McCain Street Fries Cheese & Bacon – der Test
Schon länger hatte ich keine Fertiggerichte hier im Blog getestet, was aber nicht daran lag dass ich diese nicht mehr esse sondern eher dass ich einfach nichts interessantes gefunden habe was es mir wert erschien hier getestet zu werden. Doch das hat sich nun geändert, denn ich habe das Produkt Street Fries des kanadischstämmigen Food-Konzerns McCain im Tiefkühlregal entdeckt und sogleich erworben. Ich möchte dabei anmerken dass dies KEIN bezahlter Content ist und ich nur meine persönliche Meinung zu dem Produkt äußern werde. Laut der Webseite des Unternehmens gibt es die Street Fries derzeit in drei Ausführungen: „Smoked BBQ Beef“, „Cheese & Bacon“ und „Pulled Pork Honey Mustard“. Hätte ich die Wahl gehabt hätte ich bestimmt zu einem der beiden anderen „Geschmacksrichtungen“ für meinen ersten Test gegriffen, doch leider war im Supermarkt meiner Wahl nur Cheese & Bacon verfügbar, daher blieb mir nichts übrig als diese Variante zu testen. 🤷♂️
Wie meine Recherchen zeigten handelt es sich bei diesen Street Fries um eine vereinfachte Form des kanadischen Nationalgerichts (schon wieder ein Nationalgericht – wir hatten ja gerade erst das dänische) Poutine, das traditionell mit doppelt frittierten Pommes Frites, Bratensauce und Käsebruch (Cheese curds) serviert wird. Ich überlegte auch kurz ob ich noch geriebenen Käse oder so etwas dazu geben sollte, aber zum einen hätte dies den Test eher verfälscht und zum anderen halte ich Käse unter einer Käsesauce für eher unsinnig. 😉
Die 300g Packung dieser McCain Street Fries lag preislich bei 2,99 Euro für eine 300g Packung, was ich als akzeptabel ansah.
nach dem entfernen der Pappmanschette und der Folienverpackung finden sich drei ineinander gestapelte Komponenten darin: Eine große rechteckige Schale mit dem tiefgefrorenen Pommes Frites, eine kleinere rechteckige Schale mit einem Block der ebenfalls tiefgefrorenen Käse-Speck-Sauce und schließlich noch ein kleines Tütchen mit einigen Röllchen Schnittlauch und ein paar roten Zwiebeln zum späteren garnieren.
Für die Zubereitung gibt es nun drei Möglichkeiten: Zum einen im (Umluft-)Backofen bei 180 Grad über 22-25 Minuten, dann in der Heißluftfritteuse bei 180 Grad über 16 Minuten oder in der 950 Watt, am besten mit Grillfunktion, über 6 Minuten. Da ich nur einen normalen E-Backofen ohne Umluft habe und daher die Temperatur daher wohl auf 200 Grad hätte erhöhen müssen – was bei der Umrechnung von Umluft- auf Normal-Ofen die Regel ist – und ich da auch keine Erfolgsgarantie hatte, da auf der Verpackung explizit Umluft angegeben war, kam dies für mich nicht in Frage. Meine Mikrowelle hat leider nur 800 Watt und keine Grillfunktion, daher fiel das für mich auch aus – mal davon abgesehen dass meine Erfahrungen mit Mikrowellen-Pommes eher durchwachsen sind, da sie nicht wirklich knusprig werden. Blieb also nur die Heißluftfritteuse, die sich bei mir in letzter Zeit immer mehr zu einem meiner bevorzugten Küchengeräte zu entwickeln scheint.
Laut Anleitung – bei Youtube gibt es sogar ein Video dazu – stellt man die Schale mit den vorher aufgelockerten Pommes und die Saucenschale einfach in den Frittierkorb, mischt alles nach der Hälfte der angegebenen Zeit durch und fertig. Klingt einfach, doch die Probleme fingen bei mir schon beim Füllen des Frittierkorbs an.
Der Frittierkorb meiner Heißluftfritteuse ist rund, daher passt zwar die Pommes-Schale gerade so hinein, aber dann ist kein Platz für die zweite Schale mit Käse-Sauce. Daher musste ich etwas herumfriemeln um beides hinein zu bekommen. Aber letztlich ging es irgendwie dass die Saucenschale gerade stand, so dass nach dem auftauen nichts heraus laufen konnte – doch leider war die Pommes-Schale nun etwas verformt. Ging aber leider nicht anders – und sollte sich später auch minimal rächen.
Dann wird der Korb in die Fritteuse geschoben und alles für 16 Minuten bei 180 Grad Heißluft-Frittiert.
Im Video heißt es man soll es nach der Hälfte der Zeit einmal „durchmischen“ wobei dort nur die Fritten gewendet werden, in der Realität empfiehlt es sich aber mindestens zwei Mal in diesen 16 Minuten nicht nur die Pommes zu mischen sondern auch die Sauce durchzurühren, da sich bereits nach wenigen Minuten eine leicht braune Schicht oben bildet die ansonsten anzubrennen droht. Außerdem garantiert dies meiner Ansicht nach auch am besten dass sie Sauce am Ende durchgehend heiß ist.
Nach zwei Mal Pommes durchmischen und Sauce umrühren innerhalb von sechzehn Minuten hatte ich schließlich das vorzeitige Endergebnis vor mir.
Die Pommes Frites waren auf den ersten Blick sehr knusprig geworden, aber schienen noch akzeptabel und auch die Sauce sah, von dunklen Rändern im Inneren der Schale mal abgesehen, einigermaßen gut aus.
Leider entschied sich die Sonne, nachdem sich sich in den letzten Tagen ja leider eher rar gemacht hatte, genau jetzt in voller Kraft durch das große Fenster in meiner Küche auf den Arbeitsbereich zu scheinen, daher bitte ich die etwas verminderte Bildqualität an dieser Stelle zu entschuldigen.
Ich entschied mich die Fritten jetzt noch mit einer Prise Salz zu würzen und mit einer kleinen Gabel oder Löffel noch mal durchzumischen. Dann gießen wir die heiße Sauce über die Pommes und versuchen uns dabei die Finger nicht zu verbrennen
und garnieren dann alles mit der inzwischen aufgetauten Mischung aus Schnittlauch-Röllchen und roten Zwiebeln.
Leider hatte ich diese Kräutermischung in der kleinen Plastiktüte auftauen lassen, was sich als schlechte Idee erwies da das aufgetaute und feuchte Schnittlauch nun am Tüteninneren „klebte“ und sich nur schwer lösen lies. Hier würde es sich empfehlen die noch gefrorene Mischung VOR dem auftauen zu entnehmen und etwas ausgebreitet offen auftauen zu lassen, vielleicht auf einem Küchentuch, damit sie sich später besser streuen lassen. Oder man legt sie ins Gefrierfach und streut sie gefroren auf die Sauce deren Hitze sie dann auftaut. Aus der Tüte heraus könnte ich auf jeden Fall maximal 2/3 der Mischung erfolgreich entnehmen, der Rest klebte einfach zu fest in den Winkeln und Ecken. 🙁
Schließlich hatte ich aber das Endergebnis vor mir und konnte es endlich genießen.
Wie befürchtet waren die Pommes Frites wirklich sehr knusprig geworden, aber hier kam die Sauce zur Hilfe und weichte sie wieder etwas auf so dass es beim Verzehr fast schon wieder genau richtig war. Aber eben nur fast, ich würde mir beim nächsten Mal überlegen die vielleicht zwei bis drei Minuten kürzer in der Heißluftfritteuse zu belassen. Wobei das Ergebnis vermutlich auch von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein dürfte – ist eher ein Erfahrungswert. Die Käsesauce mit Cheddar, Appenzeller und Gouda erwies sich geschmacklich aber als recht gut gelungen, wobei meiner Meinung vor allem der etwas würzigere Appenzeller herauszuschmecken war. Aber da kann ich mich auch irren, immerhin bestanden nur 3,7% des gesamten Gerichts aus Käse, 55,4% waren die Kartoffeln in Form der Pommes. Außerdem stand noch Sahne auf der Zutatenliste vor dem Käse, also ist anzunehmen dass die Sauce größtenteils daraus bestand. Die geräucherten Bacon-Stücke waren vorhanden und man musste sich nicht suchen, aber auch sie nahmen nur 2% der gesamten Masse ein, hier war auch eindeutig eine teure Zutat eher sparsam verwendet worden. aber geschmacklich war es letztlich in Ordnung, wenn auch nicht überragend gut. Die Menge der Sauce reicht gerade so für die Menge der Pommes Frites, hätte aber auch gerne noch etwas mehr sein dürfen. Und die insgesamte Portionsgröße ist auch eher etwas für den kleineren Hunger, schlägt aber mit 189kcal pro 100g, also 567kcal pro 300g Portion doch gut zu B(a)uche. 😉
Etwas ärgerlich war außerdem, dass sie die Pommes-Schale etwas verformt hatte, da ich sie ja beim einlegen in den Frittierkorb etwas hatte stauchen müssen damit auch die zweite Schale mit der Sauce Platz hatte. Durch das anschließende frittieren mit Heißluft hatte die Schale sich noch etwas gefestigt und war letztlich in dieser leicht „malträtierten“ Form fixiert worden. Zum Glück war sie dadurch nicht instabil geworden und hatte weiterhin noch einen guten Stand, so dass es letztlich primär ein visuelles Problem war.
Alles in allem eine interessante Idee für einen einigermaßen schnell zubereiteten größeren Snack oder eine kleinere Mahlzeit. Sollte ich eine der anderen beiden Varianten, also Smoked BBQ Beef oder Pulled Pork Honey Mustard irgendwo entdecken, wäre ich nicht abgeneigt sie ebenfalls zu testen – natürlich unter Berücksichtigung meiner Erkenntnisse aus diesem Test.
Alternativ überlege ich natürlich auch mir selbst mal Poutine aus frischen Kartoffeln und mit selbst gekochter Bratensauce – am besten mit Fleisch – sowie zusätzlichem Käse zuzubereiten. Hier hätte ich allerdings das Problem dass Pommes zu den Sättigungsbeilagen gehören, die man besser nicht aufwärmen sollte. Da man aber von so einer Sauce nicht nur eine Portion kocht, wäre es hier wohl empfehlenswert nur die Sauce aufzuwärmen und die Pommes jedes Mal frisch zu machen. Oder einen Teil des Sauce auch einzufrieren, da vier Tage hintereinander Pommes Frites zu mittag nicht gerade gesund klingt. 😋
Mal sehen ob und wie ich das machen werde – auf jeden Fall ist mein Interesse am kanadischen Nationalgericht Poutine und Pommes mit Sauce im Allgemeinen durch diesen kleinen Test geweckt worden. Man kann Fritten ja auch mal nicht nur mit Ketchup und/oder Mayo verzehren…
Der Witz ist ja, dass die Pommes eigentlich fast die gesündeste Art der Kartoffelzubereitung ist. Zumindest prinzipiell. Und wenn man es richtig macht. Kurze Hitzeeinwirkung hat die geringste Auswirkung auf die hitzempfindlichen Inhaltsstoffe, das fehlende Kochen im Wasser vermindert neben der Hitze auch das Ausschwemmen der wasserlöslichen Nährstoffe. Wenn man jetzt noch statt schnödem Frittierfett ein wertvolles Pflanzenöl nimmt … Fast Gesundheitsnahrung. Und ich meine das völlig unironisch.
Das Prinzip Poutine habe ich in amerikanischen Jahrmarktsessentestsendungen kennengelernt. Und ich verstehe es nicht. Es ist das gleiche Unverständnis, dass ich einem Schnitzel mit Paprika- oder Pilzsoße entgegenbringe. Oder einem kross gebratenen Fisch mit Kräuterbutter auf der Hautseite …
Wenn man die Sauce nur als Beilage sieht, die nicht unbedingt mit dem Fleisch interagieren muss ist gegen Schnitzel mit Paprika- oder Pilzsauce nichts einzuwenden. Einzig bei Kräuterbutter auf der Hautseite eines Fisches sehe ich die Unsinnigkeit sofort ein. Man muss bedenken, dass Sauce auch häufig nur dazu dient dass das Gericht insgesamt nicht zu trocken ist – man macht also Sauce über das Fleisch, diese soll aber eher dazu dienen dass die Sättigungsbeilage in Form von z.B. Reis, Nudeln oder Kartoffeln noch etwas „schmatz“ hat. 😉
Alternativ funktioniert dass natürlich auch mit Ketchup und/oder Mayo, so wie das hier in Deutschland meist gehandhabt wird wenn man Pommes pur isst. Aber was ist an Bratensauce so viel anders als bei kalter Tomaten- bzw. Eigelb-Öl-Sauce? Zumal heiße Bratensauce auch verhindert dass die Fritten zu schnell kalt werden.
Bei TK-Pommes für den Ofen rechne ich natürlich nicht damit dass man besonders hochwertiges Öl verwendet hat um sie vor dem Einfrieren vorzufrittieren bzw. zu backen. Und wir wissen alle, das TK-Pommes keine gefrorenen rohen Kartoffelstäbchen sind, sondern bereits bei der Herstellung einmal frittiert, so dass man sie im Grunde genommen nur noch aufbackt. Damit ich nichts falsches hier erzähle habe ich das natürlich recherchiert und hier dazu ein passendes Video über die Herstellung solcher TK-Pommes gefunden.
Ich selber kannte Poutine bisher noch gar nicht, auch nicht aus US-Serien über Fast Food (z.B. Man vs. Food), aber ich finde die Idee zu dieser Kombination prinzipiell gar nicht mal so schlecht. Jedoch ist das ein Gericht dass man ausschließlich frisch zubereitet genießen sollte. Wie bereits oben im Beitrag erwähnt wäre es nur denkbar die Sauce separat zuzubereiten, sie ggf. aufzuwärmen (Mikrowelle) und sie auf mehrere Tage verteilt mit frisch frittierten Pommes zu servieren.