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Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar – das Rezept

Samstag, September 22nd, 2018

Obwohl ich ja erst am Freitag in unserem Betriebsrestaurant Pizza verzehrt hatte, wollte ich auch am heutigen Samstag mal wieder ein Rezept für eine spezielle Pizza ausprobieren: eine Abwandlung der klassischen Calzone mit Bezeichnung Stromboli. Entstanden ist diese Variante aber wohl nicht in Italien, sondern in den 1950er Jahren in den Vereinigten Staaten, wo gleich zwei Restaurants für sich beanspruchen – siehe dazu auch den oben verlinkten Eintrag in der Wikipedia. Hier in Deutschland habe ich die Stromboli bisher noch auf keiner Restaurant-Speisekarte gesehe, aber das sollte mich natürlich nicht davon abhalten das Rezept dennoch auszuprobieren. 😉 Ich entschied mich dabei für eine spezielle Variante mit Kochschinken und Brokkoli, die ich mit frisch geriebenen Cheddarkäse kombinierte. Mit gerade mal fünf Zutaten ein zugegebenermaßen einfaches Rezept, aber mal wieder sehr lecker. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, dieses Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.

Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?

200g Kochschinken
01 - Zutat Kochschinken / Ingredient boiled ham

200g-250g Brokkoli
02 - Zutat Brokkoli / Ingredient broccoli

200g Cheddar-Käse
03 - Zutat Cheddar / Ingredient cheddar

1 Rolle Pizzateig
04 - Zutat Pizzateig / Ingredient pizza dough

1 kleines Hühnerei
05 - Zutat Hühnerei / Ingredient chicken egg

Beginnen wir damit einen Topf mit Wasser zum blanchieren des frischen Brokkolis aufzusetzen.
06 - Topf mit Wasser aufsetzen / Bring pot of water to a boil

Anschließend zerteilen wir den Brokkoli in kleine Röschen. Ich hatte mir ein etwas größeres Stück besorgt, da ich mir über die nötige Menge unsicher war, aber man kann den blanchierten Brokkoli der überzählig ist ja glücklicherweise auch problemlos einfrieren.
07 - Brokkoli in Röschen zerteilen / Divide broccoli in florets

Außerdem würfeln wir den Kochschinken
08 - Schinken würfeln / Dice ham

und reiben den Cheddar-Käse.
09 - Käse reiben / Grate cheese

Inzwischen dürfte dann auch das Wasser sieden, so dass wir es mit zwei Teelöffeln Salz versehen
10 - Wasser salzen / Salt water

und die Brokkoliröschen ins Wasser geben können
11 - Brokkoli in Topf geben / Put broccoli in pot

um sie für 2-3 Minuten darin zu blanchieren
12 - Brokkoli blanchieren / Blanch broccoli

und anschließend mit kaltem Wasser in einem Sieb abzuschrecken und abtropfen zu lassen.
13 - Brokkoli abschrecken / Refresh broccoli

Während der Ofen dann auf 200 Grad vorheizt, rollen wir den Pizzateig auf ein Backblech aus – das Backpapier ist bei diesen fertigen Pizzateigen ja glücklicherweise inkludiert – und bestreuen die lange Mitte mit etwas geriebenem Käse.
14 - Teigmitte mit Käse bestreuen / Dredge middle of dough with cheese

Auf dem Käse verteilen wir dann den gewürfelten Schinken sowie die blanchierten und abgetropften Brokkoli-Röschen,
15 - Schinken & Brokkoli hinzufügen / Add ham & broccoli

bestreuen das Ganze mit weiterem geriebenen Käse
16 - Mit weiterem Käse bestreuen / Dredge with more cheese

und schneiden dann die links und rechts überstehenden Teiglappen mit Hilfe eines Pizzaschneiders in ungefähr gleich breite Streifen.
17 - Überstehenden Teig mit Pizzaschneider einschneiden / Cut overhanging dough with pizza cutter

Die klappen wir dann – abwechselnd von links und rechts – über die Füllung,
18 - Teigstreifen über Füllung klappen / Put dough stripes over filling

bepinseln die so entstandene Teigrolle mit dem vorher verquirlten Hühnerei
19 - Mit verquirltem Ei bepinseln / Brush with whisked egg

und backen schließlich alles für 15-20 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen.
20 - Im Ofen backen / Bake in oven

Danach sollte der Teig danke der Glasur mit dem Ei eine schöne dunkle Färbung angenommen haben. Ich hatte ja, um ehrlich zu sein, eigentlich damit gerechnet, dass der Käse beim Schmelzen aus der Rolle laufen würde, doch erstaunlicherweise ist sie trotz der Einschnitte für die Streifen erstaunlich dicht geblieben.
21 - Stromboli with ham, broccoli & cheddar - Finished baking / Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar - Fertig gebacken

Damit der Käse sich aber noch etwas festigen kann, lassen wir unsere fertige Stromboli-Teigrolle für einige Minuten ruhen
22 - Stromboli with ham, broccoli & cheddar - Finished baking 2 / Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar - Fertig gebacken 2

bevor wir sie mit Hilfe eines scharfen Messers in ungefähr gleich breite Streifen zerschneiden
23 - In Scheiben schneiden / Cut in slices

und letztendlich servieren und genießen können.
24 - Stromboli with ham, broccoli & cheddar - Served / Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar - Serviert

Obwohl nur aus drei Komponenten, nämlich Kochschinken, Brokkoli und Cheddar, bestehend erwies sich die Füllung meines ersten Stromboli-Pizza dennoch als überaus gut gelungen und sehr lecker. Dabei spielte natürlich positiv mit hinein, dass ich zu frischem, selbst blanchierten Brokkoli, besonders würzigen und selbst geriebenen Cheddar sowie einem Kochschinken mit Honigglasur von der Fleischer-Theke gegriffen hatte. Und in leicht abgekühlter Version eignet sich das Ganze auch noch wunderbar als Fingerfood, das man ohne Besteck essen kann. Also wäre hier auch durchaus die Verwendung in einem Buffet auf einer Party denkbar. Insgesamt mal wieder eine sehr leckere Pizza-Version, die ich bei Gelegenheit unbedingt auch noch mal mit ihrer klassischen Füllung aus Mozzeralla, Salami, Schinken und/oder Pilzen auf Tomaten-Pizzasauce ausprobieren muss. Oder vielleicht auch mal als Stromboli Hawaii mit Ananas. Die Variantionsmöglichkeiten sind hier mal wieder nur durch die eigene Fantasie begrenzt.

25 - Stromboli with ham, broccoli & cheddar - Side view / Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar - Seitenansicht

26 - Stromboli with ham, broccoli & cheddar - Stacked / Stromboli mit Schinken, Brokkoli & Cheddar - Gestapelt

Guten Appetit

Das Pizzateigexperiment – Vier Teige im Vergleich

Samstag, April 16th, 2011

Auch heute blieb die Küche nicht kalt – doch anstatt ganz regulär zu kochen hatte ich mir heute ein kleines Experiment vorgenommen. Ziel des Ganzen war es verschiedene Zubereitungsarten von Pizzateig einmal direkt zu vergleichen. Es mag hunderte von verschiedenen Pizzateig-Varianten geben und alle zu vergleichen wäre ein logistischer, organisatorischer und finanzieller Aufwand gewesen den ich unmöglich alleine hätte meistern können – zumal ich auch nur einen Backofen habe. Also suchte ich mir vier Teigvarianten heraus die ich wie folgt vorbereitete:

01 - Ölteig mit normalen Mehl 02 - Reismehlteig
Normaler Ölteig Teig mit Reismehl
Zutaten:
100g Weizenmehl (Typ 405)
5g frische Hefe
ca. 50ml lauwarmes Wasser
1 EL Olivenöl
1/4 TL Salz
1/4 TL Honig
Zutaten:
80g Reismehl
20g Weizenmehl
5g frische Hefe
ca. 50ml Wasser
1/4 EL Olivenöl
1/4 TL Salz
1/4 TL Honig
Dies ist die normale Teigvariante mit Honig,
die ich hier bereits ausprobiert hatte.
Bei der Reismehl-Variante musste ich etwas
Weizenmehl beimischen da Reismehl wie allen
glutenfreien Mehlsorten der Kleber fehlt.
Alternativ für Menschen die wirklich allergisch
auf Gluten reagieren kann man hier auch
Guarkernmehl beimengen. Ich hatte
es zwar vor, habe aber weder im Supermarkt
noch im Reformhaus solches bekommen
können. Daher bin ich auf normales Mehl
ausgewichen.
04 - Quark-Öl-Teig 02 - Ölteig mit Maisgriess
Quark-Öl-Teig Ölteig mit Maisgriess
Zutaten:
80g Weizenmehl (Typ 405)
50g Quark
1 EL Olivenöl
3-4 EL warme Milch
1/2 TL Backpulver
1/4 TL Salz
Zutaten:
80g Weizenmehl (Typ 405)
20g Maisgriess
5g frische Hefe
1/4 TL Honig
1/4 TL Salz
50ml lauwarmes Wasser
Ein normaler Quark-Öl-Teig, der
als einzige Besonderheit
Backpulver statt Hefe verwendet.
Eine Variation des ersten Teiges,
dem noch etwas Maisngriess
beigemengt wurde. Dies soll dem
Teig angeblich eine bessere Konsistenz
geben.

Die Zubereitung war für alle vier Varianten ähnlich: Alle Zutaten in einer Schüssel vermischen, gut miteinander verkneten und dann abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde ruhen. Bei der Quark-Öl-Variante mit Backpulver wäre dies zwar nicht nötig gewesen, ich musste aber auch hier natürlich warten.
Während die Teige ruhten, machte ich mich daran eine Tomatensauce für die Pizza zuzubereiten. Dabei griff ich auch das hier bereits vorgestellte Rezept zurück, verwendete aber stückige Tomaten anstatt der geschälten. Das hatte aber keinerlei Einfluss auf das Ergebnis.

21 - Sauce kochen

Nach ca 60 Minuten waren die Teigsorten die aufgehen sollten auch mehr oder weniger aufgegangen. Das Ergebnis sah wie folgte aus:

05 - Ölteig - aufgegangen 07 - Reismehlteig - aufgegangen
Normaler Ölteig Teig mit Reismehl
08 - Quark Ölteig aufgegangen 06 - Ölteig mit Maisgriess - aufgegangen
Quark-Öl-Teig Ölteig mit Maisgriess

Nun mussten alle vier Teige nur noch ausgewalzt und auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech verfrachtet werden. Bei den meisten Varianten funktionierte dies auch ohne größere Probleme, nur der Teig aus Reismehl erwies sich als extrem klebrig und widerspenstig, doch mit etwas Mühe gelang es mir schließlich auch diesen Teigfladen auf seinen vorgesehenen Platz zu manövrieren.

09 - Teigfladen auf Backblech
Links oben: Normaler Ölteig – Rechts oben: Quark-Öl-Teig
Links unten: Reismehlteig – Rechts unten: Ölteig mit Hartweizengriess

Nun ließ ich alles abgedeckt noch einmal 15 Minuten ruhen, dann bestrich ich alle vier Varianten mit der Tomatensauce

10 - Teigfladen mit Tomatensauce
Mit Tomatensauce bestrichen

belegte sie mit etwas Wurst und Schinken und bestreute sie dann mit Mozzarella-Käse.

11 - Teigfladen belegt und bestreut
Belegt und mit Käse bestreut

Anschließend kam das Blech in einen auf 230 Grad vorgeheizten Backofen, wo es für ca. 15-20 Minuten verblieb.

12 - Im Backofen
Im Backofen

Während die beiden normalen Ölteig-Varianten gut aufgingen, gab es sowohl bei der Reismehl-Variante als auch beim der Quark-Öl-Teig kaum Veränderungen in der Teighöhe. Bei dem Quark-Öl-Teig hatte ich dies auch nicht erwartet – immerhin war hier Backpulver statt Hefe verwendet worden, aber beim Reismehl-Teig wunderte mich dies verhalten etwas.
Nachdem alles gut überbacken war, entnahm ich das Backblech und begutachtete das Ergebnis.

13 - Fertig gebacken
Fertig gebacken

Nun ging es daran die verschiedenen Varianten einem Geschmackstest zu unterziehen.

Normaler Ölteig:
14 - Ölteig - Pizzastück
Das Ergebnis hier entsprach dem Ergebnis das ich bereits letztes Wochenende erzielt hatte. Der Teig war fluffig und locker und an den Rändern leicht knusprig.
14 - Ölteig - CloseUp

Reismehl-Teig:
15 - Reismehlteig - Pizzastück
Der Reismehlteig erschien von der Konsistenz her kompakter zu sein – um so mehr war ich überrascht als ich hinein biss: Dieser Pizzateig war angenehm weich im Biss und innen auch leicht saftig, wobei die Ränder dennoch eine feste Kruste erlangt hatten. Ungewöhnlich, aber nicht schlecht.
16 - Reismehlteig - CloseUp

Quark-Öl-Teig:
19 - Quark-Ölteig Pizzastück
Wohl aufgrund des Verzichts auch Hefe war auch der Quark-Öl-Teig etwas kompakter geraten, aber wohl dank des Backpulvers auch recht locker im Biss und wegen Quark und Milch etwas saftiger als die Ölteig-Varianten.
20 - Quark-Ölteig - CloseUp

Ölteig mit Hartweizengriess:
17 - Ölteig mit Hartweizengriess - Pizzastück
Die Teig-Variante mit Hartweizengriess unterschied sich letztlich kaum von der ersten Variante die nur mit Weizenmehl zubereitet worden war. Sie war ein klein wenig stärker aufgegangen als die ohne Hartweizengriess, aber dies hing wohl kaum mit dieser Zutat zusammen. Viel mehr vermute ich dass hier ein wenig mehr Hefe hinein geraten ist – und das obwohl ich recht genau abgemessen hatte. Von der Knusprigkeit her konnte ich zumindest keinen Unterschied entdecken. Einzig die Farbe des Teiges hatte mehr einen Ton ins leicht gelbliche.
18 - Ölteig mit Maissgriess - CloseUp

Zusammenfassend ein recht interessantes und auch sehr leckere Experiment. Den wirklich dünnen und flachen Teig habe ich dabei allerdings noch nicht herstellen können.

22 - Direkter Vergleich
Von links nach rechts: Reismehlteig – Ölteig – Ölteig mit Hartweizengriess – Quark-Öl-Teig

Dennoch hat es mir einige interessante Erkenntnisse in der Arbeit mit verschiedenen Teigsorten erbracht und meine Kenntnisse in diesem Bereich etwas erweitert. Vor allem das Ergebnis des Reismehl-Teiges hat mich überrascht. Ich werde hier wohl demnächst noch einmal anderen ungewöhnlichen Mehlsorten testen, da scheint trotz des fehlenden Klebers Potential drin zu stecken. Aber nicht in allernächster Zukunft, denn aktuell habe ich erst einmal genug von Pizza – mal schauen was ich als nächstes Mal ausprobiere. Die Quark-Öl-Variante werde ich auf jeden Fall noch einmal mit Hefe probieren, auch wenn der italienische Pizzateig wie ich ihn Bevorzuge natürlich eher der klassischen Ölteig-Variante entspricht.