Corned Beef Auflauf mit Sauerrahm-Kartoffelpüree & karamellisierten Zwiebeln – das Rezept
Heute entschied ich mich dazu, mal einen kleinen Ausflug in die Küche des Großbritanniens zu vollziehen. Nicht dass dieses bald außereuropäische Land besonders berühmt für seine ausgefeilten Gerichte wäre, aber dieses Rezept reizte mich einfach zu sehr, als dass ich es ignorieren könnte. Angefangen hatte alles damit, dass ich eine kleine Bestandsaufnahme meiner Vorräte gemacht hatte und dabei unter anderem ja eine Dose Baked Beans in Tomatensauce und Corned Beef entdeckte. Daraus musste sich doch etwas machen lassen dachte ich bei mir und stieß auch bald auf ein interessantes Rezept. Nach Durchsicht dieses Video-Rezepts überlegte ich, wie ich das Gericht noch etwas verfeinern könnte und entschied mich zuerst dazu, dem Kartoffelpüree noch ein paar karamellisierte Zwiebelwürfel hinzuzufügen. Erst später fiel mir ein dass ich noch einen Becher Sauerrahm im Kühlschrank hatte, der zwar bereits über dem MHD lag aber noch gut war. Trotzdem sollte er zeitnah verbraucht werden, daher fiel die Entscheidung dass ich auch dies noch gut im Püree verarbeiten könnte – was sich als exzellente Idee erwies. Im Grunde genommen handelt es sich bei diesem Gericht um eine abgewandelte Form des Shepherd’s Pie, einem Klassiker sowohl der britischen als auch irischen Küche. Und ich war wirklich begeistert von dem Ergebnis, alleine die Mischung aus Corned Beef und Baked Beans war ein wirklicher „Leckerschmecker“, in Kombination mit dem verfeinerten selbst hergestellten Kartoffelpüree würde es dann zum wahren Genuss. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das modifizierte Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
Beginnen wir also damit die karamellisierten Zwiebelwürfel zuzubereiten. Dazu schälen und würfeln wir erst einmal die Zwiebel,
zerlassen einen Esslöffel Butter in einer Pfanne,
und geben die Zwiebelwürfel hinzu
um sie gleich ein wenig zu salzen
und erst einmal anzudünsten. Das Salz dient dazu, den Zwiebeln etwas Feuchtigkeit zu entziehen, damit sie schön bräunen können.
Bei Bedarf geben wir noch etwas Öl oder mehr Butter hinzu.
Außerdem streuen wir den braunen Zucker ein und lassen ihn schmelzen.
Auf leicht reduzierter Stufe lassen wir die Zwiebeln dann langsam goldbraun werden, wobei wir sie hin und wieder etwas umrühren. Das Procedere kann 10-15 Minuten dauern, aber die Zeit sollte man sich nehmen.
Sobald die Zwiebelwürfel dann den gewünschten Bräunungsgrad erreicht haben, entnehmen wir sie und stellen sie erst einmal bei Seite.
Noch während die Zwiebel in der Pfanne karamellisiert, öffnen wir die Dose Corned Beef mit dem beiliegenden Schlüssel,
Dann geben wir es in die nun wieder leere Pfanne
addieren die gebackenen Bohnen in Tomatensauce
und verrühren alles gründlich miteinander, wobei wir das Corned Beef auch gleich etwas zerkleinern. Zum Glück zerfällt Corned Beef bei Hitze sehr schnell, es ist also kein großer Aufwand notwendig. Evtl. geben wir noch einen kleinen Schuß Wasser hinzu, anschließend lassen wir es köcheln.
Dabei geben wir den Teelöffel Hühnerbrühe, den Esslöffel Tomatenmark sowie je einen Teelöffel Zwiebel- und Knoblauchgranulat hinzu, verrühren alles
und schmecken die Mischung dann mit Pfeffer,
den italienischen Kräutern (Rosmarin, Thymian, Basilikum und Oregano)
sowie einigen kräftigen Spritzern Worcester-Sauce ab. Auf Salz können wir verzichten, da sowohl das Corned Beef als auch die Hühnerbrühe bereits genug davon enthält.
Sobald alles geschmacklich passt, lassen wir die Corned Beef Mischung noch für einige Minuten köcheln und schalten dann die Platte aus, um alles abgedeckt etwas abkühlen zu lassen. Dadurch wird die Struktur fester und das Kartoffelpüree droht später nicht im Corned Beef zu versinken. 😉
Damit das Corned Beef etwas Zeit zum abkühlen hat, schälen wir erst jetzt die Kartoffeln,
zerschneiden sie grob in etwa gleich große Würfel
und geben sie dann in einen Topf, wo wir sie eineinhalb bis zwei Finger über der Füllmasse mit kalten Wasser bedecken.
Anschließend geben wir zwei bis drei Teelöffeln Salz ins Wasser, verrühren es damit
und bringen das Wasser dann bei geschlossenem Deckel und auf erhöhter Stufe zum kochen.
Sobald es blubbernd kocht, reduzieren wir die Hitzezufuhr auf eine leicht reduzierte Stufe und lassen die Kartoffeln offen über 15-20 Minuten gar kochen.
Sobald die Kartoffelwürfel dann gar sind, gießen wir sie in ein Sieb ab
und geben sie dann zurück in den Topf,
wo wir sie bei ständigem rühren und bei Hitzezufuhr auf niedrigster Stufe etwas ausdampfen lassen. Dadurch wird die verbliebene Kochflüssigkeit entfernt, was das Kartoffelpüree später sämiger macht.
Nun geben wir etwa einen Esslöffel Butter zu den Kartoffeln, lassen sie schmelzen
und stampfen dann die Kartoffeln
um sie anschließend mit dem Sauerrahm
sowie einem kräftigen Schuss Milch zu verfeinern
die wir gründlich mit den Kartoffeln zu verrühren.
Schließlich heben wir noch die karamellisierten Zwiebeln unter
und schmecken unser Kartoffelpüree mit Salz, Pfeffer und einer Prise frisch geriebener Muskatnuss ab.
Während der Ofen dann auf 180 Grad vorheizt, geben wir unsere leicht abgekühlte Corned-Beef-Bohnen-Zubereitung in eine mittelgroße Auflaufform (Größe ca. 33 x 21 x 6 cm, Fassungsvermögen: 2,3 l),
verteilen alles gleichmässig, streichen es glatt
und geben dann das Kartoffelpüree darüber
das wir ebenfalls etwas glatt streichen.
Nachdem wir alles mit reichlich geriebenen Käse nach Wahl – ich entschied mich für eine Mischung aus Cheddar & Edamer – bestreut haben
schieben wir es eine Schien unterhalb der Mitte in den Ofen und backen es für 20-25 Minuten, bis der Käse geschmolzen ist.
Danach entnehmen wir die Auflaufform, lassen sie für 3-4 Minuten ruhen und sich setzen
um es anschließend auch schon servieren und genießen zu können.
Wie bereits einleitend erwähnt erwies sich schon alleine die fruchtig-würzige Corned-Beef-Zubereitung mit den Bohnen als wahrer Genuss. Das Corned Beef war bei der Zubereitung in winzige Stücke zerfallen und mischte sich fast unsichtbar in die Sauce, gab ihr aber trotzdem einen angenehmen Rindfleisch-Geschmack. Aber auch das Kartoffelpüree war wunderbar gelungen. Die Idee es mit karamellisierten Zwiebeln zu versehen und mit Sauerrahm zu verfeinern gab dieser Sättigungsbeilage ein wirklich unvergleichlich leckeres Aroma und eine wunderbar cremige Konsistenz. Der über allem geschmolzene Käse rundete das ganze schließlich sehr gelungen ab. Eine sehr leckere Kombination, die ich mal wieder vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Guten Appetit
Kann vor im Mund zusammenlaufendem Wasser kaum schreiben … Wirklich sehr lecker. Also optisch. Und vom Rezept her. Und es bringt mich auf eine Idee …
Corned Beef sieht im ersten Moment eher aus wie Hundefutter 😉 aber man kann scheinbar wirklich leckere Sachen damit kochen.
Teilst du deine Idee auch mit oder lässt du uns im Dunkeln?
Sobald ich es gekocht habe, gibt’s das auf meinem Blog. Ich vermute mal morgen oder übermorgen. Muss nur nochmal sehen, ob die Zutaten, die schon im Haus sind, auch bis dahin durchhalten oder ich noch Nachschub holen muss.
Na dann lass ich mich mal überraschen 😉