Scotch eggs (Schottische Eier) im Air Fryer – das Rezept
Dieses Wochenende wollte ich noch einmal ein wenig mit meiner Heißluftfriteuse (Air Fryer) herumexperimentieren. Bei der Suche nach einem passenden Rezept war ich dabei auf Schottische Eier (Scotch eggs) gestoßen, eigentlich einem Snack in Form von gekochten eiern im panierten Wurstmantel, der vor allem in der außereuropäisch – britischen Küche sehr verbreitet ist und dort sogar fertig im Supermarkt verkauft wird. Aber es geht natürlich nichts über frisch zubereitete Nahrung. Es gibt wie ich herausfand zig Variationen dieses Rezepts, ein Teil davon mit selbst gewürzten Hackfleisch für den Fleischmantel, ein anderer Teil experimentiert mit der Panade und versieht diese zusätzlich mit Parmesan oder Gewürzen, doch da dies meine ersten Scotch eggs werden sollten, wollte ich mich erst einmal an das Basisrezept halten.
Was benötigen wir für 4 Stück?
Beginnen wir damit die Eier hart zu kochen. Das kann man zwar auch mit der Heißluftfriteuse machen, aber dazu braucht man dann eisgekühltes Wasser zum abschrecken und es dauert deutlich länger als das traditionelle Kochen im Eierkocher, daher blieb ich hier bei letzterer Variante.
Sind die Eier fertig gekocht, abgeschreckt und etwas abgekühlt, können wir sie schälen und erst einmal bei Seite legen.
Anschließend befreien wir das Bratwurst-Brät aus der Pelle
und drücken es platt. Ich wollte vier Eier verarbeiten und hatte dazu genau vier Bratwürste, daher sparte ich mir hier das abmessen und verwendete einfach immer eine Bratwurst für ein Ei, auch wenn die Würste nicht immer gleich groß waren.
Wie sich herausstellte, lässt sich das Brät leider nicht optimal mit der Hand plätten und bleibt außerdem gern an der Unterlage kleben. Daher legte ich es zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie und walzte es mit einem Nudelholz so flach wie möglich.
Mit dem so geplätteten Bratwurst-Brät ummanteln wir dann die gekochten Eier und schließen die Nähte gründlich
so dass wir am Ende vier nicht ganz faustgroße Fleischbälle mit Ei-Füllung vor uns haben.
Nun schlagen wir ein Ei in eine Schüssel
Da ich nur noch ein Ei übrig hatte und befürchtet dass die Menge nicht ausreicht, streckte ich das Ei noch mit einem Schuss Milch.
In je einem weiteren Teller stellen wir außerdem etwas Mehl und Paniermehl (Brotkrumen) bereit, dann wälzen wir unsere Fleischbälle zuerst im Mehl,
anschließend bedecken wir sie rundherum mit der verquirlten Eimasse
und ummanteln sie abschließend komplett mit den Brotkrumen.
Die so panierten Eier-Fleischbälle
legen wir. ohne dass sie sich oder die Wände berühren, in den Frittierkorb der Heißluftfriteuse, bepinseln sie mit etwas Öl
und schieben sie dann in die Friteuse
um sie darin für 12-14 Minuten bei 200 Grad zu garen.
Nach etwa sechs Minuten entnehmen wir den Korb zwischendurch kurz und wenden die Fleischbällchen mit Hilfe einer Greifzange.
Schließlich können wir die fertigen Scotch Eggs entnehmen, lassen sie kurz auf Küchenpapier abtropfen und halbieren sie dann
um sie anschließend mit einer Beilage nach Wahl zu servieren. Ich entschied mich heute mal für einen Feldsalat mit Joghurt-Zitrone-Dressing.
Bereits im puren Zustand erwiesen sich die Eier im Bratwurstmantel als überaus lecker, aber mit einem leckeren Dip – ich verwendete zum Beispiel meine Honey-BBQ-Sauce vom letzten Wochenende – werden sie sogar noch besser. Der dünne Fleischmantel mit seiner knusprigen Kruste trägt dabei natürlich auch maßgeblich zum Geschmack bei, man sollte sich also genau überlegen welche Bratwurst man verwendet oder ob man nicht vielleicht einfach selbst etwas Hackfleisch nach eigenem Gutdünken würzt. Dabei ist der Mantel aber recht fest, daher wäre es eine weitere Überlegung, das Hackfleisch mit etwas zusätzlichem Paniermehl oder einem eingeweichten Brötchen etwas zu strecken und lockerer zu machen. Aber für meinen ersten Versuch diesen britischen Nationalsnack in meinem Air Fryer zuzubereiten konnte ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Und der Salat passte auch wunderbar in die geschmackliche Gesamtkomposition – es muss ja nicht immer eine kohlenhydratreiche Beilage sein. Schottische Eier sind bei mir mit Sicherheit nicht das letzte Mal in meiner Küche entstanden, zumal sie viele Variationsmöglichkeiten bieten. Vielleicht probier ich es ja auch mal mit Wachteleiern und mache nur Mini-Fleischbällchen. Wir werden sehen – wenn es dazu kommt werde ich natürlich gerne hier darüber berichten.
Guten Appetit
Sieht wirklich lecker aus. Mir geht da nur ein Gedanke durch den Kopf: Wäre es nicht eine Idee, das Fett, mit dem du hier die Eier, anderswo die Hähnchenschlegel bepinselt hast, irgendwie in die Panade mit einzuarbeiten. Du ersparst Dir das Einpinseln, es wird gleichmäßiger und die Ergebnisse vermutlich noch ansehnlicher. Den Bildern nach zu urteilen ist das Pinseln eher subideal.
Ich wüsste nicht wie man das machen könnte, dieses „einarbeiten“. Aber ich bin offen für Ideen und Vorschläge. Man kann ja schlecht die Brotkrumen in Öl einweichen, dann haften sie nicht mehr am Ei…
Am idealsten wäre ein Sprüher mit feinem Strahl, aber mein Sprüher sprüht nur einen schmalen dicken Strahl, der die Panade „beschädigen“ könnte. Von dem sind auch die „Flecken“ auf den Fleischbällen im Frittierkorb auf dem dem Bild. Daher verwende ich den Pinsel, mit dem ich aber mehr tupfe als wirklich wische sprich pinsele. Bei den schottischen Eiern Speziell war es sogar so, dass sich das während der Heißluftfrittierens austretende Fett mit der Panade etwas vermischt hat, so dass hier nur wenig Öl nötig war. Bei den mageren und mit Haut überzogenen Hähnchenschenkeln war das damals etwas anders. Das fett dient ja letztlich nur dazu, dass die Panade schön braun wird und nicht in der Heißluftfriteuse verkohlt. Und das bisschen war man aufträgt ist deutlich weniger als das, was in einer konventionellen Friteuse auf das Gargut übergeht und das ist das wichtige dabei (aus meiner Sicht).
Da kannste doch mal sehen, dass meine Prinzip-Idee wohl nicht schlecht ist, wenn das ausgetretene Fett ein wenig geholfen hat. 😉 Als einiger flüssiger Bestandteil, der sich evtl. mit Öl mischen ließe, käme ja nur das Ei in Frage, durch das Lecitin im Eigelb sollte das sogar gelingen.
In meinem Archiv findet sich noch ein Video der EiTV-Reihe, in dem ich Fischstäbchen selbst gemacht habe. Also auch selbst paniert. Statt Mehl habe ich (warum auch immer) Kartoffelstärke genommen. Aber (und das ist das wichtigste): die habe ich mit den Eiern schon verquirlt. In die ebene Masse kamen dann die Fischstücke und dann wurde nur noch mit Semmelbrösel überzogen. Wenn man da noch versucht, etwas Öl mit einzuarbeiten. Aber letztendlich müssen ja die Brösel fettig werden und nicht der Unterbau.
Man könnte natürlich das fertig panierte Stück wasauchimmer kurz in einen Topf Öl tauchen, dann sollte es in der Heißluft-Friteuse auch schön gleichmäßig braun werden. Aber dann kann man auch gleich eine richtige Friteuse nehmen. 😉 Oder die Brösel selber aus Croissants herstellen, die sind fettig genug. 😉
Das Problem ist dass das Paniermehl dann höchstwahrscheinlich klumpen würde.
Das Mehl soll ja eigentlich dazu dienen damit die Eimasse besser an Fleisch haftet, so habe ich es mal gelesen. Ich habe aber auch im Rahmen meiner Recherche gesehen, dass man dieses Gericht sowohl mit als auch ohne Mehl hergestellt hat und es sah bei beiden Varianten sehr gut aus. Und das Ei kann man sowieso komplett durch Milch, Kondensmilch oder gar Wasser ersetzen, was in der veganen / vegetarischen Küche sehr verbreitet ist.
Ich würde in die diesbezügliche Ideefindung jetzt auch keine weitere Energie stecken wollen, ich werde mir einfach einen Ölsprüher mit sehr fein zerstäubender Düse besorgen, dann ist das Problem erledigt.
Vielleicht noch einen Schritt weiter denken und einen Ölvernebler erfinden, vielleicht auf Basis von diesen Inhalationsgeräten, die nicht mit Hitze, sondern mit Ultraschall(?) arbeiten. Das könnte der neue heiße Scheiß werden nach dem Thermomix für alle, die eine Heißluftfriteuse haben. Ölvernebler zum gleichmäßgen Benetzen von selbstpaniertem Fritiergut. 😉
Das Problem mit Öl ist, dass es die Düsen wegen seiner höheren Viskosität im Vergleich zu Wasser deutlich leichter verstopft. Deswegen kann man nicht jeden beliebigen Sprüher dafür verwenden – und selbst wenn dann zumindest nicht sonderlich lange, weil die Düse schnell verstopft. Die Idee mit dem Ultraschall hat was an sich, aber bestimmt teuer in der Realisierung und damit nur bedingt Massenmarkttauglich. 🤔
Teuer ist kein Argument. Siehe Thermomix. 😉