Spiegeleier im Kartoffelnest – das Rezept
Bei der Durchsicht meiner Lebensmittelbestände entdeckte ich eine nicht unerhebliche Menge mehlig kochender Kartoffeln sowie einige Eier, die ich mal bald verbrauchen sollte. Daher machte ich mich auf die Suche nach einem passendem Rezept und stieß dabei auf diese Spiegeleier im Kartoffelnest mit Brokkoli und Tomatenmark, die mir nicht nur als gute Resteverwertung geeignet zu sein schien, sondern auch visuell einiges hermachte. Und trotz einiger Bedenken, auf die ich im Rahmen des weiteren Textes auch noch eingehen werde, erwies sich das Ganze als wirklich sehr leckeres und nicht allzu kompliziertes Rezept, das ich mit diesem Beitrag in üblicher Form hier kurz vorstellen möchte.
Was brauchen wir also für 4 Stück?
750 bis 800g mehlig kochende Kartoffeln
4-8 Eier (Ich hatte nur noch 6 Stück vorrätig, ich halte aber 2 pro Nest, also insgesamt 8 für am idealsten)
sowie Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen.
Beginnen wir also damit, die Kartoffeln mit Schale in einem Topf mit Salzwasser für etwa 20 bis 25 Minuten zu kochen bis sie gar sind.
Während die Kartoffeln kochen, waschen wir das Brokkoli und zupfen es in kleine Röschen.
Sind die Kartoffeln fertig gekocht, gießen wir sie ab und lassen sie etwas abkühlen
und stampfen sie dann oder pressen sie durch eine Kartoffelpresse. Ich wählte heute den Stampfer, der ist leichter zu reinigen als die Kartoffelpresse.
In einem kleinen Topf zerlassen wir dann die Butter,
und lassen alles kurz aufkochen, wobei wir es mit eineinhalb Teelöffeln Salz und einer kräftigen Prise Muskatnuss würzen.
Die noch heiße Milchmischung gießen wir anschließend zu den zerstampften Kartoffeln
und verrühren alles gut miteinander bis ein dickflüssiger Brei entstanden ist.
Bereiten wir nun die Formen für die Kartoffelnester vor. Dazu schneiden wir etwas Backpapier in Quadrate von 20 x 20cm Seitenlänge
falten einen schmalen, gleichmässigen Rand
um schließlich die Ecken zusammenzufalten. Das Ursprungsrezept hatte von verdrehen der Ränder gesprochen, aber diese Vorgehensweise erwies sich als ungeeignet da so nur schwer gerade Strukturen zu bewerkstelligen waren – daher habe ich ein wenig herumexperimentiert und mich letztlich für diese Methode entschieden.
Nun heizen wir den Ofen auf 200 Grad vor. Anschließend füllen wir den Kartoffelbrei in einen Spritzbeutel – ich hatte mir dazu ein paar Einweg-Spritzbeutel besorgt –
und spritzen damit die Ränder unserer Formen großzügig aus.
Die Ränder bestücken wir dann mit den Brokkoliröschen
und schlagen dann die Eier in ein passendes Behältnis auf, aus dem wir sie vorsichtig in die Mitte unserer Nester gießen können. An dieser Stelle bereute ich, nur noch 6 Stück vorrätig gehabt zu haben, weswegen ich zwei der Nester nur mit jeweils einem Ei bestücken konnte.
Abschließend würzen wir alles noch einmal mit Salz und Pfeffer
und schieben es dann für 15 bis 20 Minuten auf der mittleren Schiene in den Ofen bis die Eier gestockt sind.
Dann entnehmen wir das Blech wieder
und garnieren alles noch mit einigen Tupfern Tomatenmark.
Nun können wir das Gericht auch schon servieren und genießen.
Ich hatte ja meine Zweifel ob die Garnitur mir unverarbeiteten Tomatenmark eine so gute Idee ist, doch wie sich herausstellte war diese Befürchtung vollkommen unbegründet – viel mehr gab es dem Ganzen eine angenehm fruchtige Note die sehr gut zu dem geschmacklichen Gesamteindruck passte. Eine zweite Befürchtung war gewesen dass die Brokkoliröschen nicht ganz gar werden würden, doch auch dies war glücklicherweise eine Fehleinschätzung, sie waren durch ihren Aufenthalt im Backofen genau richtig geraten. Somit war das Ergebnis meines heutigen Kochexperiments nicht nur geschmacklich, sondern auch visuell überaus gut gelungen. Ich fand die Zusammenstellung auf jeden Fall sehr lecker.
Ein Gedanke den ich hier nicht verwirklicht habe war das zusätzliche Beimischen von etwas Käse in den Kartoffelbrei – dieser hätte dem Kartoffelbrei vielleicht noch etwas mehr Stabilität gegeben. Aber es funktionierte auch so wunderbar – und was die Nährwerte angeht kann sich das Gericht ebenfalls sehen lassen. Ich kam bei meiner Berechnung auf gerade mal 270kcal (durchschnittlich) pro Stück – ein leichtes und dennoch wie ich fand sehr sättigendes Gericht, das ich mal wieder vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Guten Appetit
Nachtrag (16.07.2012): Habe das letzte verbliebene Stück, welches ich natürlich im Kühlschrank aufbewahrt hatte, heute Abend mal in der Mikrowelle aufgewärmt und musste wider Erwartens feststellen dass man Spiegeleier offensichtlich doch problemlos auch wieder aufwärmen kann. Zumindest wenn das Eigelb komplett durchgebraten ist wie es hier der Fall war, bei flüssigen Eigelb fehlen mir noch Erfahrungswerte. Kann das Gericht also somit auch zur kurzzeitigen gekühlten Aufbewahrung freigeben – ein bis zwei Tage halte ich da für absolut unbedenklich.