Es war Samstag, das bedeutete keinerlei Untersuchungen oder ähnliches und es war nur ein Arzt für Notfälle vor Ort, der keine Behandlungen durchführte – so wie jedes Wochenende. Dennoch ließen die Pfleger es sich nicht nehmen die Patienten noch vor 8:00 Uhr aufzuwecken, ein paar Messungen von Körperwerten vorzunehmen und dann das Frühstück zu servieren.

Heute mal wieder eine einzelne Scheibe Körnerbrot, zwei Semmeln, Butter, etwas Aufschnitt in Form von Käse & 2 x Schinkenwurst, etwas Sahnefrischkäse und ein Becherchen Erdbeer-Konfitüre. Außerdem ein stichfester Naturjoghurt und ein Schnabeltasse mit Kaffee samt Milch und Zucker – obwohl ich letzteres nicht so bestellt hatte. Aber das größere Problem war für mich, dass es dieses Mal eigentlich zu wenig Aufschnitt für all das Gebackene gab, also musste ich etwas umstrukturieren und verzehrte das Brot mit nur einer Scheibe Schinkenwurst während der Käse und die zweite Scheibe auf eine der Semmeln wanderte. Die dritte Semmel wurde schließlich mit Sahne-Frischkäse und Konfitüre bestrichen.

Das Mittagessen kam heute leider recht spät. Wenn ich es richtig mitbekommen habe hatte es wohl einen Unfall mit den Servierwagen gegeben – so erzählte wenigstens einer der Pfleger. Aber schließlich stand auch das heutige Mittagsmahl bereit, das wie am Wochenende üblich natürlich etwas „edler“ ausfiel.

Heute war das die Kombination aus zwei Filetstücken mit viel Sauce, einer großen Portion Rotkraut sowie Spätzle, außerdem ein Joghurt-Dessert und eine frische Birne.
Dass man in einem Krankenhaus natürlich nicht die Qualität eines Restaurants erwarten kann sollte ja eigentlich klar sein. Glücklicherweise kann man bei Rotkohl und Spätzle auch wenig falsch machen und hatte hier auch gute Qualität geliefert. Aber heute waren selbst die beiden Filet-Stücke – ich denke es war Schweinefilet – zumindest meiner Meinung nach recht gut gelungen, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht ganz so überzeugend gewirkt hatten.

Natürlich waren sie nicht zart angebraten und innen noch rosa, das kann man bei einer Massenbewirtung wie hier auch nicht erwarten. Aber sie waren auch nicht vollkommen trocken, sondern noch ein wenig zart. Dabei half aber auch die große Menge an würziger, dickflüssiger Sauce mit der man sie versehen hatte. Ich persönlich empfand es für ein Krankenhaus-Mittagessen auf jeden Fall deutlich hochwertiger als das was man sonst so die Woche über servierte.
Beim Abendbrot zeigte sich aber mal wieder eher etwas Fantasielosigkeit, denn auf dem Tablett fand sich so ziemlich das gleiche wie fast jeden Tag – mit kleineren Variationen.

Heute bestand das Abendessen, wie fast üblich, aus ja zwei Scheiben Brot, Schinken und Käse, dazu gab es Tomaten, kleine eingelegte Maiskölbchen und eine große Gewürzgurke. Und nur ein kleines Stück Butter. Daraus ließen sich zwei Scheiben belegte Brote erstellen, die sich in der Zusammenstellung aber nur leicht unterschieden, da es ja nur beschränktes Material gab.

Dieses säuerlich eingelegte Gemüse, sowohl die Gewürzgurke als auch die Maiskölbchen, entwickeln sich dabei langsam zu einem wahren Favoriten bei mir. So etwas könnte ich häufiger essen, auch später nach meinem Krankenhaus-Aufenthalt, denn sie sind eine Beilage die geschmacklich zu vielem gut passt. Muss mich da mal umschauen war es so auf dem Markt gibt oder wie aufwändig es ist es ggf. selber zu machen.
Nach dem Abendessen ging es dann wieder früh zu Bett, denn sowohl die Medikamente als auch das Fehlen von Unterhaltungsmöglichkeiten lassen mir wenig andere Wahl. Auch wenn mein Schlaf auch diese Nacht wieder eher unruhig und nicht durchgehend werden sollte.