Sauerkraut-Schupfnudel-Pfanne mit Kasseler & Speck – das Rezept
Heute wollte ich mich mal ein Klassiker der süddeutschen Küche wagen: die Sauerkraut Schupfnudel Pfanne. Diese kann man entweder als vegetarische Variante zubereiten oder sie mit Speck und/oder Kasseler verfeinern. Als eingeschworener Fleischliebhaber entschied ich mich einfach beide Fleischsorten zu verwende. 😉 Außerdem wanderte noch eine rote Paprika die noch in meine Gemüsefach im Kühlschrank vor sich hin dümpelte in das Gericht. Um das Gericht noch etwas interessanter zu gestalten verfeinerte ich das Gericht außerdem noch mit etwas Apfelsaft, den ich mit dem Sauerkraut einkochen ließ. War zwar alles etwas aufwändiger als einfach nur 2-Minuten Mikrowellen-Sauerkraut mit Speck und Schupfnudeln zu mischen, aber es hatte sich geschmacklich auf jeden Fall gelohnt. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen auch dieses Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Zuerst einmal schälen und würfeln wie die Zwiebel(n), entkernen und würfeln die Paprika
und schneiden auch das Kasseler in mundgerechte Würfel.
Dann lassen wir zuerst die Butter in der Pfanne schmelzen
um dann die Schupfnudeln hinein zu geben, sie rundherum goldbraun anzubraten – wobei gerne ein paar Röstaromen entstehen dürfen –
und schließlich erst einmal wieder zu entnehmen und bei Seite zu stellen.
Unter eventueller Zugabe von etwas mehr Öl geben wir nun das gewürfelte Kasseler in die wieder leere Pfanne, braten es darin für einige Minuten an – wobei wiederum gerne ein paar Röstaromen entstehen dürfen –
und stellen auch dieses dann erst einmal bei Seite.
Nun geben wir die Speckwürfel in die Pfanne, lassen sie für 3-4 Minuten etwas aus
und geben dann die gewürfelten Zwiebeln hinzu, die wir im Speckfett glasig andünsten. Bei Bedarf geben wir noch etwas Öl hinzu.
Als nächstes können wir das Sauerkraut hinzufügen und es unter häufigen rühren für 8-10 Minuten anbraten
wobei wir es auch gleich mit etwas Kümmel, Salz und Pfeffer würzen können.
Außerdem geben wir die gewürfelte Paprika hinzu und heben sie unter.
Schließlich geben wir die sechs Wacholderbeeren sowie die 2 Lorbeerblätter zum Sauerkraut
und löschen dann alles mit dem naturtrüben Apfelsaft und der Gemüsebrühe ab.
Nachdem wir alles verrührt haben lassen wir es kurz aufkochen, schmecken es dabei noch einmal mit den Gewürzen ab
und lassen es dann für 25-30 Minuten auf sehr niedriger Stufe geschlossen vor sich hin köcheln wobei wir es natürlich gelegentlich umrühren.
Kurz vor Ende der Garzeit geben wir schließlich auch die angebratenen Kasseler-Würfel sowie die goldbraunen geschmorten Schupfnudeln zurück in die Pfanne
und verrühren alles gründlich miteinander um es dann geschlossen weiter köcheln zu lassen, so dass Schupfnudeln und Kasseler heiß werden können.
Zum Schluss lassen wir alles noch einige weitere Minuten offen köcheln, so dass die eventuell verbliebene Flüssigkeit noch etwas verdampfen kann.
Dabei können wir das Gericht auch gleich noch einmal final mit Salz, Pfeffer sowie Kümmel abschmecken und die Wacholderbeeren und Lorbeerblätter entfernen – soweit wir sie finden können. 😉
Anschließend können wir das fertige Gericht auch schon – gerne mit einem Klacks Schmand und etwas Petersilie garniert – servieren und genießen.
Wie nicht anders erwartet ein schön deftiges und leckeres Gericht das gut zum derzeit leider noch recht kühlen Wetter passte. Vor alle die durch den Apfelsaft hervorgerufene leichte Apfelnote fand ich dabei sehr gelungen, aber auch Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Kümmel trugen einiges zum geschmacklichen Gesamterfolge dieses Gerichtes bei. Und auch die Befürchtung es mit der Menge des Fleisches übertrieben zu haben erwies sich als unbegründet, ich empfand das Verhältnis von Sauerkraut zu Fleisch und zu Schupfnudeln gut ausgewogen. Hob man bei Verzehr schließlich noch den Schmand aus der Garnitur unter, was es geschmacklich nahezu perfekt – so zumindest mein Eindruck. Ich war mit dem Ergebnis auf jeden Fall sehr zufrieden und kann diese Variante der Sauerkraut-Schupfnudel-Pfanne vorbehaltlos weiter empfehlen.
Ich hatte zwar noch mit dem Gedanken gespielt das ganze nach der Zubereitung in eine Auflaufform zu geben und es zusätzlich mit Käse zu überbacken, entschied mich aber dann doch dagegen – das hätte geschmacklich glaube ich keinen nennenswerten Mehrwert ergeben und wäre Verschwendung von Käse gewesen. 😉
Guten Appetit
Sehr schönes Rezept, und als ich meiner ersten Synapsenverklebung folgte, dachte ich mir noch, dass das ja mit dem „Original“ gar nix zu tun hatte. Aber – wie gesagt – Synapsenverglebung, hatte ich doch nach dem ersten Überfliegen der Überschrift Krautfleckerln vor Augen, die mit diesem Gericht natürlich nix zu tun haben. Aber manchmal hat man ja solche Missverständnisse. Mit dem Unterschied, dass ich selber noch drauf gekommen bin und nicht deswegen jetzt auf eine Montagsdemo gehe. 😉
Schön übrigens die Idee mit dem Apfelsaft im Sauerkraut. Der rundet angenehm ab und hilft der Aromatik. In der Edelversion würde dann der Saft durch Champagner ersetzt. Dann wären aber auch die Schupfnudeln handgemacht, der Speck irgendwas luftgetrockentes aus Italien und der Kasslerlachs mindestens vom Schwäbisch-hällischen Landschwein. 😉
Danke Im Gegensatz zu dir habe ich leider nicht ständig Champagner vorrätig. 😉 Und meine selbst gemachten Schupfnudeln waren bisher nicht so sehenswert. Aber du hast recht, man könnte es natürlich immer noch etwas edler machen. Obwohl die Kasselerlachs den ich verwendet habe auch schon nicht billig und von regionalen Herstellern war, das lag aber eher daran dass es sonst kein Kasseler dort gab. Hier in München ist es gar nicht mal so einfach an Kasseler zu kommen. Vielleicht wären Filetspitzen hier eine nette Alternative dazu, um es ganz besonders edel zu machen.
Zu zerstörst gerade mein Klischee von München. Als Großstadt, kulinarisches Zentrum und weltoffene Gegend (wie hat mal jemand gesagt: die unbayerischte Stadt Bayerns) sollte es dort doch alles geben. Da ist ja die Vielfalt in meiner Provinz größer …
Wenn man es sucht oder vorbestellt kriegt man es ja auch, nur wenn man spontan zu einem Supermarkt-Metzger geht und danach fragt bekommt man meist nur ein Schulterzucken. So zumindest meine Erfahrung im Osten der Stadt. Ich kann natürlich nicht für die ganze Stadt sprechen. 😉