Apfel-Kalbsgulasch mit Klößen – das Rezept
Das Rezept das ich heute vorstellen möchte, hatte mich vor allem wegen seiner Kombination aus Fleisch, Früchten und Kräutern gereizt, mit denen ich ja bereits in früheren Gerichten gute Erfahrungen gemacht hatte. Beim Fleisch war ich zu Beginn unsicher, ob ich zu Rind, Schwein, eine Kombination aus beiden oder Kalb greifen sollte, entschied mich dann aber trotz des etwas höheren Preises für Kalbsfleisch, das ich mir beim Metzger bereits klein schneiden ließ. Und zu Gulasch, so dachte ich bei mir, passen als Sättigungsbeilage wunderbar Kartoffelknödel, da ich aber nicht den Aufwand betreiben wollte sie selbst zuzubereiten, griff ich hier einfach zu fertigen Knödelteig. Das sehr leckere Ergebnis diesen kleinen Kochexperimentes möchte ich mit diesem Beitrag nun einmal kurz in der gewohnten Form vorstellen.
Was benötigen wir also für 4 Portionen?
3 kleine oder 2 große Lorbeerblätter
450g Äpfel (säuerliche Sorte – z.B. Boskop)
etwas Butterschmalz zum braten
sowie etwas Salz & Pfeffer zum würzen
Beginnen wir wie üblich mit der Vorbereitung der einzelnen Zutaten. Dazu schälen und würfeln wir die Zwiebeln,
schälen und zerkleinern die Knoblauchzehen
und schälen den Knollensellerie, um ihn grob zu reiben.
Dann erhitzen wir etwas Butterschmalz in einem Topf oder einer Pfanne,
geben das gewürfelte Kalbfleisch hinein – ich hatte es bereits beim Metzger würfeln lassen –
und braten es auf leicht erhöhter Stufe rundherum an. Sollte dabei zu viel Flüssigkeit austreten, gießen wir diese ab.
Dann geben wir die Zwiebeln, das Knoblauch
und wenig später auch das geriebene Knollensellerie mit in die Pfanne
und braten alles für einige Minuten mit an.
Anschließend löschen wir alles mit der Fleischbrühe ab, so dass die Zutaten knapp bedeckt sind,
geben die Lorbeerblätter hinzu
und lassen alles für 60 Minuten geschlossen köcheln, wobei wir es hin und wieder mal umrühren.
In der Zwischenzeit können wir schon mal die Möhren schälen und würfeln
und das Majoran waschen, trocken schütteln,
die Blättchen von den Stielen zupfen und diese gründlich zerkleinern.
Außerdem setzen wir einen Topf mit Wasser für die Klöße auf, kneten wir den Kloßteig durch
und formen mit feuchten Händen Klöße daraus.
Ist die Stunde um, geben wir die gewürfelte Möhren
und den zerkleinerten Majoran in die Pfanne,
verrühren alles gut miteinander
und lassen alles für weitere 15 Minuten geschlossen köcheln.
Inzwischen müsste auch das Wasser für die Klöße kochen, so dass wir es salzen
und die Klöße darin auf reduzierter Stufe gar ziehen lassen können.
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, die Äpfel zu schälen, zu vierteln
und in mundgerechte Würfel zu schneiden.
Sind die zusätzlichen 15 Minuten vorbei, geben wir auch die gewürfelten Äpfel mit in die Pfanne,
verrühren sie gründlich mit den restlichen Zutaten
und lassen alles für noch einmal 15 Minuten geschlossen köcheln.
Nach insgesamt 90 Minuten geben wir dann auch die Sahne hinzu
vermischen alles wieder gut miteinander
und rühren dann den Esslöffel Mehl ein, um die Sauce etwas zu binden.
Anschließend würzen wir alles mit Salz und Pfeffer,
probieren unsere bisherige Kreation
und schmecken dann alles noch mit etwas Honig ab. Die Menge sollte dabei davon abhängen, wie stark sich das säuerliche Aroma der Äpfel auf den Gesamtgeschmack auswirkt.
Sobald die Klöße oben schwimmen, also fertig gekocht sind,
können wir das Gericht auch schon servieren und genießen.
Das durch das lange köcheln angenehm zart gewordene Kalbfleisch harmonierte geschmacklich wirklich wunderbar mit dem Aroma des frischen Majoran und dem fruchtigen Geschmack der Apfelstücke und auch das Knollensellerie und Möhren passten gut in das geschmackliche Gesamtbild. Die Kombination aus würzigen und fruchtigen Komponenten ergaben für einen Gulasch einen ungewöhnliches, aber doch sehr gelungenen Geschmack, der mir persönlich sehr zusagte. Dazu passte auch sehr gut der Kartoffelkloß, obwohl ich mir das Gericht auch gut mit Salzkartoffeln oder ähnlichem vorstellen könnte. Ggf. könnte man auch ganz auf eine Sättigungsbeilage verzichten. Ich hatte noch überlegt, ob ich zusätzlich eine Gemüsebeilage wie zum Beispiel Rotkraut dazu reiche, doch es war gut dass ich es nicht getan hatte, denn es hätte einfach nicht gepasst. Mal wieder eine sehr gelungenes Rezept, ich war mit dem Ergebnis überaus zufrieden.
Werfen wir wie üblich zum Abschluss noch einen kurzen Blick auf Nährwerte dieses Gerichtes. Die Gulaschzubereitung kommt meiner Kalkulation nach auf 1700kcal, also 425kcal pro Portion. Dazu kommen noch die Kartoffelknödel, die mit 107kcal pro 100g zu Buche schlagen. Bei einem Teigpäckchen von 750g bei 6 Knödeln sind das 125g pro Knödel sind das also etwa 134kcal pro Knödel. Bei einem Knödel pro Portion kommen wir also auf eine Summe 557kcal pro Portion. Für ein Hauptgericht ein absolut akzeptabler Wert finde ich. Da gibt es aus meiner Sicht keine Notwendigkeit zu überlegen, ob man diesen Wert irgendwie reduzieren kann.
Guten Appetit
“ Da gibt es aus meiner Sicht keine Notwendigkeit zu überlegen, ob man diesen Wert irgendwie reduzieren kann.“
Damit hast Du völlig Recht. Ein tolles Gericht! Außerdem sind ja auch schon Zwiebeln, Sellerie, Karotten und Äpfel drin.
Meine Mom hätte sich sicher noch Salat dazu oder ein extra Gemüse gewünscht, aber das bleibt Jedem selbst überlassen.Mir gefällt das so wie es ist ausgesprochen gut.Weil Du gerade auf Kalbfleisch kommst:
Ich habe im Urlaub letztens eine Bolognese bianco, also eine weisse Bolognese aus Kalbfleisch mit grünen Tomaten gemacht. ( davon habe ich viele im Garten übrig ) Meine Eltern waren mega begeistert. Ich muss sie also nochmal machen, und diesmal wird es auch Bilder geben.
Ich habe zwar Bilder, aber auf Plastikgeschirr beim Camping sieht das alles nicht so genial aus.*gg*
Bin gespannt was du dann, wenn ich die “ Version 2.0 “ hochgeladen habe dazu sagst.
Gut, einen Salat kann man natürlich zu jedem Gericht servieren. Aber ich bin kein so großer Salatesser und die Portionsgröße reichte für mich auch aus, ohne ihn satt zu werden.
Aber was sind grüne Tomaten? Sind die noch nicht reif? Die habe ich bisher noch nie verwendet bzw. irgendwo gesehen – zumindest nicht bewusst. Auf deine weisse Bolognese bin ich aber auf jeden Fall schon gespannt.
Tja, wir haben alle so eine Affinität zu Grünfutter. Meine Mutter,und auch ich essen echt jeden Tag ganz viel Salat und Gemüse , sozusagen als Hauptnahrungsmittel.
Der Rest ist dann sozusagen das Extra dazu. Aso quasi genau umgedreht zu der normalen Gepflogenheit bei den meisten Leuten dass das “ Hauptgericht“ im Mittelpunkt steht und das Gemüse die Beilage ist. )
Grüne Tomaten sind Tomaten die ( bei mir im Garten ) jetzt nicht mehr reif werden. Also sind sie grün, schmecken daher noch nicht so sehr nach Tomate leider, aber immer noch ganz OK. Es ist umstritten unreife Tomaten zu essen , aber wir hatten bisher absolut keinerlei Probleme damit.
Bin mal gespannt ob das am Mittwoch am Geburtstag meines Vaters klappt. Wir wollen wandern gehen, ich muss sehen ob ich danach noch Zeit zum Kochen habe, aber geplant habe ich es. Es sollte ja sein Geburtstags-Essen sein.
Viel Gemüse ist natürlich gesund, da tut ihr schon recht. Fleisch ist aber nun mal in der Regel die teuerste und somit wertvollste Zutat, daher fokussiert Otto Normalesser sich wohl auf diese Komponente eines Gerichts und sieht die anderen Sachen nur als Beilage.
Ich wusste übrigens gar nicht, dass man grüne Tomaten überhaupt essen kann, auf die Idee bin ich nie gekommen. Aber man muss es wohl einfach mal ausprobieren…
Wegen des Geburtstages würde ich an deiner Stelle etwas vorbereiten, dass du dann nach dem Wandern nur noch heiß machen musst. Das wäre am stressfreisten. Ich schlage Zwiebelschnitzel oder so etwas vor, das haben wir auch schon zu solchen Anlässen gemacht und ist wunderbar vorzubereiten.
Mit dem Vorbereiten hast du auf jeden Fall recht! Da mein Vater sich diese Kalbfleisch Bolognese aber sehr wünscht werde ich eben diese vorbereiten , das geht ja auch. Gute Idee ! Dann müssen wir abends nur noch Nudeln kochen und Salat machen. Bezüglich der Grünen Tomaten kann ich nur sagen: sie sind nicht pur zu essen , sondern werden im allgemeinen eher als Cutney, Relish, Salsa usw.. verarbeitet. Einen wirklich guten Geschmack haben sie alleine eher nicht. Als Zutat für die Bolognese Bianco eignen sie sich aber gut, ein bisschen Tomaten Aroma steckt ja doch drin. Ansonsten würde ich sie geschmacklich eher mit grüner Paprika vergleichen.
A Propos preis , Bio Gemüse ist sowas von teuer ….. Da ist normales Fleisch tatsächlich ein Schnäppchen 😉
Da hast du Recht: Für alles wo Bio drauf steht muss man deutlich mehr bezahlen. Dabei sind die gesetzlichen Regelungen so schwammig, dass man meist nicht mal wirkliches Bio-Gemüse (oder Fleisch) bekommt.
Dito!
Ich hab jetzt die Bolognese Bianco gemacht, heute ( bzw. gestern ) abend.
War ein voller Erfolg, ich stelle sie ( wie verprochen ) online sobald ich es schaffe.
Geburtstage sind doch was schönes…
Wir waren auf der Consumenta Messe in Nürnberg ( wir bekommen immer noch Freikarten, keine Ahnung warum) , allerdings gab es dort nichts wirklich interessantes zu sehen. Da war dann doch der anschließende Spaziergang mit Lucy, Sauna und Kochen bedeutend ausschlaggebender für die Abrundung eines gelungenen Tages.
Irgendwie wird die Consumenta immer langweiliger . In einigen Hallen waren die Verkäufer dermassen aufdringlich und penetrant dass wir direkt die Flucht ergriffen haben. Ich hätte nie gedacht dass das solche Formen annehmen könnte in Deutschland. Ich wurde tatsächlich beim vorbeilaufen an einem Stand am Arm gepackt und aufgehalten , mit den Worten: hallo schöne Frau.Natürlich sollte ich in ein (Verkaufs)Gespräch verwickelt werden. So etwas brauche ich echt nicht. Was ist nur aus der Messe geworden…
Ich gehe schon seit Jahren nicht mehr zu Messen. Als Jugendlicher / junger Erwachsener bin ich noch mal hin und wieder zur CeBit oder ähnlichem und habe versucht schöne Werbegeschenke zu bekommen, aber das ist letztlich eh nur Zeug, dass dann verstaubt oder weggeworfen wird. Aber belästigt bin ich dort glücklicherweise nie geworden – aber die Zeiten ändern sich eben.
Na ja, ich bin eigentlich mit der messe aufgewachsen da meine Eltern früher lange Zeit selbst jedes Jahr einen großen Stand hatten.
Die Consumenta war dann später einentlich immer ein schönes Geburtstagsausflugs- Ziel, ( wir bekommen ja sowieso immer Karten geschickt ) aber ich weiß nicht ob ich mir das , sollte es so bleiben, nochmals antun möchte. Es war allerdings nicht in allen Hallen so schlimm muß ich dazu sagen. Nur in der Beauty- Freizeit – Wellness Halle, da kam man fast nicht durch ohne aufgehalten zu werden. Ich kenne solche Auswüchse eigentlich nur vom Strand , wo diese oft penetrant lästigen Händler vorbeilaufen, oder von den Asia Märkten in Tschechien.
ES tut mir leid dass ich das so gesagt habe, ich wollte dahingehend niemanden diskriminieren oder ähnliches. aber es ist wirklich so, sehr sehr lästig.
Mach dir nichts draus. Ich finde solche Leute auch sehr lästig, aber da kann man leider nicht viel anderes machen als sie zu ignorieren oder abzuwimmeln.
Aber das hat jetzt nichts mehr mit dem Kalbgulasch zu tun – wir sollten das also nicht weiter hier diskutieren. 😉 Ich stehe aber gerne via Mail zur Verfügung…
Das ist lieb von Dir, aber völlig klar: Thema erledigt, und vielen Dank dass Du überhaupt so darauf eingegangen bist..Sorry für die Ausschweifung.Das gehört ja echt nicht hier rein. Übrigens, um wieder zum Kochen zu kommen, a propos Kalb:
Ich habe jetzt die Kalbs- Bolognese gemacht und ( wie ich Dir versprochen hatte ) auch veröffentlicht 😉
http://alltagsgourmets.blogspot.de/2015/11/bolognese-bianco-al-funghi-porcini-weie.html
Freue mich über Kommentare !