Böhmische Schinkenfleckerl – das Rezept
Heute wollte ich keinen allzu großen Aufwand beim Kochen betreiben, daher entschloss ich mich dazu mir heute einmal Böhmischen Schinkenfleckerl zuzubereiten. Dabei handelt es sich um einen Auflauf, der traditionell mit gekochten Teigewaren, den sogenannten Fleckerln, zubereitet wird. In einigen Rezepten werden dazu extra ein Teig angerührt und die Fleckerl speziell für den Auflauf gekocht, ich jedoch entschied mich für die simplere Variante und verwendete einfach fertige Bandnudeln. Wie gesagt: Ich wollte heute keinen zu großen Aufwand betreiben. Das Ergebnis war dennoch ein überaus leckerer Nudelauflauf, dessen Rezept ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz in der gewohnten Form vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
1 große oder 2 kleine Gemüsezwiebeln
125g Creme fraiche mit Kräutern
125g geriebenen Käse (Ich griff zu Cheddar)
sowie etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
und etwas Butter zum fetten der Auflaufform
Nachdem wir gleich zu Beginn einen Topf mit Wasser zum kochen der Nudeln aufgesetzt haben,
nutzen wir die Zeit bis das Wasser kocht, um die Zwiebel abzuziehen und zu zerkleinern
sowie den Kochschinken in Würfel zu schneiden.
Sobald das Wasser dann blubbernd kocht, geben wir eineinhalb Teelöffel Salz hinein
und kochen die Nudeln darin bissfest gemäß der Packungsbeschreibung – in der Regel geht das in acht bis zehn Minuten.
Die fertig gekochten Nudeln gießen wir in ein Sieb, schrecken sie kurz mit kaltem Wasser ab und lassen sie abtropfen.
Außerdem lassen wir in einer kleinen Pfanne die Speckwürfel aus
und geben dann die gewürfelten Zwiebel(n) hinzu
um sie über einige Minuten goldgelb anzubraten. Anschließend nehmen wir die Pfanne von der Herdplatte und lassen alles etwas abkühlen.
Parallel dazu können wir uns auch um den Guss kümmern. Um ihn herzustellen, geben wir die Saure Sahne und die Creme fraiche mit Kräutern in eine Schüssel,
fügen den Inhalt der Eier hinzu
und verrühren alles gründlich miteinander,
wobei wir es auch gleich mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
Nun ist auch ein guter Zeitpunkt damit zu beginnen, den Backofen auf 200 Grad vorzuheizen.
Dann fetten wir eine größere Auflaufform mit etwas Butter aus,
geben dann die angebratene Zwiebel, Speck, Kochschinken
sowie den geriebenen Käse zu den abgetropften Nudeln
und vermischen alles gründlich und gleichmäßig miteinander.
Diese Mischung geben wir dann in die gefettete Auflaufform,
übergießen alles gleichmäßig mit er Mischung aus Saurer Sahne, Creme fraiche und Eiern
und backen dann alles für erst einmal 30 Minuten im Ofen.
Diese Zeit können wir nutzen, um das Schnittlauch zu waschen
und es in feine Röllchen zu schneiden.
Nach einer halben Stunde holen wir die Auflaufform aus dem Ofen, verteilen einige Butterflocken darüber, decken es dann mit Alufolie ab
und backen es für weitere 10 Minuten im Ofen.
Dann können wir alles wieder entnehmen
und können es unmittelbar mit dem dem Schnittlauch garniert servieren und genießen.
Wie ich bereits nach den ersten Bissen feststellen durfte, war diese spezielle Variante des klassischen Nudelauflaufs geschmacklich überaus gut gelungen. Die Mischung aus speckwürfelchen und gekochtem Schinken harmonierte wunderbar mit der würzigen Mischung aus Eier, Saurer Sahne und Creme fraiche mit Kräutern, die ich für den Guss verwendet hatte. Letzteres war beim Backen – ganz wie erwartet – gestockt, der eingerührte Käse dabei geschmolzen und hatte dabei alles zu einer festen Einheit verbunden. Ein einfaches und schnell zuzubereitendes Auflaufgericht, dass geschmacklich einiges zu bieten hatte und das durch das frische Schnittlauch wunderbar abgerundet wurde.
Werfen wir zum Abschluss noch einen kurzen Blick auf die Nährwerte dieses Gerichts. Und mit etwa 4000kcal hat dieses Gericht einen recht hohen Wert erreicht, was bei einem Gericht mit Nudeln nicht unbedingt ungewöhnlich ist. Aber auch der mit fünfzig Prozent Fett recht kalorienreiche Cheddar-Käse war da nicht ganz unschuldig daran – hier könnte man Alternativ eventuell zu einem leichteren Edamer oder einem anderen würzigen Käse greifen. Neben dem Käse tragen auch die Speckwürfel zu keinem unerheblichen Teil zu diesem Wert bei – hier könnte man also zu einer magereren Variante greifen als ich es getan habe. Bei vier, zugegebenermaßen recht großzügig bemessenen, Portionen wären wir also bei 1000kcal pro Portion, teilen wir alles auf realistischere fünf Portionen auf, landen wir immer noch bei 800kcal pro Portion. Also keine leichte Kost, so viel steht fest. Aber von der östereichisch-böhmischen Küche hatte ich auch nichts anderes erwartet. 😉
Guten Appetit