Bayrischer Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen – das Rezept
Zum heutigen Heiligabend sollte es heute mal etwas ganz traditionelles geben: Kartoffelsalat mit heißen Wiener Würstchen. Damit die Hausfrau am Heiligabend nicht so viel Arbeit hatte, war es früher in vielen Familien üblich an diesem Tag nur ein einfaches Gericht wie dieses zu servieren und dann für die größere Familie am ersten Weihnachtsfeiertag etwas aufwändigeres zu servieren. Ich entschied mich also für eine bayrische Kartoffelsalat-Variante ohne Mayonaise, die ich aber noch um Essiggurken und etwas angebratenen Speck erweiterte. Dabei hatte ich mich Zwar bei der Speckmenge etwas verschätzt und etwas zu viel angebraten, aber ich habe die Menge im Rezept entsprechend angepasst. Dieses verwendete Rezept möchte ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz in gewohnter Form vorstellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Da die Kartoffeln die ich gekauft hatte noch etwas Erde an der Schale anhaften hatten, entschied ich sie vor dem eigentlichen kochen erst mal zu waschen. Wegen der Schale wäre es wahrscheinlich egal gewesen, ob man die Kartoffeln in sauberen oder dreckigen Wasser kocht, aber mir war so wohler. 😉
Dann können wir etwas Wasser in einem Topf aufsetzen und zum kochen bringen
und die Kartoffeln für 20-25 Minuten darin als Pellkartoffeln (mit Schale) kochen bis sie gar sind.
In der Zwischenzeit schälen und würfeln wir die rote Zwiebel,
schneiden die Cornichons in Scheiben
und waschen das Schnittlauch, schütteln es trocken und schneiden es in Röllchen.
Wenn wir nicht sicher sind ob die Kartoffeln durchgehend gegart sind, können wir am besten ein größeres Exemplar mit einer Gabel anstechen. Gleitet sie bis zur Mitte gleichmäßig hinein, ist die Kartoffel gar, stoßen wir weiter drinnen aber noch auf Widerstand, sollten wir sie noch etwas länger kochen.
Die fertig gekochten Kartoffeln gießen wir in ein Sieb ab, schrecken sie kurz mit kaltem Wasser ab und lassen sie dann etwas abtropfen und abkühlen.
Sind sie soweit abgekühlt, dass wir sie anfassen können ohne uns die Finger dabei zu verbrennen, können wir die Kartoffeln dann auch schälen
und anschließend in Scheiben schneiden.
In einem kleinen Topf braten wir dann unsere Speckwürfel an. Ich hatte 150g verwendet, das ist aber im Nachhinein gesehen viel zu viel. 100g oder sogar noch weniger sollten hier vollkommen ausreichen.
Zum Speck geben wir dann die gewürfelte Zwiebel,
dünsten sie für einige Minuten mit an bis sie leicht glasig wird
und löschen schließlich alles mit der Fleischbrühe ab.
Nun addieren wir 3 Esslöffel Weißweinessig, 4 Esslöffel Öl
sowie einen Esslöffel mittelscharfen Senf,
verrühren dann alles gründlich miteinander und lassen es dabei kurz aufkochen.
Anschließend lassen wir alles für 4-5 Minuten vor sich hin köcheln, schmecken es dabei noch einmal mit Salz und Pfeffer ab und nehmen es dann vom Herd.
Im Topf in dem wir zuvor die Kartoffeln gekocht haben erhitzen wir außerdem etwas Wasser, lassen es aber nicht kochen.
Kartoffel- und Cornichon-Scheiben geben wir nun in eine größere Schüssel,
gießen die noch warme Brühe mit Speck und Zwiebel darüber
und vermischen alles gründlich miteinander, um es anschließend für ca. 15 Minuten durchziehen zu lassen.
Während der Kartoffelsalat durchzieht, geben wir die Wiener Würstchen in das heiße Wasser und lassen sie heiß werden. Das Wasser sollte aber nicht kochen, da sonst die Würstchen leicht platzen können.
Jetzt brauchen wir nur das Schnittlauch in die Schüssel zu geben,
es gründlich mit dem restlichen Inhalt vermischen
und alles noch einmal mit Salz und Pfeffer abzuschmecken,
dann können wir den noch warmen Kartoffelsalat mit den heißen Wiener Würstchen servieren und genießen.
Einfach und doch sehr lecker kann ich da nur sagen. Der leicht säuerlich angemachte und mit Speck, Cornichons und Schnittlauch verfeinerte Kartoffelsalat war allein schon eine sehr gelungene Komposition wie ich fand – nur etwas weniger Speck hätte es, wie bereits erwähnt, auch getan. Vor allem weil ja noch die weiteres Fleisch in Form der heißen Wiener Würstchen gemeinsam mit dem Salat serviert wurden. Ich persönlich ziehe diese süddeutsche und leichtere Variante des Kartoffelsalats inzwischen der schweren Variante mit Mayonaise, wie ich sie aus meiner alten Heimat im Norden Deutschlands kannte, vor. Allerdings sollte ich bei meinem nächsten Kartoffelsalat die Kartoffelscheiben noch mal etwas kleiner schneiden, denn so wie ich sie hier serviert hatte waren sie nicht ganz mundgerecht. Aber ich bin halt nicht so der erfahrene Salatmacher, aber ich lerne natürlich immer wieder dazu. 😉
Guten Appetit
Das Lernen hört nicht auf, und das ist gut so. 😉
So eine Art Kartoffelsalat habe ich vor längerer Zeit auch schon mal gemacht. Allerdings habe ich die Vignigrette nicht noch gekocht, sondern nur die heißen Kartoffeln und die frisch gebrateten Zwiebeln direkt hinein gegeben, was sie natürlich auch etwas wärmte. Speck und Gurke war nicht mit dabei, kann ich mir aber auch recht lecker vorstellen.
Eine Entscheidung, welcher von beiden Kartoffelsalaten (bayrisch oder norddeutsch) der bessere ist, wage ich nicht zu treffen. Ich kann mich nur erinnern, dass mir von der Kombination Kartoffelsalat und lauwarme Wiener Würstchen in heranwachsender Jugend immer schlecht wurde. Ich weiß aber auch nicht, warum. Deswegen meide ich das Gericht (obwohl mir mittlerweile nicht mehr schlecht wird). 😉
Ich habe bei der Suche nach passenden Rezepten für Kartoffelsalat verschiedene Varianten gefunden – bei einigen wurde alles gekocht, bei anderen wurden die Zutaten „roh“ vermengt, teilweise auch die Zwiebeln – letztlich habe mich aber eben für diese Version entschieden.
Schade dass du schlechte Erfahrungen damit hast, aber ich kenn das auch. Mit geht es mit Meerrettich ähnlich….
Da bin ich ja immer froh, dass sich der Geschmack mit der Zeit wandelt. Als jüngeres Kind mochte ich bspw. keine Kartoffelklöße, das änderte sich schon als Heranwachsender. Kaffee habe ich mich in den letzten Jahren über den Umweg Cappuccino, Au Lait und was es sonst noch so gibt, genähert. Pur mag ich ihn zwar nach wie vor nicht so gern, aber sobald was dabei ist, gehts. Bei Mais ist es ähnlich. Ich esse alles aus Mais außer Mais. Mit den kleinen gelben Körnern (lose oder noch am Träger) kannste mich jagen. Aber Polenta, Popkorn usw. .esse ich gern. Vielleicht kommt also auch bei Dir die Zeit noch, wo Du zwar keinen Meerrettich von der Wurzel knabberst, aber im Essen gehts dann. 😉 Teilweise ist es auch nur eine Frage der Menge. Bis 20 Blatt akzeptiere ich mittlerweile auch Rucola. 😉
Aber manche dieser Vorä- bzw. Nichtvorlieben sollen wohl sogar genetisch bedingt sein. Das trifft bei einigen bei Spinat zu. Oder Koriander ist auch so ein geschmacklicher Streitpunkt. So ist eben jeder anders.
Ich war früher auch sehr wählerisch, aber das hat sich inzwischen vollkommen gelegt und meine Abneigungen beschränken sich nur noch auf ganz wenige Sachen. Aber was du meinst kenne ich mit Senf. Pur kann ich ihn nicht ausstehen, aber als Würzmittel in Rezepten will ich nicht darauf verzichten.
Mit Senf sprichst Du ein heikles Thema an. Irgendwie scheint es da eine Gemeinsamkeit mit dem Highlander zu geben: „Es kann nur einen geben.“ 😉 Vermutlich gibt es da (wie bei vielem) eine entsprechende Prägung, die früh anfing, und deswegen ist alles, was nicht so schmeckt, wie man es von früher her kennt, nicht das richtige. Die großen Senfe (Mehrzahl?) schmecken mir alle nicht. Von zu fein über zu schleimig bis zu sauer ist eigentlich alles mit dabei. Ich habe sie natürlich probiert, bin aber doch wieder beim Senf aus der Jugend gelandet. Das war seinerzeit auch mal ein großer, aber mit der Überschwemmung durch die großen bekannten Marken, als der Senfwall brach, wurde er zu einer Regionalmarke, die aber erfreulicherweise immer noch produziert wird. Natürlich schmeckt der auch nicht mehr wie früher, und es gibt mittlerweile diverse Geschwister, aber noch halte ich ihm die Treue, obwohl er auch nicht mehr dort produziert wird, wo er ursprünglich herkommt. Aber ich komme ins schwärmen und weiß, dass ich damit nicht auf jede Gegenliebe stoße. Vor etwas über einem Jahr hatte ich in einem anderen Kochblock schon mal eine entsprechende Senfdiskussion.
Da ich Senf in Reinform überhaupt nicht mag, kann ich da leider nicht mitreden. Zum kochen nehme ich meistens mittelscharfen Senf von Thomy oder Bautzen, außer es ist ein spezieller Senf im Rezept vorgeschrieben. Dijon-Senf habe ich auch meistens vorrätig – zum Glück hält der sich ja immer einige Zeit. Wenn man sich das Regal mit dem Senf im gut sortierten Supermarkt anschaut wird man heutzutage ja regelrecht erschlagen: Süßer, mittelscharfer und scharfer Senf, Feigensenf, Pommery-Senf, Rotisseur-Senf, Dijon-Senf, Estragon-Senf und diverse Unterarten in allen möglichen Preisklassen und Ausführungen. Da bleibe ich lieber bei den Klassikern. Aber na ja, vielleicht komme ich ja irgendwann noch mal an den Punkt an dem ich ihn doch wieder mal pur probiere – aber garantieren kann ich das nicht.
Mit den ganzen Senfen, die noch irgendwomit angereichert sind, kannste mich jagen. Wobei es hier auch Ausnahmen gibt. Ich hatte mal einen Calvados-Senf, der aufgrund seiner apfeligen Note gut zu Leberwurst passte. Ansonsten ist es bei Senf bei mir genau umgekehrt wie bei Mais oder Kaffee. Der pure ist das einzig Wahre. Alles andere ist Schickimicki. Bei Mais und Kaffee ziehe ich die verarbeiteten Varianten der natürlichen, einfachen vor. 😉
Dijon-Senf hatte ich auch mal eine Weile zu hause, den habe ich letztendlich aber nur für Salat-Vignigrettes genutzt, aber auch dafür nehme ich mittlerweile meinen „Haussenf“