Pork Vindaloo – das Rezept
Nach all den Ofengerichten, die ich in letzter Zeit zubereitet hatte, stand heute mal wieder etwas exotisches aus dem Wok auf meinem Kochplan, denn ich wollte Pork Vindaloo. Das Rezept stammt ursprünglich aus der südindischen Region Goa, wo es während der 450jährigen portugischen Kolonialzeit entstanden sein soll. Der Begriff Vindaloo ist dabei (angeblich) aus dem portugiesischen Vinha de alhos entstanden, was soviel wie Knoblauch-Rebe bedeutet. Hauptbestandteil ist die Vindaloo-Paste, die ich natürlich nicht dazu kaufte, sondern selbst herstellte. Heute ist dieses Gericht, das besonders für seine kräftige Schärfe bekannt ist, vor allem in Großbritannien sehr beliebt, wo es auf keiner Speisekarte eines indischen Restaurants fehlen darf. Man kann es natürlich auch mit Rind oder Geflügel zubereiten, aber mir persönlich war heute nach Schweinefleisch. Außerdem entschloss ich mich dazu, noch ein paar Erbsen, Möhren und Kartoffeln mit im Curry zu verarbeiten. Durch die Kartoffeln sparte ich es mir außerdem, zusätzlich Reis oder Naan-Brot als Sättigungsbeilage zubreiten zu müssen. Das Ergebnis war ein überaus leckeres Curry, das ich nun mit diesem Beitrag einmal in der gewohnten Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 3 Portionen?
600g gewürfeltes Schweinefleisch
Für die Vindaloo-Paste
1 gehäufter Teelöffel Koriander
1 gehäufter Teelöffel Kreuzkümmel
1 Teelöffel schwarze Pfefferkörner
1 gestrichener Teelöffel Bockshornklee
4-5 getrockente Chilis (oder auch mehr – je nach gewünschtem Schärfegrad)
Außerdem benötige wir
1 daumengroßes Stück frischer Ingwer
1 Dose stückige Tomaten (400g)
außerdem etwas Naturjoghurt zum garnieren
sowie etwas Öl – vorzugsweise Erdnussöl – zum braten
Beginnen wir damit, die Vindaloo Paste zuzubereiten. Dazu entkernen wir die Chilis
und geben diese zusammen mit Senfkörnern, Koriander, Kreuzkümmel, Bockshornklee
sowie die Pfefferkörner in eine Pfanne
und rösten sie ohne Fett für 5-6 Minuten an bis sich der Geruch der Gewürze deutlich in der Küche ausbreitet.
Die angerösteten Gewürze geben wir dann in einen Mörser,
und schütten wie anschließend in eine Schüssel,
wo wir Zucker und Salz dazu geben,
den Esslöffel Tomatenmark addieren
und alles zu unserer Vindaloo-Paste vermischen.
Anschließend schälen und würfeln wir die Zwiebel,
zerkleinern die Knoblauchzehen
Außerdem schälen wir den Ingwer
Jetzt erhitzen wir etwas Öl – ich empfehle Erdnussöl – in einem Wok oder einer Pfanne,
geben das gewürfelte Schweinefleisch hinein
und entnehmen sie dann wieder, um sie erst einmal bei Seite zu stellen.
Im verbliebenen Bratfett, ggf. unter Zugabe von etwas mehr Öl, dünsten wir dann die gewürfelte Zwiebel an,
geben wenig später den geriebenen Ingwer
sowie die zerkleinerten Knoblauchzehen hinzu,
und dünsten alles für ca. zwei Minuten gemeinsam an
bevor wir schließlich auch die gewürfelte Möhre hinzu geben
und schließlich alles mit dem halben Teelöffel Kardamom bestäuben.
Schließlich löschen wir alles mit der Kokosnussmilch ab,
geben die stückigen Tomaten dazu
und verrühren alles gründlich miteinander, wobei wir es kurz aufkochen lassen.
Nun geben wir die angebratenen Schweinefleischstücke in die Sauce,
fügen die Vindaloo-Paste hinzu,
verrühren alles gründlich miteinander, so dass die Paste sich komplett auflöst
und lassen dann unser Curry für 50-60 Minuten geschlossen köcheln,
wobei wir es hin und wieder natürlich immer mal wieder umrühren, damit nichts anbrennen kann.
Während unser Gericht vor sich hin köchelt, wenden wir uns den Kartoffeln zu, schälen sie
und schneiden sie in Spalten oder wahlweise auch einfach mundgerechte Stücke.
Die Kartoffeln geben wir etwa eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit in unser Curry und heben sie unter – damit sollten sie am Ende gar, aber nicht zu matschig sein.
Außerdem geben wir die TK-Erbsen noch mit in den Wok
verrühren sie gründlich und lassen alles weiter köcheln.
Am Ende der Garzeit entfernen wir schließlich noch die Zimtstange
und können das Gericht anschließend – garniert mit einem kräftigen Klecks Naturjoghurts – servieren und genießen.
Die Gewürzkombination erwies sich als wahre Offenbarung, denn sie traf wunderbar die kräftige, aber dennoch leicht unterschwellige Schärfe, wie man sie von traditionellen indischen Gerichten gewohnt ist. Dabei übertünchte sie auch nicht die weniger dominanten Gewürzte, sondern ließ sie alle auf die eine oder andere Art zur Geltung kommen. Ich war wirklich begeistert. In Kombination mit den saftigen Schweinefleichwürfeln, den Erbsen, Möhren und vor allem den Kartoffelstücken ergab sich eine Curry-Zubereitung, die durchaus Potential dazu besitzt zu einer meiner Lieblingscurrys zu werden.
Eventuell werde ich aber bei der nächsten Zubereitung die Menge an Möhren und Erbsen noch etwas erhöhen, denn sie gingen ein klein wenig unter. Ich hatte auch kurz überlegt, ob ich nicht noch Bohnen mit verarbeiten sollte, denn ich hatte noch Dosen von weißen Bohnen und Kidneybohnen vorrätig, doch ich hatte mich wie man sieht dagegen entschieden, da Bohnen meiner Meinung nach nicht so gut in indische Gerichte passen – ich hatte mich ja schon mit den Kartoffeln ein gutes Stückchen von der traditionellen Zubereitung entfernt.
Ein weiterer Gedanke war es, das Fleisch eventuell vor der Zubereitung noch so marinieren. Dabei hatte ich zuerst mit den Gedanken gespielt, die Vindaloo-Paste dazu zu verwenden, doch aufgrund ihrer festen Konsistenz war ich nicht sicher, ob sie das Fleisch wirklich durchsetzen würde. Eventuell werde ich aber das nächste Mal einfach Geflügel verwenden und werde dieses für einige Stunden oder besser noch über Nacht in einer Mischung aus Kokosmilch und Sojasauce einlegen, damit es schön zart wird.
Wie man sieht sind der Variation bei diesem Gericht kaum Grenzen gesetzt – und ich bin mir auch sicher dass ich hier schon bald mal eine weitere Variation dieses Vindaloo-Gerichts hier vorstellen werde.
Guten Appetit
Hey JaBB! ja suuuper! Ich bin begeistert von Deiner Vindaloo- Interpretation, anders hätte ich es wohl auch nicht gemacht! Ich hab ja schon immer viel indisch gekocht, und Vindaloo ist immer lecker. Du kannst das Fleisch auch in der Paste marinieren und mitsamt den Zwiebeln und Gemüse anbraten, das geht dann schneller und einfacher, und macht letztendlich keinen Unterschied.
Ich gebe gerne noch etwas Zitronen- oder Orangensaft in die Marinade.
( nur frisch Gepressten ), und noch etwas mehr Gemüse und weniger Kartoffeln. Blumenkohl, Mangold, Kichererbsen und sogar Ananas passen da gut hinein. Im Normalfall wird dazu Reis serviert, da in Indien Kartofffeln als Gemüse gelten. Ich verwende als Fleisch gerne Schweinenacken. ich glaube das hast Du auch getan, oder? Ich finde das am Besten. Hähnchen ginge natürlich auch, ich bevorzuge aber etwas saftigeres Fleisch. Wenn man Rind ( Gulasch ) verwendet empfehle ich das Fleisch im Dampftopf mit der Marinade zusammen vorzugaren damit es zart ist. Schmeckt aber auch sehr sehr gut.
Wie im Text beschrieben hatte ich auch über ein marinieren des Fleischs nachgedacht, aber mit der Paste dürfte man da keinen Erfolg haben, da sie außen am Fleisch klebt und beim anbraten dann einfach verkokelt. Man müsste sie mit etwas Öl verdünnen, dann könnte es vielleicht funktionieren. Ich hatte eher an eine Marinade aus Kokosmilch und Sojasauce gedacht.
Das Fleisch war wohl Schweinenacken, denn es war relativ durchwachsen. Es wurde einfach als „Schweinegulasch“ beim Metzger verkauft. Rind ist nicht gerade typisch indisch – weil Kühe dort ja heilig sind 😉 – aber ich werde es bei Gelegenheit wohl noch mal mit Geflügel probieren. Natürlich mariniert…
Also ich habe die Paste mit Öl und etwas Orangensaft verdünnt. Das hat super geklappt. Durch die Öl zugabe kann man das Fleisch nachher auch prima anbraten.
Ich finde übrigens, auch wenn es untypisch ist.. Schwein passt wirklich perfekt zu einem scharfen Curry. Das Fett nimmt die starke Schärfe etwas weg. Lamm schmeckt übrigens auch sehr sehr gut darin.
Geflügel finde ich zu trocken und langweilig, es hat der Schärfe und dem starken Aroma nichts entgegenzusetzen und behält überhaupt keinen Eigengeschmack , das ist schade darum. So ein Aromatisches Curry braucht in meinem Augen auch ein kräftiges Fleisch.Mir Rind wird es fast ein bisschen wie eine Art exotisches Gulasch. Sehr sehr lecker.