Bayrischer Krustenbraten im Bratschlauch mit Rotkohl & Klößen – das Rezept
Heute wollte ich mich mal wieder einem typischen Gericht der mitteleuropäischen Küche zuwenden: dem Krustenbraten oder besser gesagt dem Schweinekrustenbraten. Dieses Gericht, das sowohl in Deutschland als auch in Österreich und Tschechien sehr verbreitet ist, wird traditionell natürlich mit Kartoffelklößen serviert und da ich natürlich auch nicht auf Gemüse verzichten wollte, entschied ich mich für etwas Rotkraut als Gemüsebeilage. Als kleine Besonderheit der heutigen Zubereitung möchte ich dabei noch hervor heben, dass ich mich dazu entschieden hatte das Fleisch im Bratschlauch zuzubereiten. Ich war am Anfang nicht ganz sicher ob es gelingen würde, vor allem ob die Schwarte die gewünschte Kruste bilden würde, doch jegliche Befürchtungen erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet: Das Ergebnis war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das verwendete Rezept hier einmal kurz in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
Für den Krustenbraten
ca. 700g Schweinebraten mit Schwarte
(Im Zweifelsfall lieber etwas mehr nehmen)
sowie Salz & Pfeffer
Für das Rotkraut
sowie ein Teelöffel Zimt, und etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
Für die Klöße
Beginnen wir nun also mit der Zubereitung und bereiten erst einmal die einzelnen Zutaten vor. Dazu schälen wir die Möhren
und schneiden sie in grobe Würfel,
außerdem schälen wir die Pastinake
und schneiden sie ebenfalls in grobe Stücke,
ziehen die Zwiebel ab und zerteilen sie grob,
schälen und zerkleinern die beiden Knoblauchzehen
und waschen noch die Cherry-Tomaten
um sie schließlich zu vierteln.
Kümmern wir uns nun um die Marinade und Sauce und geben die Hälfte des Dunkelbier in eine Schüssel,
geben jeweils zwei Esslöffel Rohrzucker
sowie zwei Esslöffel Honig hinzu,
verrühren alles gründlich miteinander, so dass sich sowohl Zucker als auch Honig im Bier auflösen
und würzen dabei auch gleich alles mit etwas Oregano und Thymian.
Nun beginnen wir, den Backofen auf 175 Grad vorzuheizen, dann waschen wir das Fleisch, tupfen es trocken
schneiden die Schwarte rautenförmig ein,
würzen es von allen Seiten mit Pfeffer und Salz.
und bestreichen das Fleischstück rundherum mit der Bier-Marinade.
Nachdem wir dann den Bratschlauch an einer Seite verschlossen haben,
und füllen den Rest der Bier-Marinade hinein. Dazu legte ich den Bratschlauch in ein ofenfestes Behältnis damit auch nichts heraus laufen kann. Im Nachhinein gesehen wäre das zu diesem Zeitpunkt aber eigentlich nicht nicht notwendig gewesen.
Nun verschließen wir auf die andere Seite des Bratschlauchs,
stechen einige kleine Löcher in den oberen Bereich der Folie damit sich hier kein Druck durch den Dampf aufbauen kann
und schieben den Braten dann eine Schiene unterhalb von der Mitte in den Ofen, wo wir es etwas eineinhalb Stunden garen.
Nach einer dreiviertel Stunde können wir schließlich einen Topf mit Wasser für die Klöße aufsetzen,
dann kneten wir den Teig für die Kartoffelklöße noch einmal gründlich durch
und formen mit den Händen fünf bis sechs etwa gleich große Klöße daraus.
Sobald das Wasser kocht, geben wir etwas Salz hinein
und fügen die Klöße hinzu, um sie für 25 bis 30 Minuten bei niedriger Hitze zu garen.
Außerdem würfeln wir schon einmal den halben Apfel für das Rotkraut.
Etwa eine Viertel Stunde vor Ablauf der eineinhalbstündigen Garzeit, nehmen wir unseren Braten kurz aus dem Ofen
und schneiden den Bratschlauch oben auf
um ihn dann auf der mittleren Schiene wieder zurück in den Ofen zu schieben. Dadurch bräunt die Kruste noch einmal ein wenig nach.
Anschließend geben wir das Rotkraut mit etwas Wasser in einen passenden Topf,
fügen Lorbeerblätter und Nelken
sowie die Apfelstückchen hinzu
und erhitzen dann alles, wobei wir es mit Salz, Pfeffer, etwas Zimt sowie frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
Kurz bevor der Braten dann fertig ist, gießen wir den verbliebenen Bratensud noch durch ein Sieb ab – den Braten stellen wir zurück in den noch warmen Ofen damit er nicht kalt wird –
geben ihn in einen weiteren Topf
und lassen ihn kurz aufkochen, wobei wir ihn mit etwas Salz und Pfeffer würzen sowie evtl. etwas dunklem Saucenbinder eindicken.
Danach können wir das Gericht auch schon servieren und genießen.
Der saftige und zarte Schweinebraten mit seiner knusprigen Schwarte war meiner Meinung nach schon einmal sehr gut gelungen und auch die etwas süßliche Sauce passte meiner Meinung nach geschmacklich wunderbar dazu. Dabei waren durch die Zubereitung im geschlossenen Bratschlauch sowohl die Gewürze der Marinade also auch des Gemüses sehr schön in das Fleisch eingezogen und gaben ihm eine sehr schmackhafte Note. Ich war sehr zufrieden mit meinem ersten Krustenbraten aus dem Bratschlauch. Aber auch an dem lecker verfeinerten Rotkraut und den Klößen gab es absolut nichts auszusetzen. Allerdings werden ich das nächste Mal wohl noch ein paar Weißbrotwürfel anrösten und sie mit in die Klöße stecken – daran hatte ich dieses Mal leider nicht gedacht.
Über die Nährwerte des heutigen Rezepts möchte ich mir mal Ausnahmsweise keine Gedanken machen, ich bin aber sicher dass so ein Braten mit krustiger Fettschwarte nicht gerade zu den leichten Speisen zählt. Aber zum Finale der Fussball-WM 2014 gönne ich mir so etwas einfach mal. 😉
Guten Appetit
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