Köttbullar – Schwedische Hackbällchen in Pilz-Sahnesauce – das Rezept
Nachdem ich in letzter Zeit bereits zwei Mal Fertiggerichte mit dem schwedischen Nationalgericht Köttbullar verzehrt hatte, war es heute nun endlich mal an der Zeit, mich selbst an diesem Gericht zu versuchen. Wie ich bei meiner anschließenden Recherche feststellte, gibt es auch hier unzählige Varianten und viele davon werden natürlich als „Original Schwedisch“ bezeichnet. Ich habe daher einfach mal verschiedene Aspekte kombiniert und so mein eigenes Rezept kreiert, das ich hier nun mit diesem Beitrag vorstellen möchte. Zum Köttbullar gibt es wie in Schweden üblich Preiselbeergelee, einzig bei der Sättigungsbeilage habe ich mich anstatt für das traditionelle Kartoffelpüree für Backofen-Kroketten entschieden, die ebenfalls wunderbar dazu passen.
Was brauchen wir also für 3-4 Portionen?
Für die Fleischbällchen
500g Hackfleisch halb & halb (Alterntiv: Rinderhack oder noch besser Elch-Hackfleisch)
sowie Butter oder Butterschmalz zum braten
und Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
Für die Sauce
sowie ebenfalls Salz, Pfeffer und Muskatnuss zum würzen
und evtl. etwas Saucenbinder
Außerdem benötigen wir:
einige Preisebeeren im Glas
eine Sättigungsbeilage nach Wahl, z.B. Kartoffelpüree, Kroketten oder Salzkartoffeln
Beginnen wir nun mit der Zubereitung. Dazu geben wir die 125ml Milch in eine kleine Schüssel
fügen die vier Esslöffel Semmelbrösel
sowie den Esslöffel Kartoffelmehl hinzu
und verrühren alles gut miteinander, um es dann für mindestens 10 Minuten quellen zu lassen.
In der Zwischenzeit schälen wir die Zwiebel, würfeln sie möglichst fein
und erhitzen dann etwas Butterschmalz in einer Pfanne
und dünsten die gewürfelte Zwiebel darin glasig an
um sie anschließend bei Seite zu stellen und etwas abkühlen zu lassen.
Dann waschen wir die Petersilie, schütteln sie trocken
und zupfen die Blätter von den Stielen, um sie möglichst fein zu zerkleinern.
Außerdem reinigen wir unsere Champignons,
kürzen die Stielenden, vierteln oder achteln sie – je nach Größe –
und braten sie schließlich für für einige Minuten in einer Pfanne an. Dann stellen wir auch sie bei Seite.
Nun ist es an der Zeit, die Fleischbällchen anzufertigen. Dazu geben wir das Hackfleisch in eine Schüssel und geben die inzwischen dickflüssig gewordene Mischung aus Milch, Kartoffelmehl und Semmelbröseln hinzu.
Außerdem schlagen wir das Hühnerei auf und geben seinen Inhalt hinzu,
addieren die angedünsteten Zwiebeln,
streuen die gehackte Petersilie ein
und vermengen alles dann gründlich miteinander
wobei wir es mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
Aus der so angefertigten Masse formen wir dann mit angefeuchteten Händen Fleischbällchen mit 2 bis 3cm Durchmesser.
In einer Pfanne – ich nahm eine mit höherem Rand, damit das Fett nicht zu sehr spritzte – zerlassen wir wiederum etwas Butterschmalz
und geben die Fleischbällchen hinein
um sie auf leicht erhöhter Stufe rundherum anzubraten.
Die Zeit während die Fleischbällchens braten können wir den Ofen vorheizen und die Kroketten in den Ofen schieben.
Sind sie gut durchgebraten, entnehmen wir die Fleischbällchen und stellen sie bei Seite, wobei wir sie mit Alufolie abdecken und warm halten.
Den verbliebenen Bratsatz bestäuben wir mit einem Esslöffel Weizenmehl
und löschen dann alles mit der Milch
und der Sahne ab. Mit dem Kochlöffel versuchen wir nun den Bratsatz etwas vom Boden zu lösen.
Anschließend geben wir die angebratenen Champignons hinzu
und schmecken die Sauce mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab.
Dann können wir auch die Fleischbällchen zur Sauce in die Pfanne geben und wieder richtig heiß werden lassen.
Nach einigen Minuten probieren wir unsere Kreation
und schmecken es gegebenenfalls noch einmal mit den Gewürzen ab.
Abschließend lassen wir die Sauce auf leicht verminderter Stufe auf die gewünschte Konsistenz reduzieren.
Sobald die Kroketten fertig gebacken sind, können wir das Gericht gemeinsam mit den Preiselbeeren servieren und genießen.
Wohl durch die Mischung aus Milch, Kartoffelmehl und Semmelbrösel waren die Fleischbällchen angenehm locker und „fluffig“ geworden, so wie es sein sollte. Dazu passte wunderbar die angenehm cremig-würzige Sauce mit ihren zahlreichen Champignons, die durch das vorherige anbraten angenehm bissfest geblieben waren. Gemeinsam mit den außen knusprigen und innen weichen Kroketten und den Preiselbeer-Kompott ergab sich so ein überaus gelungenes Gericht, das ich vorbehaltlos weiter empfehlen kann.
Ich hätte das Gericht ja gerne mal mit Original Elch-Hackfleisch ausprobiert, aber leider ist so etwas selbst in einer Großstadt wie München so gut wie gar nicht zu bekommen. Aber auch mit dem Faschierten aus halb Schwein und halb Rind konnte ich letztlich sehr zufrieden sein. Dabei hatte ich die Sauce noch mit etwa einem Esslöffel Saucenbinder etwas dickflüssiger gemacht, da ich die Sauce so dünnflüssig mag – aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich hoffe aber, mit diesem Rezept dennoch möglichst nah an das schwedische Original heran gekommen zu sein – mit jedenfalls hat es sehr gut geschmeckt.
Guten Appetit
Sehr gutes Gericht ohne Sahne gehtsauch
Oh, man kann natürlich auch Milch nehmen. Oder Sojamilch könnte ich mir ebenfalls gut vorstellen.