auch schon geliefert.
Leider war sie nicht vorgeschnitten – das hätte ich wohl extra angeben müssen – aber da ich ja glücklicherweise einen Pizzaroller besitze war das Problem in kürzester Zeit behoben und ich konnte die Pizza anschließend per Hand verzehren.
Hinter dem Begriff Texas-Beef verbarg sich ganz wie erwartet angebratenes Rinderhackfleisch was eindeutig auch die dominanteste unter den Fleischzutaten war. Was daran „Texas“ war erschloss sich mir allerdings nicht, für mich war es einfach krümelig angebratenes Hack vom Rind. Der Bacon war ebenfalls vorhanden, nahm aber eher eine untergeordnete Rolle ein. Aber in Kombination mit viel rauchiger BBQ-Sauce, noch leicht knackigen roten Zwiebeln und viel Käse erwies sich diese Pizza als deftige aber überaus leckere Variante. Erinnert von der Zusammenstellung an die Pizza Conchita von Joey’s Pizza die ich 2009 mal in Jena probiert hatte – allerdings war da der Bacon weitaus dominanter und auch deutlicher sichtbar. Ist eben die teuerste Zutat, daher wird hier am ehesten gespart.
Insgesamt eine sehr leckere Pizza, allerdings erwies sich der Rand dieses Mal als etwas zu hart gebacken, weswegen ich am Ende genau diesen Teil der Pizza leider entsorgen musste:
Da es sich aber um eine Pizza mit 32cm Durchmesser gehandelt hatte, war das glücklicherweise zu verschmerzen – ich bin auch so mehr als nur satt geworden.
Rindfleisch allein macht noch kein Texas-Style. Ich vermute mal, dass damit eher die Kombi aus Rindfleisch, Bacon und BBQ-Soße gemeint ist. Texas+ wäre dann mit zusätzlichen Bohnen … 😉
Das könnte sein, aber es steht explizit der Begriff „Texas-Beef“ in der Zutatenliste. 😉
Bohnen (und Mais) sind aber doch eher Mexico – oder eben TexMex.
Dann kam wohl das Fleisch aus Texas. Wozu das gut sein soll, ist allerdings fraglich.
Dann hätte die Pizza deutlich mehr gekostet, wegen der Importzölle auf Nicht-Europäisches Fleisch. Wenn die EU etwas kann, dann ist es die innereuropäische Agrarindustrie vor Billigimporten schützen. Vielleicht war die Würzmischung ja texanisch, aber das Fleisch stammte wohl eher von hiesigen Metzgern. Aber ich das sind natürlich nur Vermutungen… 😉
Da wäre ich mir nicht sooo sicher. Wenn’s jetzt schon echt amerikanische Majonäse in den Supermärkten gibt, warum nicht auch Fleisch. Aus Südamerika wird das ja schon länger praktiziert. Und irgendein Freihandelsabkommen wird doch auch für Texas zuständig sein.
Man kann es nicht ausschließen, aber ich halte es für extrem unwahrscheinlich. Obwohl TTIP und Co sind ja zuletzt gescheitert wegen Chlorhähnchen und so….
Dennoch halte ich die Wahrscheinlichkeit dass ein normaler Pizza-Lieferdienst Fleisch aus den Übersee verwendet und dann die Pizza für den Preis verkauft. Und: Ich wüsste nicht ob ich da einen Unterschied schmecken würde, es ist ja kein Kobe-Rind oder so… 😉
Das ist ja der Knackpunkt: Die haben in Übersee so eine Fleischschwemme, dass es für sie günstiger ist, es nach Europa zu verschiffen und Hackfleisch draus zu machen als bei sich zu entsorgen. Wie gesagt: Stichwort argentinisches Steakfleisch, das hat einen noch längeren Weg, und irgendwohin müssen auch die Reste. 😉
Ich fürchte, texanisches Rindfleisch ist in der Gastro ein preiswertes Tk-Massenprodukt, dass nur dewegen nicht direkt an Konsumenten geht, weil wir nur frisches Rindfleisch am Stück kaufen.
Ja, das kennt man ja: Äpfel aus Neuseeland sind auch günstiger als lokale Äpfel.
Aber da scheint sich ja gerade endlich ein Bewusstsein in der Bevölkerung zu bilden und es wird mehr zu lokalen Produkten gegriffen. Aber da taucht das altbekannte Problem wieder auf: In Deutschland guckt man vor allem auf den Preis.
Aber sind wir mal ehrlich: Welcher Supermarkt hat heutzutage noch eine echte Fleischtheke. Selbst in meine Lieblingssupermarkt werden die Fleischstücke in Plastik eingepackt aus dem Kühlraum geholt, kaum jemand schlachtet noch selbst. Aber sind wir mal ehrlich: Wenn wir noch noch biologisch und klimaoptimal gezüchtetes Fleisch essen würden, kämen wir wieder zu den Zeiten wo es eben nur Sonntags mal etwas vom Tier gibt und ansonsten vegetarisch gelebt wird. Weil es sich nur noch ein elitärer Kreis leisten könnte täglich Fleisch zu essen. Wollen wir das? Ich glaube nicht. Aber vielleicht bleibt uns auch nichts anderes übrig…
Das mit dem Plastik ist kein Kriterium. Selbst mein Lieblingsfleischer, der für mich über jeden Zweifel erhaben ist, nutzt Plastik zum einschweißen und vakuumieren für den Transport zwischen der Fleischerei und den Verkaufsfilialen. Für Würstchen und auch für Frischfleisch. In der Verpackung bleibt das Zeug eben länger frisch als wenn es offen rumliegt, auch wenn’s gekühlt wird.
Ansonsten halte ich bei der Globalisierung gerade auch bei Großanbietern nichts schändliches mehr für unmöglich.
Und was die neuseeländischen Äpfel betrifft: Das klingt vielleicht etwas komisch, aber die können einen kleineren Schadfußabdruck haben als einheimische Früchte. Nur mal als Gedanke: Riesenplantage in Neuseeland, der Apfel kommt nach Zwischenlagerung direkt in Container, auf Schiff, hier in die Großlogistik und dann in den Supermarkt. Bei der hiesigen Kleinbauerei, die auch alle Maschinen zum Ernten einsetzen, aber dafür abend auf vielen Höfen entsprechend mehr, dann wird alles erst gesammelt von den vielen Bauern in der Genossenschaft, dann kommt es in den Großhandel usw. Auf die gleiche Menge bezogen ist der neuseeländische Apfel u.U. ökologisch günstiger. Klingt absdrus, ist aber so.
In meiner alten Heimat im ländlichen Nordhessen gab es beim richtigen Fleischer – zumindest damals – nichts was in Plastik eingeschweißt war. Alles was nicht geräuchert oder gekocht war, war frisch am selben Tag geschlachtet, man konnte sich sogar das frische Hackfleisch roh auf ein Brötchen schmieren und – garniert mit vielleicht ein paar Zwiebeln – genießen. Da nur noch wenige Supermärkte echte Metzger geschweige denn Fleischtheken haben sondern ihr Fleisch nur noch in Schutzatmosphäre abgepackt vorportioniert anbieten, habe ich so etwas seit langer Zeit nicht mehr verzehren können. 😢
Wenn ich das Fleisch sowieso koche bzw. brate, ist es mir eigentlich relativ egal, aber leider hat die Lebensmittelindustrie ja auch hier Tricks und Kniffe entwickelt um den Kunden zu täuschen. Ich denke da nur an das mit Wasser gestrecktes Hackfleisch, das beim anbraten dann in einer Wasserlache schwimmt und eher kocht als wirklich anbrät. Der Wermutstropfen ist halt, dass man für gutes echtes Fleisch heutzutage deutlich mehr zahlen muss als früher. Vielleicht sind wir einfach zu Fleischverwöhnt geworden und sollten eher zu einer etwas fleischärmeren Ernährung zurückkehren. Aber ich sehe ja an mir selbst, dass das gar nicht so einfach ist. 😉
Zu deinem Theorem mit dem neuseeländischen Apfel: So abwegig ist das gar nicht, es könnte tatsächlich so passieren. Obwohl ich nicht glaube dass Neuseeland weniger technisiert vorgeht als Deutschland, aber die Größe der Farm ist hier vielleicht eher maßgeblich.
Na ja, wenn es zur Ampelkoalition kommt wird sich wahrscheinlich eh viel ändern. Teurer Sprit dank der Grünen, Abbau von Sozialstaat dank der SPD der wir ja Hartz4 verdanken. Und alles am Ende nur dazu dass sich Olaf Scholz nach seiner Amtszeit einen gechillten Job als Vorstandsmitglied bei einem osteuropäischen Großunternehmen sichern kann. So wie der letzte SPD-Kanzler Schröder, der sich bei Gazprom einen Job gesichert hat indem er Deutschland in die Abhängigkeit von russischem Gas geführt hat. 😉
Und das wird sich dann wohl auch auf den Preis von Fleisch auswirken, wir sollten uns also damit abfinden dass es Fleisch in einigen Jahren nur noch Sonntags gibt weil es ansonsten zu teuer ist….
Es kommt eben immer drauf an. Wenn der Fleischer nur eine Filiale hat und im Hinterhaus seine Fleischerei, dann geht das. Spätestens ab der zweiten Filiale mit etwas Abstand zur ersten musst Du mit Vakuumieren arbeiten, nur für den Transport und die Wahrung der Frische und Hygiene. Mein Lieblingsfleischer hat eine ganze Reihe Filialen, arbeitet großhandwerklich (=manufakturell) und vakuumiert alles, wo es sich anbietet.
Und bei allem anderen lohnt immer die Lektüre der Zutatenliste.
Bei (Supermarkt-)Fleisch ist doch die Inflation seit 1960 an vorbei gegangen, zumindest hat Fleisch seither im Lebensmittelsektor die geringsten Preissteigerungen mitgemacht, da gehört endlich mal eine ordentliche Verteuerung hin, aber natürlich eine, die sich positiv auf die Tierhaltung auswirkt.
Ich glaube die wenigsten Metzger schlachten die Tiere heute noch selbst, dazu sind – im Gegensatz zu früher – die hygienischen Anforderungen und Vorschriften einfach zu hoch. Abgesehen von Bauernhöfen mit Hofschlachtung und Hofverkauf – bei entsprechenden Preisen – kommt das meiste Fleisch heute eh aus dem Schlachthof und wird in handwerklichen Metzgereien eh nur noch weiterverarbeitet – z.B. zu Wurstprodukten nach Art des Hauses, speziell mariniertem Grillfleisch oder ähnlichem. Ich habe ja auch prinzipiell nichts gegen abgepacktes Fleisch in Schutzatmosphäre, denn Fleisch ist nun mal ein besonders empfindliches Nahrungsmittel.
Wenn wir Fleisch ökologischer produzieren wollen, werden wir da wohl um eine Verteuerung nicht drumrum kommen – da stimme ich dir zu. Aber für das normale Volk sollte Fleisch trotzdem nicht zum absoluten Luxusgut werden – hier müsste (Land-)Wirtschaft und Politik eine gute Kompromisslösung finden….
Solange es Fleischangebote gibt, die günstiger sind als Hunde- oder Katzenfutter … Naja, was soll’s.
Mit dem Schlachten hast Du natürlich recht. Aber das macht für mich die Handwerksfleischer auch gleich wieder verdächtig, Fleisch von Tieren aus Massentierhaltung oder auch nur aus unklarer Herkunft zu verarbeiten. Da ist dann das Lagerungsplastik drumrum das denkbar kleinste Problem.
Mein Lieblingsfleischer hat allerdings eine eigene Tierzucht und einen eigenen Futtermittelanbau. Und bei seiner Größe (ca. 23 Filialen in der Region) würde es mich nicht wundern, wenn er auch eine eigene Schlachterei hat. … Hat er nicht. Habe gerade auf seiner Webseite nachgelesen. Aber eigene Zucht und eigener Futteranbau stimmen.