Spaghetti in Hackfleisch-Tomatensauce – das Rezept
Es ist schon fast ein halbes Jahr her dass ich eines meiner Lieblingsgerichte aus meiner Kindheit zubereitet habe: Spaghetti mit Hackfleisch-Tomatensauce. Das habe ich schon öfters mal hier in verschiedenen Variationen vorgestellt, aber das sollte mich nicht daran hindern es mit dieser Version zu wiederholen. 😉 Hintergrund war hier aber einfach dass ich mal wieder vorsorglich Hackfleisch eingekauft hatte und es verbrauchen wollte bevor es begann grau und ungenießbar zu werden. Bei den heutigen Fleischpreisen wäre so eine Verschwendung unverzeihbar. Das Ergebnis und die Vorgehensweise möchte ich natürlich hier in gewohnter Form kurz vorstellen.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Beginnen wir wie üblich mit der Vorbereitung der Zutaten. Das ist heute zum Glück nicht allzu viel.
Wir schälen also die Möhren um sie anschließend zu würfeln,
entkernen und würfeln die Paprika,
schälen und vierteln die Zwiebeln um sie dann zu würfeln
und lassen die Kidneybohnen in einem Sieb abtropfen.
Anschließend erhitzen wir etwas Öl in einer Pfanne, bröseln das Hackfleisch hinein und braten es auf leicht erhöhter Stufe krümelig an wobei wir es auch gleich mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
Ist das Hackfleisch durchgebraten verringern wir die Hitzezufuhr auf mittlere Stufe, geben die gewürfelten Zwiebeln hinzu und dünsten sie an bis sie beginnen glasig zu werden.
Als nächstes geben wir die gewürfelten Möhren hinzu und dünsten sie für einige Minuten mit an. Wurzelgemüse braucht etwas länger um gar zu werden, daher sollte man dies immer zuerst hinzuzfügen.
Das ist auch ein guter Zeitpunkt einen Topf mit Wasser zum kochen der Nudeln aufzusetzen.
Mein alter Herd mit Ceran-Kochfeld braucht immer etwas Zeit um Wasser zum kochen zu bringen – wer einen Induktionsherd hat kann diesen Punkt natürlich auch zeitlich weiter nach hinten schieben. 😉
Jetzt geben wir die gewürfelte Paprika ebenfalls in die Pfanne und dünsten sie ebenfalls für einige Minuten mit an bis sie beginnen sich farblich zu verändern.
Nun geben wir die drei Esslöffel Tomatenmark zum restlichen Pfanneninhalt und dünsten es für 2-3 Minuten mit an damit es weniger bitter schmeckt,
streuen dann die drei Esslöffel Mehl darüber – ich verwende hier gerne ein kleines Sieb damit es nicht klump –
und löschen dann alles mit der Gemüsebrühe sowie den stückigen Tomaten ab.
Dabei spülen wir die Dose der Tomaten mit etwas Wasser aus damit wir hier nichts der Tomatenmasse verschwenden.
Das Ganze verrühren wir nun gründlich und lassen es kurz aufkochen.
Dabei würzen wir es mit Salz und Pfeffer, italienischen Kräutern in Form von Thymian, Basilikum und Oregano,
sowie je einem Teelöffel edelsüßen und geräucherten Paprikapulvers.
Ich selbst verfeinere die Sauce anschließend auch gerne noch mit einigen Spritzern Ketchup, aber das sei jedem selbst überlassen.
Sobald das Wasser dann kocht, können wir es salzen und die Spaghetti darin gar bzw. al dente garen. Bei meinen sollte dies 8-10 Minuten dauern.
Während die Nudeln sich im heißen Wasserbad tummeln geben wir die abgetropften und kurz abgespülten Kidneybohnen in unsere Sauce, heben sie unter und lassen die Sauce auf leicht reduzierter Stufe vor sich hin köcheln und sich dabei etwas einreduzieren.
Dabei schmecken wir unsere Sauce auch gleich noch mal mit den Gewürzen ab. Wer es wie ich etwas schärfer mag empfehle ich ein paar Chiliflocken hinzuzufügen.
Sobald die Spaghetti dann al dente sind, lassen wir sie kurz in einem Sieb kurz abtropfen und geben sie anschließend, am besten bevor sie beginnen zu verkleben, zur Sauce in unsere Pfanne.
Dort vermischen wir Sauce und Spaghetti gründlich miteinander – die wohl körperlich anstrengendste Aufgabe des ganzen Kochprozesses. 😉
Danach können wir das fertige Gericht – vielleicht mit etwas frisch geriebenen Parmesan garniert – auch schon servieren und genießen.
Der fruchtig-tomatige Geschmack dieser Sauce hatte sich schon häufiger bewährt und auch bei den Gewürzen habe ich, so denke ich zumindest, inzwischen eine optimale Mischung erreicht. Was dieses Gericht wohl noch am meisten variiert sind die darin verwendeten Gemüse-Zutaten, die heute vor allem aus Möhren, Paprika und Bohnen bestand. Wie immer sehr lecker, das weckte Kindheisterinnerungen – auch wenn ich inzwischen nicht mehr mit dem noch simpleren Originalrezept meiner Mutter sondern eine an meine Vorlieben angepasste Version handelt. Frisches Gemüse hätte man in der Kindheitsversion vergeblich gesucht, aber das war mir damals auch so recht gewesen. Man entwickelt sich eben weiter. Hauptsache ist auf jeden Fall dass es auch dieses Mal wieder geschmeckt hat und ich für die nächsten Tage mit Essen versorgt bin. 😇
Ich sollte vielleicht mal was die verwendeten Gemüsesorten angeht etwas experimentierfreudiger werden. Ich denke dass sich zum Beispiel Kichererbsen ganz gut in dieser Zubereitung machen würden, ebenso wie Linsen. Ich hatte auch schon mit Süßkartoffeln geliebäugelt, aber das wären dann in Kombination mit den Nudeln ein Kohlehydrate-Overkill für einen vornehmlich sitzend und geistig arbeitenden Menschen wie mich. Immerhin haben Süßkartoffeln sogar deutlich mehr Kohlehydrate als reguläre Kartoffeln. Aber Okra-Schoten wären so ein Kandidat der gut hierzu passen könnte. Oder man versucht es mal mit Kohl, so eine Art Krautnudeln mit Tomatensauce, eine Art bayrisch-italienische Fusionsküche.
Aber als nächstes steht erst einmal das Projekt an diese Nudeln ausschließlich aus frischen Tomaten zuzubereiten – ohne Mehl, ohne Brühe und ohne Deckel – denn das hatte ich ja mal zugesagt. Wobei ich bis heute nicht weiß warum ohne Deckel, denn ich koche weder Sauce noch Nudeln mit Deckel. Aber ranhalten sollte ich mich trotzdem, denn frisch in freier Wildbahn geerntete einheimische Tomaten gibt es nur bis Oktober, danach sind bis zur nächsten Juli nur noch Importtomaten oder holländische Wassertomaten aus dem Gewächshaus angesagt. 😉
Guten Appetit
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