Asiatische Weißkohl-Nudelpfanne mit Huhn – das Rezept
Es war zwar Mittwoch und ich hatte nach der Arbeit keine sonderlich große Lust zu kochen, aber ich wollte mich auch nicht die Woche über nur von belegten Semmeln und Sandwiches ernähren, daher zwang ich mich selbst in die Küche und dort eine Asiatische Weißkohl-Nudelpfanne mit Hühnchen zuzubereiten. Die Mengenverhältnisse im zugrunde liegenden Rezept waren dabei etwas unausgewogen, für meinen Geschmack etwas zu viel Nudeln und etwas zu wenig Kohl, was wohl auch damit zusammenhing dass ich die Mengen aus amerikanischen Angaben umrechnen musste, aber ich habe die Mengen in meinem hiesigen Rezept noch einmal angepasst, damit die Verhältnisse der einzelnen Zutaten jetzt optimal sein sollte. 😉 Außerdem erweiterte ich das ursprüngliche Rezept um etwas Fleisch in Form von Hähnchenbrustfilet. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich dies vielleicht sogar noch mariniert, so aber musste es sich mit ein paar Gewürzen begnügen. Das Ergebnis was trotzdem ein überaus leckeres Gericht, dessen optimiertes Rezept ich nun mit diesem Beitrag einmal kurz vorstellen möchte.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
Beginnen wir also damit, die Möhren zu schälen
damit wir am Ende schmale Stifte erhalten.
Außerdem schälen wir den Ingwer
und reiben ihn fein. Ich benutze für so etwas gerne meine Parmesanreibe.
Als nächstes halbieren wir den Weißkohl, decken die Schnittstelle der einen Hälfte mit Frischhaltefolie ab und legen sie zurück in den Kühlschrank während wir die andere Hälfte noch einmal halbieren,
die äußeren, lederartigen Blätter entfernen
und den verbliebenen Kohl in schmale Streifen schneiden, wobei wir die einzelnen Stücke gerne noch einmal halbieren dürfen.
Nachdem wir dann die Zwiebel geschält und gewürfelt
sowie die Knoblauchzehen geschält haben
waschen wir die Hähnchenbrustfilets, trocknen sie, schneiden sie in mundgerechte Würfel
und würzen sie rundherum mit Salz und Pfeffer. Dabei sollten wir aber sparsam mit Salz umgehen, da auch die später verwendete Sojasauce ein salziges Aroma mitbringt.
Anschließend erhitzen wir etwa zwei Esslöffel helles Sesamöl in einer Pfanne auf leicht erhöhter Stufe,
geben die gewürzten Hähnchenbrustwürfel hinein,
braten sie scharf rundherum goldbraun an, so dass etwas Röstaromen entstehen
und entnehmen sie dann wieder, um sie erst einmal bei Seite zu stellen.
Unter Zugabe von einem weiteren Esslöffel hellem Sesamöl geben wir nun die geriebenen Möhren,
sowie die Weißkohl-Streifen in die Pfanne
und dünsten alles für 3-4 Minuten an
bevor wir dann auch die Knoblauchzehen in zu den anderem Gemüse in die Pfanne pressen
und alles geschlossen auf leicht reduzierter Stufe für 15-20 Minuten dünsten bis der Kohl weich ist,
wobei wir es natürlich regelmäßig umrühren sollten, damit nichts anbrennen kann.
Diese Zeit können wir nutzen um die Mie-Nudeln oder den Ramen mit kochendem Wasser zu übergießen
und für 4-5 Minuten gar ziehen lassen, wobei wir sie nach etwa 2 Minuten mit einer Gabel etwas auseinander pflücken.
Außerdem geben wir die sechs Esslöffel helle Sojasauce in eine Schüssel,
addieren die vier Esslöffel dunkles Öl aus geröstetem Sesam,
streuen den Esslöffel Maisstärke ein
und verrühren alles gründlich miteinander.
Nachdem wir die Nudeln abgegossen haben, geben wir ihnen kurz Zeit um abzutropfen,
geben sie zum angedünsteten Gemüse in die Pfanne,
addieren auch gleich die zuvor angebratenen Hähnchenbrustwürfel
und vermischen alles gründlich miteinander
um dann die zuvor hergestellte Sojasauce-Sesamöl-Mischung dazu zu gießen
und erneut alles gründlich zu verrühren. Die Mischung entfaltet ihren Geschmack vor allem in Verbindung mit Ingwer und Knoblauch.
Während alles für 3-4 Minuten noch einmal durchgebraten wird, schmecken wir alles zusätzlich mit einigen kräftigen Spritzern süß-scharfer Sriracha-Sauce sowie evtl. noch etwas zusätzlicher Sojasauce ab.
Anschließend können wir das fertige Gericht auch schon, vielleicht garniert mit etwas mehr Sriracha und Ringen einer frischen Frühlingszwiebel, servieren und genießen.
Die Mischung aus Sojasauce und dunklen Sesamöl entfaltete in Verbindung mit Ingwer und Knoblauch ein wunderbares Aroma, das geschmacklich wunderbar mit dem weich gegarten Kohl, den Möhren und den den zarten Hähnchenwürfeln harmonierte. Ingwer und Sriracha-Sauce sorgten dabei auch noch für eine zusätzliche deutliche, aber nicht zu dominante Schärfe. Sehr lecker. Allerdings fand ich, wie einleitend schon erwähnt, das Verhältnis von Kohl zu Nudeln nicht ganz ausgewogen, es hätte gerne etwas mehr Kohl und etwas weniger Nudeln sein können – aber ich habe die Mengen ja für diese Veröffentlichung noch einmal angepasst, so dass es jetzt fast optimal sein dürfte. Alles in allem aber eine sehr leckeres Rezept, das wenn es im Kühlschrank durchgezogen ist bestimmt noch einmal besser schmecken dürfte. Ich habe ja noch einiges übrig und werde dann zu späterer Zeit natürlich darüber berichten. 😉
Guten Appetit
Für PInterest:
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sich manche Grundideen weltweit verbreitet haben. Da gibt es gefüllte Nudeln, die als Ravioli, Maultaschen, Wan-Tan und in noch vielen weiteren Varianten zeigen. Und so scheint es auch für die Krautfleckerln (meiner Erinnerung nach eine Verbindung von Kohl und Pasta) eine fernöstliche Variante zu geben. 😉
Stimmt, eine gewisse Ähnlichkeit zu Krautfleckerln ist tatsächlich gegeben. Aber die Kombination von Kraut und Nudeln ist doch eigentlich naheliegend, daher kommt es automatisch zu solche Parallelentwicklungen. Wieviel von diesem Rezept allerdings traditionell fernöstlich ist sei mal so dahin gestellt. 😉
Vermutlich läuft es unter „euroasiatisch“, also mit als asiatisch anerkannten Zutaten, aber in der Kombination in Asien völlig unbekannt. Das bekannteste chinesische „Rezept“ Chop Suey ist wohl auch in den USA entwickelt worden. 😉 Oder russischer Zupfkuchen. Der ist in Russland ursprünglich auch völlig unbekannt, und ist eine Idee aus Hamburg (oder wo sitzt Dr. Oetker?).
Das mit dem Chop Suey habe ich auch schon gelesen. Aber so weit braucht man ja gar nicht zu gehen: Döner Kebap ist ja in seiner hier bekannten Form auch in Berlin erfunden worden. 😉 Oder Fischfilet Bordelaise, das ist in Frankreich ja auch vollkommen unbekannt und eine rein deutsche Entwicklung eines großen Tiefkühl-Herstellers aus Hamburg, nämlich Iglo.
Ich bin aber ein Freund von Fusionküche aller Art, zum einen passt man ein Gericht ein wenig an die eigenen Geschmacksbedürfnisse an, zum anderen entwicklen sich teilweise neue Geschmacksaspekte, die sich bei traditioneller Zubereitung nicht zeigen würden. Aber auch Küchentradition hat natürlich ihre Daseinberechtigung. Letztlich ist es die Abwechslung, die eine gute Küche ausmacht….
Die Tradition brauchts, um darauf aufzubauen und neues zusammenzumansch … ähm … hust … ähm … zu entwickeln.
Und die Liste derartiger Gerichte ist lang … Aber ist die Hochburg deutschen Tiefkühlfisches nicht in Bremen?
Keine Ahnung wo die Hochburg von Tiefkühlfisch ist, da hab ich mir nie Gedanken drüber gemacht. Wie kommst du auf Bremen?
Der Sitz von Iglo ist aber lt. Wikipedia Hamburg. Genau wie von Dr. Oetker aus deinem vorherigen Kommentar. 😉
Offensichtlich meinte ich auch nicht Bremen selber, sondern Bremerhaven mit Deutschlands größtem Fischereihafen. Und ebenfalls offensichtlich esse ich zuviel von Frosta, die sitzen da nämlich auch. Iglo und Dr. Oetker kommen bei mir höchst selten auf den Tisch.
Dann scheint Wikipedia aber zu lügen. 😉
Laut dort sitzt die Dr. Oetker GmbH in Bielefeld und die Iglo GmbH in Hamburg.
Beim größten Fischereihafen Deutschlands hast du aber Recht, das ist tatsächlich Bremerhaven, knapp gefolgt von Cuxhaven.
Ich selbst koche zwar bevorzugt selbst, aber ich lehne vorgekochte Gerichte, egal von welcher Firma, nicht prinzipiell ab.
In Wittenburg an der A24 steht auch ein großes Gebäude mit einem Dr. Oetker-Logo dran. Vielleicht sitzen sie ja auch da (natürlich nicht, da sitzt die Pizza unter gleichem Namen).
Und das wir, was Fertiggerichte unterschiedlicher Meinung sind, hatten wir ja schon herausgearbeitet. 😉
Ja, ich habe die Anlage von Dr. Oetker auf Google Maps sofort gefunden – siehe hier. Dort scheint Dr. Oetker einen großen Fertigungskomplex zu haben. Der Hauptsitz ist aber in Bielefeld.
Den Konsens über Fertiggerichte sollten wir dann auch so beibehalten – Geschmäcker sind eben unterschiedlich… 😉
Hieße das nicht eher Dissens. 😉
Und zumindest von meiner Seite liegt es nicht am Geschmack.
Wie du meinst – ich will die Diskussion jetzt nicht unnötig in die Länge dehnen