Isarauen, Flaucher & Tierpark Hellabrunn
Auch diesen Samstag meinte es das Wetter gut mit uns und so entschied ich mich, begleitet von einem Kollegen, die Erkundung meiner neuen Wahlheimat auch dieses Wochenende fortzusetzen. Nicht dass ich das nicht alleine könnte, aber in Begleitung finde ich des einfach angenehmer. 😉 Dabei fiel die Wahl auf die Isarauen im Süden Münchens inklusive des Bereichs in Höhe von Sendling, der unter dem Namen Flaucher bekannt ist bis hinunter zum Tierpark Hellabrunn bei Untergiesing-Harlaching im Stadtbezirk 18. Ich kannte diesen Bereich noch gar nicht, daher war es wirklich an der Zeit mir diesen Bereich der Stadt mal näher anzusehen.
Als Startpunkt diente das Isartor, das ich über die S-Bahn bequem erreichte. Nachdem auch mein Begleiter eingetroffen war folgten wir der Frauenstraße bis zum Viktualienmarkt und bogen dort in die Reichenbacherstraße ab.
Das erste Ziel sollte der Gärtnerplatz sein, der Mittelpunkt des nach ihm bezeichneten Gärtnerplatzviertels hier in München. Seinen Namen hat diese Platz, an dem sich im übrigen auch eines von drei Staatstheater der Bayrischen Haupstadt befindet, nach Friedrich von Gärtner, einem deutschen Architekten unter Ludwig I von Bayern, welcher unter anderem an der Errichtung der Feldherrenhalle, der Ludwigskirche, des Universitätsgebäudes und des Siegestors beteiligt war.
Von dort aus führte uns unser Weg weiter die Reichenbacherstraße hinunter bis wir schließlich die dortige Brücke erreichten, die wir überquerten. Von hier konnten wir einen ersten Blick auf die Isarauen werfen – in der Ferne waren deutlich die riesigen Schornsteinen des Heizkraftwerks Süd zu erkennen.
Isarauen
Auf der Ostseite dieser Brücke bogen wir schließlich nach Süden ab und betraten die Isarauen. Was hier natürlich als erstes ins Auge fiel waren die beiden Türme der zwischen 1895 und 1905 erbauten Sankt Maximilian Kirche, die sich auf dem anderen Uferseite erhoben.
Vorbei an den Frühlingsanlagen durchquerten wir nun die Isarauen direkt am Ufer des Flusses. Die Sonne brannte ziemlich unerbärmlich vom Himmel bis wir schließlich nach einem längeren Fußmarsch die Wittelsbacher Brücke und überquerten sie.
Überall nutzten Münchner das schöne Wetter und lagen am Kiesstrand der Isar, wo sie sich sonnten und teilweise sogar im Wasser des Flusses badeten. Eine wirklich schöner Naturstreifen mitten in der Stadt, auch wenn der steinige Strand mit Sicherheit nicht die idealste Stelle ist um sich auf längere Zeit niederzulassen. Unter einer kleinen Eisenbahnbrücke hindurch, die im übrigen nicht für Fußgänger zugänglich war,
erreichten wir schließlich die Brücke zwischen Candidstraße und der Brudermühlstraße, die wir nutzten um auf die andere Seite der Isar zu kommen. Denn hier lag jener Abschnitt der unter dem Begriff Flaucher bekannt ist und dies war unser nächstes Ziel.
Flaucher
Der Begriff Flaucher stammt von der kleinen Gastwirtschaft Zum Flaucher, die hier 1870 vom Wirt Johannes Flaucher in einem alten Forsthaus errichtet wurde. Und hier im angeschlossenen Biergarten wollten wir unser Mittagessen verzehren.
Nicht nur dass eine Baustelle am Gebäude den Eindruck etwas trübte – auch Bedienung gab es hier leider nicht. Ähnlich wie in anderen Biergärten die ich hier bisher besucht habe musste sich der Gast an einer Bude mit Grill und Ausschank selbst versorgen, an einer zentralen Kasse bezahlen und alles auf einem Tablett an eine der freien Bierzelt-Tische transportieren. Neben Würstchen und Braten fanden sich auch Buletten und Sülzegerichte auf der Karte. Dabei vermisste ich abgesehen von Brötchen und Klößen, die aber nur in Kombination mit gewissen Gerichten angeboten wurden, aber ein wenig die Sättigungsbeilagen. Schön wäre es gewesen wenn zumindest optional noch Bratkartoffeln oder zumindest Pommes gewesen. Aber es ging natürlich auch so. Ich entschied mich für einige Schweinswürstel aus Sauerkraut, eine große Brezel und einem 0,5l Glas Russ’n – Weizenbier mit Zitronenlimonade.
War in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Vor allem die Würstchen hätten meiner Meinung nach etwas länger auf den Grill gekonnt. Bin aber – auch vor allem wegen der riesigen Brezel – gut satt geworden. Nachdem wir uns so gestärkt hatten zogen wir weiter in Richtung Süden.
Am Isarsperrwerk am Süden des Flaucher-Abschnitts entdeckten wir des weitere Imbissmöglichkeit, die im übrigen auch nicht schlecht aussah. Ob diese besser als der Flaucher Wirt ist kann ich natürlich nicht sagen – sollte es mich aber noch einmal hierher verschlagen werde ich diese Location auch noch mal probieren.
Nun betraten wir den Holzsteg am sogenannten Flaucherwehr – eine Holzbrücke ein Stück die Isar entlang über den Fluss nach Süden führte.
Und hier hatte sich die Dichte an Badegästen noch einmal erhöht. Und ich sah etwas, was ich hier im eher als Konservativ bekannten München nicht erwartet hatte: Es wurde Freikörperkultur (FKK) betrieben. In einigen Bereichen sah ich immer wieder Menschen meist fortgeschrittenen Alters, die vollkommen unbekleidet in der Isar badeten oder sich an ihrem Rand sonnten. Ich verzichtete aus nachvollziehbaren Gründen dies aber bildlich mit meiner Kamera festzuhalten.
Des weiteren kamen vornehmlich junge Leute in Gruppen, meist mit Holzkohlengrill und kästenweise Bier beladen, um den Samstag Nachmittag wohl hier am Fluß zu feiern. Wie auf einigen Schildern zu lesen war gibt es hier unten Bereiche, in denen das Grillen am Ufer explizit erlaubt ist. Das lässt mich natürlich darauf schließen dass es sonst verboten ist. Und einige Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma die uns wenig später begegneten lassen mich des weiteren vermuten, dass dies auch kontrolliert wird und notfalls forciert wird – es muss ja alles seine Ordnung habe, nicht wahr…
Durch ein kleines Wäldchen legten wir noch einen Endspurt hin
und erreichten schließlich den Eingang zum Tierpark Hellabrunn an der Tierparkbrücke am nordwestlichen Ende der Anlage.
Tierpark Hellabrunn
Als wir für 11 Euro pro Erwachsenen unsere Eintrittskarten gelöst hatten, händigte man uns auch kostenlos einen Lageplan aus, der uns einen grundsätzlichen Überblick zu verschaffen. Sehr servicefreundlich muss ich sagen, in anderen Zoos hätte man hierfür vielleicht extra zahlen müssen. Zwar standen auch an vielen Stellen im Park Tafeln mit Karten herum, aber Erfahrungsgemäß findet man ja immer dann keine, wenn man eine braucht. 😉
Schnell hatten wir einen groben Überblick zu verschaffen und einen Weg festzulegen der uns zu allen interessanten Punkten des Tierparks bringen würde.
Nach einem Gehege mit Europäischen Damwild, in dem sich die Tiere leider nur ziemlich weit hinten im Gehege aufhielten, erreichten wir schließlich das Wolfsgehege, in dem mindestens drei Tiere ihre Runden drehten. Da ein dichtes Blätterwerk hier genügend Schatten vor der warmen Sonne spendete schienen sie recht aktiv zu sein. So konnte ich einige schöne Aufnahmen dieser wilden Verwandten der Hunde zu machen.
In vielen anderen Gehegen hatten wir weniger Glück, denn die Tiere hatten sich irgendwo im hinteren Bereich an der Umzäunung zusammen gedrängt um sich dort vor der brennenden Sonne zu schützen. Nur einige Auerochsen dösten auf offenem Gelände in der Mittagssonne einigermaßen sichtbar vor sich hin.
Erst an einem Bereich, in dem südamerikanische Capybaras, südamerikanischen Wasserschweinen, gemeinsam mit ein paar Pampahasen gehalten wurden hatten wir etwas mehr Glück – denn viele von ihnen – darunter auch ein paar Jungtiere, hielten sich im vorderen, gut einsehbaren Bereich auf. Hier gelangen mir wieder ein paar schöne Aufnahmen.
Junge Pampashasen (Maras)
Links: Junge Pampashasen – Rechts: Capybara (Südamerikanisches Wasserschwein)
Während ich die Fotos schoss, betrat eine Tierpflegerin das als Insel angelegte Gehege – auf ihrem Arm ein Greifvogel. Wir hatten hier Glück gehabt und waren offensichtlich genau rechtzeitig hier angekommen um einer Vorführung und Raubvogelfütterung beizuwohnen. Ohne große Vorankündigung oder irgend eine Ansage ließ sie den Vogel frei fliegen, in hoher Geschwindigkeit seine Runde flog und dann auf das Wirbeln der Tierpflegerin mit einer Art Lockvogel wieder heran kam und den Lockvogel wie eine Stück Beute schlug. Das Schauspiel wiederholte sich mehrmals, dann ließ die Angestellte des Tierparks schließlich den Vogel seinen Hunger an einem im Lockvogel versteckten Stück Fleisch stillen.
Links: Pflegerin mit Greifvogel – Rechts: Fliegender Greifvogel
Links: Mit Lockvogel wirbeln – Rechts: Fressender Greifvogel
Nach dieser Vorführung setzten wir unseren Weg fort und erreichten wenig später das Primaten-Haus. Im Außenbereich tummelten sich auf Konstruktionen aus Bambus und Seilen einige Gibbons, die wir einer näheren Betrachtung unterzogen. Zuerst nahmen wir eine Graugibbon-Weibchen mit Jungtier, das sich zuerst mit dem Jungen auf dem Bauch tragend herum trieb. Später löste sich das Kleine und entfernte sich mit einem Grashalm als Futter oder Spielzeug.
Im daneben gelegenen Freigehege war ein einzelner Siamang Gibbon zu sehen, der an seinem Schwanz hängend einen Apfel zu verzehren schien – kein allzu interessanter Anblick, daher wandten wir uns weiter in Innere des Primatenhauses.
Was uns hier zuerst ins Auge fiel war das riesige Orang-Utan Gehege direkt vor uns. Doch leider war von den Tieren keine Spur zu sehen. Nach links gewandt kamen wir zu ein Bereich in dem eine Gruppe von Mandrills sich träge von den Besuchern begaffen ließen. Das enge Maschendraht vor dem Freigehege verhinderte es hier aber wirklich annehmbare Schnappschüsse zu tätigen.
Andere Gehege waren derzeit nicht belegt oder seine Bewohner hatten sich in einen Bereich verdrückt in denen die Besucher sie nicht sahen. Erst am Lemurengehege konnten wir wieder einige Tiere genauer in Augenschein nehmen. Der Grund dafür war auch klar zu sehen: Es hatte offensichtlich gerade Futter gegeben. Ein Jungtier zog hier besonders große Aufmerksamkeit der Besucher auf sich während es die älteren Tiere offensichtlich immer wieder neckte und dann wie von einer Hummel gestochen durch das Geäst im Gehege flitzte. Gute Aufnahmen waren hier kaum möglich, aber ein Schnappschuss ist recht gut gelungen, den ich hier natürlich nicht vorenthalten möchte.
Ein Stück weiter im selben Gebäude kamen wir noch in den Genuss ein kleines Totenkopfäffchen beobachten zu können, das Einsam auf einem Ast nahe der Scheibe innerhalb des riesigen Geheges saß und abwechselnd mit sich selbst beschäftigt schien und dann wieder die Besucher beäugte. Viele Fingerabdrücke auf der Scheibe zeugten davon, dass viele der hier gaffenden Menschen scheinbar durch Klopfen die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu ziehen versucht hatten – und dass obwohl auf Schildern gebeten wurde, dies nicht zu tun.
Viel mehr gab es hier im Primatenhaus dann leider nicht zu sehen. Wir verließen das Gebäude und folgten weiter dem Weg, wo wir wenig später vorbei an einigen etwas zerrupft aussehenden Kamlen kamen.
Doch hier hielten wir uns nur kurz auf, denn in Sichtweite drängten sich Menschenmassen vor einem weiteren Gehege, dass sich wenig später als der Freilauf des Elefantenhauses heraus stellte. Hier zogen eine Elefantenkuh mit einem noch sehr jungen Kalb die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich. Hier handelte es sich wohl um die Elefantendame Temi, die ihren kleinen Elefantenbullen am 6. Mai 2011 zur Welt gebracht hatte. Zuerst hielten sich Mutter und Sohn nur im hinteren Bereich des Freilaufes auf, doch nachdem ein Pfleger einige „Leckereien“ auf den Boden im vorderen Bereich verteilt hatte raffte sich das ältere Tier auf und las diese – ständig Begleitet von ihrem Jungtier – auf um sie zu verspeisen. Dabei gab sie natürlich auch ihrem Baby etwas davon ab.
Der Andrang war uns hier aber viel zu groß, wobei vor allem einige ältere Herren, teilweise mit bis zu zwei Kameraausrüstungen im Preisbereich eines Kleinwagens ausgestattet, wohl meinten hier im Zoo auf Safari zu sein und ziemlich rücksichtslos durch die Menge drängten um ihre Aufnahmen zu machen. Ich kenne solche Ausrüstungen von professionellen Pressefotografen auf Großveranstaltungen oder für Tierfotografen die in freier Wildbahn ihre Aufnahmen machen – aber in einem Tierpark mit so etwas rumzurennen kommt wohl etwa auf der selben Ebene wie Leute die ihre Sportwagen ständig um den Block spazieren fahren um die Aufmerksamkeit der Nachbarn auf sich zu ziehen. Unterstes Niveau so etwas – einfach nur erbärmlich. Aber wenn man etwas zu kompensieren hat, kann man dies auch durch das spazierentragen teurer, vollkommen überdimensionierter Kameras tun. Na ja, wer so was braucht soll damit glücklich werden – nur bitte nicht dabei andere Belästigen. 😉
Nach einer kleinen Erfrischung zu vollkommen überteuerten Preisen und einer kurzen Pause machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Vorbei an einem Gehege in dem sich einige Damagzellen bzw. Mhorrgazelle tummelten
erreichten wir schließlich das Gehege der Mantelpaviane, wo sich einige der Tiere direkt vorne am Wassergraben aufhielten und in den Rinnen und am Boden nach Nahrung zu suchen schienen oder am Wassergraben tranken, während sich in den schattigeren Bereichen andere Tiere gegenseitig lausten oder einfach nur in der Wärme des Nachmittags dösten.
Links: Junger Mantelpavian – Rechts: Mantelpavian-Männchen und Jungtier
Links: Trinkende Mantelpaviane – Rechts: Jungtier
Links: Gegenseitiges Lausen – Rechts: Fressender Mantelpavian
Weiter ging es an einem geschlossenen Gehege vorbei, in dem sich einige Königspinguine tummelten. Leider waren hier so viele Menschen und so verschmierte Scheiben, dass ich jegliche Aufnahmen verzichten musste. Schräg gegenüber beäugte ein Vogel Strauß das bunte Treiben träge aus seiner Position im Schatten eines großen Baumes – leider so nah an der Begrenzung dass ich keine Ganzkörper-Aufnahme machen konnte – jedoch gelang mir ein schönes Portrait des Tieres.
Weiter hinten trieben sich außerdem im selben Gehege einige Marabus herum – Vögel die nicht gerade einen Schönheitswettbewerb gewinnen würden, aber dennoch interessant anzusehen sind.
Der nächste Bereich den wir erreichten beschäftigte sich mit der arktischen Tierwelt. Als erstes erreichten wir dabei die Becken mit den Seelöwen, rechts die erwachsenen Tiere und links ein kleineres Becken mit einigen Jungtieren – der sogenannte „Kindergarten“. Von der erwachsenen Seelöwen gelang mir leider kein schöner Schnappschuss, da sie sich entweder unter Wasser oder mit dem Rücken zum Publikum auf einem Felsen aufhielten. Anders bei den Jungtieren, die gut sichtbar in der Wärme des Nachmittags auf einem Felsen vor sich hin dösten.
Bei den Eisbären fanden wir eine ähnliche Situation vor – durch die aktuelle Wärme waren die Tiere nicht sonderlich geneigt dazu sich viel zu bewegen. Aber zumindest hatten sich eines von ihnen so platziert dass man es einigermaßen gut beobachten konnte – zumindest etwas.
Wir hatten nun das südliche Ende des Tierparks erreicht und wandten und wieder in Richtung Norden. Bald schon kamen wir an einem niedrig umzäunten Gelände vorbei, in denen sich einige seltene Hausziegen-Rassen aufhielten. Besonders fiel uns dabei ein älterer Bock auf, der mit den Vorderläufen über den Zaun hing und versuchte mit der Zunge einige Leckerchen aus einem Automaten zu lecken.
Vorbei an einem Biergarten mit angeschlossenem Spielplatz, in dem sich passenderweise vornehmlich junge Familien mit Kindern aufhielten setzten wir unseren Weg in Richtung Norden fort.
Wir passierten nun einen Bereich in dem wir einige Nilgau- und Hirschziehen-Antilopen beobachten konnten.
Kurz hielten wir uns dann am Gehege mit zwei Bartschweinen, einer südostasiatischen Schweineart die sich vor allem durch ihren schmaleren Körperbau und die weißlich-gelben Haare um ihre Schnauze auszeichnen, auf um wenig später ein Stück in Richtung Osten abzubiegen.
Hier gab es schließlich Tapire – um genau zu sein südostasiatische Schabrackentapire – zu bewundern – wobei bewundern wohl etwas übertrieben ist, denn der eine döste relativ unbeweglich im Schatten eines Baumes, während der andere weit hinten im Gehege hin und her lief.
Im nächsten Bereich stand ein großer Gaur Bulle, ein zu einer ebenfalls aus Südostasien stammenden Rinderrasse gehörendes Tier, das uns kritisch zu beäugen schien während wir langsam an ihm vorbei gingen. Zumindest war ich der Meinung, dass uns das Tier mit seinem Blick folgte – aber da konnte der Eindruck auch täuschen.
In der nun folgenden Villa Dracula mit ihrer Höhlennachbildung, in der echte Fledermäuse in relativer Dunkelheit flogen, konnte ich verständlicherweise keine Aufnahmen machen. Erst an einem weiteren Pinguingehege mit einigen Tieren die in einer großen Gruppe zusammen standen und die Besucher ansahen, während einige andere von ihnen im Wasserbecken davor schwammen. Ich meine sie als Brillenpinguine identifizieren zu können, die Musterung vor allem am Kopf erscheint unverkennbar.
Vom Sibirischen Tiger in einem der folgenden Freigehege konnten wir leider nur wenig sehen – das einzige was wir erkennen konnten war ein Stückchen Fell zwischen einigen Gräsern und Stämmen wo sich das Tier wohl zum Nickerchen niedergelassen hatte. Erst das Panzernashorn im gegenüberliegenden Bereich war es wieder wert die Kamera aus meiner Tasche zu holen – auch wenn das Horn besagten Nashorns fehlte. Schade – um eine Sicherheitsmaßnahme gegen Wilderer konnte es sich hier ja wohl kaum handeln. Immerhin waren wir in einem Zoo.
Nach einem felsigen Bereich mit einigen weißen Bergziegen
kamen wir schließlich zu einem weitläufigen Gelände das einen Braunbären beherbergte. Und wir hatten Glück, denn das Tier hielt sich nicht nur im sichtbaren Bereich auf, das Gehege war auch angenehm grün und recht naturgetreu, so dass die Fotos die ich hier machen konnte fast wie die Aufnahmen eines frei lebenden Tieres wirkte. Sehr schön muss ich sagen – denn wie viele andere Zoos ist auch Hellabrunn an vielen Stellen doch leicht „betonlastig“. Aber ganz naturgetreu wäre wohl doch etwas zu kostspielig.
Damit neigte sich unser Besuch im Tierpark Hellabrunn im Süden Münchens auch schon dem Ende zu. Zuletzt machte ich noch eine Aufnahme einer Gruppe von Rosa Pelikanen
und wenig später erreichten wir schon wieder den Eingang an der Tierparkstraßen-Brücke und verließen den Zoo nach unserem ausgiebigen Besuch. Das einzige was ich vermisst habe waren die Erdmännchen, die ich sowohl im Karlsruher Zoo als auch in der Wilhelma in Stuttgart gesehen hatte. Außerdem hatten wir die begehbare Voliere mit freifliegenden Vögeln verpasst, die wir – wohl unbewusst – geschickt umgangen hatten. Schade – aber ich war bestimmt nicht das letzte Mal hier. Das werde ich bei Gelegenheit mal nachholen.
Nachdem wir die Brücke über die Isar überquert hatten, entschieden wir die dort befindliche U-Bahn Station Thalkirchen zu nutzen, um zurück in die Innenstadt zu kommen.
U-Bahn Station Thalkirchen
Sendlinger Tor
Mit der U3 fuhren wir schließlich bis zur Haltestelle Sendlinger Tor im sogenannten Hackenviertel am südlichen Ende der Sendlinger Straße. Hier stiegen wir zurück an die Oberfläche.
In einem Café direkt neben dem klassisch anmutenden Filmtheater Sendlinger Tor ließen wir den Tag schließlich ausklingen.
Von hier aus machte ich mich über die Sendlinger Straße dann zu Fuß über zurück zum Marienplatz von wo ich dann die S-Bahn der Stammstrecke in nach Hause nutzte. In der Summe in wirklich interessanter Ausflug, der mir einen weiteren interessanten Teil Münchens nähre gebracht hat. Und es gibt noch viel zu entdecken – bleibt nur zu hoffen dass sich das Wetter auch nächstes Wochenende etwas freundlich gestaltet, so dass ich weitere Bereiche dieser Stadt erkunden kann.
Wie immer zum Abschluss dieses Berichtes eine kleine Übersichtskarte über die zurückgelegte Strecke.
Update 07.09.2011:Hier nun auch eine interaktive zoombare Karte auf Basis von Google Maps:
Müssten in der Summe an die 10km reiner Fußmarsch gewesen sein – die Strecke mit der U-Bahn mal raus gerechnet. insgesamt dauerte ungefähr von Tour von 11:15 bis 18:30 Uhr. Für einen Spaziergang nicht schlecht – mal schauen wo es mich bei der nächsten Tour hin verschlagen wird – aktuell habe ich noch keine konkreten Pläne gemacht.
Bin über deinen Flickr-Account hierher gestolpert. Schöner, interessanter Bericht, auch für einen Münchener, und schöne Fotos noch dazu.
Nur zwei Anmerkungen:
Es heißt einfach nur Reichenbachstr. und Rechenbachbrücke. Und ein Biergarten ist nur dann ein echter Biergarten, wenn es keine Bedienung gibt. Dafür darf man auch eigene Speisen mitbringen! 😉
Danke, ich habe das gleich mal berichtigt.
Ich kenne dass mit den Biergärten etwas anders, aber ich bin halt noch Neu-Münchner, da möge man mir das verzeihen.