Vier-Gänge-Menu im Restaurant 181 first – Olympiaturm München
Gestern Abend begaben wir uns in das 181 Meter hoch gelegene Restaurant 181 first im Münchner Olympiaturm, um dort zu Abend zu speisen.
Der Olympiaturm wurde 1965 bis 1968 errichtet. Als der Münchner Stadtrat am 29. Januar 1964 zusammen mit der Deutschen Bundespost beschloss, war er noch als reiner Fernsehturm gedacht und sollte den Fernmeldeturm der Oberpostdirektion München als Grundnetzsender ablösen. Nachdem das Olympische Komitee jedoch am 26 April 1966 beschloss, dass die Olympischen Sommerspiele 1972 in München stattfinden sollten, entschied man sich dazu, den Turm in das nun zu errichtende Olympiagelände zu integrieren und der das nun Olympiaturm genannte Gebäude wurde zum Wahrzeichen der Anlage und dieser Spiele.
Nachdem wir geparkt und unsere Eintrittkarten erhalten hatten, begaben wir uns zu einem der beiden Hochgeschwindigkeitsfahrstühlen, die uns mit einer Geschwindigkeit von bis zu 7 Meter pro Sekunde auf die Restaurantetage in 181 Meter Höhe brachte. Die Fahrstühle werden dabei von einem Angestellten bedient, der Besucher braucht sich um nichts weiter zu kümmern.
Als ich das erste Mal aus dem still stehenden Mittelteil auf die sich drehende Ringeebene trat, wurde mir schon etwas anders. Zwar dreht sich das Restaurant nur sehr langsam, eine komplette Umrundung dauert nach Angabe einer der Servicekräfte genau 49 Minuten, aber der menschliche Körper bemerkt schon, dass man sich auf einer beweglichen Scheibe befindet. Das Restaurant zeichnet sich übrigens als Inspired by Otto Koch aus, jedoch kocht der berühmte Fernsehkoch hier wohl nicht selber, sondern dient nur als Patron.
Wir folgten dem Angestellten nun bis zu unseren Plätzen und ließen uns dort nieder. Wenig später gab es als Aperitif Blätterteigstangen mit Speck, die mit etwas Sour Cream zum bestreichen serviert wurden.
Ein angenehm leichter Genuss aus haudünnen, knusprigen und vor allem noch warmen Blätterteig, den wir uns als Entrée natürlich schmecken ließen.
Danach wurden kleine Brötchen gemeinsam mit gesalzener Butter gereicht, welche die Zeit bis zum ersten Gang überbrücken sollten.
Dass es sich hier um knackig frische Brötchen handelte und die Butter genau die richtige Konsistenz zum Streichen hatte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Doch das war natürlich nur der Anfang.
Der erste richtige Gang dieses Vier-Gänge-Menues bestand aus Geräuchter Entenbrust mit Orangenchicorée und Feldsalat.
Gemeinsam mit den kalt servierten Entenbruststreifen fand sich ein wohl in Orangensauce eingelegter Streifen knackigen Chicorées sowie in einer Schale aus dünnen Knusperteig angemachter frischer Feldsalat mit Balsamicoessig-Dressing.
Nach kurzer Pause, die wir nutzen konnten um die Vorspeise zu verdauen und mit einem guten trockenen Rotwein abzurunden, folgte nun der nächste Gang in Form eines Garnelenspießes auf Blattspinat und Champagnersauce.
Blattspinat mit schaumig geschlagener Champagnersauce ist ja alleine schon ein wahrer Genuss. Aber ergänzt durch einem Spieß mit zwei großen knackigen Garnelen erwies sich das ganze als wahrlich Traumhaft.
Es verging wieder einige Zeit, dann wurde der Hauptgang serviert: Angus Rinderfilet mit Kohlrabigemüse, Kartoffelgratin und Trüffeljus
Ich hatte mich für Medium gebratenes Fleisch entschieden. Und bereits beim ersten Bissen war ich begeister. In meinem Leben habe ich ja schon viel Rindfleisch in allen möglichen Zubereitsungsarten verzehrt, aber ich habe wohl noch niemals ein so zartes Rinderfilet essen dürfen. Das normale Speisemesser glitt durch die beiden Filetstreifen wie durch dünner Papier und das feinst strukturierte Fleisch zerging angenehm auf der Zunge. Dazu passte geschmacklich das Trüffeljus, ein Extrakt von stark reduzierter Saft aus Wasser, Trüffelextrakten und Salz. Und auch weder an dem knackigen Kartoffelgratin und dem mit einem Brokkoliröschen garnierten Kohlrabigemüse gab es absolut nichts auszusetzen.
Nun ließen wir dieses wirklich gelungene Gericht wieder etwas setzen und genossen den Abend und die wunderbare Aussicht über das nächtliche München. Leider zog inzwischen etwas Nebel auf, so dass wir nicht mehr ganz so weit sehen konnten. Fotografieren war durch die stark spiegelnden Fenster leider nicht ohne weiteres Möglich.
Zum Abschluß des vier Gänge Menus folgte nun noch der Nachtisch, der aus einem Mandel-Pralinenmousse mit Gewürzorange und Punchsorbet bestand.
Ein wirklich sehr hochklassiges Mousse, das wahrlich auf der Zunge zerging. Und auch das Punchsorbet, das in Form einer Kugel Eiscreme serviert wurde, erwies sich als wunderbar lecker. Nur die Gewürzorange hätte ich hier aus der Gerichtsbeschreibung vielleicht weggelassen, da das winzige Stückchen ja mehr Zierde als wirkliche Zutat war. Dennoch wie alle anderen Gerichte zuvor war natürlich auch dieses visuell einwandfrei angerichtet.
Nun begann der Abend langsam auszuklingen. Ich wollte aber natürlich den Olympiaturm nicht verlassen, ohne zumindest ein Mal oben auf den den drei Aussichtsplattformen gewesen zu sein. Die unterste der drei Plattformen ist geschlossen und mit bietet einen windgeschützten Rundblick über München. Die nächste Etage besteht aus einem durch ein hohes Gitter abgesicherten, offenen Etage. Über einige Treppen kann man aber noch eine Etage höher steigen und hat von dort einen absolut ungetrübten Blick über München. Leider hatten wir nicht viel davon, da sich inzwischen ein so dichter Nebel gebildet hatte, der uns kaum 200 Meter weit blicken ließ. Schade eigentlich – aber ich werde mit Sicherheit nicht das letzte Mal hier oben gewesen sein.
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass das Restaurant 181 first im Münchner Olympiaturm eindeutig war kulinarischen Genuss angeht zu den besten Adressen zählt. Die hier gebotene Qualität toppt eindeutig meinen bisherigen Favoriten, das Hammersteins in Köln. Über die Preise kann ich nur leider keine Auskunft erteilen – ich bin aber sicher dass so ein Menu jeden Euro wert ist.
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