Am heutigen Tag erlebte ich bei der morgendlichen Untersuchung sogleich die Auswirkungen der bei mir festgestellten Corona-Infektion. Ich hatte es glaube ich noch nicht erwähnt, aber zum Morgenritual gehörte meist noch vor dem Frühstück das Messen von Körpertemperatur, Blutdruck, Gewicht, Sauerstoffsättigung im Blut und was man sonst noch so messen konnte. Normalerweise kamen eine Pflegerin oder ein Pfleger in der normalen grünen Dienstkleidung herein und nahmen diese Messungen vor, doch heute erschien der Pfleger mit FFP2-Maske, Haarschutz, dünnen gelben Einweg-Körper-Überzügen und Überschuhen aus Plastik verpackt hinein und schien auch etwas mehr Abstand als sonst zu halten. Man erklärte mir dass es dabei darum ging die immungeschwächten Patienten auf Station vor weiteren Infektionen mit dem Corona-Virus zu schützen. Nach Abschluss der Untersuchungen wurden die Überzüge in speziellen Müllsäcken mit Aufschrift „Kontaminierte Kleidung“ entsorgt. Auch die Dame die mir schließlich das Frühstück brachte war ähnlich verpackt.

Für das erste Mal des Tages gab es glücklicherweise keine Einschränkungen. Es fand sich zwar nur eine anstatt zwei Semmeln mit einer Scheibe Körner-Brot auf dem Tablett, dafür hatte man heute bei Aufstrichen und Aufschnitt nicht gespart – daher ließ sich das Ganze durchaus als großes Frühstück bezeichnen. So lagen auf dem Teller eine große Scheibe Käse und zwei Salami-Scheiben, außerdem gab es Konfitüren in den Geschmacksrichtungen Sauerkirsche & Aprikose, ein Frischkäse der sich aber auch als Quark verwenden ließ, ein großes Stück Butter sowie einen größeren Becher des üblichen stichfesten Natur-Joghurts. Den Kaffee hatte ich selbst gewählt und ihn eigentlich „schwarz“ bestellt, dennoch hatte man mich mit Kaffesahne und Zucker versorgt, obwohl ich die nicht benötigte.
Wie üblich landeten Käse und Salami auf dem Brot, das heute aber scheinbar nicht das sonst übliche Graubrot, sondern eine mit einigen Körner verfeinerte Sorte handelte.

Die beiden Konfitüren und der cremige Frischkäse als Quark-Ersatz waren – zumindest meiner Vorzüge nach – für die Semmel gedacht.

An den zahlreichen Krümeln auf den Teller kann man dabei auch schön erkennen, wie frisch und knusprig die Semmeln waren. Dazu schmeckte natürlich ein heißer Kaffee. Der Joghurt wiederum wurde für später aufgehoben, gemeinsam mit den Resten der Konfitüren.
Kurz nach dem Frühstück kam schließlich der Arzt, der sich ebenso wie die Pfleger(innen) vorher gut in zusätzliche Schutzkleidung eingepackt sowie mit einer FFP2-Maske versehen hatte, erläuterte mir die bisherigen Ergebnisse und kündigte weitere Untersuchungen an. Außerdem wies er mich noch einmal darauf hin, dass ich nur in Notfällen und mit Maske das Zimmer verlassen um andere Patienten nicht zu gefährden.
Wenig später brachte man mir eine dieser FFP2-Masken und fuhr mich samt Bett wiederum ins Untergeschoss, um dort weiteren Tests über mich ergehen zu lassen. Außerdem erhielt ich ein MRT nachdem ich ein Kontrastmittel getrunken hatte.
Als ich zurück auf dem Zimmer war, wartete dort bereits das Mittagessen auf mich. Und als ich die Warmhalte-Abdeckhaube vom Teller hob, war ich sehr erfreut als ich gleich zwei paniertes Schnitzel entdeckte, das einer heiß servierten Gemüse-Mischung aus Zucchini, Möhren und Kohlrabi kombiniert hatte.

Und da ich mich nur wenig verspätet hatte, war alles noch schön heiß. Außerdem fanden sich eine Schüssel bayrischer Kartoffelsalat, eine Zitronenecke sowie (mal wieder) ein stichfester Natur-Joghurt auf dem Tablett. Ich erkannte schnell dass es sich bei dem Fleisch in der leider recht dick geratene Panade um Schweinefleisch handelte.

Und auch der eher ungewöhnlichen Gemüse-Kombination gab es nichts auszusetzen, denn es war gut gewürzt und die einzelnen Sorten waren nicht total zerkocht. Das Schnitzel garnierte ich natürlich mit dem Saft der Zitronenecke und der mild-würzige bayrische Kartoffelsalat eignete sich wunderbar als Sättigungsbeilage. Und am Ende war sogar noch genug Platz für den Joghurt. 😉
Leider wurde ich für das Abendessen dann wiederum eher enttäuscht, denn es gab mal wieder einen Salat und dieses Mal sagte mir dieser weniger zu.

Ich mag zwar prinzipiell diese Art von Fleischwurst, aber diese Scheiben waren mit einem Dressing aus Öl und Essig angemacht, die mir nicht sehr zusagte. Außerdem waren Paprikawürfel die dazu serviert waren roh. Einzig die Gewürzgurke war ein kleiner Lichtblick. Ich versuchte dennoch, den Salat als Belag auf gebutterten Broten zu verwenden.

Doch alle Kombinationen die ich versuchte waren nicht so das wahre und auch der pure Verzehr des Salat war gem. meiner Geschmacks nicht sonderlich gelungen. Daher ging ein großer des Salats am Ende zurück in die Küche. Schade eigentlich, aber man kann eben auch nicht alles mögen. Zwei gute Mahlzeiten sind ja auch nicht zu verachten. 😉