Oktoberfest 2011 – ein Rundgang
Heute geht es wieder mal zu Ende: Das wohl größte und internationalste Trinkgelage der Welt, das Oktoberfest in München. Natürlich war ich wieder mehr als ein Mal dort gewesen, doch dieses Jahr möchte ich alles in einem Beitrag zusammenfassen – im dritten Jahr in Folge die ich hier in München arbeite und das Oktoberfest besuche – siehe dazu auch die Berichte vom Oktoberfest 2009 und dem Oktoberfest 2010 (Teil 1 / Teil 2) – stellt sich natürlich eine gewisse Ernüchterung und Gewöhnung ein.
Dennoch war das Ganze auch dieses Jahr natürlich wieder einen Besuch wert. Sobald man die Gedenkstehle für den Oktoberfestanschlag von 1980 passiert hat
erreicht man auch schon das bunte Treiben auf der Theresienwiese und befindet sich in der berühmten Bierzelt-Straße. Gleich rechts findet sich wie immer das berühmte Hippodrom, das sich ja vor allem durch seine Promi-Dichte auszeichnen soll. Das konnte ich zwar nicht bestätigen, denn ich glaube eher dass die meisten in die kleineren Zelte gehen, doch das Gerücht hält sich stetig.
Etwas weiter auf der linken Seite finden wir schließlich das Fischer-Vroni-Festzelt, das zwar recht groß ist, aber von seiner Fassade her eher unscheinbar daherkommt verglichen mit den anderen Festzelten. Dabei ist es nur unwesentlich kleiner als diese.
Zwischen den Festzelten finden sich verschiedene Buden mit Süßigkeiten und mehr oder weniger lokalen Snacks. Bei einem Hendelpreis von über 9 Euro ist das eine gute Alternative zum Essen im Zelt – und Bier macht ja bekanntlich hungrig.
Als nächstes folgt rechte Hand das Armbrustschützenzelt, auf das man sich auch zubewegt wenn man von der U-Bahn Station Theresienwiese in Richtung Bierzeltstraße geht – ein imposantes Gebäude, das sich unter anderem durch seinen Turm links des Eingangs auszeichnet.
Direkt vor dem als nächstes folgendem Spatenbräu-Festzelt, hatte man dieses Jahr das große Kettenkarussell Wellenflug hin verlegt. Von den Jahren zuvor kannte ich es eher deutlich weiter hinten direkt an der Ecke beim Riesenrad, doch wahrscheinlich gibt es hier vorne mehr Laufkundschaft als dort hinten. Dennoch schade, denn ich fand die alte Position irgendwie passender.
Es folgt wie bereits erwähnt links die Spatenbräu Ochsenbraterei mit den beweglichen Figuren die während des gesamten Okotberfests unermüdlich den Plastikochsen über einem künstlichen Feuer drehen. Eindeutig ein Blickfang – keine Frage.
Auf der rechten Seite folgt nun das wohl bekannteste alles Festzelte auf dem Oktoberfest: Das Hofbräu-Zelt mit seinem Kronen-Logo, das beleuchtet über der Spitze des Festzelts thront.
Bis hier waren die Festzelte noch versetzt angeordnet, ab dem Hofbräu-Festzelt liegen sie sich aber nun direkt gegenüber. Links findet sich das Augustiner-Bräu Zelt mit seiner aufwendigen Dekoration und den beiden Edeltstoff-Aufstellern rechts und links des Eingangs.
Davor fiel noch das Boarisch Dinner ins Auge, das mit einem Portrait Ludwig II. geschmückt war.
Direkt gegenüber findet sich das Hacker-Pschorr Zelt mit seiner bunten Bemalung mit Münchner Motiven.
Nun folgen als nächste Zelte der Schottenhamel auf der rechten Seite
und gegenüber links das Pschorr Brausrosl.
Vorbei am Glöckle-Wirt mit seinem Straßenverkauf
erreicht man schließlich mit dem Paulaner-Festzelt rechts und dem Löwenbräu-Festzelt links das Ende der Bierzelt-Straße – die beiden Türme dieser Zelte mehr oder weniger direkt an der Gasse in Richtung Bavaria-Statue bilden sozusagen die Grenze.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt dass neben dem Löwenbräu-Festzelt noch vor der Quergasse Able Spanferkel folgt, eine Fressbude die mich jedes Jahr von neuem mit ihrer Dekoration fasziniert.
Nun ist man am Offiziellen Wiesn-Shop angekommen, einer von vielen Souvenir-Ständen hier auf dem Platz. Auf der Rückseite befindet sich ein Gemälde vom Oktoberfest dass vor allem bei Touristen gerne als Fotomotiv verwendet wird um davor zu posieren.
Rechts geht es zur Bavaria-Statue, die dieses Jahr allerdings nicht so imposant beleuchtet ist wie letztes Jahr
und gerade aus geht es zum berühmten Willenborg Riesenrad, jenes Fahrgeschäft welches ohne Frage als größter Blickfang auf der Theresienwiese dient.
Ab hier folgen fast nur noch Fahrgeschäfte und Fress- sowie Süßigkeitenbuden, die ich hier nur auszugsweise kurz besprechen möchte – vieles kennt man ja schon vom Vorjahr. Ich sage deswegen „fast“ weil direkt neben dem Riesenrad sich die sogenannten „Oide Wiesn“, die „Alten Wiesn“ befinden, ein abgetrennter Bereich für den man Eintritt (soweit ich weiß 3 Euro) bezahlen muss und in dem das Oktoberfest aus alten Zeiten sowohl mit zwei Festzelten als auch mit einigen alten Fahrgeschäften dargestellt wird. Wären die Schlangen vor dem Eingang nicht so lange gewesen, hätte ich mir das natürlich angesehen, so aber begnügte ich mich mit einem Sneak-Peak durch den bewachten Zaun kurz bevor ich von dort verjagt wurde.
Zumindest konnte ich hier noch eine schöne seitliche Aufnahme des Riesenrads tätigen.
Die Stelle direkt gegenüber des Riesenrades, da wo letztes Jahr noch das Wellenflug Kettenkarussell dominierte hat übrigens wie ich sehen musste eine dieser Kinder-Reitbahnen übernommen, die Abends natürlich schon geschlossen haben. Schade, ich fand dass das Karussell hier besser passte – einziger Vorteil ist es dass man nun einen besseren und ungetrübtere Blick auf das Riesenrad hat.
Biegen wir am Riesenrad links ab, fällt zur rechten Seite das Rocket ins Auge, in dem sich der Gast in raktenförmigen Kabinen hoch durch die Luft schleudern lassen können.
Gegenüber findet sich das Moto Drome, ein Attraktion die in der einige waghalsige Männer (ob Frauen dabei sind weiß ich nicht) in einer Arena an den Wänden entlang fahren. Etwas ähnliches kennen wir ja schon vom letzten Jahr. Und da Deutschlands größte Motorsport-Show dieses Jahr auch wieder auf der Theresienwiese ist halte ich diese Dopplung einer ähnlichen Attraktion für etwas unpassend. Gerade bei solchen Dingen sollte man sich doch auf ein Geschäft beschränken.
Neu erschien mir die aber die Münchner Rutschen, die gleich schräg gegenüber des Moto Dromes zu sehen war: Mehrere lange, nebeneinander liegende Rutschen auf denen man offensichtlich auf einer Matte abwärts rutschen konnte. Zu so später Stunde war hier aber nichts mehr los.
Nun bewegt man sich auf Bossle’s Teufelskerle zu, die Stuntshow die ich ja letztes Jahr besucht an genau der gleichen Stelle hatte.
Rechts davon findet sich, auch wie jedes Jahr, die Olympia Looping Achterbahn.
Neben Bossle’s Teufelskerlen findet sich schließlich ein meiner Erinnerung nach ebenfalls neues Fahrgeschäft, der Höllenblitz – wohl eine Art Indoor-Achterbahn.
Links gegenüber findet sich die erste eine ganzen Reihe von Geisterbahnen die dieses Jahr auf dem Oktoberfest vor Ort sind: Der Shocker, über dessen beleuchteten Schriftzug unermüdlich ein mechanisches Skelett hin und her radelt – dieses Fahrgeschäft kannte ich schon aus dem Vorjahr.
An der nächsten Quergasse, der Matthias-Pschorr-Straße, gab es weiteren alten Bekannten vom letzten zu sehen: Das High Energy mit seinem kreisenden Überschlag.
Einige Meter weiter folgt mit dem Fahr zur Hölle eine weitere Geisterbahn, bei der besonders eine animierte Dämonenfigur ins Auge fiel, die sich regelmäßig aus einem gescheckten Ei befreite, sich aufrichtete und dann Feuer spie – sehr sehenswert.
Wenig später erreichte ich, vorbei an einer Schießbude mit Namen Jäger-Alm
das Fahrgeschäft Parcour, ein modernes Karusell,
und direkt daneben der große Freefall-Tower, der nach dem Riesenrad wohl zu den höchsten Fahrgeschäften hier zählt. Eine kleinere Variante für Kinder eines solchen Fahrgeschäfts findet sich in der Nähe des U-Bahnhofs Theresienstraße.
Außerdem gab es hier eines von mehreren Spaßhäusern mit Spiegelkabinetten, optischen Täuschungen und wackelnden Böden zu sehen – das Lach-Freu-Haus, das sich vor allem durch die große Menge an Seifenblasen auszeichnete die Stoßweise aus der obersten Etage ausgestoßen wurden.
Durch eine Seitengasse mit weiteren Fahrgeschäften wie dem Großen Irrgarten
sowie dem in München etwas exotisch anmutenden Hanseaten-Imbiss
Natürlich sahen wir uns auch in den Zelten ein wenig um. Im Hofbräu-Festzelt war jedoch zum Beispiel so gut wie kein Durchkommen
Besser sah es da schon in den Biergärten aus, wo sich hier und da noch ein paar Sitzplätze finden ließen und man auch prompt bedient wurde. Bei Maß-Preisen von 8,80 bis 9,10 Euro jedoch kein billiger Spaß – gerade weil man wenn man auf weitere prompte Bedienung wert legte, am besten gleich 10 Euro inkl. Trinkgeld bei den Thekenkräften ließ.
Mehr Glück hatten wir im Paulaner-Festzelt, wo wir sogar im Zelt freie Plätze bekamen.
Hier konnten wir bis zum Ausschankschluß um 22:30 Uhr verbleiben, zu dem die Gäste ruhig, aber bestimmt langsam nach draußen bugsiert wurden während man teilweise schon die Bänke auf die Tische legte und begann das Zelt aufzuräumen.
Ein Schild, dass fälschlicherweise aussagte dass das Zelt wegen Überfüllung geschlossen wäre, sowie einige Sicherheitskräfte verhinderten dass neue Gäste in das Zelt flossen.
Rauchen war übrigens in allen Zelten überall verboten. Dennoch konnte ich einige betrunkene Gäste entdecken, die sich eine Zigarette ansteckten – und einige kamen sogar in den meisten Fällen damit durch da sie von keinem der Security-Leute oder der Bedienung entdeckt wurden.
Wer genug hat kann übrigens nach Ausschankschluß mehr oder weniger komfortabel mit der U-Bahn seinen Heimweg antreten – jedoch gibt es sowohl rund um die Theresienwiese und überall sonst in München genügend Möglichkeiten auch nach 22:30 Uhr weiter zu feiern.
Mir haben meine Besuche auf dem Oktoberfest auf jeden Fall auch diese Jahr wieder viel Spaß gemacht und ich bin sicher dass ich mich auch 2012 dem Oktoberfest nicht verwehren werde.