Toad in the hole mit karamellisierter Zwiebelsauce – das Rezept
Eigentlich wäre für den heutigen Karfreitag traditionell eher ein Fischgericht angebracht gewesen, doch ich hatte mich anders entschieden und wollte statt dessen einen Klassiker der britischen Küche zubereiten: Toad in the hole mit einer würzigen Sauce aus karamellisierten Zwiebeln sowie einigen Erbsen als Beilage. Toad in the hole, also Kröte im Loch klingt erst mal nicht so verlockend, ist aber eine seit Jahrhunderten in England sehr beliebtes Gericht aus Bratwürstchen vom Schwein die in einem Teig für Yorkshire-Pudding gebacken werden. Dazu gehört traditionell eine würzige Sauce, bevorzugt mit Zwiebeln. Im englischen Original werden dazu sogenannte Banger verwendet, das sind dicke Schweinewürstchen die vor alle beim typischen britischen Frühstück zum Einsatz kommen, allerdings sind die hier in Deutschland nur schwer zu bekommen weswegen ich hier ersatzweise auf Nürnberger Rostbratwürstchen zurückgegriffen habe. Das Ergebnis konnte sich aber trotzdem schmecken lassen, ich war auf jeden Fall sehr zufrieden mit einer ersten selbst gemachten Kröte im Loch und der dazu servierten Sauce mit karamellisierten Zwiebeln. Daher möchte ich es natürlich nicht versäumen das verwendete Rezept hier einmal in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 4 große oder 6 kleine Portionen?
Für den Teig
Für die Zwiebelsauce
Für das Erbsengemüse
Da der Teig vor der Verwendung etwas ruhen sollte beginnen wir mit der Zubereitung von eben diesen. Dazu geben wir das Mehl in eine Schüssel, geben die vier Eier hinzu,
verrühren beides gründlich miteinander
und gießen anschließend die Milch hinzu um alles schließlich zu einem Teig zu mixen
und dann abgedeckt für mindestens eine Stunde – gerne aber auch über Nacht – im Kühlschrank zu lagern.
In der Zwischenzeit können wir uns um die Sauce kümmern. Dazu schneiden wir die geschälten und halbierten roten Zwiebeln in Streifen
und erhitzen dann je einen Esslöffel Öl sowie Butter auf mittlerer Stufe in einem Topf oder einer Pfanne.
Sobald Öl sowie Butter heiß und geschmolzen sind geben wir die Zwiebelstreifen hinzu, dünsten sie für einige Minuten an bis sie weich werden
und bestreuen dann alles mit den beiden Teelöffeln braunen Zuckers um diesen Schmelzen und die Zwiebeln darin auf leicht reduzierter Stufe bei gelegentlichem Rühren über 6-7 Minuten karamellisieren zu lassen.
Die Zeit in der die Zwiebeln karamellisieren können wir dazu nutzen die Thymian-Blättchen von den Zweigen zu streifen und sie zu zerkleinern.
Außerdem beginnen wir den Ofen auf 220 Grad vorzuheizen. Dann pinseln wie eine große Auflaufform mit etwas Öl aus, legen die Würstchen hinein
bestreichen diese wiederum mit etwas Pflanzenöl und schieben sie dann für 15-20 Minuten in den Ofen.
Inzwischen dürften dann auch unsere Zwiebeln soweit karamellisiert sein dass wir sie mit den beiden Esslöffeln Öl bestreuen und dieses etwas mit andünsten können.
Nachdem wir das etwas klein gebrochene Lorbeerblatt hinzu gegeben haben
löschen wir alles mit dem Rinderfond ab, verrühren ihn gründlich und lassen ihn aufkochen um anschließend die Sauce auf niederer Stufe vor sich hin köcheln zu lassen.
Nach etwa 10 Minuten sollten wir außerdem die Würstchen im Ofen wenden, damit sie von gleichmässig bräunen können.
Nun können wir auch den Teig aus dem Kühlschrank nehmen um ihn mit je einem Teelöffel Salz und Pfeffer, eineinhalb Teelöffeln Senf,
einem halben Teelöffel Backpulver sowie dem zerkleinerten frischen Thymian zu versehen
und alles wiederum gründlich miteinander verrühren.
Schließlich entnehmen wir die Form mit den Würstchen wieder aus dem Ofen
und verteilen zwischen ihnen gleichmässig den Teig um alles dann für weitere 25-30 Minuten im Ofen zu backen.
Wenden wir uns jetzt dem Erbsengemüse zu. Hierfür blanchieren wir erst einmal die TK-Erbsen für ca. 3 Minuten in heißem Wasser (ich hatte sie dazu einfach mit kochendem Wasser auf dem Wasserkocher übergossen) und lassen sie anschließend in einem Sieb abtropfen.
Im Topf zerlassen wir dann etwas Butter, geben die blanchierten Erbsen hinzu,
geben zwei Teelöffel TK-Petersilie hinzu und schmecken schließlich alles mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker ab um alles dann auf niedrigster Stufe bei geschlossenem Deckel warm zu halten.
Außerdem verfeinern wir unsere Sauce noch mit einigen Spritzer Worcestershire-Sauce sowie einigen Tropfen Balsamico und schmecken es dann final noch mit etwas Salz und Pfeffer ab.
Ist der Teig nach 25-30 Minuten schließlich durchgebacken und die Würstchen schön gebräunt entnehmen wir die Auflaufform wieder aus dem Ofen
und können anschließend gleich unseren Toad in the hole mit der Zwiebelsauce sowie den Erbsen servieren und genießen.
Der Teig in dem die Würstchen eingebettet waren war schön luftig-locker geworden und besaß seiner Würze mit Senf und frischem Thymian auch ein sehr angenehmes Aroma, allerdings hätte ich es mir gewünscht dass er beim Backen noch etwas mehr hätte aufgehen können. Vielleicht hätte ich hier etwas mehr Backpulver verwenden sollen, obwohl die meisten Rezepte die ich mir hierzu angesehen hatte gar kein Backpulver verwendet hatten. Vielleicht war aber auch nur die Auflaufform zu groß, so dass sich der Teig zu sehr verteilt hatte. Das tat letztlich aber dem Genuss in Verbindung mit der mild-würzigen, dickflüssigen Zwiebelsauce sowie dem Erbsengemüse keinen Abbruch, alles zusammen erwies sich als überaus lecker. Schon verständlich warum dieses Gericht sich auf der britischen Insel so großer Beliebtheit erfreut.
Guten Appetit
Ich wusste es! Irgendwann schaffst Du es, deine liebsten Rezeptmethoden in einem Gericht zu vereinen: Pizza, Auflauf und deutsche Küche. 😀
Da muss ich dich leider berichtigen: Zum einen ist es traditionelle britische Küche und keine deutsche und es ist auch keine Pizza sondern Würstchen in Yorkshire-Pudding-Teig.
Nun werd mal nicht päpstlicher als der Papst! Teig mit Belag ist Pizza, Soße drüber ist Auflauf. Und was gibt es deutscheres als Bratwurst und Erbsen! 😉
Jetzt mach mir doch meine Interpretation eines britischen Nationalgerichts nicht kaputt. 😉 Außerdem gibt es Bratwurst und Erbsen ja nicht nur in Deutschland….