Spiegelung, Mini-Frühstück, Geschnetzeltes und Putenstreifen-Salat [13.11.2024] (Bogenhausen 2024 – Tag 07)
Heute ging es für mich ganz früh ans aufstehen, denn bereits gegen 7:00 Uhr wurde ich abgeholt. Es stand etwas an, was ich für mich das erste Mal in überhaupt erleben sollte: eine Magenspiegelung. Normalerweise berichte ich ja nicht über solche Details, aber hier mach ich mal eine Ausnahme.
Ich musste leider mein Handy abgeben, so dass es keiner Fotos von der eigentlichen Prozedur geben konnte, die übrigens in kurzzeitiger Vollnarkose stattfindet. Man erhält ein Beruhigungsmittel und dann eine Art Knebel mit einer Öffnung in der Mitte in den Mund. Was danach geschah entzieht sich meiner Kenntnis, als nächstes fand ich mich in einem Vorzimmer das wohl als Aufwachraum diente. An die Gabe der Betäubung hatte ich keine Erinnerung, alles schien ganz schnell gegangen zu sein und ich verspürte auch bis auf eine kleine Benommenheit, die aber schnell nachließ, keine Nachwirkungen oder hatte irgendwelche Schmerzen. Ich döste noch einmal kurz weg, dann bekam ich schließlich das Mobiltelefon zurück und wurde zurück zur Station gefahren, wo ich kurz vor 9:30 Uhr ankam.
Im ansonsten leeren Zimmer – mein Zimmernachbar war ja wegen Corona verlegt – wartete noch das Frühstück, ich sollte aber noch etwas warten um Übelkeit oder Nachwirkungen auszuschließen. So gab man mir erst gegen 12:00 Uhr das Tablett mit dem heute eher klein gehaltenen Frühstück.
Zwei Scheiben Weißbrot, zwei dünne Scheiben Käse, zwei dünn geschnittene Scheiben Leberkäse, dafür aber zwei große Stückchen Butter. Eines davon wanderte gleich in meinen Nachttisch, denn meist ist zu wenig als zu viel davon da, mit dem anderen Stück Butter sowie dem Aufschnitt fertigte ich mir ein einfaches Sandwich.
Im Nachhinein glaube ich dass es sich eher um Reste handelte, aus denen man eine Art „Not-Frühstück“ zusammengestellt hatte, denn die süßen Komponenten wir Konfitüre oder Honig fehlten komplett.
Das Mittagessen hatte zu diesem Zeitpunkt zwar bereits gewartet, wurde aber in Alufolie warm gehalten bis es etwas mehr als eineinhalb Stunden später ebenfalls verzehrte.
Die Zusammenstellung war heute mal wieder etwas ungewöhnlich. Als Hauptgericht diente Schweinegeschtzeltes mit Pilzen, das mit einer größeren Portion Pasta sowie Zucchinigemüse serviert wurde. Meine erste Aufmerksamkeit galt natürlich dem Zucchinigemüse, das beim letzten Mal ja leider eher enttäuscht hatte. Doch man hatte aus den Fehlern gelernt und es diesmal gut mit Salz und Pfeffer gewürzt. Das Highlight war aber eindeutig das Geschnetzelte mit Pilzen, das in einer wunderbar würzigen Sauce angerichtet war. Die reichlichen Nudeln passten als Sättigungsbeilage ebenfalls gut dazu. Außerdem fanden sich ein Schälchen Blattsalat mit Kräuter-Vinaigrette sowie (wieder mal) ein Becher stichfester Naturjoghrt als Nachtisch auf dem Tablett. Den Salat samt Dressing verzehrte ich mit dem Hauptgericht, den Joghurt hob ich mir für später auf.
Danach schlief ich noch einmal etwas, es folgte noch eine kleinere weitere Untersuchung, die Erläuterung der Ergebnisse der Magenspiegelung und schließlich wurde das Abendessen serviert. Hier hatte man sich mal wieder etwas mit Salat ausgedacht.
Haupt-Bestandteil war eine große Schale Salat, der aus Blattsalat, Tomaten, Maiskölbchen sowie zahlreichen Putenbrust-Streifen bestand. Dazu gab es eine großes Tütchen Joghurt-Dressing, zwei Scheiben Brot sowie etwas Butter.
Das Dressing schien dabei fast nur aus Joghurt, den man mit einem Hauch Essig sowie ein paar Gewürzen versehen zu haben schien. Dominant war aber eindeutig der Joghurt-Geschmack. Passte wie ich fand aber sehr gut zu der Salat-Zusammenstellung, mal eine wirklich gelungener Salat den ich mir schmecken ließ.
Dazu verzehrte ich die Brote als Butterbrot.
Leider erwies sich das Brot aber auch so sättigend, dass ich den Salat nicht ganz schaffte,
insgesamt aber dennoch ein sehr gelungenes Abendessen, das ich mir öfter wünschen würde.
Kurz nach Ende des Abendessens wurde mir dann leider mitgeteilt, dass wohl auch ich Corona-Positiv war. Die ganze Zeit des Shut Downs in der Corona-Phase vor einigen Jahren hatte ich ohne eine solche Infektion durchgestanden, doch dieses Mal hatte es mich leider erwischt, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Symptome verspürte. Doch ich war ja mehrfach geimpft, daher machte ich mir noch keine allzu großen Sorgen.
Die Auswirkungen von Corona sind ja so vielfältig – von fast nix bis wirklich lebensverändernd – möge es bei Dir also eher im Anfang der Formulierung liegen.
Ich wundere mich ein wenig über deine Überraschung bzgl. der „Bewirtung“. In unserem Krankenhaus gibts da Wahlessen (im Rahmen der ärztlichen Vorgaben). Also beim Frühstück auch die Wahl zwischen süß und herzhaft (und dabei dann auch noch die Wahl, ob eher Wurst, Käse oder so). Oder lagst Du in einem eher kleinen Haus? Wir haben hier einen groooßen Maximalversorger.
Der Fleischsalat sieht wirklich gut aus. Aber irgendwie scheint die Küche auf einer Quelle von kleinen Maiskölbchen zu sitzen. 😉
Magen- wie auch Darmspiegelungen lasse ich immer nur mit Betäubung machen. Der Aufwand drumrum ist zwar meist etwas größer, aber nur organisatorisch. Dafür bekommt man von der eigentlichen Untersuchung nix mit. Und es gibt Ärzte, die beides(!) auch ohne Betäubung machen. Aber solange sie wenigstens zwischendurch mal den Schlauch wechseln oder zumindest mal reinigen … 😉
Corona ist leider etwas an dem wir lange unsere Last zu tragen haben – der eine mehr und der andere weniger.
Das Klinkum Bogenhausen zählt neben dem Klinikum rechts der Isar, dem Uniklinikum (LMU) in Großhadern sowie den Kliniken in Schwabingen und Neuperlach eindeutig zu den großen Vollversorgern hier, nur um mal die zu nennen die mir spontan einfallen und mit an die tausend Betten. Also keine kleine Privatklinik, sondern ein riesiger Komplex mit zig Fachabteilungen. Das es eine Auswahl gibt wusste ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht, ich nahm einfach das was man mir brachte – aber dazu mehr in einem späteren Beitrag.
Was die Maiskölbchen angeht hast du aber eindeutig recht, ich habe in dieser Klinik in wenigen Tagen mehr davon gegessen als in den ganzen Jahren zuvor zusammen gerechnet.
Ich selber habe noch nie etwas gespiegelt bekommen, weder Magen noch Darm oder irgend etwas anderes was man noch so im menschlichen Körper spiegeln könnte daher war die Erfahrung vollkommen neu für mich. Daher war die Erfahrung neu für mich und dass man für so etwas betäubt wird wusste ich auch nicht. Was mich vor allem faszinierte war, dass ich mich nicht mal mehr an die eigentliche Betäubung erinnerte. Von anderen Operationen kannte ich noch dieses Anästhesisten-Spielchen mit „Zählen sie bis fünf“ und spätestens nach der drei bist du auch schon bewusstlos, aber mir war es noch nie passiert dass ich mich selbst an die eigentliche Betäubung nicht mehr erinnerte. Sauber war aber alles, auf Hygiene wird in diesem Klinikum wirklich geachtet… 😉
Naja, gerade auch in dem Bereich wird gern öfter mal geputzt, vermute ich, da bei nicht gut vorbereiteten Patienten manchmal mehr aus den Körperöffnungen wieder raus kommt als der Schlauch. 😉 Nunja, anderes Thema. Mein Besuch 2020 zeichnete sich zumindest, was die Darmspiegelung betrifft, durch eine ursachenbedingte Leere aus, wohingegen das Leeren des Magens für alle Beteiligen etwas unangenehm war. Zu allem Überfluss war die letzte Speise ein Sauermolkenkäse („Harzer“), der dann 4 Tage im Magen verbrachte, weil der normale Weg versperrt war (der Grund für meinen Aufenthalt). Übel. 😉
Das mit der Betäubung bei der Spiegelung ist aber auch erst neumodisches Zeug. Früher™ ging das alles ohne. Nun bin ich ja auch in einem Alter, wo die regelmäßige Darmspiegelung sehr empfohlen wird. Aber immer mit Betäubung. Erfreulicherweise ist die Zeit dafür gerade.