Einfache Dan Dan Nudeln mit Rinderhack – das Rezept
Heute wollte ich mal ein einfaches, aber sehr lecker klingendes Rezept aus der asiatischen Küche ausprobieren: Dan Dan Nudeln. Das Rezept stammt ursprünglich aus der Küche der chinesischen Provinz Szechuan und zeichnet sich vor allem durch die würzige Sauce auszeichnet, die im Original mit Sesam- und Chiliöl sowie Szechuan-Pfeffer hergestellt wird. Die Variante die ich heute ausprobierte war jedoch eher eine amerikanisch-europäisch angepasste Version mit Sriracha-Sauce und Erdnussbutter, die sich aber nicht als minder lecker erwies. Wie so häufig bei Asiatischen Gerichten war es vor allem die Sauce, die viel am Geschmack des Gerichts ausmachte. Und diese Sauce erwies sich als wahre geschmackliche Offenbarung, daher möchte ich es natürlich nicht versäumen, das zugehörige Rezept hier einmal kurz in gewohnter Form vorzustellen.
Was benötigen wir also für 3-4 Portionen?
Beginnen wir damit, die Knoblauchzehen zu schälen und zu zerkleinern
sowie den frischen Ingwer zu schälen und fein zu reiben.
Anschließend wenden wir uns der Sauce zu. Dazu geben wir die Erdnussbutter in eine Schüssel, gießen die Sojasauce hinzu,
addieren einen Esslöffel Sriracha-Sauce (wer es schärfer mag auch gerne mehr),
streuen einen Esslöffel Maisstärke ein,
geben einen Esslöffel Reis-Essig hinzu,
fügen einen Esslöffel dunkles geröstetes Sesamöl hinzu,
addieren einen Esslöffel braunen Zucker,
gießen alles mit der noch heißen Hühnerbrühe auf
und verrühren dann alles gründlich mit Hilfe eines Schneebesens bis die Erdnussbutter sich komplett in der Flüssigkeit aufgelöst hat.
In einer größeren Pfanne erhitzen wir dann etwas Öl auf leicht erhöhter Stufe, bröseln das Rinderhackfleisch hinein,
würzen es sogleich mit ca. 2/3 Teelöffel Salz,
und braten es dabei krümelig an.
Parallel legen wir die Mie-Nudeln in einen Topf oder ein anderes hitzebeständiges Behältnis, übergießen sie mit kochendem Wasser z.B. aus einem Wasserkocher und lassen sie 4-5 Minuten ziehen.
Ist das Hackfleisch dann weitgehend durchgebraten, reduzieren wir die Hitzezufuhr auf mittlere Stufe, addieren wir den zerkleinerten Knoblauch und den geriebenen Ingwer
und dünsten beides gemeinsam mit dem Hackfleisch für mindestens 2-3 Minuten mit an.
Außerdem ziehen wir die Mie-Nudeln mit Hilfe einer Gabel etwas auseinander
und lassen sie dann in einem Sieb abtropfen.
Nachdem wir sie noch einmal kurz mit dem Schneebesen durchgerührt haben, geben wir die zuvor hergestellte Saucenmischung dann zum Hackfleisch in die Pfanne
und lassen sie unter gelegentlichem Rühren heiß werden.
Anschließend geben wir die abgetropften Nudeln hinzu,
vermischen Nudeln und Sauce gründlich miteinander und lassen die Nudeln dabei wieder heiß werden.
Dann können wir das fertige Gericht auch schon, garniert mit einigen Frühlingszwiebeln oder etwas Koriander, servieren und sofort genießen.
Die Sauce mit ihrem deutlich pikanten Erdnussaroma, das wunderbar mit der Sesamnote harmonierte, war wahrlich eine geschmackliche Offenbarung. Wer Erdnuss-Sauce mag wird diese Variante auf jeden Fall sofort lieben. Dazu das krümelig angebratene Hackfleisch als Fleischeinlage und die Mie-Nudeln als Sättigungskomponente machten diese Variante der Dan Dan Nudeln zu einem wirklichen Genuss. Am Grundrezept würde ich nichts mehr ändern wollen, allerdings überlege ich beim nächsten Mal vielleicht doch etwas mehr Gemüse mit in das Gericht zu geben. Im Original aus Szechuan werden in Essig eingelegte Senfpflanzen, genannt Zha Cai (榨菜) oder Ya Cai (芽菜), dazu im Gericht verarbeitet, da man so etwas wohl nur schwierig hier in Deutschland bekommt würde ich eventuell auf irgend eine Kohlart, z.B. Pak Choi, zurückgreifen wollen. Und auch ein paar angedünstete Zwiebelspalten, Frühlingszwiebeln oder Mu-Err-Pilze würden sich bestimmt gut darin tun. Fest steht auf jeden Fall, dass das bestimmt nicht das letzte Mal war, dass ich Dan Dan Nudeln zubereitet habe – auch wenn ich die Zutaten durchaus noch variieren werden. Aber die Sauce ist so lecker, dass dazu wohl fast alles schmeckt. 😉
Guten Appetit
Hey lieber Jabb! da hast Du echt ein Thema angerissen das ich schon seit Ewigkeiten vor mir herschiebe:
Die berühmten DanDan Mien. Seit ich vor Jahren ein Video dazu in Youtube gesehen hatte , wollte ich die mal nachkochen. Aber glaube es oder nict, ich bin seit 5 jahren nicht wirklich dazu gekommen. Deine Version ist zwar etwas eingedeutscht mit mehr Fleisch und Sauce, und weniger scharf als das Original. Wäre aber auch mir ganz sicher angenehmer zu essen. Ich glaube im Original wird das Fleisch sehr trocken gebraten und dann als „Sauce“ bzw. “ Gleitmittel“ ( LOL ) zu den trockenen Fleischbröseln Chiliöl zugefügt. Mir ist aber auch eine Sauce mit Fleischsaft lieber.
Aber schau mal das Video hier , das finde ich sehr interessant .
https://www.youtube.com/watch?v=pALe0OrQRqY
Meine Version ist sehr europäisiert und vereinfacht, deswegen habe ich das Rezept auch „Einfache Dan Dan Nudeln“ genannt. Ich habe mir das Video das du verlinkt hast angsehen und gleich mal festgestellt, dass die Hälfte der Zutaten nur über Spezialläden oder das Internet erhältlich wären – wenn überhaupt. So etwas schreckt mich inzwischen immer etwas ab ein Rezept zu kochen, weil ich mir irgend welche Zutaten kaufe die ich dann nie mehr brauche bis sie das MHD dann weit überschritten haben und ich sie wegwerfen kann.
Scharf war aber auch meine Variante, aber wahrscheinlich bei weitem nicht so scharf wie das Original, denn Szechuan ist ja geradezu berüchtigt für pikante Gerichte. Ich liebe ja chinesische Küche, nur die Zutaten sind halt meistens ein Problem, daher greife ich gerne zu etwas angepassten Rezepten. 😉
Das finde ich auch völlig OK so, lieber JaBB. Kochen soll ja Spaß machen und in erster Linie schmecken.
Klar hat jeder vielleicht auch einmal den Ehrgeiz ein Gericht absolut authentisch nachzukochen um den „real authentic taste“ zu erfahren… aber der Erfahrung nach bekommt man das daheim, sogar mit den mühsam zusammengetragenen Originalzutaten dann doch nie so hin wie es in Wirklichkeit sein sollte. Es fehlt wohl einfach oft die Erfahrung, und außerdem habe ich auch gemerkt dass es bei einigen Gerichten auch auf die schiere Menge ankommt die man zubereitet, denn manche Sachen funktionieren in kleinen Mengen einfach nicht so gut. Beispielsweise Bratenstücke, ein Stück Spanferkel wird nie so saftig und zart ein wie ein komplettes, das am Spieß gegrillt wird. Oder eine einzelne Gänsekeule wird niemals eine so gute Sauce ergeben wie eine komplette Gans die man brät . Auf diese Weise wird eimem Hobbykoch schon mal beim Nachkochen eine natürliche Grenze gesetzt.
Ich selbst habe mich ja ziemlich in die asiatische Küche hineinvertieft und schon so gut wie alle Zutaten daheim die es überhaupt gibt.. aber ist esse ja auch viel mehr asiatisch als deutsch. Trotzdem könnte ich jetzt nicht behaupten alles richtig hinzubekommen wie es sein sollte, denn ich war schließlich noch nie in Asien. Also bleibt es auch bei mir dabei, ich koche eben wie es mir schmeckt.
Ich glaube wenn du oder ich genau wie das Original aus dem Ursprungsland kochen würden, würde es uns wahrscheinlich nicht schmecken, weil wir ganz anderes Essen und ganz andere Würzgrade gewöhnt sind. 😉 Daher ist es vollkommen meiner Meinung nach legitim, wenn man Rezepte an seine eigenen Bedürfnisse anpasst. Kochen ist kein Wettbewerb, sondern ein kreativer Prozess…