Pikant-cremiges Linsen-Dal mit Kokosmilch – das Rezept
Heute wollte ich mal wieder einen kleinen Ausflug in die indische Küche wagen und mir ein leckeres Dal mit roten Linsen und Kokosmilch zubereiten. Und weil ich Gerichte mit Fleisch bevorzuge, habe ich noch ein paar Putenstreifen hinzugefügt, das ist aber optional. 😉 Unter dem Oberbegriff Dal fasst man in der indischen und pakistanischen Küche Gerichte zusammen, die vorwiegend mit Hülsenfrüchten (also Linsen, Kichererbsen, Bohnen oder Erbsen) zubereitet werden und dort zu den Grundnahrungsmitteln zählen. Normalerweise zerfallen die Hülsenfrüchte dabei durch eine lange Kochzeit zu eine Art Brei, der wie in dieser Gegend der Welt üblich mit vielen Gewürzen abgeschmeckt wird. Da ich in diesem Rezept rote Linsen mit geringer Kochzeit verwendete, ging die Zubereitung aber angenehm schnell und erwies sich als überaus lecker. Dazu kochte ich mir dann noch etwas Basamati-Reis als Sättigungsbeilage, aber auch Naan oder einfach ein Fladenbrot hätte gut dazu gepasst. Natürlich möchte ich es nicht versäumen, dieses Rezept hier in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 2-3 Portionen?
Vor der eigentlichen Zubereitung müssen wir wie üblich erst einmal ein paar Zutaten vorbereiten. Wir schälen also die Schalotten und würfeln sie,
schälen den Ingwer und reiben ihn,
entkernen und zerkleinern die Chilischote,
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehe(n)
und schneiden schließlich noch die Putenschnitzel in Streifen um sie rundherum mit etwas Salz und Pfeffer zu würzen.
Anchließend kann es endlich mit dem eigentlichen Kochen losgehen. Dazu erhitzen wir etwas Ghee oder Kokosöl in einer hohen Pfanne auf erhöhter Stufe
und geben die gewürzten Putenstreifen hinein um sie über 6-8 Minuten scharf von allen Seiten anzubraten, wobei gerne ein paar Röstaromen entstehen dürfen.
Die fertig gebratenen Putenstreifen entnehmen wir dann erst mal wieder aus der Pfanne und stellen sie bei Seite. Wer das Gericht vegetarisch zubereiten möchte, kann diese Schritte natürlich getrost überspringen und mit dem folgenden Schritt beginnen. 😉
Nun schalten wir die Platte auf mittlere Stufe, geben – ggf. unter Zugabe von etwas mehr Ghee – die gewürfelten Schalotten in die Pfanne, fügen den geriebenen Ingwer hinzu
und addieren auch gleich die zerkleinerte Chilischote, um alles für 2-3 Minuten anzudünsten.
Als nächstes geben wie auch die zerkleinerten Knoblauchzehen dazu, dünsten alles weiter an
und streuen dann den Teelöffel Kurkuma ein, den wir ebenfalls kurz mit angehen lassen
bevor wie schließlich auch die ungekochten Linsen hinzufügen und für 1-2 Minuten unter gelegentlichem rühren auch mit andünsten.
Das Ganze löschen wir dann mit den passierten Tomaten ab, geben die stückigen Tomaten
sowie die Kokosmilch hinzu und verrühren alles gründlich miteinander um es kurz aufkochen zu lassen.
Dabei würzen wir das Gericht mit einem gehäuften Teelöffel Kreuzkümmel, etwas Salz und Pfeffer
sowie mehr oder weniger Chiliflocken – die Menge ist dabei abhängig wie scharf die zuvor hinzugefügte Chili war.
Während das Gericht dann auf reduzierter Stufe für 20-30 Minuten vor sich hin köchelt bis die Linsen gar sind, setzen wir einen kleinen Topf mit 400ml Wasser zum kochen des Basmati-Reis auf.
Während unser Linsen-Dal vor sich hin köchelt, sollten wir es hin und wieder umrühren und geben bei Bedarf noch etwas mehr Wasser hinzu damit nichts anbrennen kann.
Außerdem können wir zwischendurch auch die zuvor angebratenen Putenstreifen zurück in die Pfanne geben, sie verrühren und wieder heiß werden lassen.
Sobald das Wasser dann kocht, können wir es mit einem Teelöffel Salz (gern auch mehr) versehen und den Reis darin gemäß Packungsbeschreibung kochen – 7-8 Minuten sollten in der Regel reichen.
Wenn die Linsen dann gar sind und das Gericht sich auf die richtige dickflüssige Konsistenz reduziert hat, schmecken wir es bei Bedarf noch einmal mit den Gewürzen ab. Ich fand dass vor allem viel Schärfe hier gut passte, aber das muss jeder natürlich für sich selbst entscheiden.
Den fertig gekochten Reis gießen wir schließlich ab, stellen den Topf zurück auf die ausgeschaltet aber noch heiße Kochplatte und lockern den Reis etwas mit einer Gabel auf um ihn ausdampfen zu lassen. Außerdem können wir ihn noch mit eine Stück Butter verfeinern, die wir im heißen Reis unter rühren schmelzen lassen.
Danach können wir das fertige Gericht auch schon servieren und genießen. Wer mag garniert es dabei noch mit einem kräftigen Klecks Joghurt und etwas Frühlingszwiebel-Röllchen – denn das Auge isst ja mit. 😉
Ich war wirklich begeistert wie man mit so wenigen Zutaten ein so leckeres Gericht zaubern konnte. Die Schärfe der Chilis und des Ingwer harmonierte wunderbar mit der fruchtigen Note von Tomaten und Kokosmilch. Die al dente gekochten roten Linsen gaben dem dank der Kokosmilch schön cremigen Gericht dabei die notwendige Substanz und passten mit ihrem Geschmack ebenfalls wunderbar in die Gesamtkomposition. Und Mit Hilfe des Joghurt aus der Garnitur konnte man die Schärfe bei Bedarf etwas dämpfen – kann ich also sehr empfehlen. Die angebratenen und trotzdem wunderbar zarten Putenstreifen rundeten das Gericht schließlich noch sehr gelungen ab, aber ich kann es mir auch gut als rein vegetarische Speise vorstellen. Schon verständlich dass so etwas in Indien und Pakistan zu den Grundnahrungsmitteln zählt. 😉
Vielleicht hätte noch eine leichte Zitrussnote gut hierzu gepasst, leider hatte ich keine Zitronen oder Limonen im Haus, aber im Nachhinein gesehen hätte dies noch einen interessanten zusätzlichen Geschmacksaspekt hinzugefügt. Aber es gibt ja unzählige verschiedene Dal-Rezepte und das war bestimmt nicht das letzte Gericht dieser Art, die ich zubereitet habe. Vielleicht das nächste mal mit Bohnen, Erbsen, Kichererbsen oder einer anderen Art Linsen – ich werde einfach mal schauen was ich noch in dieser Richtung finde. Dieses Dal hat auf jeden Fall viel Potential und könnte sich schnell zu einem neuen Lieblingsgericht von mir entwickeln. 😁
Guten Appetit
Für Pinterest:
Na, das ist aber mal ein Edel-Dal. Und damit beziehe ich mich nicht auf die Beigabe des Fleisches. Neulich sah ich mal eine Doku über Linsen in Afrika, und da wurde auch nebenbei Dal gekocht. Ich sah da eigentlich nur Linsen, vielleicht auch ein paar Kräuter, und dann kochen und rühren und kochen und rühren … Wurde auch cremig mit Stückchen. Eine Art Naan gab es wohl auch dazu, zusammen wohl sehr optimal, was die Proteinversorgung des Körpers betrifft. Ich muss mir auch mal richtige Linsen kaufen, nicht diese Schickimicki Dinger, und Dal kochen …
Das Fleisch war eigentlich mehr „schmückendes Beiwerk“ 😉 Aber das Dal selbst war wirklich ein Genuss, eine wunderbare Art um Hülsenfrüchte zu verzehren. Dass man das in Afrika allerdings auch verzehrt wusste ich nicht, aber die Zubereitung ist so simpel dass es eigentlich ein globales Gericht sein könnte, wenn auch unter anderen Namen. In Äthiopien ist ein ähnliches Gericht zum Beispiel unter dem Namen „Wot“ bekannt, Notiz an mich selbst: Das Rezept muss ich möglichst bald auch mal ausprobieren. 😉 Obwohl das Grundrezept fast identisch mit dem von Dal ist, nur die Gewürze sind etwas unterschiedlich. Aber es gibt da nette Varianten mit mehr Gemüse, vielleicht probier ich ja so etwas mal – sollte es dazu kommen werde ich natürlich darüber berichten…