Hirschgulasch mit Spätzle & Preiselbeer-Birne [04.12.2019]
Heute war ein wahrer Schlemmer-Tag. 😉 Am Morgen konnte ich es nicht lassen mir mal wieder eine Fleischpflanzerl-Semmel zum Frühstück gönnen – mir war einfach danach.
Dieses Mal wieder mit großer, saftiger, lockerer und gut gewürzter Frikadelle – sehr lecker und sehr sättigend. Dafür wollte ich am Mittag dann eigentlich im Abschnitte Veggie der Tageskarte unseres Betriebsrestaurants zugreifen, wo heute Rührei mit Rahmspinat und Salzkartoffeln auf dem Speiseplan stand. Nach vier Tagen Nudeln in Form meines Hackfleisch-Nudelauflaufs mit Paprika und Bohnen wären die Spaghetti Carbonara mit Grand Pandano + drei Komponenten nach Wahl bei Daily, abgesehen vom Preis und der Menge, sowieso nichts für mich gewesen. Vielleicht wären auch die Gebratene Mienudeln mit Asiagemüse in rotem Thaicurry, die gemeinsam mit Gebratenes Rindfleisch mit verschiedenem Gemüse in Masamansauce an der Asia-Wok-Theke angeboten wurden, auch noch etwas für mich gewesen. Doch als ich den Hirschgulasch mit
Preiselbeerbirne und Spätzle bei Daily sah, entschied ich mich doch kurzfristig anders, denn ich bin ja ein großer Freund von Wildgerichten. Zuerst überlegte ich noch, ob mir nicht eine halbe Portion ausreicht, doch die Idee verwarf ich schnell wieder. Mit 5,10 Euro war das ganze zwar ein klein wenig teurer, aber das nahm ich billigend in Kauf.
Der Gulasch selbst, der neben zahlreichen grob geschnittenen Stücken von Hirschfleisch-Würfeln auch mit sehr fein gewürfelte Möhren zubereitet worden war, erwies sich schon mal als sehr gelungen, denn das Fleisch war schön mürbe und größtenteils angenehm mager – sieht man von einem einzigen Stück mit etwas mehr Fett mal ab. Leider hatte man bei der kräftig-würzigen, dunklen Sauce mit ihrer leicht süßlichen Note etwas gegeizt, denn die Spätzle waren ohne Sauce etwas trocken – aber durch das kräftige Vermischen von Gulasch und Spätzle erhielt ich letztlich eine gute und leckere Mischung. Und die mit Preiselbeeren garnierte Dosenbirne gehört bei solchen Wildgerichten nun mal einfach dazu – ich mochte sie nicht missen. Ich war also sehr zufrieden und auch sehr satt.
Und auch bei den anderen Gästen lag der Wildgulasch heute hoch in der Gunst und konnte sich sogar, wenn auch nur knapp, gegen die Spaghetti durchsetzen und sich den ersten Platz auf der Allgemeinen Beliebtheitsskala sichern. Knapp hinter den somit zweitplatzierten Spaghetti Carbonara folgte dann auch schon das Rührei mit Spinat auf Platz drei. Den Asia-Gerichten blieb somit nur noch ein guter vierter Platz.
Mein Abschlußurteil:
Hirschgulasch: ++
Preiselbeer-Birne: ++
Spätzle: ++
Damit war die Schlemmerei aber heute noch nicht vorbei, denn am Nachmittag stand noch eine kleine Feier in meiner alten Abteilung auf dem Plan und die Einladenden hatten erneut großzügig aufgetischt.
Neben Kuchen, Chips und Obst standen – im Bild im Hintergrund zu sehen – zwei große Tabletts mit belegten Brötchen für die Gäste bereit, belegt mit Käse, Salami, Kochschinken, Serrano sowie Jagd- und Bierwurst.
Hätte ich das gewusst, hätte ich wohl auf den Hirschgulasch, so lecker er auch war, verzichtet und ich bei den Brötchen reichlich bedient – das hätte nicht nur Geld sondern auch einiges an Kalorien gespart. Aber was soll es – es war eben so. Mehr als ein halbes Brötchen schaffte ich daher nicht mehr. Dabei war ein Hinweis auf die Nachmittagsschlemmerei in der Einladung versteckt gewesen. Hätte ich sie nur mal richtig gelesen….
Natürlich weiß ich, dass meine momentan von Umstellung geprägte Ernährung nicht ganz „normal“ ist, aber auf deinen Bildern in diesem Artikel ist nichts, was ich streng genommen essen dürfte 😉 Da ist ja wirklich nirgends in maßgeblicher Menge Gemüse bei (nein, auch die Möhren im Gulasch oder die Salatblätter auf den Brötchen erfüllen die Kriterien für „maßgeblich“). 😉 Von den Weißmehlprodukten in jeder Mahlzeit ganz zu schweigen.
Normal ist relativ. 😉 Mit Gemüse ist das immer schwierig in unserem Betriebsrestaurant. Bei den meisten westlichen Gerichten ist kein Gemüse dabei und das was an der Gemüsetheke angeboten wird, ist meist abgestanden, zerkocht und nicht sehr ansehnlich. Und ich bin nun mal kein so großer Salatesser, daher ist auch die Salattheke nur hin und wieder, abhängig vom ständig wechselnden Angebot, eine Alternative. Aber du würdest dich bestimmt an der Wok-Theke wohlfühlen, dort gibt es immer viel Gemüse und da man die Teller selbst füllen kann, kann man das Fleisch sogar weglassen wenn man will. Und den Reis natürlich auch, wegen Kohlehydraten und so….
Es geht ja nicht darum, das Fleisch wegzulassen. Es geht eher darum, die Kohlenhydrate auf ein Minimum zu reduzieren. 50% Gemüse, 25% Eiweißträger, 25 % Kohlenhydrate („Sättigungsbeilagen“), letzteres aber schwerpunktmäßig langsam Verdaulich, also mit viel Vollkorn und Ballaststoffen und so. Und die Eiweißträger sind eben Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Eier, Milchprodukte, ein wenig auch die Kartoffel, aber auch hochverarbeitete Industrielebensmittel wie Tofu und mancher Bratling & Co.
Ich verstehe die Intention die dahinter steht. Das entspricht ja der aktuellen Empfehlung von Ernährungs-Experten. Kohlenhydrate sind in Zeiten wo es wenig körperliche Arbeit gibt nicht mehr unbedingt in den Mengen notwendig wie es das früher war. Wir sitzen ja mehr beim arbeiten als dass wir auf Feldern schuften, daher muss die Ernährung dementsprechend angepasst werden.
Die Intension ist einfach erklärt. Die Kohlenhydrate, die nicht sofort verbraucht werden, landen als Fett auf den Hüften. Außerdem treiben sie den Insulinspiegel nach oben, was letztendlich schneller wieder zu Hunger oder zumindest Appetit führt. Um das zu verhindern, wird die Energiezuführung für den Körper auf Eiweiß umgestellt. Die Verdauung dauert länger, beeinflusst den Insulinspiegel weniger und wenn sie mit Eiweiß beschäftigt ist, kann sie keine Kohlenhydrate verarbeiten. Nun lässt Eiweiß den Körper aber sauer reagieren, so dass das mit möglichst viel Gemüse, auf das der Körper basisch reagiert, wieder ausgeglichen werden muss. Obst geht natürlich auch, ist aber nicht so wirksam und hat mehr Kohlenhydrate drin (im Mittel). Das 5 x am Tag, bezogen auf Obst und Gemüse, wird zu 3 grooooße Portionen Gemüse und 2 kleine Obst. HInzu kommen ein paar zeitliche Regeln, was die Zahl der Mahlzeiten am Tag und deren Abstand betrifft. Und viel trinken, damit die Giftstoffe aus den schmelzenden Fettzellen gut rausgespült werden. 😉
Sorry, ich habe da wohl ein Wort zuviel gelesen als drin war. Aber Du hattest ja geschrieben, dass Du die Intension verstehst, ich schwang mich zur Erläuterung auf, weil ich gelesen hatte, dass Du sie nicht verstehst. Sorry. Wahrscheinlich Zuckermangel. 😉
Ich kannte sie prinzipiell, aber nicht so detailliert. Danke noch einmal für die genaue Aufklärung – das macht mir einmal mehr bewusst wie falsch ich mich ernähre.
Falsch wird’s erst, wenn der Körper aus dem Ruder läuft, mit welchen Kennwerten auch immer. Wobei die Definition der „Normwerte“ auch immer mit überdacht werden muss. Am längsten leben zum Beispiel Menschen, die ihr ganzen Leben lang immer leicht zunehmen und etwas über dem per Definition optimalem BMI liegen.
Andersrum: Wer hat eigentlich dieses Ziel ausgegeben, dass wir alle unbedingt möglichst lange Leben wollen und ständig diesem Ziel nachstreben. Ist es nicht viel besser, ein Leben nach seinen eigenen Wünschen zu leben, auch wenn’s dann etwas kürzer ist? 😉
Genau. Der ganze Gesundheitskrempel ist alles nur ein Trick der Lebensmittelindustrie um noch mehr Geld zu verdienen. Eigentlich sollten wir das Leben genießen. Was bringt es uralt zu werden wenn man keinen Spaß dabei hat? 😉
Genau so!
Schön dass wir uns da einig sind