Herzhafter Rinder-Perlgraupen-Eintopf – das Rezept
Bei der Durchsicht meiner Vorräte stieß ich vor kurzem auf eine angebrochene Packung Perlgraupen und musste feststellen, dass ich seit langer Zeit nichts mehr mit dieser Gerstenkörnern gekocht hatte. Dabei sind diese nicht nur reich an Ballaststoffen, sondern sind auch gute Lieferanten für Eisen, Kalzium, Eiweiß sowie die Vitamine A, C und E. Außerdem sind sie eine leckere Alternative zu Reis, Kartoffeln oder anderen Sättigungsbeilagen. Nach einigem Abwägen entschied ich mich schließlich dazu, die Perlgraupen dieses Mal in einem Herzhaften Rinder-Perlgraupen-Eintopf zu verarbeiten. Die Zubereitung ist nicht besonders Arbeits- jedoch etwas Zeitaufwändiger, da es sich hier um ein Schmorgericht handelte und das erfordert nun einmal etwas mehr Geduld. Aber das leckere Ergebnis lohnt entlohnt für diese Wartezeit.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Bevor wir mit der eigentlichen Zubereitung beginnen können, müssen wir wie üblich die einzelnen Zutaten vorbereiten. Wir schälen also die Zwiebel und würfeln sie,
und würfeln sie ebenfalls, wenn auch deutlich gröber,
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehen
und schneiden schließlich auch noch das Rindfleisch in mundgerechte, nicht zu große Würfel.
Anschließend erhitzen wir die beiden Esslöffel Olivenöl in einem Topf oder einer Pfanne auf erhöhter Stufe,
und braten es scharf an. Dabei tritt zu Beginn etwas Flüssigkeit aus, wir braten aber so lange weiter bis die Flüssigkeit wieder verschwunden ist und das Fleisch beginnt zu bräunen.
Sobald das Fleisch also zu bräunen beginnt, schalten wir die Hitzezufuhr zurück auf mittlere Stufe und geben die gewürfelte Zwiebel,
sowie den zerkleinerten Knoblauch hinzu
und dünsten alles für etwa 5 Minuten mit an.
Dann streuen wir den Esslöffel getrockneten Thymians ein,
geben die beiden Esslöffel Tomatenmark ebenfalls hinzu
und vermischen alles mit dem restlichen Pfanneninhalt, um es kurz mit anzudünsten,
bevor wir schließlich die Perlgraupen addieren,
die beiden Lorbeerblätter dazu geben
und alles mit der Rinder- oder Hühnerbrühe ablöschen. Der Geschmack mit Hühnerbrühe ist dabei etwas milder, wer es noch deftiger mag sollte zu Rinderbrühe greifen.
Nachdem wir alles gut miteinander verrührt haben
würzen wir es mit etwas Salz und Pfeffer
und lassen es dann bei reduzierter Hitzezufuhr geschlossen für eineinhalb bis 2 Stunden schmoren.
Dabei sollten wir es zwischendurch natürlich immer mal wieder umrühren, damit nichts anbrennen kann.
Nach 50-60 Minuten geben wir schließlich die Erbsen hinzu
und verrühren sie gut mit dem restlichen Inhalt, bevor wir es weiter geschlossen schmoren lassen.
Bei Bedarf können wir natürlich jederzeit etwas mehr Wasser nachgießen, um die Gefahr des Anbrennens zu reduzieren.
Spätestens nach eineinhalb Stunden sollten wir das Gericht, insbesondere das Rindfleisch, probieren und prüfen ob das Fleisch die richtige Konsistenz erreicht hat
und schmecken das Gericht dann noch einmal final mit den Gewürzen ab. Ich experimentierte ein wenig mit Liebstöckel, fand aber dass es nur wenig Mehrwert brachte.
Zuletzt brauchen wir nur noch die beiden Lorbeerblätter entfernen
und können das fertige Gericht dann auch schon unmittelbar servieren und genießen.
Das Rindfleisch war durch das lange schmoren wunderbar mürbe und zart geworden und gab dem ganzen Eintopf ein wunderbar kräftiges Rinderaroma, was ihn besonders herzhaft im Geschmack machte. Aber auch die verwendete Brühe war daran wohl nicht ganz unschuldig. Dazu passten meiner Meinung nach wunderbar sowohl die Perlgraupen als auch die Gemüsekombination aus Möhren und Erbsen. Aber bei dieser Gemüsekombination kann man wohl sowieso nie etwas falsch machen. 😉So ein Eintopf ist perfekt für die kühlere Jahreszeit und somit auch Mitte März – trotz bereits steigender Temperaturen – immer noch sehr lecker. Eine sehr schmackhafte Art Perlgraupen zu verarbeiten, so viel steht fest.
Das Gericht ist aber, so denke ich, sehr variabel was die Gemüsezutaten angeht, denn auch Lauch, Sellerie oder auch Bohnen würden sich bestimmt ebenfalls gut in so einem Eintopf machen. Oder man ersetzt, wenn man es mag, das Rind- durch Lammfleisch, das sich beim schmoren ja ebenfalls durch ein kräftiges Aroma auszeichnet. Und die Perlgraupen sind ja sowieso sehr geduldig was ihre Companions beim Zubereiten angeht, sie zeichnen sie dabei vor allem die Eigenschaft auch nach längerem Schmoren ihren Biss beizubehalten aus. Das war bestimmt nicht das letzte Perlgraupen-Gericht das in meiner Küche entstanden ist – und dieses Mal warte ich nicht wieder mehrere Jahre bis zum nächsten Rezept damit.
Guten Appetit
Perlgraupen hatte ich bisher so gar nicht auf dem Schirm. Ich weiß, dass es sie gibt, damit hört’s dann aber auch schon auf. Und wenn sie wirklich so wertvoll sind, wie Du beschreibst, muss ich sie unbedingt probieren. Gerade heute habe ich eine etwas kräftigere „Hähnchenbrühe“ gekocht, die man ja nicht unbedingt mit Nudeln versetzen muss. Da gilt es, die Perlgraupen auf die Einkaufsliste zu setzen. Die Anführungsstriche bei „Hähnchenbrühe“ sind notwendig, es ist eine recht eigene Kreation, mehr in Kürze bei mir auf dem Blog, wenn ich den Text zu den Bildern geschrieben habe.
Wir hatten das Thema schon mal, aber was ich nach wie vor nicht wirklich verstehe ist die Verwendung von Brühe bei Schmorgerichten. Die sind ja meist so angelegt, dass genug Geschmack und ggf. Soße bei rauskommt. Na, ich gucke mal, ob ich die Perlgraupen bekomme, und dann baue ich das mal brühfrei nach. 😉
Ich empfehle zu diesem Gericht sowieso Rinderbrühe um einen kräftigen Geschmack zu erreichen, Hühnerbrühe ist mehr als Alternative gedacht.
Ob man nun Instant-Brühe verwendet oder selbst gekochte Brühe verwendet hängt dabei immer davon ab, wie viel Aufwand man in das Gericht stecken will. Aber ich verfüge inzwischen auch über einen Vorrat an hausgemachter Gemüse- und Rinderbrühe, muss also nicht mehr ausschließlich auf industriell hergestellte Instant-Ware mit Hefe zurückgreifen. Und ich schätze dies sehr, weil der Geschmack einfach deutlich intensiver und vor allem natürlicher ist als bei gekaufter Ware. Man kann sie übrigens wunderbar in Eiswürfelform in Gefrierfach aufbewahren, dann hält sie viele Monate.
Perlgraupen gibt es im übrigens im gut sortierten Supermarkt oder im Reformhaus / Drogerie. Ggf. kann sie auch zu akzeptablen Preisen in Bio-Qualität bei A**zon bestellen.