Chicken Tikka Masala – das Rezept
Ich weiß, es ist schon länger her seit meinem letzten Rezept, aber heute möchte ich mich mit meiner Interpretation des wohl bekanntesten Gerichts der indisch-britischen Fusionsküche zurückmelden: Dem Chicken Tikka Masala. Zu diesem Rezept gibt es unzählige verschiedene Varianten und ich ich habe viele davon gelesen oder als Video angeschaut bis ich mich schließlich für meine Version – eine Mischung aus verschiedenen Aspekten des geprüften Rezept-Materials – entschied. Am ungewöhnlichsten ist dabei wahrscheinlich, dass das Hähnchen hier im Ofen und nicht in der Pfanne zubereitet wird, aber auch die Zugabe von Paprika ist eher selten, es war aber daher geschuldet dass ich in meiner Schusseligkeit nur 350g Hähnchen gekauft hatte und es daher noch um etwas Gemüse ergänzen wollte. 😉 Aber die Mengen sind im hier präsentierten Gericht entsprechend angepasst. Das Ergebnis dieses Kochexperiments war aber trotzdem oder gerade deswegen überaus gut gelungen und entsprach genau dem, was ich unter einem Chicken Tikka Masala verstehe. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das so entstandene Rezept hier einmal kurz in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Für das marinierte Hähnchen
Für die Masala Sauce
Außerdem benötigen wir
Alternativ kann man das Gericht natürlich auch mit anderen Sättigungsbeilagen wie z.B. Naan-Brot servieren.
Beginnen wir damit das Hähnchen zu marinieren. Dazu geben wir – am Vorabend der eigentlichen Zubereitung – die 120-130g Joghurt in eine Schüssel,
reiben dazu den geschälten Ingwer sowie die Knoblauchzehen (bei Bio-Ingwer können wir übrigens auch die Schale mit reiben),
geben 2 Esslöffel Öl, 1 Teelöffel Kreuzkümmel, 1 Teelöffel Kurkuma, 1/2 Teelöffel Chili, 2 Teelöffel geröstetes Paprika sowie 2 Teelöffel Garam Masala dazu,
und verrühren alles gründlich miteinander
wobei wir es auch gleich noch mit Zitronensaft verfeinern.
Anschließend waschen wir die Hähnchenbrüste, tupfe sie trocken und schneiden sie in mundgerechte Würfel,
die wir dann in verschließbares Behältnis geben,
wo wir sie mit der zuvor hergestellten Joghurt-Marinade ergänzen
und gründlich mit dieser vermischen. Dann verschließen wir das Behältnis und lassen das Fleisch mindestens für 3-4 Stunden, am besten über Nacht im Kühlschrank durchziehen.
Während am nächsten Tag dann der Backofen auf 200 Grad vorheizt, wenden wir uns der Vorbereitung der verschiedenen Gemüsesorten zu. Dazu schälen und würfeln wir die Zwiebel,
waschen, entkernen und würfeln die beiden Paprika,
entkernen und zerkleinern die grüne Chili und
reiben den Ingwer und die Knoblauchzehen.
Außerdem entnehmen wir die Samen der grünen Kardamom aus ihren Kapseln,
geben sie gemeinsam mit 1 1/2 Teelöffeln Kreuzkümmel-Samen in einen Mörser,
ergänzen alles noch mit einer kräftigen Prise Salz
und zerstoßen dann alles gründlich mit dem Stößel. Das kristalline Struktur des Salz hilft dabei, die Samen besser zerkleinern zu können.
Inzwischen dürfte dann auch der Backofen Betriebstemperatur erreicht haben, so dass wir die marinierten Hähnchenstückchen – vorzugsweise nicht überlappend – in eine größere Auflaufform verteilen können
und anschließend für ca. 30 Minuten auf der mittleren Stufe im Ofen backen können. Durch das Backen im Ofen sollen ein paar Röstaromen entstehen. Wer keinen Ofen hat oder es schneller fertig haben möchte, kann sie aber auch gerne in der Grillpfanne anbraten.
Während das Hähnchen im Ofen gart, erhitzen wir etwas Öl oder Ghee auf leicht erhöhter Stufe in einer Pfanne
und geben dann die Zwiebel hinein
um sie nach und nach goldbraun anzubraten.
In der Zwischenzeit setzen wir die 600ml Wasser zum kochen des Reis auf.
Haben die Zwiebelstücke dann eine gute Bräunung erreicht, reduzieren wir die Hitzezufuhr auf eine reduzierte Stufe und geben die zuvor zerstoßenen Kardamom- und Kreuzkümmel-Samen
sowie den Teelöffel Kurkuma und die kräftige Prise Zimt in die Pfanne
und dünsten sie an, bis sich ihr angenehmes Aroma zu verbreiten beginnt.
Dann geben wir sowohl den geriebenen Ingwer und Knoblauch
als auch die zerkleinerte grüne Chili hinzu
und dünsten beides wiederum kurz mit an.
Inzwischen dürfte dann auch das Hähnchen fertig sein, so dass wir es aus dem Ofen entnehmen und erst einmal bei Seite stellen können.
Schließlich addieren wir auf die gewürfelte Paprika zu den anderen Zutaten in unserer Pfanne,
dünsten sie wiederum kurz mit an bis sie etwas Farbe bekommen
und geben dann den Esslöffel Tomatenmark hinzu den wir für 1-2 Minuten mit anbraten damit er seine Bitterkeit ein wenig verliert.
Nun ist es an der Zeit, das Ganze mit den Tomatenstücken aus der Dose abzulöschen, mit 150ml Wasser zu ergänzen, damit die Sauce sämig wird
und alles gründlich miteinander zu verrühren um es anschließend kurz aufkochen zu lassen.
Spätestens jetzt sollte auch das Wasser für den Reis kochen, so dass wir es mit einem Esslöffel Salz versehen und den Reis darin gemäß Packungsbeschreibung auf reduzierter Stufe garen können.
Während der Reis köchelt, geben wir die gebackenen Hähnchenstückchen in unsere Sauce,
verfeinern alles mit der Schlagsahne und verrühren es wiederum gut miteinander, um es kurz aufkochen zu lassen.
Dabei schmecken wir es mit dem Esslöffel Garam Masala (evtl. etwas mehr) sowie Salz, Chiliflocken und dem Esslöffel Bockshornkleesamen ab.
Außerdem geben wir auch den Zitronensaft hinzu
und lassen alles dann weiter auf reduzierter Stufe vor sich hin köcheln, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz erreicht hat.
Sobald der Reis dann gar ist, gießen wir ihn ab und lockern ihn im Topf auf ausgestellter Kochplatte etwas auf bevor wir ihn mit einem Stück Butter abschließend verfeinern.
Anschließend können wir das fertige Gericht auch schon – vielleicht mit etwas Koriander oder Petersilie garniert – servieren und genießen.
Die Kombination der fruchtigen Tomaten mit dem wunderbar zarten und würzigen Hähnchenfleischstücken sowie der ausgefeilten Auswahl an Gewürzen erwies sich als überaus gut gelungen und extrem lecker. Vor allem das Hähnchen zerfiel regelrecht auf der Zunge und war trotz seiner Zubereitung im Ofen noch angenehm saftig geblieben. Aber auch die Paprika passte meiner Meinung nach sehr gut in die geschmackliche Gesamtkomposition. Ich könnte mir auch noch eine breitere Verwendung von Gemüse in der Masala-Sauce vorstellen, ich denke dabei zum Beispiel an Kichererbsen, Möhren oder Erbsen. Oder man verarbeitet gleich die Sättigungsbeilage darin und ergänzt einige Kartoffeln. Die Variationsmöglichkeiten sind ziemlich groß, aber ich wollte natürlich erst mal eines der Basis-Rezepte testen bevor ich mich an große Variationen wage. 😉 Aber das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich ein Chicken Tikka Masala zubereitet habe.
Guten Appetit
Für PInterest:
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