Überbackene Käsespätzle mit Spitzkohl & Pilzen – das Rezept
Käsespätzle standen eigentlich schon lange auf meiner Liste von Rezepten, die ich gerne mal kochen wollte. Aber gewöhnliche Käsespätzle wären mir einfach zu langweilig gewesen, daher entschied ich mich heute dazu, das Ganze mal in einer Variante mit Spitzkohl, Champignons und Pfifferlingen zuzubereiten. Da die Pfifferling-Saison gerade im vollen Gange ist und auch Spitzkohl aktuell Saison hat bot sich mir so eine gute Gelegenheit diese beiden leckeren Zutaten mal gemeinsam zu verarbeiten. Und das Ergebnis war tatsächlich sehr gelungen, daher möchte ich es nun auch nicht versäumen, dieses Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was braucht man für 4 Portionen?
1 kleiner Kopf Spitzkohl (ca. 500g)
1EL Weizenmehl (zum reinigen der Pfifferlinge)
100g Schinkenwürfel (optional)
3/4 – 1 TL Gemüsebrühe (Instant)
sowie etwas Salz und weißen Pfeffer zum würzen
Kommen wir nun also zur Zubereitung. Nachdem wir einen Topf mit Wasser für die Spätzle zum kochen aufgesetzt haben
entfernen wir eventuell schlechte Blätter vom Spitzkohl, waschen ihn gründlich,
und schneiden ihn dann der Länge nach in schmale Streifen.
Dann wenden wir uns den Pilzen zu. Viele reinigen Pfifferlinge, die sich im Wasserbad ja vollsaugen würden, mit Hilfe eines weichen Pinsels, mit dem sie die Pilze vom Schmutz befreien. Mir das aber etwas zu aufwendig, daher verwende ich die Mehl-Methode, bei der man zuerst die Pfifferlinge mit einem Esslöffel Mehl bestäubt
sie gut durchschüttelt, wobei das Mehl den Schmutz bindet,
und sie dann ganz kurz abbraust und erneut durchschüttelt, um das Mehl abzuspülen. Der kurze Wasserkontakt macht meiner Erfahrung nach den Pilzen nichts aus.
Anschließend lassen wir die Pfifferlinge auf einem Küchentuch abtropfen, wobei wir matschige Stellen an den Pilzen mit einem Messer entfernen und größere Exemplare etwas zerkleinern.
Inzwischen müsste das Wasser auch kochen, so dass wir es nur noch mit etwas Salz versehen müssen
und anschließend gleich unsere Spätzle laut Packungsbeschreibung darin kochen können. Acht bis zehn Minuten reichen hier bei den meisten Sorten.
Während die Spätzle garen, brausen wir die Champignons ab, trocken sie,
entfernen das trockene Stielende und schneiden sich dann in Scheiben. Größere Scheiben halbieren wir am besten noch einmal.
Sind die Spätzle dann gar, was man vor allem dadurch erkennen kann dass sie an der Oberfläche schwimmen, gießen wir sie in ein Sieb ab und lassen sie abtropfen.
In einer größeren Pfanne schmelzen wir dann etwa einen Esslöffel (10-12g) Butter
und braten den Spitzkohl darin bei gelegentlichem umrühren fünf bis sieben Minuten an. Wie bei vielen Kohlsorten fällt auch Spitzkohl beim anbraten etwas in sich zusammen, wird aber gleichzeitig auch angenehm zart.
Kurz vor Ende dar Garzeit würzen wir ihn großzügig mit Salz und vor allem weißen Pfeffer und stellen ihn dann bei Seite.
Unter Zugabe von zwei weiteren Esslöffeln Butter braten wir dann unsere Speckwürfel rundherum an
und geben dann zuerst die Champignon-Scheiben
und ca. eine Minute später auch die Pfifferlinge mit in die Pfanne
und braten sie für zwei bis drei Minuten bei gelegentlichem rühren an.
Anschließend gießen wir ca. 110ml Wasser hinzu,
rühren dann zuerst den Teelöffel Gemüsebrühe
und wenig später auch die 125g Creme fraiche mit Kräutern unter.
Das Ganze lassen wir dann für drei bis vier Minuten auf mittlerer Stufe vor sich hin köcheln und schmecken es dabei mit Salz und Pfeffer ab.
Abschließend heben wir noch die inzwischen abgetropften Spätzle unter und nahmen das Ganze dann von der Kochplatte, die wir natürlich ausschalten.
Nun heizen wir den Backofen auf 200 Grad vor, dann fetten wir eine größere Auflaufform mit etwas Butter aus
und füllen etwa die Hälfte unserer Pilz-Spätzle-Mischung hinein.
Darüber schichten wir den Spitzkohl
und schließen mit dem Rest der Pilz-Spätzle-Mischung ab
die wir dann mit den 150g Gouda bestreuen.
Ist der Backofen vorgeheizt, schieben wir die so befüllte Auflaufform auf der mittleren Schiene hinein und lassen alles für ca. 15 Minuten überbacken.
In der Zwischenzeit schälen wir die Zwiebel, vierteln sie und schneiden sie in Spalten
und rösten sie mit etwas Butter in der Pfanne goldbraun.
Sind die Spätzle dann fertig gebacken, können wir die Auflaufform entnehmen
und sie mit den angebratenen Zwiebeln garniert servieren.
Sehr lecker muss kann ich da nur sagen. Die Mischung aus Spätzle, Pilzen und Schinkenwürfeln alleine ist schon eine sehr schmackhafte Kombination, aber kombiniert mit dem knackigen Spitzkohl und überbacken mit Gouda wird es zu einem wahren Genuss, wobei die angerösteten Zwiebeln den Geschmack wunderbar abrunden und sozusagen noch das i-Tüpfelchen auf dem Gericht sind. Ich hatte ja befürchtet, dass der Spitzkohl zu bissfest wird, vor allem an den etwas dickeren Blattstielen, aber das erwies sich glücklicherweise als Fehleinschätzung. Durch Anbraten und anschließendes Backen war der Kohl genau richtig geraten. Eine Luxusvariante der klassischen Käsespätzle kann man da fast schon sagen. Ich war auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Ergebnis meines heutigen Kochexperiments.
Werfen wir abschließend wie üblich noch einen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichts. Meiner überschlägigen Kalkulation liegt die gesamte Zubereitung bei ca. 2900kcal, das entspricht 725kcal pro Portion, wobei ich noch erwähnen sollte dass die Portionen recht großzügig ausfallen. Dennoch nicht gerade wenig, aber wenn man mit Spätzel kocht, die hier alleine mit fast 1100kcal zu Buche schlagen, muss man mit solchen Werten rechnen. Hinzu kommt noch die reichliche Butter, die zum braten verwendet wurde, den Rest kann man dann eigentlich vernachlässigen. Sogar der magere Speck ist mit ca. 115kcal kein großer Faktor. So lange also niemand Spätzle in einer Light-Variante erfindet, kann man hier nur merklich Kalorien einsparen, indem man mit der Butter spart. Wen der Wert aber nicht zu hoch ist, dem sei diese etwas aufgemotzte Spielart der Käsespätzle aber dennoch wärmstens ans Herz gelegt – ich kann sie nach meiner Erfahrung sehr empfehlen.
In diesem Sinne: Guten Appetit
Daaaas liebe ich ja!
Muss D unbedingt mal zubereiten.
Kann ich sehr empfehlen. Aber die Zwiebel nicht vergessen, die ist sozusagen das Sahnehäubchen 😉