Posts Tagged ‘münchen’

Rundgang durch München

Sonntag, Mai 8th, 2011

Bei sonnigen Wetter und Temperaturen bis zu 25 Grad wollte ich heute mal den Tag nutzen um mir meine neue Wahlheimat München etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Umfangreicher Phototouren wurden ja schon damals bei meinem Aufenthalt in San Francisco begründet (man siehe dazu hier, hier, hier, hier, hier oder hier um nur einige Beispiele zu nennen – mehr gibt in der Übersichtseite Reisen &/ Orte) und ich möchte diese alte Tradition nicht sterben lassen.
Ich startete also am Ostbahnhof und wandte mich von dort zu Fuß in Richtung der Isar. Entgegen meiner ursprünglichen Planung wählte ich nicht die Weißenburger Straße über den Pariser Platz, sondern wandte mich über die Wörthstraße in Richtung Nordwesten und erreichte bald den Bordauxplatz, einen sehenswerten Grünstreifen zwischen der zweigeteilten Wörthstraße.

Bordeauxplatz - Haidhausen
Bordeauxplatz – München-Haidhausen

Auf dem Bürgersteig an der Wörthstraße schien außerdem eine Art Flohmarkt veranstaltet zu werden. Ich wandte mich weiter entlang dieser Straße und folgte ihr über eine kleine Allee bis zur Preysingstraße.

Allee - Wörthstraße
Allee an der Wörthstraße

Von hier aus wandte ich mich intuitiv die Preysingstraße entlang, wo ich nur einen Block weiter die St. Johannes erreichte, eine ab 1913 errichtete und 1916 eingeweihte evangelisch-lutheranische Kirche als Backsteinbau mit neoromanischer Formensprache. Fand ich sehr malerisch und durchaus ein bis zwei Schnappschüsse wert.

St. Michael - Haidhausen St. Michael - Haidhausen
Ev. Kirche St. Johannes – Haidhausen

Weiter ging es die Preysingstraße entlang bis zur Straße Am Gasteig am Gebäude mit gleichem Name. Von diesem Gebäude konnte ich aufgrund blendenden Gegenlichtes leider kein Foto schießen, aber auf der anderen Straßenseite entdeckte ich ein Motiv dass mir einen Schnappschuss wert erschien.

Christi & Engel gegenüber Gasteig
Christus & Figuren

Wie ich im Rahmen der Recherche zu diesem Beitrag erfuhr, gehört diese Darstellung des gekreuzigten Christus, flankiert von zwei weiteren FIguren (Heilige?) wohl zu der kleinen katholischen Kirche St. Nikolai am Gasteig, die sich unentdeckte von mir etwas weiter oben hinter einigen Bäumen befand.
Ich folgte dem Gasteig weiter in Richtung Ludwigsbrücke und kam dabei zwangsweise am Müllerschen Volksbad, dem Jugenstil-Volksbad das ich in der Nacht ja hier schon mal abgelichtet hatte.

Müllersches Volksbad Müllersches Volksbad
Müllersches Volksbad

Vorbei an einem Teil der Isarauen

Isaraue am Müllerschen Volksbad
Isarauen


und dem Vater-Rhein-Brunnen – einem zwischen 1897 und 1903 vom Bildhauer Adolf von Hildebrandt für Straßburg errichtetes und nach dem ersten Weltkrieg nach München umgezogenes Kunstwerk

Vater Rhein Brunnen
Vater-Rhein-Brunnen an der Ludwigsbrücke

überquerte ich schließlich den Fluß Isar, der München von Süden aus dem Karwendel kommende München in Richtung Nordosten durchfließt und bei Deggendorf schließlich in die Donau mündet.

Isar Isar
Isar an der Ludwigsbrücke

Nachdem ich die Steindorfstraße überquert hatte, folgte ich die Zweibrückenstraße bis zum Isartor, das die Grenze zwischen Graggenauer Viertel und Angerviertel bildet. Hier beginnt die Münchner Altstadt. Der 1337 fertiggestellte, etwas 40 Meter hohe Hauptturm in der Mitte ist das alteste Teil dieses Bauwerks, die beiden vorgesetzten Seitentürme wurden später bei Errichtung der Zwingermauer hinzugefügt. Zwischen den beiden Toren ist das Fresko mit einer Darstellung des Triumphzug Ludwigs des Bayern nach seiner siegreichen Schlacht gegen den Habsburger Friedrich den Schönen bei Mühldorf im Jahre 1322 zu sehen.

Isartor Isartor
Isartor vom Isartorplatz gesehen

Ich folgte nun der Straße Tal mit zahlreichen Geschäften. Hier fiel mir vor allem das Wies’n Tracht & mehr mit seiner Markise in den Bayrischen Landesfarben und den Frauenfiguren in den Fenstern der ersten Etage.

Steindel Trachten Steindel Trachten
Wies’n Trachten & mehr

Kurz vor dem Talburgtor

Talburgtor
Talburgtor

wandte ich mich nach links und ging durch die schmale Heiliggeiststraße in Richtung Viktualienmarkt, vorbei an einigen recht sehenswerten Gebäuden wie dem Hotel am Markt und erreichte am Löwe am Markt den Viktualienmarkt wo ich mich mit einem Kollegen traf der ebenfalls in der Münchner Innenstadt unterwegs war.

Hotel am Markt Löwe am Markt
Links: Hotel am Markt – Rechts: Löwe am Markt

Von hier aus setzten wir unseren Gang durch München gemeinsam fort. Aber bevor es wieder los ging machten wir einen kleinen Zwischenstop um eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen. Direkt am Viktualienmarkt sah es jedoch mit Sitzplätzen schlecht aus, aber wir fanden nach kurzem suchen etwas in einer Seitengasse – doch dazu in einem separaten kleinen Artikel mehr.
Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Nach einem kleinen Abstecher zum etwas Abseits von der linearen Route am sogenannten Platzl gelegenen, berühmten Hofbräuhaus – dessen Replikat ich ja bereits in Las Vegas in Augenschein genommen hatte

Hofbräuhaus
Hofbräuhaus

wandten wir uns zum Marienplatz mit dem sehenswerten Neuen Rathaus – hier war ich während meines Ersten Münchenrundgangs und auch bei nicht hier dokumentierten Gelegenheiten gewesen. Die Touristendichte hier war unglaublich hoch – das Verhältnis von Einheimischen zu Touristen – darunter unglaublich viele Amerikaner und Inder, aber auch viele Italiener – betrug mindestens 3:1 – wenn nicht sogar mehr. Aber damit muss man in Städten wie München natürlich rechnen – die Stadt ist ja auch einfach sehenswert.

Marienplatz
Marienplatz

und folgten der Käufingerstraße und der Neuhauser Straße bis zum Karlstor und dem dem dahinter liegenden Karlsplatz-Stachus. Hier bin ich schon öfters – unterirdisch – mit der S-Bahn vorbeigefahren und hatte mich schon immer gefragt warum man den Karlsplatz umgangssprachlich als „Stachus“ bezeichnet. Jetzt weiß ich es – und ich zitiere hier einfach mal Wikipedia:

Auf dem Gelände Ecke Sonnenstraße/Bayerstraße, wo heute der Kaufhof steht, stand im 18. Jahrhundert ein Haus, das seit 1710 im Besitz der Familie Föderl war, die dort und in dem dazugehörigen Garten Bier ausschenkten. Seit 1728 ist dort ein Mathias Eustachius Föderl, genannt „Eustachi“, als Wirt verzeichnet. Nach ihm erhielt die Gastwirtschaft den Namen „Stachus“, der als Stachus-Wirt und Stachus-Garten auch noch bezeugt ist, nachdem der Betrieb von einer anderen Familie übernommen worden war. Von der Gastwirtschaft wurde der Name „Stachus“ dann auf den Platz übertragen, an dem sie lag.

Karlstor - von Neuhauser Straße Karlstor - vom Karlsplatz Stacchus
Karlsplatz – Stachus

Über die Prielmayerstraße und die Luisenstraße erreichten – im nachhinein gesehen wäre der Weg über die Elisenstraße sehenswerter gewesen – kamen wir schließlich am Ring am The Charles Hotel an. Wie ich heraus finden konnte ist dieser Ring den ich schon einige Male gesehen hatte eine Skulptur des italienischen Bildhauers Mauro Staccioli, das mit einem Durchmesser von 12 Meter und einem von Gewicht 14 Tonnen eine Schenkung der Stadtsparkasse München mit einem Wert von 102.000 DM ist und im Jahr 1996 an dieser Kreuzung errichtet wurde.

Ring und The Charles Hotel
Mauro Stacciolis Ring

Über die am The Charles Hotel entlang führenden Sophienstraße und vorbei am Park Café

Park Café
Park Café

bogen wir in die Katharina-von-Bora-Straße, früher Meiserstraße, ein und gingen vorbei am Zentralinstitut für Kunst- & Zeitgeschichte, welches wie ich im Rahmen der Recherche für diesen Beitrag erfuhr früher wohl ein Verwaltungsbau der NSDAP gewesen ist. Und vom Baustil her passte es auf jeden Fall auh gut in diese Zeit.

Zentralinstitut der Zeit- und Kunstgeschichte
Zentralinstitut für Zeit- und Kunstgeschichte

Unser Ziel war natürlich der Königsplatz gewesen mit der Staatlichen Antikensammlung, der Glyptothek und den Dorische Propyläen, die mit diesen Musterbeispielen des europäischen Neoklassizismus auch gerne als Isar-Athen bezeichnet wird.

Staatliche Antikensammlung Glyptothek
Links: Staatliche Antikensammlung – Rechts: Glyptothek

Könisgplatz
Dorische Propyläen am Königsplatz

Von hier aus – nach einem kurzen, aber leider erfolglosen Versuch einen Geocache in der Nähe zu finden – gingen wir nun in Richtung der drei Pinnakotheken (griechisch πινακοθήκη pinakotheke „Bildersaal“, „Gemäldesammlung“) von München, bestehend aus der Alten Pinakothek, Neuen Pinakothek und der Pinakothek der Moderne die wir alle zumindest in Augenschein nahmen. Besuche von Museen sollte man auf regnerische Tage verlegen – auch wenn z.B. die Alte Pinakothek mit Bildern von Vermeer und Cranach ein durchaus verlockendes Ausstellungsangebot hatte.

Alte Pinakothek Blick in Richtung Neue Pinakothek
Links: Alte Pinakothek – Rechts: Blick auf die Neue Pinakothek

Pinakothek der Moderne
Pinakothek der Moderne

Obwohl aktuell durchaus interessante Ausstellungen hier zu sehen sind – in der Alten Pinakothek waren zum Beispiel Bilder von Vermeer und Cranach ausgestellt – entschieden wir Museumsbesichtigungen doch eher auf Tage mit schlechtem Wetter zu verschieben und unseren Wanderung durch München fortzusetzen.
Über die Türkenstraße, wo ich schräg gegenüber des Brandhorst Museums diese Aufnahme einer Sichelfrau-Figur an einer Häuserfront aufnehmen konnte,

Sichelfrau - Brandhorst Museum Türkenstraße
Sichelfrau

wandten wir uns über die Gabelsbergstraße, an der ich diese Aufnahme der Evangelisch-Lutherische Pfarr-, Universitäts- und Dekanatskirche St. Markus machen konnte,

St. Markus

wandten wir uns nach rechts auf den Oskar-von-Miller-Ring in Richtung der Brienner Straße, in die wir dann in RIchtung Osten abbogen und so den Wittelsbacher Platz mit seinem Reiterstandbild des Kurfürst Maximilian I.

Wittelsbacherplatz
Wittelsbacher Platz mit Reiterstandbild

und erreichten schließlich den Odeonsplatz mit der berühmten Feldherrenhalle erreichten, wo heute eine Kunstveranstaltung mit klassischem Gesang stattfand.

Feldherrenhalle Feldherrenhalle
Feldherrenhalle – Odeonsplatz

Über das direkt am Odeonsplatz befindlichen Tor betraten wir nun den Hofgarten.

Tor zum Hofgarten
Tor zum Hofgarten

Im Hofgarten wollten wir zuerst eine kleine Rast im direkt am Café Tambosi am Westende dieser Parkanlage einlegen und wären auch bereits gewesen die dort teilweise als gesalzen zu bezeichnenden Preise zu bezahlen – doch leider schienen die durchaus vorhandenen Servierkräfte einen Tisch mit zwei Gästen keine große Bedeutung zuzubemessen, also verließen wir nach einiger Wartezeit dieses Etablissement und machten uns daran den Hofgarten einer nähren Betrachtung zu unterziehen.

Café Tambosi - Hofgarten Boule-Spieler im Hofgarten
Links: Biergarten des Café Tambosi im Hofgarten – Recht: Boule-Spieler

Als prägendstes Bauwerk innerhalb des Hofgartens zu München ist dabei wohl eindeutig der Dianatempel zu berzeichnen, der umgeben von einer wirklich vorzüglich gepflegten Grünanlage in seinem Zentrum liegt.

Dianatempel - Münchner Hofgarten
Dianatempel – Hofgarten München

Dianatempel - Münchner Hofgarten Münchner Hofgarten
Links: Diana Tempel – Rechts: Grünanlagen & Springbrunnen

Springbrunnen - Hofgarten
Springbrunnen im Hofgarten

Im Gegensatz zu anderen Parks und Grünanlagen in München ist das Liegen auf den Wiesen hier untersagt – dafür tummelten sich zahlreiche Passanten auf den vielen Parkbänken die überall verteilt in dieser Parkanlage zu finden waren. Ob man dabei unbedingt in der prallen Sonne Helles (Bayrische Bezeichnung für Pils) trinken muss, was einige hier taten, sei mal so dahin gestellt, aber ich muss wirklich feststellen dass der Hofgarten eine angenehm idyllische und vor allem ruhige Anlage im schönen München ist.
Nachdem wir den Hofgarten gemächlichen Schrittes durchquert hatten, erreichten wir schließlich die ebenfalls im neoklassizistischen Stil errichtete Bayrische Staatskanzelei.

Bayerische Staatskanzlei

Dieses Gebäude beheimatet die Behörde, die den Bayrischen Ministerpräsident und die Landesregierung unterstützt indem sie die Arbeit der einzelnen Ministerien koordiniert und die Beschlussfassung der Staatsregierung vorbereitet. Bevor dieses Gebäude hier errichtet wurde, befand sich an diesem Ort die sog. Max-Joseph-Kaserne oder Hofgartenkaserne der Bayrischen Armee. Sie wurde jedoch 1899 abgerissen und das danach errichtete Armeemuseum wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört. Nachdem die Ruine lange Zeit leer stand, wurde 1982 der Kuppelbau, der noch von dem 1905 errichteten Armeemusuem stammt, rennoviert und schließlich die Staatskanzeleri darum errichtet, die am 6. Mai 1993 vom damaligen Ministerpräsidenten Edmond Stoiber erstmalig bezogen wurde.
Direkt vor der Staatskanzelei findet sich ein Kriegederdenkmal für die gefallenen des Ersten Weltkrieges, das wie ich erfuhr auch begehbar ist.

Statue an der Staatskanzelei
Kriegedenkmal & Statue vor der Staatskanzelei

Nachdem wir den Hofgarten verlassen hatten, wussten wir erst einmal nicht wohin wir uns wenden sollten. Nach kurzer Konsolidierung meines iPhones entdeckten wir aber dass wir uns nahe des unteren Endes des Englischen Gartens befanden. Das schien uns ein lohnendes nächstes Ziel zu sein. Also wandten wir und in diese Richtung und betraten wenig später diese Parkanlage an ihrem unteren westlichen Ende, wo auch das Gewässer das an der Staatskanzlei vorbei geht in diese Grünanlage einfliesst.

Zufluss River - English garden Munich
Flüsschen am westlichen Ende des Englischen Garten

Vorbei am Haus der Kunst erreichten wir wenig später einen kleinen See, in dessen Mitte sich eine kleine Insel mit einem idyllisch anmutenden Japanischen Teehaus befand. Wie ich auf Schildern las kann man hier wohl an traditionellen original durchgeführten japanischen Teezeremonien teilnehmen – doch leider schien es aktuell nicht geöffnet zu sein.

Japanisches Teehaus
Japanisches Teehaus – Englischer Garten

Japanisches Teehaus Tor zum Teehaus
Links: Japanisches Teehaus – Rechts: Eingangsbereich mit Brücke zum Teehaus


Auf der Suche nach einer Möglichkeit den kleinen Fluss der den See mit besagten Japanischen Teehaus speiste, sein Name ist wohl Eisbach, zu überqueren erreichten wir nach einiger Zeit die Eisbach-Brücke, wo wir Zeuge einer sportlichen Veranstaltung wurden, die hier in München wohl einzigartig ist: Den berühmten Eisbach-Surfern. Eben dieser Eisbach tritt an der Eisbachbrücke an der Prinzregentenstraße mit hoher Fließgeschwindigkeit aus den beiden Röhren aus und erzeugt eine Eisbachwelle, die von einigen Männern und Frauen dazu genutzt wird um mitten in der Bayrischen Landeshauptstadt ihrem Hobby, dem Flussurfen zu fröhnen.

Eisbach & Surfer Eisbach-Surferin
Eisbach-Surfer

Eisbach-Surfer Eisbach-Surfer
Flusssurfer an der Eisbach-Brücke

Aufgrund von „Störsteinen“ im Fluss ist das kein ungefährliches unterfangen und sollte nur von erfahrenen Surfern praktiziert werden – aber zum Zuschauen eignet sich dieses Happening auch wunderbar und dies wurde auch zahlreich sowohl von Touristen und Einheimischen getan wie man auf den Bildern sehen kann.
Nachdem wir uns an den Surfern satt gesehen hatten, überquerten wir die Eisbachbrücke und wandten uns auf der anderen Parkseite gen Norden. Trotz zahlreicher anderer Besucher erwies sich der Englische Garten hier als teilweise angenehm ruhiger und teilweise wahrlich malerischer Ort, der zum Entspannen einlud.

Flüsschen im Englischen Garten
Idyllisches Flüsschen im Englischen Garten

Erst als wir die große Liegewiese etwas weiter nördlich erreichten, änderte sich dies ein wenig – denn hier hatten sich Massen an Menschen niedergelassen um sich zu Sonnen, Ball zu spielen, zu trinken und zu feiern. Aufgrund der Weitläufigkeit dieses Wiesenbereiches hielt sich die Lautstärke aber glücklicherweise in Grenzen.

Englischer Garten
Liegewiese im Englischen Garten

Liegewiese im Englischen Garten
Sonnenanbeter im Englischen Garten München

Leider verpasste ich hier den Monopteros – einen kleinen runden Tempel im griechischen Stil abzulichten. Da wir ihn an der Ostseite passierten befand sich dieser nicht in unserem Blickfeld und ich erfuhr erst beim Schreiben dieses Beitrages dass er sich genau hier befand.
Schließlich erreichten wir die nächste Sehenswürdigkeit, die bei keinem München-Besuch wohl fehlen darf: Den Chinesischen Turm im Englischen Garten.

Chinesischer Turm
Chinesischer Turm

Dieser Zierturm wurde 1789/1790 nach Entwürfen von Joseph Frey von Johann Baptist Lechner errichtet und ist eine Nachbildung des doppelt so großen Pagode in den Kew Gardens in London. Ihn umgibt ein riesiger Biergarten, der sowohl von Einheimischen als auch von Touristen und wie wir amüsiert feststellten auch von zahlreichen Gruppen junger Männer auf Junggesellenabschied genutzt wurde. Gleich mehrere Trüppchen solcher Feiernden durchquerten die mit reichlich Bierbänken gespickte Anlage, wobei die bald Heiratenden seltsame Aufgaben erfüllen mussten – aber das kennt man ja aus ganz Deutschland.

Biergarten am Chinesischen Turm

Hier ließen wir uns nieder und stärkten uns ein wenig. Wie ich feststellen musste war es schon spät geworden und ich war tatsächlich schon über sechs Stunden – mit kleineren Unterbrechungen – zu Fuß in München unterwegs. Da sowohl ich als auch mein Begleiter noch einkaufen wollten, entschieden wir, den Rundgang durch München hier zu beenden. Nach der Rast am Chinesischen Turm wandten wir uns gen Osten und nahmen die Tram an der Tivolistraße um wieder zurück in die Innenstadt zu gelangen von wo aus ich mich dann auf den Heimweg machte.
Hier abschließend noch eine kleine Übersichtskarte des bewältigten Weges – es waren etwa 12km die ich zurück gelegt hatte:

Das war mit Sicherheit nicht mein letzter Rundgang durch die Bayrische Landeshauptstadt gewesen – so viel steht fest. Ich habe zwar viel gesehen, aber es gibt noch vieles was es zu Besuchen wert ist. Wenn mein Muskelkater von sechs Stunden Fußmarsch etwas nachgelassen hat werde ich bereit sein meine Erkundung meiner neuen Wahlheimat alsbald fortzusetzen.

BBQ Burger [04.05.2011]

Mittwoch, Mai 4th, 2011

Am Abend entschlossen wir uns, dem Gymnas Club in München-Trudering einen kleinen Besuch abzustatten. Aufgrund des Namens und des äußeren Aussehens – das Gymnas befindet sich in einem relativ schmucklosen Flachbau neben einem Discounter und einer Tiernahrungshandlung – hatte ich im ersten Moment zwar an ein Fitnessstudio denken müssen, aber das durchaus geschmackvoll eingerichtete Innere überzeugte mich schnell vom Gegenteil. Während der hintere Bereich des Etablissements von einer großen Anzahl Pool- und Snooker-Billardtischen beherrscht wurde, gab es vorne eine große Anzahl von Tischen zum Essen, Trinken und den Abend verbringen kann. Auf überall verteilt angebrachten Flachbildschirmen liefen außerdem aktuelle Sportübertragungen Das Essensangebot erwies sich ebenfalls zwar nicht als ausgefallen, aber typisch für eine solche Sports-Bar. Neben Pizza- und Nudel- sowie Fleisch-Gerichten, Suppen, Salaten und einem interessanten Angebot an verschiedenem Fingerfood standen auch verschiedene Burger auf der Speisekarte. Gerade dieses Angebot erschien mir sehr verlockend, daher entschied ich mich dazu mir aus der Burger-Auswahl etwas auszusuchen. Nach kurzer Überlegung wählte ich schließlich das Angebot Der BBQ, einem großen Burger der neben dem für alle Burger üblichen Tomaten- und Gurkenscheiben, Salat und hauseigenem Dressing auch mit saftigem Schweinesteak und BBQ-Sauce belegt sein sollte. Und alles zum Preis von 7,70 Euronen.

BBQ Burger

Dazu konnte man als Beilage zwischen Pommes Frites für 2,90 und Country Potatoes oder Gemischten Salat für 3,90 wählen. Hier wählte ich die Pommes. Kostenlos dazu gab es ja drei Päckchen Ketchup und Mayonaise und serviert wurde es nach angenehm kurzer Wartezeit mit Besteck und auf Porzellangeschirr – komplett mit einem kleinen Schälchen für die Sauce zum tunken. Außerdem lagen auch noch zwei Frischetücher mit Zitronenaroma bei – man hatte hier wirklich an alles gedacht.

BBQ Burger & Pommes Frites

Ein gute Wahl wie ich feststellen durfte. Das gigantische Burger-Brötchen war angenehm frisch, und neben zwei saftig gebratenen Schweinesteaks fanden sich dazwischen auch die oben genannten Zutaten inkl. der rauchigen BBQ-Sauce – wobei alles in ausreichender Menge vorhanden war. Die dazu servierte Portion Pommes Frites dazu war dann aber zwar nicht besonders riesig, aber dafür waren sie angenehm heiß, knusprig und gut gesalzen so wie man es sich wünscht. Und in Kombination mit dem Burger ergab alles aber ein wirklich sehr sättigendes Abendessen. Einziger Kritikpunkt ist an dieser Stelle, dass ein Steak sich zum Abbeißen auf einem Burger noch begrenzt eignet – man zieht dabei dann eher das halbe Steak aus dem Burger. Aber ein solch großer Burger lässt sich sowie besser mit Messer und Gabel verzehren, die natürlich zum Gericht dazu gereicht wurden.Ich war sehr zufrieden – und auch die Preise waren für Münchner Verhältnisse und bei der durchaus hohen Qualität der Speisen lagen absolut im Rahmen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass man in dieser wirklich gut besuchten Lokalität nicht nur Essen, Cocktails schlürfen und Sport gucken, sondern auch wunderbar Billard spielen kann sei natürlich abschließend auch noch der Vollständigkeit halber erwähnt. 😉

Verspätungen, Batterieprobleme, Natur-Knusper, Clementine & Banane

Mittwoch, April 13th, 2011

Natur-Knusper, Clementine & Banane

Der Tag fing wirklich ganz „toll“ an. Nachdem ich meine Streifenkarte am S-Bahnhof abgestempelt hatte, kamen die ersten Lautsprecherdurchsagen dass es zu Verspätungen kommen würde. Zuerst die vor meiner Linie fahrenden S-Bahn mit 20 bis 30 Minuten, dann auch meine Linie mit 30 bis 40 Minuten Verspätung. Alles wegen einer Signalstörung am Ostbahnhof hier in München. Super – da blieben mir jetzt mehrere Möglichkeiten: Entweder ich warte bei der heute herrschenden Eiseskälte mehr als eine halbe Stunde auf die S-Bahn, ich fahre mit der Tram zur U-Bahn und komme irgendwie per U-Bahn und via Bus zur Arbeit oder aber ich fahre mit dem Auto. Da mir die erste Möglichkeit zu langwierig und die zweite Möglichkeit zu kompliziert erschien, entschied ich mich für das Auto, welches ich wie ich zugeben muss schon seit fast zwei Wochen nicht mehr bewegt hatte. Nachdem ich eingestiegen und den Zündschlüssel gedreht hatte, leuchteten zwar die Lampen auf und der Motor hustete kurz, wobei ich das drehen der Lichtmaschine deutlich vernahm, doch der Motor wollte nicht starten. Super! Die Batterie war fast leer und die verbleibende Energie reichte nicht zum Anlassen. Zum Glück habe ich eine tragbare Starthilfe im Kofferraum, so dass ich mir hier selbst helfen konnte – und siehe da: Nachdem ich das Gerät angeschlossen hatte, ließ sich der Motor starten und ich konnte mich endlich auf den Weg zur Arbeit begeben. Zum Glück lud sich die Batterie während der Fahrt soweit wieder auf, dass ich frohen Mutes bin heute Abend wieder Problemlos mit dem Wagen zurück zu kommen. Was für ein Morgen….

Berchtesgadener Land Natur-Knusper - Content

Das schrie erst mal nach einem kleinen Morgensnack. Dabei fiel meine Wahl heute auf etwas Obst in Form von Banane und Clementine sowie einem 150g Becher Berchtesgadener Land Natur-Knusper, einer Kombination aus 137g ungesüßtem Naturjoghurt und 13g Müsli-Mix aus Weizen, Hafer, Gerste Cranberry, Hirse, Mais und Reis zum selber mischen. Mit 99kcal pro 100g bzw. 148,5kcal pro Becher lag diese Mischung was die Nährwerte anging gleich auf mit dem „Urigen“ von gestern morgen – und somit einigermaßen leicht. Hier war der Joghurt allerdings meiner Meinung nach wirklich ohne jeglichen Zusatz von Zucker und Naturbelassen. Schmeckt nicht jedem, aber mir gefällts. Der Zucker versteckt sich aber natürlich in dem Müsli-Mix, dessen Komponenten eindeutig stark gezuckert sind. Aber die Menge bewegte noch absolut im aktzeptablen Bereich – ich kann dem Natur-Knusper auch weiterhin meine volle Empfehlung aussprechen.

Guten Appetit

Dusk over Munich

Sonntag, April 10th, 2011

Dusk over Munich

Ein wirklich sehenswerter Sonnenuntergang über der Bayrischen Hauptstadt. Aufgenommen am Donnerstag Abend.

Nero München & Pizza Straccetti

Montag, März 28th, 2011

Heute Abend waren wir im nero pizza & lounge in der Rumfordstraße 34 nahe des Isartors hier in München gewesen um den wöchentlichen Pizza-Montag zu nutzen, an dem alle Pizzen zum reduzierten Preis von 7 Euro angeboten werden. War noch nie vorher dort gewesen und war von dem Interieur schon mal sehr angetan. Die hohen Räume sind sehr hell gestaltet und mit einem durchaus sehenswerten Lichtdesign, wobei vor allem das sechs mal acht Meter große Lichtelement mit grünen Glassplittern an der linken Wand ins Auge fällt – ich verweise hier auf Bilder auf der Webseite, ich selbst habe dieses Mal keine vom Innenraum gemacht. Allerdings erschienen mir die 3 Meter langen Tische mit den Sitzbänken im ersten Moment etwas ungewöhnlich – sollten sich aber dann doch als einigermaßen gemütlich herausstellen. Es finden sich aber auch kleinere Tische mit Stühlen für zwei bis vier Personen. Auf einer Empore mit Balkon im Obergeschoss gibt es außerdem noch einen Lounge-Bereich. Direkt gegenüber des Eingangs befindet sich außerdem ein großer Holzofen, in dem die Pizzen direkt im Gastraum gebacken werden.
Neben Pizzen wird zwar auch eine große Anzahl verschiedener Antipasti, Salate und Desserts sowie Steak aus dem Holzofen angeboten, aber wenn man schon an einem Tag dort hingeht an dem die Pizza vergünstigt angeboten wird, schlägt man natürlich in diesem Bereich zu. Meine Wahl fiel nach kurzem Studium der Karte auf die Pizza Straccetti, die laut Karte mit Tomaten, Mozzarella, Rosmarin, Rucola, Rinderlendenstreifen mit Knoblauch und Parmesan belegt sein sollte. Mit 12,50 Euro die teuerste Pizza der ganzen Karte – und zum reduzierten Preis von 7 Euro kann man die ruhig mal probieren. Die regulären Preise bewegen sich von 5,- Euro für einen eine doppelten Pizzaboden mit Olivenöl und Rosmarin über 7,50 Euro für eine normale Magherita über verschiedene Pizzen im oberen einstelligen Eurobereich bis hin zu einigen Angeboten die im Bereich zwischen elf und zwölfeinhalb Euro liegen. Dabei alles scheinbar sehr hochwertig was die Zutaten angeht. Und ich sollte es ja nach relativ kurzer Wartezeit auch selbst erleben dürfen. Es dauerte (zumindest gefühlt) keine zehn Minuten bis man uns unsere Pizzen servierte.

Pizza Straccetti

Noch Ofenwarm brachte man uns schließlich die bestellten Gerichte – hauchdünner, knuspriger Boden, bestrichen mit einer mit einigen Kräutern gewürzten Tomatensauce und belegt mit Zutaten, die visuell zumindest sehr ansprechend anmuteten. Und auch geschmacklich erwies sich diese Pizza als wirklich sehr gelungen. Zwar hätte meiner Meinung nach gerne ein wenig mehr von der Rinderlende auf der Tomatensauce finden können, dafür hatte man aber bei den frischen, knackigen Ruccola-Blättern und dem in hauchdünnen Scheiben geraspelten Parmesan nicht gespart. Ich vermute dass man bei einer Pizza die man zum regulären Preis bestellt etwas mehr Fleisch findet. In der Summe gesehen auf jeden Fall eine sehr leckere und empfehlenswerte Pizza, die ihren Preis durchaus wert erschien.
Natürlich interessierte mich auch noch, was sich hinter dem Begriff straccietti verbirgt. Laut der Google-Übersetzung bedeutet es soviel wie „Lumpen“ oder „Fetzen“, eine etwas ungewöhnliche Bezeichnung für eine Pizza wie ich finde – obwohl es mit Rezepten wie Lumpen und Flöh durchaus auch vergleichbares in der deutschen Bezeichnung für Gerichte gibt.
Zusammenfassend kann ich das nero pizza & lounge hier in München aber vorbehaltlos weiter empfehlen – das was ich gesehen und vor allem geschmeckt habe ist wirklich leckere und hochwertige Küche. Bei größeren Gruppen ist aber auf jeden Fall eine Reservierung empfehlenswert.

iPad2 Warteschlange vorm Gravis Store München

Freitag, März 25th, 2011

iPad2 Warteschlange vorm Gravis Store München

Eigentlich wollte ich wegen einer vollkommen anderen Sache heute Abend zu Gravis in München. Doch als ich gegen 18:45 Uhr dort ankam, bot sich mir dieses Bild. Eine Warteschlange über einen großen Teil des Bürgersteigs, die sich im Laden noch mal um ein ganzes Stück fortsetzte – alles Leute die sich offensichtlich ein iPad2 kaufen wollten. Oh Mann. Gehts noch? 🙂
Kurz stellte ich mich auch in die Schlange und wurde in den paar Minuten gleich zwei Mal von Passanten gefragt was denn hier los sei. Zur gleichen Zeit fuhren einige Autos vorbei, aus dessen Fenster irgend welche Leute bereits gekaufte iPad-Kartons triumphierend in die Luft hielten und schwenkten.
Dabei wollte ich mir doch nur etwas Bestelltes abholen, das nichts mit dem neuen iPad2 zu tun hat.
Als die Schlange sich aber minutenlang keinen Zentimeter bewegte brach ich die Warte-Aktion ab und fuhr nach Hause. So etwas tue ich mir nicht an – ich bin zwar auch ein kleiner Apple Fanboy, das gebe ich ja gerne zu, aber ich stelle mich an einem Freitag Abend an dem ich auch noch einkaufen will stundenlang in eine Schlange. Vielleicht ist ja das neue iPad2 morgen ausverkauft und ich habe ab 10:00 Uhr mehr Glück.

Besuch im Circus Krone

Samstag, März 12th, 2011

Am Mittwoch kamen ich und einer meiner Kollegen endlich dazu, unseren lange geplanten Besuch im Circus Krone, der ja sein Winterquartier hier in München hat, in Angriff zu nehmen. Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr im Circus gewesen muss ich gleich zu Beginn sagen, aber ich war gespannt und neugierig was ein renommierter und Weltberühmter Circus wie Krone in seinem nun schon dritten Programm in diesem Winter so zu bieten hatte. Für je 30 Euro hatte wir uns Ringkarten mit Platznummern für die erste Reihe erworben, die zweitteuerste Kategorie gleich nach der Loge.

Circus Krone - Eingang Circus Krone - Platzkarte
Links: Logo Circus Krone – Rechts: Platzkarte

Nachdem wir unsere Karten vorgezeigt hatten und in die Manage traten, wurden wir von einer Mitarbeiterin dort zu unseren übrigens nummerierten Sitzplätzen geführt und nahmen dort Platz. Wir waren recht früh, aber die Zeit bis zur Beginn der Vorstellung verging zumindest gefühlt wie im Flug und nach ein paar einführenden Worten des Orchesterleiters sollte es auch schon los gehen. Bei dieser Einführung wurde auch erwähnt, dass das Fotografieren für private Zwecke erlaubt sei, man aber auf Stative und vor allem während der Tiernummern auf Blitze verzichten solle. Daher möchte ich meine folgenden Erläuterungen mit ein paar Fotos illustrieren, es handelt sich hier ja um ein rein privates Weblog ohne jegliche Gewinnabsichten. Sollte der Circus Krone oder einer seiner Mitarbeiter hier Einwände haben, bitte ich um eine kurze, formlose Mitteilung an eine der in der Sektion About genannten Email-Adressen, ich werde dann umgehend reagieren und alle Bilder entfernen.
Die Eröffnungsnummer wurde vom Clown Fumagalli, der später vom Clown Daris unterstützt wurde – schöner Slapstick, bei dem wir uns gut amüsiert haben und in die richtige Stimmung kamen. Es folgte dann der russische Künstler Anton Monastyrky, ein Meister im Jonglieren mit Hula-Hoop Reifen in allen möglichen Größen. Ein wirklich faszinierendes Schauspiel und eine artistische Glanzleistung.

Circus Krone - Anton Monastyrsky
Circus Krone – Anton Monastyrsky

Nach einer kurzen Zwischensequenz mit dem Clowns Fumagalli und Daris folgte nun das ungarische Duo Varnas, bestehend aus den Akrobaten Nicolai Dobrovolov und Miroslav Toskov, die es verstanden mit ihrer Mischung aus Bodenakrobatik und freischwebenden Parts an von der Decke hängenden Tüchern und durch die wirklich wirklich ästhetische Art ihrer Darbietung das Publikum zu verzaubern.

Circus Krone - Duo Varnas Circus Krone - Duo Varnas
Circus Krone – Duo Varnas

Es folgte einer weitere Zwischensequenz mit dem zwar aus Ungarn stammenden, aber im Schottenrock auftretenden Comedian (oder Clown) Steve Eleky an dessen Art von Humor ich mich erst einmal etwas gewöhnen musste, aber je länger man ihn sah desto bessert wurde er.
Die nächste Nummer war dann die erste Tiernummer des Abends, die dadurch eingeleitet wurde dass ein Trupp von Circusmitarbeitern die teppichartige Abdeckung vom mit Holzspänen ausgelegten Boden der Manage entfernten. Und kurz darauf liefen sie ein: Die afrikanischen Elefanten mit ihren beiden Dompteuren James Puydebois & Jana Mandana. Ich war noch nie in meinem Leben so nah an solch riesigen Tieren dran gewesen und es war wirklich etwas beängstigend, wenn diese Kolosse nur eine Armlänge vor dem eigenen Gesicht in ziemlichen Tempo vorbei liefen, ihre Pirouetten drehten oder sich auf den Boden fallen ließen. Vor allem weil einige Zuschauer es sich nicht nehmen ließen das ganze obwohl darum gebeten worden war es nicht zu tun mit Blitz zu fotografieren. Wenn so ein Tier in Panik gerät und ausbricht – immerhin wiegt ein ausgewachsener Afrikanischer Elefant fünf bis sechs, einige Bullen bis über sieben Tonnen – dann gibt es kein Halten mehr. Einige Mitarbeiter des Circus Krone hatten sich zwar in den Aufgängen postiert und hielten ein aufmerksames Auge auf die Vorstellung. Aber auf der anderen Seite sollten diese Tiere ja auch solche Situationen gewöhnt sein, daher bestand wohl kaum Gefahr – etwas mulmig ist einem aber schon wenn solche majestätisch großen Tiere so nah sind. War sowohl von der Aufführung als auch aus gerade genannten Gründen aber ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Circus Krone - James Puydebois & Jana Mandana Circus Krone - James Puydebois & Jana Mandana
Elefantennummer mit James Puydebois & Jana Mandana

Während die Manege gereinigt, geglättet und wieder mit ihrer Abdeckung überzogen wurde, unterhielten die beiden Clowns Fumagalli und Daris wieder das Publikum.
Die nächste Nummer bestand wieder aus Akrobatik, dieses Mal eine gemischte ungarische Truppe aus vier Männern und einer Frau, die unter dem Namen Quinteron auftraten. Verpackt in einer einfachen Geschichte, in der die vier Herren scheinbar um die Gunst der Dame warben zeigten sie eine wirklich vorzügliche Nummer mit Wurf- Luft- und Bodenakrobatik der Extraklasse.

Circus Krone - Quinteron Circus Krone - Quinteron
Circus Krone – Quinteron

Nach einem weiteren Zwischenspiel mit Fumagallo und Daris wurde nun wieder die Bodenabdeckung entfernt und es folgte die zweite Tiernummer des Abends. Jana Mandana, die wir bereits zuvor mit den Elefanten gesehen hatte, führte nun ihre Araberpferde in die Manage. Sechs wirklich wunderschöne Tiere, die laut Programm zwar Hengste sein sollten, aber zumindest meiner (unqualifizierten!) Beobachtung nach wohl eher als Wallache zu bezeichnen waren. 😉 Aber das tut hier natürlich nichts zur Sache, denn die Kunststücke die die sechs Tiere vorführten waren wirklich sehr sehenswert. Es folgten noch zwei weitere Nummern mit einzelnen Tieren, dann wurden schließlich 15 Minuten Pause eingeleitet.

Circus Krone - Jana Mandana Araberhengste Circus Krone - Jana Mandana Araberhengste
Circus Krone – Jana Mandana ihre Araber

In der Pause, in der wir uns die Füße etwas vertraten und uns das Innere des Gebäudes ansahen, wurden rund um die Manage in Windeseile Gitter eines Käfigs aufgestellt und mit einem Netz überspannt. Somit war uns klar war jetzt kommen würde: Die Raubtiernummer, die man wohl ohne Frage als einen der Höhepunkte jedes Circusbesuches bezeichnen darf. Nachdem wir einige Jugendliche mit Migrationshintergrund, die versucht hatten unsere nummerierten und bezahlten Plätze zu okkupieren, verjagd hatten nahmen wir Platz und warteten gespannt auf die nun folgende Vorführung. Und wenig später kamen sie: Der Brite Martin Lacey Jr. und seine Löwen – ein männliches Tier und, wenn ich mich nicht verzählt habe, neun Weibchen, die nur durch das Gitter getrennt vor uns durch durch den Käfig liefen. Es war zu Beginn darum gebeten worden, während dieser Nummer nicht aufzustehen und herum zu laufen – zusätzlich hatten sich wieder einige Mitarbeiter des Circus in den Gängen postiert. Die Tiere schienen ziemlich Aggresiv und fauchten und schlugen mit ihren riesigen Tatzen nach dem Dompteur, der sie mit seiner Peitsche und einer Rute wunderbar im Griff hatte. Was ich außerdem nicht vergesse werde ist der Geruch den die Tiere verströmten. Da diese ja keine zwei Meter vor mir herum liefen, kam ein kräftiger Schwall eines strengen Geruches zu uns herüber geweht, wie ihn wohl nur Raubtiere verströmen. Wir tippten beiden auf Mundgeruch, genaueres dazu kann ich aber nicht sagen. 😉 Die Vorführung war auf jeden Fall ein großartiges Erlebnis, es ist wirklich etwas ganz anderes so etwas Live zu erleben.

Circus Krone - Martin Lacey Jr. Löwen
Circus Krone - Martin Lacey Jr. Löwen Circus Krone - Martin Lacey Jr. Löwen
Martin Lacey Jr. – Löwen

In Windeseile wurde der Käfig nun abgebaut, die Manege wieder hergerichtet und nach einer kurzen komödiantischen Zwischeneinlage folgte wieder Akrobaten. Das ungarische Duo Viro führte an von der Decke hängenden Seidentücher eine Liebesgeschichte vor, die was sowohl was die Ästhetik ihrer Darbietung als auch die Akrobatische Leistung angeht eindeutig zur Meisterklasse gehört.

Circus Krone - Duo Viro
Circus Krone – Duo Viro

Während die Manage danach wieder von ihrer Abdeckung befreit wurden, „zauberten“ die Clowns Fumagalli und Daris ein wenig, dann kam das dritte Mal diesen Abend Jana Mandana in die Zirkusarena – dieses Mal mit einem Vorführung ihrere Reitkünste auf dem Lusitano-Hengst Ramses – ein perfekt geratenes Schauspiel der hohen Dressurreitschule.

Circus Krone - Jana Mandana Dressurreiten
Circus Krone – Jaba Mandana – Dressurreiten

Als nächstes beehrte uns der beschottenrockte Comedian Steve Elky ein weiteres Mal – und ich muss sagen je häufiger ich ihn sah desto besser wurde er. Und einige seiner komödiantisch vorgeführten Zauberkunststücke konnte sich auch der Zuschauer für die Aufheiterung eines Partyabends merken – habe mich dieses Mal wirklich königlich amüsiert.

Circus Krone - Comedian Steve Eleky
Circus Krone – Steve Eleky

Was nun folgte war die aus den USA stammende Anastasini-Familie, die es verstand mit ihren gemeinsam vorgeführten Diabolo-Kunststücken die Zuschauer zu verzaubern.

Circus Krone - Anastasini Family
Anastasini Family

Last but not least kam die aus China stammende Truppe Shandong mit ihren Ikarischen Spielen. Als Ikarier bezeichnet man Artisten, die auf dem Rücken liegend Dinge oder Personen mit ihren Füßen balancieren und jonglieren – und diese Gruppe asiatischer Künstler hatte diese Kunst eindeutig ebenfalls zur Meisterklasse gebracht. Ein gelungener Abschluß der mehr als zwei Stunden dauernden Vorstellung.

Circus Krone - Truppe Shandong Circus Krone - Truppe Shandong
Truppe Shandong

Nun wurden Tische in die Arena getragen, aufgedeckt und alle Künstler des Abends liefen ein. Während der Ringmeister und Vorstellungsleiter Nikolai Tovarich noch einige abschließenden Worte von sich gab und die beiden Clowns Fumagalli und Daris noch einige Späße zum besten gaben, wurden Nudeln für die Künstler aufgetischt und das Publikum durfte – ohne großes Trara und Tremborium – nach Hause gehen.

Circus Krone - Abschlußdinner Circus Krone - Abschlußdinner
Links: Clowns Fumagalli & Daris – Rechts: Dinner für die Künstler

Hier hätte ich mir vielleicht noch etwas mehr gewünscht – aber insgesamt gesehen hatte sich der Abend als wirklich sehr amüsant, spannend, unterhaltsam und interessant erwiesen. Ich kann jedem der die Möglichkeit hat nach München zu kommen nur empfehlen, dem Circus Krone einen Besuch abzustatten. Bis zum 03.04.2011 läuft noch das aktuelle dritte Winterprogramm, dann geht der Circus wieder auf Tournee, macht aber seine erste Station auch gleich auf der Münchner Theresienwiese wo er vom vom 07. bis 19. April 2011 gastiert. Der größte noch existierende Circus Europas (lt. Wikipedia) ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Edeka Simmel im Einstein, Früchte Traum Fresh & Fruity und Clementinen

Donnerstag, Februar 3rd, 2011

Früchte Traum Fresh & Fruity und Clementinen

Gestern war ich endlich zum einkaufen gekommen und habe mir dabei mal das Edeka Simmel im Das Einstein an der Einsteinstraße in München-Haidhausen angesehen. Da kann ich echt nur sagen: Wow! So stelle ich mir einen modernen Supermarkt vor. Zum einen ist das Angebot wirklich riesig und abgesehen von einigen Kleinigkeiten wie z.B. dem Brotaufstrich Brunch findet sich dort wirklich alles was das Shopperherz begehrt. Große Obst- und Gemüseauswahl, umfangreiches Getränkeangebot und eigene Metzger-Fleischtheke, Fischtheke, frische Brötchen und gleich mehrere Reihen von Tiefkühltruhen. Dabei sind die Räumlichkeiten so riesig dass man sich fast schon verlaufen kann. Bisher hatte ich nur einige kleine Edeka- und Tengelmann-Läden an der Berg-am-Laim-Straße ausprobiert, aber die konnte man natürlich nicht mit dem großen Tengelmann am S-Bahnhof Poing vergleichen welches ich früher häufiger besucht hatte. Das Angebot war aufgrund der begrenzten Ladenfläche dazu verglichen natürlich deutlich eingeschränkt. Doch das Problem hat sich jetzt ja gelöst. 😉
Besonders faszinierend fand ich im Edeka Simmel jedoch den Kassenbereich. Hier finden sich Selbstbedienungskassen, in denen der Shopper ohne Kassierer bis zu 10 Artikel selbst einscannen und bezahlen kann. Außerdem fanden sich dort noch zwei Bänder, an denen das Angestellte zwar die Artikel einscannte, aber dem Kunden danach nur einen mit Barcode versehenen Kassenzettel in die Hand drückte. Mit diesem konnte man dann am Automaten oder an einer einzelnen, mit einer Kassiererin besetzten Kasse zahlen. Klingt im ersten Moment zwar kompliziert, vor allem für für den Neukunden, aber ich empfand es durchaus als Innovation. Vor allem der Kassenbetrieb fast ohne Personal ist zwar interessant, birgt aber natürlich auch die Gefahr von unlauteren Kunden ausgenutzt zu werden. Hat natürlich auch seine dunklen Seiten, da hier natürlich Personal und somit Arbeitsplätze verloren gehen. Aber dennoch: Das Einstein-/Simmel-Edeka zählt eindeutig zu einem meiner neuen Einkausfavoriten.
Dort erwarb ich mir übrigens auch mein heutiges Frühstück erworben. Leider waren einige der Obstkomponenten noch nicht ganz abgelagert, daher entschloss ich mich heute neben dem Kaffee nur auf zwei Clementinen sowie einen 125g Becher Ehrmann FrüchteTraum in der neuen Geschmacksrichtung fresh & fruity Himbeere-Orange-Granatapfel zu beschränken. In der neuen Variation fresh & fruity scheint es außerdem noch die Geschmacksrichtungen Kiwi-Stachelbeere, zu geben – so zumindest die Auskunft der Ehrmann-Webseite. Und mit 147,5kcal lag das ganze auch nährwerttechnisch absolut im normalen Bereich. Fand die Früchte-Kombination aus der Fruchtmischung, die einen kräftigen Geruch nach Zitrusfrucht verbreitete, und der aufgeschäumten Frischkäsezubereitung auf jeden Fall sehr lecker.

Guten Appetit