Indonesisches Cola-Hühnchen – das Rezept
Auf meiner Suche nach immer neuen geschmacklichen Erfahrungen wollte ich mich mal an ein Rezept heran wagen, das im ersten Moment etwas seltsam klingen mag: das Cola-Hühnchen. Dieses angeblich aus Indonesien stammende Rezept hat in den letzten Jahren vor allem über das Internet eine größeren Bekanntheitsgrad erlangt. Das musste ich natürlich auch unbedingt mal ausprobieren und war vom Ergebnis wirklich sehr begeistert. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das Ganze hier mal kurz in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
1 gehäufter Esslöffel Weizenmehl
2-3 EL Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl)
sowie etwas Pfeffer
Beginnen wir damit, die Zwiebeln zu schälen und grob zu zerkleinern.
Außerdem schälen wir die Knoblauchzehen und schneiden sie in Scheiben
und ebenso schälen wir das Stück Ingwer und schneiden es ebenfalls in Scheiben.
Anschließend waschen wir die Hähnchenbrüste gründlich, tupfen sie trocken
und halbieren sie dann, wobei wir auch gleich fettige Stellen und eventuelle Knochenrückstände entfernen.
Die Hähnchenbrüste legen wir dann in einen etwas größeren Topf,
geben die grob zerkleinerte Zwiebel sowie die in Scheiben geschnittenen Stücke von Knoblauchzehen und Ingwer dazu
und gießen dann alles mit der Sojasauce
Alles zusammen lassen wir kurz aufkochen und anschließend auf reduzierter Stufe etwa 45 Minuten vor sich hin köcheln.
Nachdem wir dann einen zweiten Topf mit Wasser zum kochen aufgesetzt haben
Außerdem schälen wir unsere Möhren
und schneiden sie in kleine, mundgerechte Stifte.
Sobald dann das Wasser im zweiten Topf kocht, salzen wir es etwas und blanchieren das Lauch darin für ein bis zwei Minuten bis es bissfest ist
und schrecken es dann kurz unter kaltem Wasser ab. So behält es auch die kräftige grüne Farbe.
Anschließend geben wir auch die Möhren noch einmal für ein paar Minuten ins kochende Wasser, blanchieren sie ebenfalls bis sie bissfest sind
und schrecken sie dann ebenfalls kurz unter kaltem Wasser ab. Lauch und Karotten lassen wir in einem Sieb abtropfen uns stellen beides bei Seite.
Nachdem wir dann den Koriander-Samen frisch in einem Mörser zerstoßen haben – ich liebe übrigens den leicht ätherischen Geruch dabei –
müssten dann auch langsam die 45 Minuten Garzeit rum sein, so dass wir die Hähnchenbrüste, die außen einen leicht bräunliche Färbung angenommen haben, aus dem Topf entnehmen
und die Sauce durch ein Sieb gießen könnnen, um dabei Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer heraus zu filtern.
Die Sauce geben wir dann zurück in den Topf und halten sie warm.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um damit zu beginnen etwas Wasser für den Reis zum kochen zu bringen.
Den gehäuften Esslöffel Mehl geben wir dann in eine Schüssel, geben zwei Esslöffel Speiseöl (ich griff zu Sonnenblumenöl) hinzu
und verrühren beides vorsichtig zu einer kalten Mehlschwitze. Sollte es zu dickflüssig werden, geben wir noch etwas zusätzliches Öl hinzu.
Diese kalte Mehlschwitze rühren wir dann mit Hilfe eines Schneebesen in die Sauce ein, um sie etwas einzudicken.
Anschließend lassen wir die Sauce noch einmal kurz aufkochen und schmecken sie mit Pfeffer, Chilipulver,
einer großzügigen Portion Sambal Olek
sowie den zerstoßenen Koriandersamen ab.
Dann zerteilen wir die Hähnchebrüste in mundgerechte Stücke (dabei können wir ruhig mal ein Stück probieren: sie haben einen angenehm kräftiger Knoblauch-Ingwer-Aroma)
geben sie wieder zur Sauce in den Topf
und fügen das blanchierte Gemüse ebenfalls mit hinzu.
Alles zusammen lassen wir dann noch kurz etwas köcheln
und sobald der Reis dann gar ist, können wir unser Cola-Hühnchen auch schon servieren und genießen.
Der leicht süßliche, scharfe und kräftige Geschmack der Sauce erinnerte ein wenig an japanische Teriyaki-Sauce und passte dabei wunderbar in die Gesamtkomposition auch zarten und saftigen Hühnchenfilet-Stücken und dem noch leicht knackigen Gemüse. Und auch die leichte Koriander-Note von den zerstoßenen Samenkapseln passte sehr gut ins Gesamtbild. Die Sauce hätte für meinen Geschmack noch etwas dickflüssiger sein können, das nächste Mal werde ich wohl noch etwas mehr kalte Mehlschwitze dazu geben, aber das änderte nichts an dem sehr leckeren geschmacklichen Gesamtergebnis. Hatte ja wirklich nicht gedacht, dass man aus Cola ein so leckeres Gericht kochen kann, bin aber froh es ausprobiert zu haben und kann das Rezept wirklich weiter empfehlen.
Wie üblich werfen wir abschließend noch einen kurzen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichtes. Meiner Berechnung nach liegt das Cola-Hähnchen alleine bei ca. 1400kcal, also pro Portion 350kcal bei vier Portionen. Dazu kommt natürlich noch der Reis mit ja 175kcal, womit wir auf eine Summe 525kcal pro Portion kommen. Für ein Hauptgericht ein absolut akzeptabler Wert wie ich finde, ich hatte da mit einem deutlich höheren Wert gerechnet.
Guten Appetit
PS: Vielen Dank an dieser Stelle auch noch mal an Vanilla Kitchen, an deren Version dieses Gerichts ich mich zu großen Teilen orientiert hatte. Von den vielen Varianten auf die ich bei meinen Recherchen im Netz gestoßen bin hat mir diese am besten gefallen.
Hallo JABB
Oh eine Mehlschwitze ohne Butter?
Ich kenne nur die Originale mit Mehl das in zerlassener Butter angeschwitzt wird. Deine Variante sieht mir sehr Zeitsparend aus,und wenn man gutes Öl verwendet auch etwas gesünder als die „Echte „. Keine schlechte Idee! Wie bist Du darauf gekommen?
Für bestimmte Gerichte wie Spargelsuppe oder Ähnliches liebe ich natürlich den Buttergeschmack einer traditionellen Mehlschwitze , aber bei einem solch exotischen Gericht ist die Idee der Bindung mittels einer “ kalten Mehlschwitze “ sehr genial wie ich finde. Das muß ich echt mal probieren !
Hallo Sonja,
auf die Idee mit der kalten Mehlschwitze war ich bei meinen Recherchen zu diesem Rezept gestoßen. Ich habe die Quelle jetzt auch noch mal im Beitrag verlinkt.
Ich kannte die Idee bisher auch noch nicht und zum Saucen binden und eindicken hat sie sich bewährt – auch wenn man gründlich mit dem Schneebesen schlagen muss, weil es sonst kleine „Würmchen“ in der Flüssigkeit gibt. 😉
Ich kann die Vorgehensweise auf jeden Fall empfehlen, wenn man keinen Wert auf den Buttergeschmack legt.
Ist auf jeden Fall besser als irgend eine Maggi Tüte!
Da hast du Recht. Mit wenig Chemie selbst gemacht ist immer vorzuziehen. In nur wenigen Fällen geht es aber dann leider nicht ganz ohne. 😉
Stimmt. Es gibt Momente da greif ich auch zur Brühe ( bzw. Brühe Granulat ) oder einer fertigen Mehlschwitze, aber nur zum Binden.
Das Würzen mach ich auf jeden Fall immer selbst. Und wenn man sich ansonsten gesund ernährt kann einen ein bisschen Glutamat auch nicht gleich umbringen denke ich..bin ja schließlich kein Militanter Öko oder Moralapostel. XD