Spirelli-Hackfleisch-Topf mit Paprika & Kidnebohnen – das Rezept
Heute holte ich meinen guten alten Emaille-Topf, ein sehr geschätztes Familienerbstück, hervor, denn es war mal wieder an der Zeit für eines meiner Lieblingsrezept: Den Spirelli-Topf. Und das wird traditionell bei mir nun mal in ausschließlich diesem roten Topf zubereitet. 😉 Das hat meine Mutter schon so gemacht als ich ein Kind war – und ich habe das Rezept schon damals geliebt – daher führe ich diese Tradition natürlich fort. Allerdings wurde das Gericht damals noch ohne Gemüse zubereitet, doch ich habe mir angewöhnt es mit mindestens zwei Gemüsesorten zu verfeinern. Heute griff ich dabei zu Kidneybohnen aus der Dose und frischer Paprika. Und noch eine kleine Änderung nahm ich vor und verwendete statt dem sonst üblichen Schmand oder Sauerrahm dieses mal Creme fraiche. Ich hatte zwar auch Sauerrahm eingekauft, doch in meinem Kühlschrank lagerte noch eben dieser Becher Creme fraiche, der bereits deutlich über dem Mindesthaltbarkeitsdatum lag aber noch gut zu sein schien. Abgesehen vom Fettgehalt sind sich diese drei Milcherzeugnisse eh sehr ähnlich und der hohe Fettgehalt von ca. 30% in Creme fraiche versprach einen intensiveres Aroma, da Fett ja allgemein als Geschmacksträger gilt. So zumindest meine Überlegung. Und das Ergebnis erwies sich auch dieses mal wieder als überaus gelungen, daher möchte ich natürlich nicht darauf verzichten das Rezept auch in dieser Variante hier einmal kurz vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Beginnen wir also mit der Vorbereitung des Zutaten. Dazu waschen, entkernen und würfeln wir die Paprika,
schälen und vierteln die Zwiebeln um sie anschließend zu würfeln
und lassen die Kidneybohnen in einem Sieb abtropfen.
Anschließend erhitzen wir 1-2 Esslöffel Öl auf erhöhter Stufe in unserem Topf. Ich lege dabei gerne ein einzelnes Stück Zwiebel ins Öl, denn sobald daran blasen aufsteigen weiß ich dass das Öl heiß genug zum braten ist.
Sobald das Öl also „Betriebstemperatur“ erreicht hat, bröseln wir das Hackfleisch in den Topf,
würzen es sogleich mit etwas Salz und Pfeffer – die restlichen Gewürze folgen später damit sie nicht anbrennen – und braten krümelig an.
Ist das Hackfleisch schließlich durchgebraten reduzieren wir die Hitzezufuhr auf mittlere Stufe und würzen es nun auch Paprika, Knoblauchgranulat, Muskatnuss, Kümmel, Oregano, Kreuzkümmel sowie etwas Thymian.
Als nächstes geben wir die gewürfelten Zwiebeln hinzu und dünsten sie einige Minuten mit an bis sie beginnen glasig zu werden.
Außerdem können wir auch die gewürfelte Paprika hinzufügen und sie ebenfalls kurz mit andünsten.
Dann geben wir auch die vier Esslöffel mittelscharfen Senf dazu, verrühren sie, braten sie für zwei bis drei Minuten ebenfalls mit an
und löschen dann alles mit der Rinderbrühe ab die wir kurz aufkochen lassen.
Sobald die Brühe kocht, reduzieren wir die Hitzezufuhr auf eine leicht reduzierte Stufe, geben die ungekochten Fusilli hinzu, verrühren diese gründlich mit dem restlichen Topfinhalt
und lassen dann alles für ca. 15 Minuten geschlossen vor sich hin köcheln bis die Nudeln gar bzw. al dente sind.
Zwischendurch sollten wir den Topfinhalt natürlich hin und wieder mal umrühren damit nichts anbrennen kann.
Nach etwa der Hälfte der Zeit geben wir außerdem die abgetropften Kidneybohnen hinzu und verrühren auch sie gründlich mit dem restlichen Topfinhalt.
Außerdem schmecken wir das Gericht noch einmal final mit den Gewürzen ab und geben bei Bedarf auch noch etwas Chiliflocken für zusätzliche Schärfe hinzu.
Sobald die Nudeln schließlich gar sind, ziehen wir den Topf von der Kochplatte, geben die Creme fraiche hinzu und heben sie gründlich unter.
Anschließend können wir unseren Spirelli-Topf auch schon servieren und genießen.
Wie auch schon die vielen Male zuvor erwies sich auch diese Variante des guten alten Spirelli-Topfs als überaus schmackhaft. Gut, die Paprika waren leider etwas zu weich geworden, aber ich habe keine andere einfache Variante gesehen als sie von Anfang an mit dem Hackfleisch anzubraten. Hätte ich sie etwas bissfester haben wollen hätte ich sie wohl separat andünsten und erst gegen Ende hinzugeben sollen. Bohnen sind als Hülsenfrüchte a ja glücklicherweise unempfindlicher und zerkochen nicht so einfach wie Paprika. Aber davon einmal abgesehen gab es nichts an diesem Gericht auszusetzen und ich war zufrieden mit dem Ergebnis.
Guten Appetit
Tja, bei Paprika muss man sich entscheiden, was man haben will: den guten Geschmack im ganzen Essen oder al dente Paprikawürfel im Essen. Dein angeprochenes Andünsten zur späteren Zugabe fände ich entbehrlich, wenn man (hätte man sie doch etwas präsenter) sie irgendwann zwischendurch beim Umrühren einfach dazu gibt. Oder man gibt sie doch zusammen mit den Bohnen dazu, dann haste sie auf jeden Fall knackig. 😉 Mein gelegentlicher ImbissChinese schmeißt fürs Chop Suey auch immer nur ein paar Gemüse in den Wok mit etwas Soße und packt kurze Zeit später alles auf den Reis. Paprika oder Brokolli sind dann fast noch roh, nur zart erwärmt. Da läuft das Mittag fast unter Rohkost. 😉
Die Paprika nur kochen? Gut, das wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Da fehlen mir zwar die Erfahrungswerte was die Kochzeiten angeht, aber solange sie nicht roh sind wird es schon irgendwie gehen. 😉
Na sicher, geht! Man hat zwar keine Röstaromen, aber vom nur andünsten kriegste auch keine und was ist andünsten anderes als Kochen im eigenen Saft? Du kannst Paprika natürlich auch vorher noch fix untern Grill packen, bis die Haut schwarz wird. Dann geht die auch ganz einfach ab. Oder mit so einem kleinen Flammwerfer für den Hausgebrauch (Lötlampe, Crème Brûlée-Aufknusperhilfe) gehts auch.
Bei Gemüse erwarte ich auch keinerlei „Röstaromen“, das ist meiner Meinung nach eher etwas für Fleisch. 😉
Du spielst mit deinem Hinweis auf Grillen bestimmt auf „Geröstete Paprika“ an. Das gibt es in der US-amerikanischen Küche häufiger, dort kann man so etwas aber offensichtlich auch fertig eingelegt im Glas kaufen – in Deutschland habe ich das nur selten gesehen. Aber wenn ich Paprikamus verwenden will, greif ich hier eher zu Ajvar. 😇 In einigen Supermärkten wird auch Paprikamark ähnlich wie Tomatenmark in Tuben angeboten. Geschälte Paprika würden beim kochen doch eh komplett zerfallen, daher sehe ich da keinerlei Unterschied.
Die gerösteten Paprika aus dem Glas nehme ich immer gern für Soljanka. Ich habe zwar schon länger keine mehr gemacht, aber als, da gab es sie eigentlich immer.
Auch Gemüse entwickelt Röstaromen, da nennt man es meistens nur „Karamellisieren“, da hier vor allem die Kohlenhydrate beteiligt sind, bei Fleisch ist es ja eher das Protein. Aber das Prinzip ist das gleiche. Stichwort: Grillgemüse.
Und was das zerfallen der Geschälten Paprika betrifft: Immer eine Frage der Dauer der Hitzeeinwirkung.
Schön dass es die bei euch auch fertig zu kaufen gibt, hier in München muss man lange suchen um geröstete Paprika im Glas zu finden. 😉 Oder man macht sie eben – wie du sagst – selbst. Kann man nur leider nicht auf Vorrat machen. Aber ich behalte es mal im Hinterkopf und werde es bei Gelegenheit ausprobieren.