ICE nach Münster & Hotel Conti (Münster 2024-02)[07.04.2024]
Es war für mich mal wieder an der Zeit gewesen dem schönen Münster in Westfalen einen kleinen Besuch abzustatten. Normalerweise habe ich in der Vergangenheit zu diesem Zweck ja immer den Nacht-Flixbus genommen, doch leider scheint sich hier der Fahrplan seit meiner letzten Reise in diese Stadt im Januar geändert zu haben, denn es gab keine Direktverbindungen mehr, die Abfahrten waren mitten in der Nacht, man fuhr 18 Stunden und mehr mit Umweg über Berlin und musste womöglich noch 2 Mal umsteigen. Und selbst die beste Verbindung erreichte erst am Montag um 9:46 Uhr Münster und mein erstes Meeting war für diesen Tag bereits um 9:00 Uhr angesetzt. Also musste ich in den saueren Apfel beißen und auf die Dienste der Deutschen Bahn zurückgreifen. Und hier hatte ich zumindest das Glück sowohl für die Hin- als auch die Rückfahrt eine Direktverbindung im ICE zu finden. Aber selbst in der zweiten Klasse lag der Preis hier – ohne Bahncard und mit Platzreservierung – bei fast 200 Euro. Ziemlich gesalzen. 🙁 Aber eine andere Möglichkeit fand ich leider nicht.
Meine Hinfahrt startet am Sonntag um 11:28 Uhr vom Gleis 22 am Münchener Hauptbahnhof.
Wie üblich war ich mal wieder etwas zu früh am Gleis, wo bereits der ICE 518 nach Hamburg Altona mit Zwischenstop in Münster wartete. Doch leider waren die Türen noch verschlossen – und das obwohl der Zug hier startete. Erst fünfzehn Minuten vorher konnten wir endlich mit dem Boarding beginnen.
Bei der Buchung war eine hohe Auslastung vorausgesagt worden, weswegen ich mir natürlich, wie bereits erwähnt, einen Sitzplatz reserviert hatte – auch wenn leider nur noch Plätze am Gang verfügbar gewesen waren. Aber besser als während einer mehr als sechsstündigen Fahrt stehen zu müssen. Pünktlich um 11:28 Uhr verließ der Zug schließlich München.
Zu Beginn war der Zug noch relativ leer, aber an den nächsten Haltestellen in München-Pasing, Augsburg und Ulm stiegen immer mehr Fahrgäste zu. Spätestens in Stuttgart und Mannheim schienen, zumindest in meinem Wagon, alle Plätze belegt und die Fahrgäste begannen durch die Wagons zu streifen auf der Suche nach einem freien Sitz.
Nach Mannheim begannen die ersten Probleme. Es wurden Personen im Gleis gemeldet und der Zug musste warten bis sich diese Situation geklärt hatte. Die Dame auf dem Platz neben wir begann schon zu befürchten dass wir jetzt stundenlang warten müssten, doch nach weniger als 15 Minuten ging es schon weiter. Doch nach Zwischenstopp in Frankfurt Flughafen kam es zu einem weiteren ungeplanten Stopp am Bahnhof Siegburg/Bonn, wo wir wieder warten mussten. Wie sich später herausstellte war auf der Strecke vor uns ein Wildunfall geschehen, was uns mehr als eine halbe Stunde zusätzliche Verspätung einbrachte. Gemeinsam mit weiteren kleineren ungeplanten Stopps, u.a. weil wir einen anderen Zug vorbei lassen mussten, summierte sich die gesamte schließlich auf mehr als eine Stunde. 🙁
Schließlich stieg ich am Hauptbahnhof in Münster aus und brauchte glücklicherweise nur noch einmal die Straße am Berliner Platz zu überqueren um in meine Unterkunft, dem Drei-Sterne-Hotel Conti direkt gegenüber, zu erreichen.
Natürlich hatte ich mein Einzelzimmer dort auch im Voraus gebucht und meine Daten waren an der Rezeption bereits bekannt. Ungewöhnlich war, dass man auf Vorauszahlung des Zimmers bestand. Ich kannte es aus anderen Unterkünften wie dem Hotel Lohmann oder dem Parkhotel Schloss Hohenfeld bisher so dass man erst bei der Abreise zahlt. Aber letztlich egal, zahlen muss man ja sowieso. 😉
Das Zimmer befand sich im fünften Stock, den ich über einen von zwei schmalen, bereits etwas in die Jahre gekommenen Fahrstühle erreichte. Das ganze Hotel war sauber und gut gepflegt, aber man sah dennoch dass es bereits etwas in die Jahre gekommen war. Der Baustil des Gebäudes wies auch darauf hin, dass es sich hier nicht gerade um einen Neubau handelte. Wie eine kleine Recherche u.a. auf der Webseite des Hotels Conti zeigte war das Gebäude bis Mitte der 1980er Jahre im Besitz der Union Brauerei Dortmund und wurde seitdem erst nach und nach in das heutige Hotel umgewandelt. Ich vermute Mal dass das Hochhaus selbst in den späte 1950ern oder frühen 1960ern errichtet wurde. Ein weiterer Hinweis waren die Zimmerschlüssel, bei denen es sich um richtige Schlüssel an schweren, keulenförmigen Anhängern handelte, also keine KeyCards oder Codes wie man es sonst aus modernen Hotels kennt. Ein drittes Indiz war, dass alle Böden, sowohl auf den Gängen als auch in den Zimmern ausschließlich gefliest waren. Jetzt im Frühjahr und auch im Sommer ist das unkompliziert, aber im Winter nach dem Duschen über kalte geflieste Böden laufen zu müssen stelle ich mir nicht als sonderlich angenehm vor.
Das Zimmer erwies sich als einfach, aber recht gemütlich, sauber und modern ausgestattet.
Im Hauptraum standen ein Schreibtisch mit Stuhl, eine niedrige Kofferablage sowie ein Einzelbett,
rechts vom Eingangsbereich fand sich hinter einer Milchglas-Tür ein kleines Bad mit Duschkabine, Waschbecken und Toilette sowie mit frischen Handtüchern, einem Föhn, Duschgel und Seife. Letztere Dinge sind die Hauptgründe warum ich eigentlich nur ungern unter 3-Sternen logiere, denn ich habe keine Lust mein Gepäck mit eigenen Handtüchern und Föhn sowie Seife oder Duschgel unnötig aufzublähen. 😉
Der Eingangsbereich neben der Eingangstür, die man übrigens selbsttätig abschließen muss wenn man Nachts keinen ungebetenen Besuch bekommen möchte, findet sich außerdem ein kleiner Schrank und eine kurze Garderobe. Über dem Bett befindet sich des weiteren eine Leselampe.
Natürlich gehört auch ein TV zur Zimmerausstattung, ein 24 bis 26 Zoll großer Flachbildschirm über dem Schreibtisch, von dem ich leider kein Fotos habe.
Der Blick aus der breiten dreiteiligen Fensterfront, welche die komplette Kopfseite des Zimmers einnahm, bot leider keinen besonders angenehmen Blick: Hinterhöfe, schmucklose Gebäude-Rückseiten und ein Baukran. Unbewusst hatte ich ja gehofft ein Zimmer mit Blick zum Bahnhof zu bekommen, aber das war bei dem Zimmerpreis wohl nicht drin gewesen. 😉 Außerdem hatte ich in Reviews zu diesem Hotel gelesen dass es auch in der Nacht am Bahnhof aufgrund der Alki- und Drogenszene von Münster die sich bevorzugt dort aufhält auch laut werden kann.
Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte machte ich mich noch mal auf einen kurzen Erkundungsgang, der aber schnell davon unterbrochen wurde dass es zu nieseln begann. Daher holte ich mir an dem Imbiss-Stand von Yorma’s am Hauptbahnhof (ich hatte hier schon mal darüber berichtet) ein Räucherlachs-Baguette mit Ei-Scheiben & Salat
sowie ein Hacksteak-Baguette mit Salat, Gewürzgurken und Zwiebeln.
Sieht nach einem umfangreichen Abendessen aus, aber ich hatte bis auf ein einen kleinen Snack den ich mir von zu Hause für die Bahnfahrt mitgenommen hatte heute noch gar nichts gegessen.
Während des Verzehrs der beiden Baguettes folgte ich meiner üblichen Sonntags-Tradition und sah mir den Tatort auf ARD an, danach zappte ich noch kurz durch die Programme, aber wie üblich fand ich nichts wirklich sehenswertes. Daher schaltetet ich bald das Licht aus und war wenig später auch schon eingeschlafen. So eine Reise schlaucht eben…
Wo Du gerade von einer Bahnfahrt schreibst. Wir haben hierorts auch einen Bahnhof, auf dem sich stündlich zwei RE-Linien treffen. Immer so rund um halb. Inkl. Nachtlücke.
Am Freitag besuchte mich ein mit der Bahn dienstreisender Vorgesetzter und gab eine etwas ungewohnte Ankunftszeit an. Ich schaute also mal in diesem Internet nach, ob das sinnvol ist. Gewöhnlich nutze ich dafür nicht bahn.de o.ä., weil mir das zu profan ist, sondern eine Webseite, die diese blauenbeuntergründeten Bahnhofstafelabfahrtsanzeigen in Echtzeit simuliert. Die Anzeige war für unseren Bahnhof leer, was meiner Erwartung von 4 Zügen pro Stunde nicht entsprach. Erst vermutete ich eine Datenstörung, dann fiel mir ein, dass ich irgendwas von SEV gehört hatte. Den gibt es aber auf beiden Linien, so dass wir eisenbahntechnisch im Moment komplett von der Außenwelt abgeschnitten sind. Außer, man glaubt den „Fake-News“ auf den SEV-Bussen, die sich als RE ausgeben. 😉
Musste kurz überlegen was du mit SEV meintest, aber der Zusammenhang machte klar dass du Schienenersatzverkehr meintest. 😉
Dann wird eure Bahnlinie wahrscheinlich gerade renoviert oder ausgebaut. SEV habe ich zum Glück noch nie nutzen müssen, wenn ich Bus fahre dann bewusst und geplant. Schade dass Flixbus in Zukunft für mich nicht mehr in Frage kommt solange sie den aktuellen Fahrplan nicht wieder ändern. Ich spiele derzeit mit dem Gedanken mir eine Bahncard 25 zuzulegen, denn ich denke ich werde in Zukunft häufiger wieder mit der Bahn fahren müssen…
Das mit der Bahncard ist immer eine kleine Wette auf die Zukunft. 😉 Fährt man oft genug Zug, dass es sich lohnt. Oder man kommt in den Bundestag (als Abgeordneter), dann gibts die BC100 für lau. 😉
Na klar, die Bahn ist ja immer noch ein Staatsbetrieb, wenn auch privatisiert. 😉 Ich spielte halt nur mit dem Gedanken weil sie mir als Probe-Abo beim Buchen des Tickets angeboten wurde. Aber ob es sich wirklich lohnt müsste ich noch mal durchrechnen. Die kann man meines Wissens ja leider nicht monatlich kündigen…
naja, die Rechnung ist ja relativ einfach: wieviele Münster-(u.a.)-Fahrten musst du machen, damit der Preis der BahnCard durch die Ersparnis wieder drin ist. Wenn ich richtig rechne, sparst du pro Tour rund 100 €. (bei den oben erwähnten 200 € in der 2. Klasse pro Fahrt). Nun weiß ich nicht, was so eine BC25 kostet, aber vielleicht lohnt es sich ja schon ab der 1. Fahrt.
Da hast du natürlich recht. Ich bin nur leider kein Freund von irgendwelchen sich automatisch verlängernden Abos, daher zögere ich noch etwas. Obwohl die 62,90 Euro die sie für die zweite Klasse kostet ja auch nicht die Welt sind. 😉
Ist das ein Monats- oder der Jahrespreis? In letzterem Fall hätte sich die BC schon bei der einzelnen Fahrt gerechnet. 😉
Das ist auf der Webseite gar nicht so eindeutig ersichtlich, aber ich gehe mal davon aus dass es sich um einen monatlichen Abo-Preis handelt.
Ich habe mal gesuchmaschinet: die 62,50 für die 2. Klasse scheint ein Jahrespreis zu sein. Also hast Du die BC25 nach einer Münstertour schon wieder drin. 😉
Dann wäre wirklich zu überlegen sich so ein Ding anzuschaffen