Hühnersuppe mit Nudeln – das Erkältungswunder – das Rezept
Aktuell leide ich unter einer ziemlich üblen Erkältung, einem grippalen Infekt. Am Freitag war ich zwar an der Arbeit gewesen, hatte aber nicht genügend Hunger gehabt um etwas in Betriebsrestaurant zu mir nehmen zu können. Da lag es für mich nur nahe, dass ich mir am heutigen Samstag mal eine schöne selbst zubereitete Hühnersuppe gönnen würde, um meine Genesung etwas zu unterstützen – es soll ja kein besseres Hausmittel als dieses gegen eine Erkältung geben.
Wie meine Recherchen zeigten, besteht das Rezept für diese Suppe eigentlich aus zwei Rezepten: Zum einen dem für eine klassische hausgemachte Hühnerbrühe, zum anderen dem für die eigentliche Suppe. Sollte man zu viel Hühnerbrühe hergestellt haben, ist dies aber auch keine große Sache, denn sie lässt sich problemlos einfrieren – am besten in Eiswürfelform – und dann später für andere Gerichte verwenden. Und da ich kein Freund von allzu dünnen Suppen bin, entschloss ich mich meiner Hühnersuppe neben dem üblichen Gemüse mit ein paar Nudeln sowie einigen Kartoffeln die ich noch im Haus hatte zusätzlichen Biss zu verleihen. Das überaus leckere Ergebnis dieses Kochexperiments möchte ich nun mit diesem Beitrag in gewohnter Form vorstellen.
Was benötigen wir also für 4-5 Portionen?
Für die Hühnerbrühe
1 sehr große oder 2 mittelgroße Zwiebeln
1 Bund Suppengrün (4 Möhren, Lauch, Knollensellerie & Petersilie)
6 Pfefferkörner (evtl. etwas mehr)
1 fingergroßes Stück frischer Ingwer
Für die Hühnersuppe
einige Stiele frischer Thymian
200g Suppennudeln nach Wahl (z.B. Riebele)
sowie etwas Salz und Pfeffer zum würzen
Natürlich müssen wir zuerst einmal – wie üblich – die einzelnen Zutaten vorbereiten. Wir waschen also den Stangensellerie und schneiden ihn in grobe Scheiben,
und zerteilen ihn ebenfalls in grobe Stücke,
und würfeln in in größere Stücke,
und halbieren die Zwiebel(n). Sorry für die schlechte Ausleuchtung – die Morgensonne schien direkt in das Küchenfenster.
Dann waschen wir das Suppenhuhn gründlich von außen und innen
und schneiden den Bürzel ab. Er enthält eine Fettdrüse, die der Hühnerbrühe ansonsten einen tranigen Beigeschmack geben könnte.
Das so vorbereitete Suppenhuhn legen wir in einen größeren Topf, füllen ihn mit Wasser auf so dass das Huhn knapp bedeckt ist
und stellen diesen dann auf den Herd, um das Wasser langsam zum kochen zu bringen.
Parallel legen wir die halbierte Zwiebel ohne Fett in eine Pfanne und rösten sie an – das gibt der Brühe später ein besonderes Aroma und Farbe.
Wenn das Wasser im Topf zu kochen beginnt, steigt vor allem in der Anfangszeit ein Schaum auf. Hierbei handelt es sich um geronnenes Eiweiß das wir nach Möglichkeit abschöpfen sollten.
Des weiteren drücken wir die Wacholderbeeren mit der flachen Seite eines Messers an, so dass sie sich etwas öffnen und ihr Aroma besser verteilen können.
Sobald die Zwiebelhälften richtig schwarz geröstet sind, nehmen wir sie aus der Pfanne und legen sie bei Seite. Sie geben der Hühnerbrühe später nicht nur einen Teil ihres Geschmacks, sondern auch ihre Farbe.
Da ich noch Ingwer im Haus hatte, dessen ätherischen Öle gut gegen Erkältung sind und in einigen der recherchierten Rezepte über die Zugabe von Ingwer gelesen hatte, schälte ich außerdem noch ein zeigefingergroßes Stück Ingwer und schnitt es in Scheiben.
Nun geben wir Pfefferkörner, Wacholderbeeren, Nelken und Lorbeerblätter in den Topf,
addieren Stangensellerie, Knollensellerie und Möhren,
fügen die angerösteten Zwiebelhälften hinzu,
geben wenig später noch den Lauch hinein,
streuen den Kümmelsamen darüber
und fügen den zerkleinerten Ingwer hinzu.
Das ganze lassen wir dann auf niedriger Flamme und bei fast geschlossenem Topf für eineinhalb bis zwei Stunden vor sich hin köcheln.
Nach dieser Zeit – ich ließ es ganze zwei Stunden köcheln – entnehmen wir vorsichtig das inzwischen gut durchgekochte Suppenhuhn und legen es erst einmal bei Seite, damit es etwas abkühlen kann.
Die Brühe gießen wir dann durch ein Sieb ab und fangen die Gemüseteile dabei auf. Einige Rezepte die ich gelesen habe verarbeiten sie weiter in der Hühnersuppe, ich jedoch entschied mich dazu sie wegzuwerfen, da sie einfach zu zerkocht waren.
Beim zurückgießen der Brühe in den großen Topf entdeckte ich jedoch noch einige „Bröckchen“ in der Flüssigkeit, irgendwelche Schwemmstoffe, die ich natürlich nicht in der Brühe haben wollte.
Also filterte ich die Brühe noch ein zweites Mal durch ein sauberes und frisches Küchenhandtuch, um auch diese Stoffe zu entfernen. In Zukunft werde ich die Brühe wohl am besten gleich mit einem Stofftuch filtern.
Die nun sauber gefilterte Brühe geben wir zurück in den Topf
und lassen sie sich auf niedriger Stufe köchelnd um 20-30 Prozent reduzieren, was den Geschmack intensiviert. Dabei würzen wir sie zusätzlich mitSalz und Pfeffer.
In der Zwischenzeit dürfte das Suppenhuhn soweit abgekühlt sein, dass wir es an den Gelenken zerteilen, die gummiartige Haut abziehen
und das Fleisch abtrennen können, das wir dann in mundgerechte Stücke zerteilen.
Anschließend kümmern wir uns um die Suppeneinlage, die wie ich meinte aus frischem Gemüse bestehen sollte. Wir schälen also die Möhren
waschen den Thymian, streifen die Blättchen von den Zweigen und zerkleinern diese etwas
und schälen schließlich noch die Kartoffeln
um sie dann ebenfalls in mundgerechte Stücke zu schneiden.
Inzwischen sollte sich dann auch die Hühnerbrühe genügend reduziert haben, dass ihr Geschmack intensiv genug geworden ist. Von ihr geben wir etwa eineinhalb Liter – evtl. mehr – in einen separaten Topf,
als auch die Kartoffeln hinzu und lassen alles 8 bis 10 Minuten köcheln, bis das Gemüse gar ist.
Währenddessen addieren wir nach und nach auch das Hühnerfleisch,
und geben die ungekochten Nudeln hinzu. Ich hatte mich für schwäbische Riebele entschieden, die ca. 6 Minuten brauchen um gar zu sein.
Dabei sollten wir natürlich hin und wieder mal umrühren, damit nichts anbrennen kann.
Schließlich schmecken wir alles noch einmal mit Salz und Pfeffer ab,
geben – last but not least – noch die Erbsen hinzu
und lassen alles noch einige Minuten weiter köcheln, bis die Erbsen gar aber noch leicht knackig sind.
Anschließend können wir die fertige Hühnersuppe, vielleicht garniert mit etwas Petersilie, auch schon servieren und genießen.
Die Brühe war am Anfang zwar noch nicht ganz so geschmacksintensiv gewesen, wie ich sie mir vielleicht gewünscht hatte, aber das nachträgliche reduzieren hatte das Hühnchenaroma schließlich soweit intensiviert, dass sich daraus eine wirklich überaus schmackhafte Hühnersuppe zubereiten ließ. Die frisch hinzugefügten Zutaten sorgten schließlich noch für den notwendigen Biss und das Hühnchen für eine angenehm reichhaltige Fleischeinlage. Die Kartoffeln wären, aufgrund der Nudeln, zwar nicht unbedingt notwendig gewesen, schadeten aber auch nicht. Eine leichte Thymiannote rundete diese Hühnersuppe schließlich überaus gelungen ab. Ob sie wirklich zu meiner Genesung beiträgt werde ich die nächsten Tage sehen, ich fühle mich aber schon ein wenig besser und geschmeckt hat sie alle mal. Der Aufwand hatte sich aus meiner Sicht durchaus gelohnt.
Guten Appetit